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Co2 Fußabdruck Flug
Bild: aapsky / shutterstock

“Flugscham” – und nun? So lässt sich der CO2-Fußabdruck beim Fliegen reduzieren

Wenn Ihnen die Ideen der jungen Umweltaktivistin Greta Thunberg zusagen, dann hat LuggageHero.com ein paar praktische Vorschläge für Sie. Schließlich ist die 16jährige, statt zu fliegen, in diesem Jahr mit einem Segelboot von ihrer Heimat Schweden nach New York gereist, um dort am Klimaaktions-Gipfel der Vereinten Nationen am 23. September teilzunehmen. Der UN-Klimagipfel der Jugend findet zudem am 21. September statt.

Als Klimaaktivistin ist Greta auch das Gesicht des Phänomens „flygskam“ („Flugscham“). Es steht für eine wachsende Bewegung von Menschen in Europa und Nordamerika, die für eine Reduzierung von Flugreisen eintreten, um deren schädlichen Einfluss auf das Klima zu vermindern. Das Verbrennen von Kerosin setzt Treibhausgase wie Kohlendioxid in der Atmosphäre frei und trägt damit auch zur globalen Erwärmung bei.

Bei der Höhe der durch den Luftverkehr erzeugten Emissionen liegt Deutschland immerhin auf Platz 3 in Europa und weltweit auf Platz 7. So wurden hierzulande 2018 insgesamt 18,26 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt – eine Steigerung von 14 % zum Vorjahr. Im globalen Ranking liegt Deutschland damit hinter Spanien und Japan.*

Nach Angaben der Air Transport Action Group, verursachte der Flugverkehr 2018 weltweit einen Ausstoß von etwa 895 Millionen Tonnen CO 2, von global insgesamt über 42 Milliarden Tonnen. Die Luftfahrtbranche ist laut International Air Transport Association (IATA) damit für etwa 2 Prozent aller von Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Diese Emissionen können verheerende Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Da der Luftverkehr weiter zunimmt, werden auch die Schäden weiter wachsen. Aber es ist noch nicht zu spät, etwas dagegen zu tun.

Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck verringern können, ohne gleich aufs Reisen zu verzichten. Denn: Jeder kleine Schritt kann helfen!

Meiden Sie Kurztrips

Greta Thunberg Reisen
Greta Thunberg in Stockholm im März 2019, Bild: Per Grunditz / shutterstock

Wenn Sie zum Beispiel von Berlin nach Warschau mit dem Auto statt dem Flugzeug reisen, können Sie die CO2-Emissionen um mehr als 40% verringern. Bei einer Flugreise zwischen beiden Städten würden 112,2 Kilogramm freigesetzt, bei einer Autofahrt 67,3 kg und bei der Nutzung der Bahn nur 51,8 kg.**
So heißt es auch, dass Fahrten bis zu 965 Kilometern (600 Meilen) mit der Bahn, dem Bus oder Auto energieeffizienter zurückgelegt werden können als mit dem Flieger.

Wählen Sie Direktflüge

Nonstop-Flüge sparen viel Energie, weil bei Start und Landung mehr Kerosin verbraucht wird als beim Gleiten auf Reisehöhe. Tatsächlich werden etwa 25% des Treibstoffs beim Start verbraucht, in großer Höhe wird der Flug deutlich energieeffizienter. Kurz: Umsteigen ist doppelter Stress – für Sie und für die Umwelt.

Fliegen Sie weniger Langstrecken

Was die Treibstoffeffizienz angeht, beträgt die ideale Fluglänge etwa 4.800 km (ca. 3.000 Meilen). Für längere Flüge muss mehr Kerosin mitgeführt werden, das Flugzeug wird schwerer, fliegt dadurch weniger effizient und der CO2-Fußabdruck wächst.

Entspannen Sie sich bei Ihren Reisen

Fliegen Sie seltener und bleiben dafür länger imUrlaubsland. So lernen Sie die Gegend besser kennen. Und darum geht´s doch beim Reisen, oder?

Wenn möglich, nutzen Sie „grüne” Flughäfen

Wie wird ein Airport „grün“? Durch Dinge wie smarte Recyclingsysteme, nachhaltiges Gebäudedesign, geringe Lärmbelastung oder umweltfreundliche Flughafenfahrzeuge. Beispiele für solche Airports sind der Boston Logan International Airport, der Flughafen Zürich oder der East Midlands Airport in Großbritannien.

Buchen Sie Economy-Tickets

Wenn mehr Passagiere im Flieger sitzen, ist er energieeffizienter unterwegs. Denn im Economy Bereich können mehr Menschen transportiert werden als in der Businessklasse. Dort sind die Sitze breiter, es wird mehr Platz gebraucht für die einzelnen Reisenden und ihr Gepäck.

Packen Sie weniger ein

Je schwerer dein Gepäck ist, desto mehr wiegt das Flugzeug. Dadurch braucht es mehr Energie. Nehmen Sie also einfach weniger mit auf die Reise, das ist sowieso bequemer.

Vermeiden Sie Plastik oder verwenden Sie es mehrmals

Verzichten Sie auf die Nutzung von Plastik am Airport und beim Flug. Das betrifft z. B. Strohhalme, Rührstäbchen oder Becher. Wenn Sie während des Fluges einen Plastikbecher benutzen, verwende Sie ihn mehrmals. Sie können sogar Ihren eigenen Proviant mitbringen und somit komplett auf alle Plastikteile verzichten, die ein Flugzeugessen so mit sich bringt.

Suchen Sie Reiseunternehmen, die auf CO2-Ausgleich setzen

Einige Tourenveranstalter bieten routinemäßig einen CO2-Ausgleich für ihre Reisen an. Suchen Sie nach Anbietern, die nicht nur die Auswirkungen ihrer Kunden, sondern auch die ihrer Unternehmenstätigkeit ausgleichen.

Nutzen Sie Anbieter für Klimakompensation

Bei gemeinnützigen Anbietern für den CO2-Ausgleich können Sie die Klimafolgen Ihres Fluges kompensieren. Das Geld, welches Sie dafür einzahlen, wird in Projekte investiert, die an anderen Orten Energie einsparen oder Emissionen reduzieren. Dazu gehören Subventionen für verbrauchsarme Kochherde in Afrika oder die lokale, umweltfreundliche Energieerzeugung. Manche Fluglinien kooperieren zudem mit solchen Programmen. Prüfen Sie vorher, wofür das Geld eingesetzt wird.

Verzichten Sie ein Jahr lang aufs Fliegen

Die Schwedin Maja Rosén ruft Menschen dazu auf, sich vorzunehmen, ein Jahr lang nicht zu fliegen – und zwar 2020. Im vergangenen Jahr hat sie deshalb We Stay on the Ground gegründet, um Aktivisten weltweit zu inspirieren, mitzumachen. Alle können teilnehmen, ein „nationales Versprechen“ gilt jedoch nur als offiziell, wenn mindestens 100.000 Menschen eines Landes dabei sind. Derzeit gibt es aktive Kampagnen in Schweden, Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Belgien, Frankreich und Kanada.

Bleiben Sie auf dem Boden

Sie können natürlich auch ganz konsequent sein und gar nicht fliegen, so wie Greta und andere. Nutzen SIe einfach alternative Transportmöglichkeiten wie Züge, Busse, Fahrräder oder Autos (am besten in einer Fahrgemeinschaft).

Seien Sie dabei – Join the Movement

Ganz egal, ob Sie ganz aufs Fliegen verzichten, ein paar Ihrer Gewohnheiten ändern oder erstmal so weiter machen wie bisher: Sie können sich in jedem Fall für die Umwelt einsetzen. Dazu gehören die Unterstützung von Forschung und Entwicklung für einen umweltfreundlicheren Luftverkehr, der Einsatz für den energieeffizienten öffentlichen Nahverkehr oder die Wahl von lokalen, regionalen und nationalen Politikerinnen und Politikern, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben. Jeder kleine Schritt hilft!

*Quelle: Amadeus IT Group, kombiniert mit Emissionsfaktoren der International Civil Aviation Organization (ICAO), zusammengestellt durch das Griffith University Institute for Tourism und bewertet durch LuggageHero.
**Quelle: EcoPassenger, ein Rechner der International Railways Union für Umweltauswirkungen des Verkehrs. Die Berechnung für Autos basiert auf 1,5 Passagieren pro Fahrzeug, für Bahnreisen auf der durchschnittlichen Auslastung der Züge und für Flugzeuge auf der durchschnittlichen Auslastung in Europa, einschließlich Ankunft, Abfahrt und die Bewegung auf dem Rollfeld.

LuggageHero.com ist ein weltweites Netzwerk von sicheren, gut zu erreichenden und preisgünstigen Standorten für die Gepäckaufbewahrung. Diese befinden sich in lokalen Läden, Cafés und Hotels. Seit dem Start haben Kunden über eine Million Stunden Gepäckaufbewahrung in über 1.100 Standorten in Europa und Nordamerika gebucht. LuggageHero hat seinen Sitz in Kopenhagen und bietet Reisenden seinen Service bereits in 30 großen Städten weltweit an. Das Unternehmen gehört nach Phocus Wire zu den „ Hot 25 Travel Startups 2019“ und wurde von führenden Medien wie der New York Times, Lonely Planet oder CNBC empfohlen.