Großherzogtum mit vielen Aufgaben und Besonderheiten
Mit einer Fläche von lediglich 2.586 km² ist Luxemburg diesbezüglich ein kleiner Staat. Dennoch hat er Großes und Vielfältiges zu bieten:
- Das Großherzog ist multikulturell, sind doch fast 50 Prozent der rund 600.000 Einwohner Ausländer. Es werden drei Sprachen gesprochen: Luxemburgisch (Letzebuergisch) als Landessprache sowie Deutsch, Französisch und Luxemburgisch als Amtssprache.
- Luxemburg hat drei direkte Nachbarn: Deutschland, Frankreich und Belgien. Dabei bildet es mit seinem Nachbarn Belgien und den Niederlanden die Benelux-Staaten.
- Es ist Mitglied der NATO, der UNO sowie der EU, der Europäischen Union. Dabei ist die Hauptstadt gleichen Namens Tagungsort des Rates der EU
- Luxemburg ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
- In Luxemburg-Stadt befinden sich mehrere wichtige europäische Institutionen: Verwaltungssitz der EU, Sitz des Europäischen Rechnungshofes, des Europäischen Gerichtshofes und der Europäischen Investitionsbank.
- In der Ortschaft Schengen wurde das internationale Abkommen zur Abschaffung stationärer Grenzkontrollen im Bereich der teilnehmenden Staaten unterzeichnet, das so genannte „Schengener Abkommen“.
Kulturelle Erben, Traditionen und Naturschönheiten
Unser Nachbarstaat Luxemburg ist voller Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche historische Orte, Museen, Schlösser, Ruinen oder Denkmäler zeugen von einer reichen Vergangenheit, von Tradition und Schönheit. Nicht umsonst erhob die UNESCO viele Orte zum Weltkulturerbe. Besonders sehenswert ist dabei die Hauptstadt selber.
Das Landschaftsbild Luxemburgs ist sehr abwechslungsreich. Da wären speziell die eher rauen Luxemburger Ardennen, das berühmte Mullerthal mit seinen bizarren Felsformationen oder die Weinberge im Moseltal zu nennen.
Industrie, Landwirtschaft und Handel spielten in der Vergangenheit des Landes eine große Rolle. Noch heute erzählen zahlreiche Industrie-Museen davon. Dazu zählen etwa das Schiefergruben-Museum in Haut- Martelange oder der Industrie- und Eisenbahnpark in Differdange/Pétange.
Nicht zuletzt gibt es zahlreiche traditionelle und interessante Feste, die in verschiedenen Ortschaften alljährlich zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt anlocken. Ein Beispiel wäre die Springprozession in Echternach.
Luxemburg-Stadt, eine Hauptstadt mit Charme
Eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Großherzogtums ist ohne Frage die Hauptstadt. Sie erhielt zweimal die Auszeichnung „Kulturhauptstadt Europas“ und die Altstadt wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Luxemburg-Stadt ist kulturell sowie historisch eine unverwechselbar beeindruckende Stadt, in der das multikulturelle Leben pulsiert.
Eine atemberaubende Lage
Luxemburg ist eine Stadt mit vielen Gesichtern: Zum einen dominieren gigantische, moderne Bauten sowie luxuriöse Geschäfte, zum anderen thronen hoch oben die gut erhaltenen Überreste der mittelalterlichen Befestigungsanlage als Wahrzeichen der Stadt. Tiefe Schluchten werden dabei durch die Flüsschen Alzette und Pétrusse, die die Stadt zu umschlingen scheinen, gebildet. Ein extrem schönes Panorama hierzu erhält man beim Blick von den Wallanlagen ins Tal hinunter.
Abtauchen in die Unterwelt
Wer in der luxemburgischen Hauptstadt weilt, kommt nicht umhin, die als „Gibraltar des Nordens“ genannte Festung zu bestaunen. Dabei sollte man sich unbedingt in die dortige „Unterwelt“ wagen. Der Besuch der gigantischen Kasematten ist nämlich ein Muss für jeden Besucher. In den Bock-Kasematten, die ab dem 17. Jahrhundert der Verteidigung dienten, begibt sich der Besucher dabei in die in Felsen gehauene Höhlen und Gänge und erlebt eine Zeitreise par excellence. Ein Gefängnis, ein Verlies sowie die Geburtsstätte der Stadt, die archäologische Krypta, bieten ebenso wie einige fantastische Blicke „nach draußen“ ein atemberaubendes Erlebnis für die ganze Familie.
Wer besonders viel Stadtgeschichte einsaugen möchte, der vertraut sich dem rund 5,5 km langen „Wenzelspfad“ an, ein Rundweg, der Kasematten, Wehrmauer und Zitadellen als Eckpunkte hat.
Abstecher in eine Märchenwelt
Das Mullerthal, auch bekannt unter der Bezeichnung „Kleine Luxemburger Schweiz“ ist eine atemberaubende Landschaft, bei deren Durchquerung man jederzeit damit rechnet, Elfen und Gnomen zu begegnen. Fast wie im Märchenwald eben…
Aber was ist das Besondere am Mullerthal? Ganz einfach: Es ist ein ideales Wandergebiet mit gigantischen Felsformationen, die der Fantasie viel Freiraum lassen, mit romantischen Bachläufen, wunderschönen kleinen Ortschaften mit Schlossruinen wie etwa Larochette oder Beaufort, beeindruckenden Panoramen aufs Tal der Sauer sowie natürlich dem Wahrzeichen der Region, dem Schiessentümpel, wo Wasser eine Märchensituation formiert.
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust…
Im Mullerthal sind mehrere längere und auch kürzere Wanderwege gut ausgeschildert. Die bekannteste ist der Mullerthal Trail, eine Wanderstrecke von 112 km, bestehend aus drei Routen. Die Touren können auch unabhängig voneinander begangen und natürlich noch erweitert werden. Auch der Ausgangspunkt der Wanderung kann individuell gewählt werden. Wegweisend ist ein großes rotes M.
Egal wo und wie, auf jeden Fall geht’s zu einigen teils spektakulären Naturschauplätzen wie den Schiessentümpel oder zur Wolfsschlucht. Wahrhaft gigantische Felsformationen warten beinahe an jeder Ecke auf die Wanderer. Aber auch das Schloss von Beaufort sowie Echternach mit See und Ausgrabungsstätte stehen auf der Liste des Mullerthal Trails. Wieder einmal ein Erlebnis für die ganze Familie!
Luxemburg – Das muss man gesehen haben!
Im Prinzip ist ganz Luxemburg eine Reise wert, einige Ziele wurden bereits genannt. Es gibt jedoch bestimmte Orte, die einfach zum Pflichtprogramm gehören. Sie entstammen entweder der Vergangenheit oder sind aufgrund besonderer Naturschönheiten oder Events empfehlenswert.
Schlösser und Burgen in Luxemburg
Etwa in der Mitte Luxemburgs befindet sich das „Tal der sieben Schlösser“ – das Eischtal – mit dem 37 km langen Wanderweg gleichen Namens, der vorbei an allen sieben Schlössern und Burgen der Region führt. Eckpunkte der Wanderung sind jeweils das Fockeschlass in Koerich sowie das Schloss in Mersch.
Direkt an der Grenze zu Deutschland befindet sich der Ort Vianden mit der beinahe 1.000 Jahre alten Burg mit Herrenhaus. Diese soll auf den Fundamenten eines römischen Kastells sowie eines karolingischen Zufluchtsortes gebaut worden sein. Nach der Restaurierung können nun beide besichtigt werden
Ortschaften
Vianden oder Veinen, in den Ardennen sowie an der Our gelegen, hat neben der Burg noch die Sodalitätskapelle sowie die Trinitarierkirche als Sehenswürdigkeiten anzubieten.
Clerf, auch unter dem französischen Namen Clervaux bekannt, liegt im Herzen der luxemburgischen Ardennen und ist trotz seiner geringen Größe ein „großartiger“ Ort. So wartet Clervaux beispielsweise mit einem Schloss auf, in dem gleich drei interessante Besuchermagnete untergebracht sind: das Kriegsmuseum, das über die Ardennen-Schlacht informiert, eine Ausstellung mit Modellen von Schlössern und Burgen des Landes sowie das berühmte UNESCO-Weltdokumentenerbe, die Foto-Ausstellung „The Family of Man“ von Edward Steichen, die der Stadt den Beinamen „Stadt der Bilder“ gab.
Im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg ist das kleine, jedoch über die Grenzen hinaus berühmte Winzerdorf Schengen an der Mosel zu finden. Hier wurde im Jahre 1985 auf der „MS Princesse Marie-Astrid” das berühmte Schengener Abkommen unterzeichnet, das den Meilenstein für die Abschaffung der Kontrolle an den europäischen Grenzen einiger Länder legte. Interessante Informationen findet man heute im „Europe Direct” sowie vor allem im „Musée Européen Schengen”. Neben dem historischen Schiff stellen noch Reste einer Wasserburg aus dem frühen Mittelalter, eine Kirche und ein Schloss sowie der Barock-Schlossgarten die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt dar.
Echternach an der Sauer ist die älteste Stadt Luxemburgs und ein Katzensprung von Deutschland entfernt. Der Marktplatz, Türme sowie Überreste der einstigen Stadtmauer und die engen, verwinkelten Gassen zeugen auch heute noch von mittelalterlichem Charme. Besonders erwähnenswert sind zudem der „Denzëlt“, der einstige Gerichtshof , die Peter und Paul Kirche mit ihren Fresken sowie die romanische Basilika, deren Krypta das Grab des Heiligen Willibrord beherbergt. Am Stadtrand liegt ein Freizeitzentrum mit See und der „Römischen Villa“. Hier findet der Besucher Ausgrabungen aus dem 1.-5. Jahrhundert, eine Ausstellung über das Leben der „alten“ Römer und einiges Interessantes mehr.
Einst eine kleine Ansiedlung von Schiffern und Fischern ist Remich an der Mosel bis heute zu einem angesehenen Weinort avanciert. Wahrzeichen der Stadt ist der Bacchus-Brunnen. Umgeben von Weinbergen und Wald fand hier im Jahre 882 die Schlacht bei Remich gegen die Wickinger statt. Heute geht es weitaus friedlicher zu, heute stürmen nur noch die Touristen den Ort.
Weitere erwähnenswerte Orte sind Ettelbruck, wo zu bestimmten Zeiten aus einem Eselsbrunnen Bier fließen soll und Diekirch mit dem Nationalmuseum der Militärgeschichte sowie einem Bienen- und Bier-Museum. Im ehemaligen Bergbauort Rumelange kann man heutzutage im Bergbau-Museum Interessantes über diesen Industriezweig erfahren und wie einst die Grubenarbeiter in den Stollen fahren. Besonders beeindruckend ist Esch-sur-Sûre. Auf einem stark abfallenden Felssturz thronen die Reste einer alten Festung. Der Ort selber wird beinahe komplett von der Sauer, also der Sûre, umschlungen. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Sauer-Staudamm mit See und Freizeitangebot.
Luxemburg – Feste, Feiern & Traditionen
Das wohl bekannteste und spektakulärste traditionelle Fest dürfte die Echternacher Springprozession sein, die am jeweiligen Dienstag nach Pfingsten stattfindet. Dann nämlich springen die Teilnehmer im Schärensprung von der einstigen Abtei zur Basilika. Sinn ist, den Heiligen Willibrord zu ehren, der von hier aus zur Missionarstätigkeit in den Norden Deutschlands aufbrach. Die Prozession zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht alljährlich zahlreiche Menschen aus aller Welt an.
Nicht ganz so spektakulär, jedoch ebenfalls sehenswert sind das in Vianden alljährlich stattfindende Mittelalterfest und der Nussmarkt im Oktober.
Auch die Fastnachts-Bräuche verschiedener Gemeinden Luxemburgs sind interessant. So gilt etwa der Karnevalsumzug in Diekirch zu den besonders sehenswerten. In Remich beendet man die Faschingszeit, indem man am Aschermittwoch auf der Moselbrücke eine Strohpuppe verbrennt. Die Flammen sollen die bösen Wintergeister vertreiben.
In Wiltz wird an Pfingsten das Gënzefest, das Ginsterfest, mit einem farbenfrohen Blumenkorso begleitet.