Den Zauber Korsikas kannten bereits die alten Griechen, die der viertgrößten Mittelmeerinsel ihren Namen “Kallisté” – die Schöne, gaben. Massentourismus gibt es auf der Insel bis heute nicht. Die meisten Urlauber kommen zum Baden, Wandern oder Skifahren. Hohe Berge, die bis zu 2.500 Meter in die Höhe ragen, prägen das Innere der Insel. Die rund 325.000 Einwohner von Korsika sprechen die traditionelle Inselsprache Korsisch. Allerdings ist Französisch die offizielle Amtssprache auf Korsika.
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Hafenstädte, die an die Cote d’Azur erinnern
Breite Boulevards, die an die Cote d’Azur erinnern, eine von Palmen gesäumte Uferpromenade und mediterranes Flair kennzeichnet Ajaccio, Verwaltungszentrum Korsikas und mit rund 60.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt der Insel. Die weltoffene Inselmetropole ist der Geburtsort von Napoléon Bonaparte. Der berühmteste Sohn der Insel ist auch heute noch allgegenwärtig. Napoleon-Museum, Napoleon-Grotte, Napoleon-Geburtshaus und drei heroische Denkmäler erinnern an den aus Korsika stammenden Kaiser und Feldherrn. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt zählt die zwischen 1587 und 1593 erbaute Kathedrale Notre-Dame-de-la-Misericorde, deren mächtige Kuppel ebenso wie der kreuzförmige Grundriss dem byzantinischen Baustil ähneln. Im Musée Fesch, dem zentralen Kunstmuseum, ist eine Sammlung bedeutender Kunstwerke der italienischen Malerei des 14. bis 18. Jahrhunderts zu sehen.
Küstenorte mit romantischer Altstadt
Im Norden der Insel liegt der Küstenort Saint-Florent mit seiner romantischen Altstadt. Die feinen langgezogenen Sandstrände machten die kleine Ortschaft zu einem beliebten Urlaubsort. Bonifacio ist die südlichste Stadt Korsikas und liegt auf einer schmalen Landzunge. Auf einem Hochplateau über weißen Kalksteinfelsen befindet sich die Altstadt von Bonifacio. Der unterhalb der Altstadt gelegene Aussichtspunkt bietet bei klarem Wetter eine atemberaubende Sicht, die weit über das Mittelmeer bis zur Nachbarinsel Sardinien reicht. Heimliche Hauptstadt Korsikas ist das im Herz der Insel gelegene Städtchen Corte. Die Altstadt mit der Zitadelle thront 400 Meter hoch auf einem mächtigen Felsen. In den Altstadtgassen mit ihren kleinen Geschäften, Boutiquen und gemütlichen Lokalen herrscht quirliges Leben, denn Corte besitzt die einzige Universität Korsikas und zahlreiche Studenten leben in dem gemütlichen Städtchen.
Klettern und Bergsteigen auf Korsika
Korsika ist eine Insel mit einer reichen Vegetationsvielfalt. Das Eiland besteht zu fast 86 Prozent aus Gebirgen. Die Mittelmeerinsel gilt deshalb als Geheimtipp für kurze Bergtrips und ausgedehnte Wandertouren. Kletterer, Bergsteiger und Wanderer finden in den kleinen Bergdörfern Übernachtungsmöglichkeiten in Herbergen und Ferienwohnungen. Außerdem gibt es auf Korsika mehr als 200 Campingplätze.
Die meisten Städte und Dörfer im Inneren der Insel sind für einen Tagesausflug gut erreichbar. Die Insel wird auch das „Gebirge im Meer“ genannt, denn mehr als 50 Gipfel sind höher als 2.000 Meter. Ein weit verzweigtes Wanderwegenetz mit über 2.000 Kilometern Wanderwege zieht sich durch die gebirgige Landschaft der Insel. Die längste Wanderstrecke auf Korsika ist die 220 Kilometer lange Grande Randonnée 20. Der korsische Fernwanderweg verbindet die Ortschaften Calanzana im Norden und Conca im Süden miteinander. Die bekannteste Wanderregion Korsikas ist das bei Corte gelegene Restonica-Tal.
Weißer Sand und türkisblaues Wasser – die schönsten Strände der Insel Korsika
Die Küstenlandschaft der Insel erstreckt sich über mehr als 1.047 Kilometer. Der bekannteste Sandstrand ist der von roten Felsen umgebene Palombaggia Strand in Porto Vecchio. Weißer Sand, türkisblaues Wasser so weit das Auge blicken kann und grüne Pinienwälder im Hinterland machen den Strand von Palombaggia zu einem der schönsten Strände Korsikas. Sehenswert ist der schwarze Strand von Nonza, der sich im Norden der Insel befindet und zu den weniger besuchten Strandabschnitten gehört. Der schwarze Strand von di Nonza bietet ein einzigartiges Farbspektakel.
Auf der einen Seite taucht der Blick in das tiefe Türkisblau des Mittelmeeres, während am Ufer der schwarze Farbton des Sandes den Beobachter erstaunen lässt. Flach abfallende Strände gibt es in der fünf Kilometer langen Bucht von Calvi. Unbefestigte Schotterwege führen zur schneeweißen Sandbucht von Saleccia, die von einer geschützten Naturlandschaft umgeben ist. Der feinkörnige Sandstrand ist bei einer Bootsfahrt von den Urlaubsorten Ile Rousse und Saint Florent in der Hochsaison auch über das Wasser erreichbar.
Korsische Küche: rustikal und reichhaltig
Rustikal und herzhaft – diesen Ruf hat die Küche Korsikas bis heute. Die Inselbewohner lieben es bodenständig. Auf den Tisch kommen Wurstspezialitäten wie Sangui (Blutwurst). Würste und Fleischwaren werden meist mit korsischen Gebirgskräutern verfeinert. Für einen besonderen Geschmack sorgen die Kräuter der Macchia wie Basilikum, Thymian, Rosmarin, Majoran und Myrte sowie wilde Aufzuchten, die den Gerichten ihr typisches Aroma verleihen. Zu den Fleisch- und Wurstspezialitäten der Mittelmeerinsel gehören Figatellu, eine aus Leber hergestellte geräucherte Rohwurstspezialität, der Lendenaufschnitt Lonzu und Coppa, das an einen Rollbraten erinnert. Kulinarische Erlebnisse sind die nach traditionellen Verfahren hergestellten butterweichen Schinken Prisutu, gegrillter Speck Panzetta, Ziegen-Schinken Caprettu oder Schinken vom Lamm (Agnellu).
Alles Käse? Beliebte Käsesorten aus Korsika
Auf Korsika gibt es zahlreiche Käsesorten. Brocciu, ein Schafs- oder Ziegenkäse wird auch als Füllung von Speisen wie Ravioli, Beignets (Krapfen) und Tartes (Törtchen) verwendet oder als Brocciu-Omelett mit Pfefferminze gegessen. In gereiftem Zustand ist der beliebte Käse als würzige Sorte Vieux Brocciu erhältlich. Den besten Ziegen- oder Schaffrischkäse stellt man auf Korsika zwischen Ostern und Allerheiligen her. Die Tiere bekommen in dieser Zeit hauptsächlich junge Gräser und Kräuter zu fressen, die mit ihren Aromen dafür sorgen, dass Milch und Käse besonders würzig werden. Das Nationalgericht Korsikas ist die Pulenta. Der Brei aus Wasser und Kastanienmehl wird zu jeder Jahreszeit gern gegessen. Meist wird Wildschweinleber oder Figatellu zur Pulenta gereicht.
Cap Corse: ein ganz besonderer Aperitif
Ein leckerer Aperitif gehört zu einer guten Mahlzeit auf Korsika immer dazu. Vor mehr als 100 Jahren kreierte der Korse Louis Napoleon Mattei den “Cap Corse” aus Muskatwein und Quinquina (Chinarinde). Die spezielle Kräuterrezeptur enthält neben Chinarinde weitere Pflanzen. Sein markant-herbes Aroma verdankt der Cap Corse den Extrakten des Chinarindenbaums. Das Stammhaus des Spirituosenhändlers Mattei befindet sich im Städtchen Bastia am Place Saint Nicolas und ist auch aufgrund der Ladeneinrichtung, die im Stil eines Kolonialwarenladens gestaltet ist, sehenswert. Mit der Produktion erster korsischer Biere wurde jedoch erst im Jahr 1995 begonnen. Das Pietra-Bier unterscheidet sich von herkömmlichen Biersorten durch den Zusatz von Kastanienmehl, das vor der Gärung zugeführt wird.