Karibik Gouadeloupe
Bild: Romolo Tavani / shutterstock

Sehnsuchtsziel Karibik

Die Karibik ist für viele Menschen das Sehnsuchtsreiseziel schlechthin. Weiße Sandstrände, ausladende Palmen, Sonne pur und ein Lebensgefühl, das von Freiheit, guter Laune und Musik dominiert wird, prägen unser Bild. Egal, ob Sie individuell in die Karibik reisen, im Rahmen einer Kreuzfahrt dorthin reisen oder einen All-Inclusive-Urlaub buchen – Erholung ist garantiert. Denn sobald man aus dem Flugzeug aussteigt, ist man in einer anderen Welt angekommen und das Lebensgefühl der Latinos ist so ansteckend, das es jeden in seinen Bann reißt.

Ein kurzer Überblick

Karibik, St. Lucia
Der Hafen von St. Lucia, Bild: Erika Bisbocci / shutterstock

Die Karibik bezeichnet die Inseln im tropischen Teil des westlichen Atlantiks. Alle Inseln liegen nördlich des Äquators. Insgesamt erstreckt sich die Karibik von Florida im Norden bis Venezuela im Süden. Die gesamte Karibik hat eine Fläche von 2.754.000 Quadratkilometern und eine Einwohnerzahl von knapp 40 Millionen Menschen.

Die Karibik unterteilt sich in die westliche Karibik, die südliche Karibik, die Inseln im offenen Atlantik-Nord, die Inseln im offenen Atlantik-Süd, die Großen Antillen, die Kleinen Antillen.

Die kleinen Antillen wiederum unterteilen sich in die „Inseln unter dem Winde“ und die „Inseln über dem Winde“. Zu den Großen Antillen zählen die Dominikanische Republik, Haiti, Jamaika oder Kuba. Zu den Inseln unter dem Winde zählen Aruba, Bonaire und Curacao (ABC-Inseln). Und zu den Inseln über dem Winde zählen unter anderem St.Lucia, Barbados, Guadeloupe, St. Marteen, Antigua und Barbuda und Grenada.

Die beliebtesten Urlaubsinseln sind die Dominikanische Republik, die Bahamas, Trinidad & Tobago, St. Marteen und Kuba. Dabei ist Kuba flächenmäßig die größte der karibischen Inseln.

Die beste Reisezeit für die Karibik

Karibik, Barbados
Ruhe und Entspannung auf Barbados, Bild: Svitlana Minazova / shutterstock

Da sich die Karibik über mehrere tausend Kilometer erstreckt gibt es für unterschiedliche Inseln unterschiedliche Empfehlungen was die Reisezeit angeht. Prinzipiell gilt, dass es in unserem europäischen Winter in der Karibik am schönsten ist. Und das ist doch ein perfekter Tausch: Der Kälte und dem Schnee entfliehen und dafür Sonne und karibisches Flair genießen. Doch sehen Sie hier die Empfehlungen zur Reisezeit im Überblick:

  • Kuba: Nach Kuba reisen Sie am besten von November bis April. Damit lässt man die Regenzeit und die Hurrikansaison hinter sich und hat in der Trockenzeit angenehme Temperaturen und eine angenehmere Luftfeuchtigkeit. Dennoch ist es in Kuba aufgrund seiner Lage immer relativ schwül warm und die Luftfeuchtigkeit sinkt selten unter 80 Prozent.
  • Die Bahamas: Eine Reise auf die Bahamas ist am besten von Dezember bis Mai. Dort hat es tagsüber angenehme 25 bis 29 Grad Celsius und es ist trocken. Durch den warmen Golfstrom sind die Wassertemperaturen sehr sehr angenehm.
  • Grenada: Für Grenada ist die Empfehlung zur Reisezeit ähnlich, allerdings startet dort die beste Zeit im Januar, erstreckt sich aber auch bis in den Mai.
  • Kreuzfahrten: In die gleiche Zeit fällt auch die Empfehlung für eine Kreuzfahrt in der Karibik. Allerdings ist dies natürlich auch noch etwas abhängig vom konkreten Ziel.
  • Trinidad und Tobago: Trinidad und Tobago im Norden der Karibik vor der Küste Venezuelas liegt normalerweise außerhalb der Hurrikanzone, sollte aber aufgrund der Regenzeit auch nur zwischen Januar und Mai bereist werden.
  • St.Marteen: Für St. Marteen (Inseln über dem Wind) lautet die Empfehlung zur Reisezeit von Januar bis April.
  • ABC-Inseln: Ein Ziel für das ganze Jahr sind die ABC-Inseln (Aruba, Bonaire und Curacao). Dort hat es das ganze Jahr über acht bis neun Sonnenstunden pro Tag. Und selbst, wenn es einmal einen kurzen Regenschauer gibt, trübt das die Urlaubsfreude nicht.

Natürlich können Sie die Karibik auch außerhalb der empfohlenen Reisezeiten bereisen, allerdings ist das Wetter in der Regenzeit deutlich feuchter und der Himmel eher wolkig als strahlend blau. Wenn Sie planen in der Hurrikansaison in die Karibik zu reisen, achten Sie bitte besonders auf die regionalen Warnungen, damit Ihre Urlaubsfreude nicht getrübt wird.

Aktivitäten in der Karibik

Wer in die Karibik reist, hat viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Wer möchte, kann einfach mal die Seele baumeln lassen und nichts tun: Den ganzen Tag am Strand entspannen, am Nachmittag leckere Cocktails in einer Strandbar und einfach das Leben genießen. Aber auch wer aktiv sein möchte, kann vieles erleben.

Sport und Bewegung

Karbik, Meer
Bild: Larwin / shutterstock

Wer Wassersport mag, kann  an vielen Orten schwimmen und tauchen gehen. Denn die Karibik beheimatet viele interessante Spots zum Schnorcheln und Tauchen. Und bei Belize gibt es das zweitgrößte Barriere-Reef der Welt. Oder Sie können Windsurfen oder Kitesurfen ausprobieren und die Kraft von Wind und Wasser spüren. Außerdem können Sie beim Hochseefischen den Fang ihres Lebens machen oder beim Flyboarding abheben. Und auch abseits des Wassers gibt es Sportmöglichkeiten. Denn manche der Inseln, zum Beispiel Puerto Rico, sind gebirgig und laden zum Wandern ein. Die Vulkane können bei einer ausgiebigen Wanderung erkundet werden – zum Beispiel auf der Insel Dominica.

Städte und Kultur

Wer an Kultur interessiert ist, kann in Ländern wie Belize, Mexiko oder Guatemala auf Entdeckungstour in alten Maya-Stätten gehen und in längst vergangene Zeiten eintauchen. Und auch Kuba bietet Kulturinteressierten jede Menge Aktivitäten und wundervolle Fotomotive. Viele karibische Städte sind geprägt vom Stil der Kolonialzeit und beeindrucken mit prächtigen restaurierten Bauwerken und mächtigen farbenfrohen Kathedralen aus dieser Zeit. In vielen Städten gibt es außerdem bunte Märkte, auf denen man sich mit frischem Obst eindecken kann. Oder Sie decken sich mit Souvenirs ein und nehmen ein kleines Stück Karibik mit nach Hause.

Flora und Fauna

Und auch wer sich für fremde Flora und Fauna interessiert, ist in der Karibik richtig. Denn es gibt in zahlreichen Nationalparks viele Tiere und Pflanzen zu bestaunen, die es in Europa nicht gibt. Allein die Dominikanische Republik zählt über 100 Nationalparks und lädt ein, in den karibischen Urwald abzutauchen.

Das karibische Essen

Das Essen in der Karibik ist vielfältig und bunt. Bedingt durch die Lage gehören Fische und Meerestiere immer zum Speiseplan. Schmorgerichte oder Ragouts sind typisch für die karibische Küche und beinhalten oft auch Hähnchen oder Schweinefleisch. Durch die tropische Lage gibt es in der Karibik auch eine Vielzahl von Obst und Gemüsesorten, die auf dem Teller landen. Die Menschen in der Karibik mögen es scharf und würzig und kultivieren eine große Anzahl verschiedener Chili-Sorten. Als Beilagen gibt es in der Karibik meistens Reis, Kochbananen, Süßkartoffeln oder Maniok. Auch Okra und Bohnen sind typisch für die karibische Küche.

Zu den typischen Gewürzen gehören – neben den erwähnten Chilis – auch Piment, Koriander, Zimt, Nelken, Muskatnuss und Ingwer. Zu den Gerichten wird oft eine würzige Sauce, die Sofrito gereicht. Sie besteht in der Regel aus Tomaten oder Paprika, Olivenöl, Kräutern, Pfeffer und Annatto. Eine beliebte Zutat in karibischen Gerichten ist außerdem Kokosmilch.

Und natürlich ist auch Rum allgegenwärtig und wird gerne zu Cocktails wie Cuba Libre, Daiquiri, Piña Colada oder Mojito gemixt. Auch Biertrinker kommen in der Karibik auf ihre Kosten und können aus vielen lokalen Bierspezialitäten auswählen.

Speisen & Getränke der Karibik

Die Karibik verwöhnt Reisende mit einer köstlichen Vielfalt an Speisen und Getränken. Hier sind einige kulinarische Highlights:

  • Rum: Die Karibik ist berühmt für ihren Rum. Probieren Sie die verschiedenen Sorten, von mild bis kräftig.
  • Jerk Chicken: Eine würzige gegrillte Hähnchenspezialität aus Jamaika.
  • Ackee und Saltfish: Ein Nationalgericht aus Jamaika, bestehend aus Ackee-Früchten und gesalzenem Kabeljau.
  • Conch: Eine Meeresdelikatesse, die auf vielen Inseln zu Conch-Salat oder Frittiertem verarbeitet wird.
  • Roti: Eine gefüllte Teigfladen-Spezialität, die in Trinidad und Tobago besonders beliebt ist.
  • Kokosnuss: Genießen Sie frische Kokosnüsse, die auf vielen Inseln serviert werden, oder probieren Sie Kokosnuss-Curry-Gerichte.
  • Fisch und Meeresfrüchte: Da die Karibik von Wasser umgeben ist, gibt es eine Fülle von frischem Fisch und Meeresfrüchten in der regionalen Küche.

 

Sechs offizielle Sprachen und spannende Religionen

Neben vielen inoffiziellen Sprachen der einheimischen Bevölkerung gibt es in der Karibik gleich sechs offizielle Sprachen. Spanisch ist dabei die am meisten gesprochene Sprache und die offizielle Landessprache von Puerto Rico, Kuba und der Dominikanischen Republik. Die weiteren Sprachen sind Englisch, Französisch, Niederländisch, Haitianisch sowie Papiamento. Papiamento bezeichnet eine Kreolsprache, die auf den ABC-Inseln gesprochen wird. Bei den Religionen finden sich ebenfalls ganz unterschiedliche Glaubensrichtungen unter den über 40 Millionen Karibik-Einwohnern.

Der Großteil dabei entfällt auf das Christentum. Und auch andere bekannte Religionen wie Hinduismus, Buddhismus oder Judentum sind vertreten. Doch richtig spannend sind die eher ungewöhnlichen und teils spirituellen Glaubensrichtungen. Voodoo ist eine der Bekanntesten. Die synkretistische Religion besteht oft parallel zum Christentum beziehungsweise wird zusätzlich praktiziert. Neben viel Hexerei und Zauberei steht Voodoo auch für die heilende Kraft der Pflanzen. Vor allem in Kuba leben zahlreiche Menschen den Glauben der Santería aus. Dabei handelt es sich um einen von afrikanischen Sklaven importierten Glauben, der mit katholischer Heiligenverehrung vermischt ist. Dieser eher unbekannten Religion steht die bekannte Religion der Rastafari-Bewegung entgegen. Entstanden ist sie in den 1930er-Jahren im Zuge der Black-Power-Bewegung im jamaikanischen Kingston. Ihre Bekanntheit verdankt sie dem berühmten Vertreter Bob Marley, der gegen Rassismus und Sklaverei sang. Charakteristisches äußeres Merkmal sind die Dreadlocks. Sie dienen als Symbol von Stolz auf die Heimat Afrika.

Exotische Pflanzen und seltene Tiere

Die Landschaft und die Unterwasserwelt der Karibik sind genauso vielfältig wie die Bewohner. Wer hier Urlaub macht und zwischendurch Abwechslung vom weißen Sandstrand und Palmen sucht, der findet allerhand Alternativen. Wunderschöne Regenwälder locken mit sattem Grün. Beeindruckende Wasserfälle, faszinierende Berglandschaften und erloschene Vulkane stillen die Abenteuerlust. In den Bergwäldern Kubas sind viele verschiedene Orchideenarten beheimatet. Saftreiche Pflanzen wie Frangipanibäume, Mangroven und Kugelkakteen bereichern das Naturbild der Kleinen Antillen und auf den ABC-Inseln wachsen die bizarren Divi-Divi-Bäume teilweise direkt am Strand. Kulinarische Highlights liefern beispielsweise der Guajavabaum, der Mangobaum, der Olivenbaum oder der Avocadobaum.

In zahlreichen botanischen Gärten zeigt sich ein buntes Blumenbild aus Heliconias, Bromelien, Flamboyant und vielen weiteren Blumenarten. Bei über 14000 Pflanzen verwundert diese Vielfalt der karibischen Flora aber auch nicht. In der karibischen Tierwelt sind Vögel mit mehr als 700 Arten stark vertreten. Die Papageienarten Blaukopf- und Kaiseramazone gibt es nur auf Dominica. Letztere hat sogar den Status des Nationalvogels und ist vom Aussterben bedroht. Keilschwanz-Regenpfeifer sind besonders auf St. Martin zu finden und Aruba bringt man mit dem Flamingo in Verbindung. Doch nicht nur besondere Vogelarten faszinieren die Tierfreunde. Karibik-Manatis zählen zu den seltensten Tierarten auf der Welt. Die karibischen Seekühe stehen unter Naturschutz. Auch eine Begegnung mit Leguanen, Krokodilen, Fledermäusen, den berühmten Bahamas-Schweinen oder Meeresschildkröten ist möglich.

Die Geschichte und die bunte Kultur der Karibik

Eine erste Besiedlung der Karibik fand 3500 vor Christus statt. Es handelte sich dabei um Indios aus Venezuela. Als zweites Volk kamen die freundlichen Arawak-Indianer hinzu. Anschließend folgten die kriegerischen Indianer vom Stamm der Cariben, die letztendlich der beliebten Urlaubsregion ihren Namen gaben. Kolumbus entdeckte zwischen 1492 und 1504 einige karibische Inseln. Die weitere Besiedlung erfolgte durch Unterdrückung und Sklaverei. Im 16. Jahrhundert begann die Kolonialzeit mit der Ankunft der Engländer. Franzosen und Niederländer eroberten kurze Zeit später einige der Kolonien und mit der Ankunft der Afrikaner wurde 1794 die Sklaverei verboten. Allerdings führte Napoleon sie 1802 wieder ein, bevor Victor Schoelcher sie 1848 erneut untersagte und damit die ersten Unabhängigkeitsbewegungen begannen. Für die Arbeit auf den Zuckerrohr- und Tabakplantagen wurden nun Arbeiter aus China und Indien eingestellt.

Ihre Kolonialvergangenheit zeigt sich in der heutigen Karibik noch immer stark. Die Geschichte ist besonders durch die Sklaverei natürlich weniger schön. Dennoch hat diese schwere Zeit auch dazu beigetragen, dass heute die vielseitige und auch fröhliche Kultur die Region so einzigartig macht. Dabei hat jeder Karibikinsel ihren ganz eigenen Kulturmix. Ein sehr wichtiger Bestandteil der karibischen Kultur ist die Musik. Während der afro-karibische Musikstil Calypso vorwiegend auf Barbados und in Trinidad und Tobago zu finden ist, ist Jamaika die Wiege des Reggae. Ein bedeutendes kulturelles Ereignis stellt der Karneval von Limón dar. Die ganze limónensische Gemeinde nimmt an diesem Fest aus Musik, Tanz und Maskeraden der unterschiedlichsten Richtungen teil. Auch viele Touristen lassen sich dieses jährliche Spektakel in der Woche um den 12 Oktober nicht entgehen. In der typisch karibischen Küche spiegelt sich ebenfalls die multikulturelle Vielfalt wider. Durch die Kolonialzeit vermischte sich die indianische Küche mit den europäischen Einflüssen. Später kamen indische Komponenten dazu und auch typische Lebensmittel der afrikanischen Küche wie Kochbananen, Maniok oder Süßkartoffeln finden ihre Verwendung.

Wissenswertes für die Karibik-Reise

Die beste Reisezeit für einen Karibik-Urlaub ist von Mitte November bis April. Dann herrscht Trockenzeit. Von Juni bis Anfang November besteht Hurrikangefahr. Jedoch liegen nicht alle Karibikinseln im Hurrikangürtel. Die Karibik ist ein wahres Paradies für Taucher. Ein besonders schöner Tauchspot ist der Marine Park auf Bonaire, der zu einem Naturschutzgebiet gehört. Als Zahlungsmittel wird fast überall der US-Dollar anerkannt. Teilweise ist auch das Zahlen in Euro möglich. Die Kreditkarte kann selbstverständlich ebenfalls als Zahlungsmittel eingesetzt werden. In der Regel fliegen alle großen Airlines in die Karibik. Je nach Ziel sind möglicherweise mehrere Zwischenstopps nötig, bevor dann aber ein echter Traumurlaub wartet.

Die Sprachen der Karibik

In der Karibik werden eine Vielzahl von Sprachen gesprochen, aber die häufigsten sind Englisch, Spanisch, Französisch und Niederländisch. Aufgrund der historischen Kolonialisierung sind diese Sprachen weit verbreitet. Darüber hinaus gibt es viele Pidgin- und Kreolsprachen, die auf afrikanischen, europäischen und indigenen Sprachen basieren. Auf den meisten touristischen Inseln werden Sie jedoch problemlos mit Englisch zurechtkommen.