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Madrid, Puerta de Alcalá
Die Puerta de Alcalá, Bild: LucVi / shutterstock

Madrid – meine zweite Heimat im Süden

geschrieben von Julia von Secludedtime

Inzwischen ist es fast drei Jahre her, dass ich im Süden von Europa mein zweites Zuhause gefunden habe. Madrid ist mir innerhalb kürzester Zeit so fest ans Herz gewachsen, dass ich es heute kaum ein halbes Jahr ohne einen Besuch in Spaniens Hauptstadt aushalte. Aber von vorne: Wie begann das Abenteuer Madrid? Und was hat es damit auf sich?
Madrid, Gran Via
Die Gran Via, Einkaufstraße in Madrid, Bild: Matej Kastelic / shutterstock

Im Sommer 2017 packten mein Freund Felix und ich unsere sieben Sachen in Kisten, räumten unsere Wohnung in Deutschland leer und stopften alles, was wir glaubten zu benötigen, in unser kleines Auto. Dank des ERASMUS+ Austauschprogramms unserer Universität hatte sich für uns die Chance ergeben ein Jahr in Spanien zu leben. Wer kann zu sowas schon nein sagen? Wir verabschiedeten uns von Freunden und Familie und wenig später waren wir auf dem Weg in die Ferne! Unser Kleinwagen schnaufte unter dem Gewicht, während wir uns auf ein Jahr Sommer, Sonne, Reiselust freuten!

Um ganz ehrlich zu sprechen: Madrid war für mich tatsächlich nicht mein Traumziel Nummer eins! Mich hätte es eher in eine Stadt direkt am Meer gezogen, aber nur Madrid bot beiden von uns einen Austauschplatz an. So besiegte der Wunsch das Jahr zusammen zu verbringen meine Sehnsucht nach dem Meer. Und diese Entscheidung habe ich keine Sekunde bereut. Mit dem ersten Fuß, den ich in diese einzigartige Stadt gesetzt habe, war es um mich geschehen. Ich habe mich sofort und unwiderruflich in Spaniens unterschätzte Hauptstadt verliebt.  
Salamanca, Madrid
Straße im Wohnviertel Salamanca, Bild: JJFarq / shutterstock

Was macht Madrid so besonders? Nun, wo soll ich da bloß anfangen! Die Stadt ist voller Lebensflair, toller Menschen und unvergesslicher Sehenswürdigkeiten. Gewohnt haben wir im Viertel Salamanca. Dort zieren prächtige, alte Gebäude und protzige Geschäfte das Straßenbild. Es ist immer etwas los und kaum trittst du vor die Haustür, flitzen Unmengen hupender Autos vor deinen Augen umher. Auch wenn der Autolärm mitunter etwas stressen kann, habe ich den Trubel immer geliebt. Außerdem mochte ich es, dass ich in unter dreihundert Metern Fußweg den nächsten Supermarkt erreichen konnte. Zwei Straßen von unserer Wohnung entfernt gab es sogar einen Laden, der die komplette Nacht geöffnet hatte. Zu jeder Uhrzeit einkaufen zu können – auch um zwei Uhr nachts – ist ein Luxus, den ich zuvor noch niemals genießen durfte.

El Ritiro Park, Madrid
Der El Ritiro Park, Bild: Isa Fernandez Fernandez / shutterstock

Ebenfalls nur wenige Straßen von unserer Wohnung entfernt befand sich der berühmte Park El Retiro. Madrid ist eine überraschend grüne Großstadt, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Parks, die das Stadtbild prägen. Der Retiro ist fast 1,5 km² groß und bietet den Stadtbewohnern jede Menge Natur und Erholung. Auf einem angelegten See in der Mitte des Parks gibt es sogar die Möglichkeit mit einem gemieteten Bötchen über das Wasser zu schippern. Außerdem steht eines der schönsten Gebäude der Stadt im El Retiro: der Glaspalast! Fast die komplette Fassade besteht aus Glas und so kannst du auch von außen hineinsehen. 

Vom Retiro aus gelangst du nach einem kurzen Spaziergang ins Zentrum Madrids. Und da ist so einiges geboten. Wer auf Trubel und Shopping steht, der ist auf der Gran Via – der Einkaufsmeile von Madrid – bestens aufgehoben. Pittoreske Hochhäuser, Geschäfte für jeden Geldbeutel und dazwischen wirbelnde Menschenmassen. Ich musste mich zunächst an die vielen Menschen, die alle an einem Fleck zusammenkommen, gewöhnen, aber nach einer gewissen Aufwärmphase habe ich das bunte Durcheinander, die vielen lauten Stimmen und all die Hektik lieben gelernt. Wenn du mit Menschenmassen nicht so gut klarkommst, empfehle ich dir die Gran Via nicht vor zehn Uhr abends zu besuchen. Erst ab zehn haben die meisten Geschäfte geschlossen und überall kehrt Ruhe ein.
Auch Museenfans und Geschichtsfreunde kommen in Madrid garantiert auf ihre Kosten. Mit dem Prado beherbergt die Stadt eines der wichtigsten Kunstmuseen weltweit. 
Geschichtsträchtig und absolut sehenswert sind die klassizistischen Torbögen: Puerta de Alcalá, Puerta de San Vicente, Puerta de Toledo und Puerta de Hierro. Die Puerta de Alcalá zählt außerdem zu den wichtigsten Wahrzeichen Madrids.
Plaza Mayor, Madrid
Der Plaza Mayor, Bild: Farbregas Hareluya / shutterstock

Was gibt es noch? Ein Besuch in Madrid ohne einen Abstecher auf den Plaza Mayor ist ein schwerer Fehler – sage jedenfalls ich. Der Name Plaza Mayor steht für Rathausplatz. Rund um den Platz wurden einst bunte Häuser errichtet und unter den schattige Arkaden warten stilvolle Restaurants auf Genusssuchende. Das umliegende Altstadtviertel ist ebenso bildschön und meiner Meinung nach die Perle der Stadt. Vor allem in den Abendstunden herrscht dort ein Ambiente, das einen einfach mitreist. Bist du hungrig und auf der Suche nach einem heiteren Lokal, wirst du garantiert auf einem der kleineren Plätze fündig.

Kulinarisch ist Madrid sowieso der Knaller! Ich gebe zu, dass ich nicht unbedingt ein riesiger Fan der spanischen Küche bin. Zumindest brauche ich nicht jeden Tag Tapas und Paella. Madrid bietet jedoch nicht nur spanische Restaurants, sondern einfach alles, was das Herz begehrt. In unserem Madrid-Jahr haben wir Inder, Chinesen, Mexikaner und viele weitere leckere Lokale getestet. Und immer hat es wunderbar geschmeckt! Unser absolutes kulinarisches Highlight ist und bleibt aber konkurrenzlos die Chocolateria San Ginés. In einem dicht gedrängten Lokal serviert man dir die besten Churros der Stadt, inklusive traumhafter heißer Schokolade. Ein Gedicht und ein Muss für deinen Madridbesuch!