Grand Anse, Guadeloupe
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Guadeloupe – wo Frankreich auf die Karibik trifft

Frankreich und die Karibik in einem Urlaub gleichzeitig erleben – geht nicht? Geht doch! In Guadeloupe. Die Ureinwohner nennen das Archipels in der Karibik „Karukera“, den Ort der schönen Gewässer. Dieser gehört zu Frankreich und gilt als weitgehend unentdeckt unter Reisenden.

In der näheren Umgebung liegen das britische Überseegebiet Montserrat im Nordwesten sowie die Republik Dominica südlich. Die Insel Martinique, welche ebenfalls zu Frankreich gehört, befindet sich 120 Kilometer südlich.

Soufrière, Guadeloupe
Soufrière, der höchste Berg auf Guadeloupe und den kleinen Antillen, Bild: Filip Fuxa / shutterstock

Über ein Dutzend vulkanische Inseln gehören Guadeloupe an, von diesen sind sechs bewohnt – Basse-Terre, Grande-Terre, Marie-Galante, La Désirade und die Îles des Saintes. Von einsamen Sandstränden bis hin zu bewaldeten Bergen erstreckt sich die landschaftliche Vielfalt des Archipels. Die beiden Hauptinseln Basse-Terre und Grande-Terre formen zusammen die Flügel eines Schmetterlings. Sie trennt ein Mangrovensumpf, der von einigen wenigen Brücken überspannt wird.

Guadeloupe – Atemberaubende Natur mit Erholungsgarantie

Terre-de-Haut, Iles des Saintes
Blick auf Iles des Saintes, Bild: Jakob Fischer / shutterstock

In Guadeloupe leben nur etwa 400.000 Menschen. Das Archipel gilt als eines der gerade einmal 25 UNESCO Biosphärenreservate weltweit. Dank des vulkanischen Ursprungs gibt es neben kalkweißen Stränden auch goldene und schwarze. Allesamt laden zum Faulenzen im weichen Sand ein.

Blumenliebhaber kommen im Botanischen Garten von Deshaies in Basse-Terre voll auf ihre Kosten. Auf sieben Hektar Fläche lassen sich atemberaubende Blumen aus aller Welt bestaunen, darunter Orchideen, Hibiskus und Bougainvillea.

Die winzigen Inseln La Désirade, Marie-Galante oder Les Saintes sind nur etwa eine Stunde per Fähre von den Hauptinseln entfernt und laden Reisende, die absolute Einsamkeit erleben möchten, zu einem Besuch im Rahmen eines Tagesausflugs ein. Bei Wanderungen durch das Naturschutzgebiet lassen sich mit etwas Glück seltene Arten wie zum Beispiel der Kleine Antillenleguan, der Désirade-Skink oder der Gaïac entdecken.

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Erholung versprechen auch die Wanderungen durch die artenreiche Flora. Am östlichen Ende von Grande-Terre führt ein Weg die Klippen hinauf zum Pointe des Châteaux, der einen spektakulären Blick auf den Atlantik und das Karibische Meer bietet.

Eine Hauptattraktion des Archipels ist der Nationalpark von Guadeloupe auf der Insel Basse-Terre, der eine Fläche von 75.000 Hektar Regenwald umfasst.

Aktivurlaub in Guadeloupe

Im Nationalpark gelegen ist der Vulkan Grande Soufrière. Er gilt als aktiver Vulkan, der zuletzt im Jahr 1976 Lava spuckte und für Reisende begehbar ist. Der Aufstieg gilt als mäßig anspruchsvoll. Der Gipfel liegt auf 1467 Metern Höhe. Oben angekommen, ist ein Blick in den Krater möglich.

Für Wassersportler gibt es die Möglichkeit zu schnorcheln, surfen und zu tauchen. Das
Auch für Reisende, die genug vom Sonnenbaden am Strand haben, bietet Guadeloupe eine ganze Menge Aktivitäten wie zum Beispiel Surfen.

Ereignisreiche Kolonialgeschichte und vielfältige kulturelle Mischung

Gouadeloupe von oben
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Christopher Kolumbus betrat Basse-Terre im Jahr 1493 erstmals. Die Caribs, die indigenen Einwohner Guadeloupes, wehrten sich erfolgreich gegen die Kolonialisierung durch die Spanier, waren allerdings den später einfallenden Franzosen nicht gewachsen. Im Jahr 1674 fiel das Archipel an Frankreich, danach an England und zurück an Frankreich. Der Import afrikanischer Sklaven für die Arbeit auf Zuckerrohrplantagen begann. Nachdem 1848 die Sklaverei abgeschafft wurde, übernahmen indische Bedienstete die Arbeit auf den Plantagen. Im Jahr 2015 eröffnete das Mémorial ACTe Museum , das an die Geschichte der Sklaverei erinnert. Es gilt als Teil des UNESCO Sklavenroutenprojekts.

Vor allem auf Marie-Galante ist die kolonialistische Geschichte sichtbar – sie ist geprägt von Windmühlen und den Ruinen einer Zuckerfabrik.

Um tiefer in die heutige Kultur des Archipels einzutauchen, eignen sich die zahlreichen Festlichkeiten in den Dörfern besonders gut. Hier wird getanzt zu verschiedenen traditionellen Musikstilen wie Gwo’ka, Biguine Vidé und Zouk.

Guadeloupe als Reiseziel mit weiteren Vorzügen

Selbst die Hochsaison ist auf den kleinen französischen Karibikinseln nicht von Massentourismus geprägt – anders als auch anderen karibischen Inseln. Natürlich gibt es auch hier den für die Karibik typischen Rum, der in Destillerien verkostet werden kann.

Kleine Märkte voller Händler versprühen ebenfalls karibisches Flair – neben Kokosnüssen, Inger und Tamarinde gibt es Punsch in handbemalten Fläschchen zu kaufen, die sich gut als Mitbringsel für zuhause eignen.

Auch all diejenigen, die französisches Baguette, Gebäck, gute Butter und Käse lieben, sind in Guadeloupe richtig. Der französische Einfluss ist deutlich spürbar und trägt zum Charme des Archipels bei. Da dieses zu Frankreich und damit zur Europäischen Union gehört, ist die offizielle Währung der Euro und Geldwechseln sowie Umrechnen nicht notwendig. Wer sich als Bürger der Europäischen Union in eine der Inseln Guadeloupes verliebt und bleiben möchte, kann dies auf unbestimmte Zeit ohne große Hindernisse und zusätzliche Arbeitsgenehmigung tun.

Die klimatischen Bedingungen in Guadeloupe sind nicht durch Extreme gekennzeichnet. Dank nordöstlicher Passatwinde wird das tropische Klima gemildert, sodass die Temperaturen an der Küste zwischen 25-28 Grad Celsius variieren.