Bodensee, Friedrichshafen
Blick auf Friedrichshafen, Bild: trabantos / shutterstock

Tausend und eine Blüte – der Bodensee, das Paradies am Fuß der Alpen

Mal idyllisch entrückt; mal weinselig heiter – vielgestaltig und facettenreich präsentiert sich die zauberhafte Landschaft am Bodensee. Kirchen, Burgen, mittelalterliche Städtchen, sonnendurchflutete Weingärten und blühende Inseln – das schwäbische Meer scheint einem Bilderbuch entsprungen. Willkommen in einer der schönsten und ältesten Kulturlandschaften Europas. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart: Am Bodensee hat jede Epoche ihre Spuren hinterlassen. Das berühmte Schwäbische Meer wartet mit Superlativen auf: Deutschlands größter See, dessen Südufer zur Schweiz und zu Österreich gehört, misst eine Tiefe bis zu 252 Meter und erstreckt sich über eine Fläche von 538,5 Quadratkilometern.

Von Burgen, Zeppelinen und dem süßen Leben am Strand

Bodensee, Konstanz, Zepellin
Ein Zepellin über Konstanz, Bild: Horst Lieber / shutterstock

Flanieren in malerischen Städten, ein bisschen Träumen an den Uferpromenaden und ein wenig Dolce Vita am Strand – das ist Urlaub am Bodensee. Noch flüstern die Wellen am samtschwarzen Ufer, bevor die Sonne ihr Antlitz hebt und das Geschnatter der Wasservögel ertönt. Die Sonne scheint, der Geräuschpegel steigt und schon bald herrscht an den Ufern des Bodensees Hochbetrieb. Wohl dem, der jetzt mit Rad unterwegs ist oder sich eine Mini-Kreuzfahrt entlang des Nordufers gönnt. Schaukeln auf den Wellen – Bodensee und Schifffahrt gehören einfach zusammen. Es gibt viel zu entdecken. Friedrichshafen ist die Stadt der Zeppeline, aber auch ehemalige Sommerresidenz der württembergischen Könige. Schließlich ist der Name Graf von Zeppelin eng mit der zweitgrößten Stadt der Region verbunden. Er legte ab 1908 den Grundstein für ein blühendes Industriezentrum und baute in Friedrichshafen seine weltberühmten Luftschiffe.

Der Bodensee ist Sommerzauber und Wintermärchen zugleich. Jede Jahreszeit hat ihren Charme. Die imposante Meersburg erkunden, auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten wandeln, laue Sommernächte genießen, surfen, baden oder auf dem Eis Pirouetten drehen – am Bodensee ist nahezu jede Aktivität denkbar. Wenn Millionen Sonnenstrahlen im gekräuselten Wasser glitzern, bunte Segel über dem Wasser schweben und die Ufer im Dunst der Sonne verschwimmen, dann breitet sich ein unwiderstehlicher Zauber aus, dem kaum jemand widerstehen kann.

Bodensee – Schnucklige Stadteile, verspielte Uferpromenaden und liebliche Residenzstädte

Reizvolle Ortschaften und Landschaften gilt es, am Ufer des größten deutschen Binnensees zu entdecken, an den Österreich und die Schweiz grenzt. Der Bodensee liefert Sehenswürdigkeiten für mehrere Urlaubsreisen. Es fällt nicht leicht, die schönste Stadt zu küren. Jedes der Bodenseestädtchen ist einzigartig und verleiht der Region ihren besonderen Charme.

Bodensee, Lindau
Der Hafen von Lindau, Bild: Sergey Dzyuba / shutterstock

Wo der Löwe den Hafen bewacht, liegt Lindau. Wie ein Amphitheater fassen am Ostufer die grünen Berge die Wasserfläche ein. Im Hintergrund türmen sich die weißen Riesen der Alpen auf, während am gegenüberliegenden Ufer der grüne Saum im tiefen Blau verschwindet – nachts grüßen die fernen Lichter von Bregenz. Bei einem Stadtbummel wird man leicht vom nostalgischen Flair gefangen genommen. Krumme Gassen und idyllische Laubengänge umgeben die vornehmen Bürgerhäuser von Lindau. Zwei Dämme verbinden die Inselstadt mit dem Festland.

In Friedrichshafen gewährt ein Flug mit dem Zeppelin einen spektakulären See-Blick aus der Vogelperspektive. Die beliebteste Variante ist ein Ausflug zu den Hausbergen. Weniger spektakulär, dafür sehr romantisch erweist sich ein Besuch der Birnauer Barockkirche. Inmitten von Rebhängen beeindruckt die mittelalterliche Anlage – ein ehemaliges Kloster aus dem Jahre 1080. Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Kirche wurde zwischen 1695 bis 1701 wieder aufgebaut. Von der Schlossterrasse bietet sich den Besuchern ein herrlicher Ausblick.

Bodensee, Mainau
Die Blumeninsel Mainau, Bild: LENS-68 / shutterstock

Ein Paradies und ein Ort der Liebe: Die Insel Mainau wurde durch wahrhaft königliche Hände geformt. Agaven, Palmen, Zypressen und Bougainvilleen säumen Plätze, Straßen und Gärten – dazwischen ein Blütenmeer an saisonaler Blütenpracht. Inmitten des Überlinger Sees begeistert die Blumeninsel – berühmt wegen ihrer subtropischen Pflanzenwelt und einer Fülle exotischer Blumen. Die prachtvolle Insel zieht unzählige Besucher in ihren Bann.

Konstanz ist die Stadt, von der Reisende schon im Mittelalter schwärmten. Hier lebt Geschichte. Von ihrem Charme hat die reizvolle Stadt über die Jahrhunderte nichts eingebüßt. Das mittelalterliche Stadtbild, die wunderschöne Lage am Bodensee und die geschichtsbeladene Vergangenheit machen Konstanz geradezu einmalig. Auf dem 1414-18 hier tagenden Konzil wurde die einzige Papstwahl auf deutschem Boden durchgeführt. Zahlreiche Denkmäler erinnern auch heute noch an das 16. Konzil der Kirchengeschichte.

Inmitten ausgedehnter Weinberge, erfüllt von südländisch-heiterer Atmosphäre, baut sich schräg gegenüber von Konstanz, am Nordufer, terrassenförmig die Stadt Meersburg auf. Über dem Städtchen Meersburg thront ein Märchenschloss. Die Alte Burg oder Meersburg ist die älteste noch heute bewohnte Burg Deutschlands. Sie gilt als eine der Hauptattraktionen am Bodensee. Die berühmteste Bewohnerin des Bauwerks war die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Wohl die meisten Besucher der Stadt würden es der Schriftstellerin gleichtun – sie blieb. Enge, von malerischen Fachwerkhäusern gesäumte Gässchen prägen das Bild von Meersburg. Besonders hübsch ist die Steigstraße, die steil vom Bodenseeufer in die Oberstadt hinaufführt. Bei einem Gang durch die von filigranen verzierten Giebeln gesäumten Straßen des Städtchens begegnet man auf Schritt und Tritt der Geschichte. Hier residierten schon die Konstanzer Fürstbischöfe.

Bodensee, Alpen
Eine traumhafte Kulisse mit den Alpen im Hintergrund, Bild:
Carsten Ortlieb / shutterstock

Der Berg ruft: Auf einer Höhe von 1.064 Meter übt der Vorarlberger Pfänder seine hohe Anziehungskraft aus. Er bietet eine einzigartige Aussicht auf den Bodensee, rund 200 Alpengipfel und einen Dreiländer-Blick. Hinauf geht es mit der Pfänderbahn. Der Weg zur Bergbahn ist im Stadtgebiet von Bregenz ausgeschildert. Anschließend lohnt ein Besuch in der Oberstadt von Bregenz. Der idyllische Stadtteil im mittelalterlichen Flair wirkt fast schon ein bisschen verschlafen und lockt mit verspielten Brunnen und vielen Sehenswürdigkeiten.

Highlights im Schatten berühmter Bodenseestädte

Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Schiff – die unerhörte Schönheit der Bodenseeregion wirkt nachhaltig.

Salem steht für eine außergewöhnliche Kombination aus Schloss, Open-Air-Konzerten und einem Berg von Affen. Der Affenberg ist das schönste und größte Affenfreigehege in Deutschland und bietet besonders Kindern eine naturnahe Begegnungsmöglichkeit mit Damwild, Störchen und über 200 Berberaffen.

Nicht weniger begeistern die Pfahlbauten von Uhldingen-Mühlhofen. Hier lockt ein Ausflug in die Stein- und Bronzezeit. Das Pfahlbaumuseum zeigt zwei Repliken von Pfahldörfern, wie unsere Vorfahren vor etwa 4000 Jahren lebten.

Sehenswert sind darüber hinaus das Winzerörtchen Hagnau, der Ortsteil Goldbach mit einer Gletschermühle, Sipplingen mit dem Aussichtspunkt Haldenhof und Langenrain mit dem interessanten Naturschutzgebiet Marienschlucht. Nicht zu vergessen die Gemüseinsel Reichenau, die seit 1838 durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, sowie das Städtchen Radolfzell, das in einer Bucht des Zeller Sees liegt. Der Kurort beeindruckt mit vielen Sehenswürdigkeiten in einem mittelalterlichen Stadtkern. Zu einem Besuch am Bodensee gehört auch ein Ausflug zum Rheinfall von Schaffhausen. Hier stürzt der mächtigste Wasserfall Europas 150 Meter in die Tiefe. Im Juli, zur höchsten Zeit des Wasserstandes, ist das Naturschauspiel besonders spektakulär.

Mehr Informationen zum Bodensee bei Wikipedia.