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Alt-Thera, Santorin
Alt-Thera auf Santorin, Bild: Klaus Brauner / shutterstock

Alt-Thera auf Santorin

Alt-Thera ist eine antike Stadt auf der griechischen Insel Santorin und gehört zu den bedeutendsten archäologischen Sehenswürdigkeiten der bekannten griechischen Ägäis-Insel.

Lage

Alt-Thera liegt liegt oberhalb des Ortes Kamari an der Ostküste der Insel auf dem Grat des 360 Meter hohen Berges Mesa Vouno. Mit dem Auto kann man bis zum Mesa Vouno Pass hinauffahren; vom Parkplatz führt ein knapp 800 Meter langer Fußweg über einen Pfad zur Ruinenstätte.

Geschichte von Alt-Thera

Alt-Thera, Santorini
Bild: Klaus Brauner / shutterstock

Um 1620 v. Chr. zerstörte eine gewaltige Vulkaneruption praktisch alle Siedlungen auf Santorin und brachte die dortige minoische Kultur praktisch zum Stillstand. Alt-Thera wurde lange nach dieser Katastrophe von dorischen Kolonisten aus Sparta gegründet. Wie alt die Stadt genau ist, weiß man nicht; archäologisch nachgewiesen sind erste Bauten im 9. Jahrhundert v. Chr.

Für viele Jahrhunderte war Thera nur eine kleine, unbedeutende Stadt. Das änderte sich erst im 3. Jahrhundert v. Chr., als die gesamte Kriegsflotte der Ägäis im Hafen unterhalb der Stadt stationiert wurde. Daraufhin wurde die Stadt nahezu vollständig neu gebaut und erhielt zahlreiche repräsentative Bauten. Aus der Epoche als Garnisonstadt, in der nicht nur einfache Soldaten, sondern auch zahlreiche Offiziere hier lebten, stammen viele gut erhaltene Peristylhäuser der hellenistischen Oberschicht. Auch ägyptische Söldner waren hier stationiert und brachten kulturelle Einflüsse aus ihrer Heimat mit. Doch genauso rasch wie Alt-Thera zu einem der wichtigsten urbanen Zentren der Insel aufgestiegen war, verlor es nach dem Abzug der Flotte im Jahr 145 v. Chr. wieder an Bedeutung. Um die Zeitenwende verhalfen römische Siedler der Stadt zu einer neuen Blütezeit.

Stadtanlage und Bauwerke

Die Stadt besteht vor allem aus einer Straße, die rund 800 Meter lang und zwei bis vier Meter breit ist. Entlang dieser Hauptstraße reihten sich die Häuser der reichen Bürger aneinander. Das Zentrum der Stadt bildete die Agora, der für altgriechische Städte typische Platz, auf einem exponierten Plateau am höchsten Punkt. Etwas abseits liegt ein heiliger Bezirk mit den Überresten eines Tempels.

Die meisten der heute sichtbaren Ruinen Alt-Theras stammen aus der Blütezeit in der hellenistischen Zeit, denn aus den früheren Epochen ist kaum etwas erhalten geblieben. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zählt die Agora, der Hauptplatz. Er lag zwar inmitten der Stadt, bietet aber dennoch einen freien Blick auf das Meer, da die Häuser auf dieser Seite etwas tiefer am Hang errichtet wurden.

Eines der eindrucksvollsten Bauwerke ist die Basilike Stoa, eine 46 Meter lange und zehn Meter breite Säulenhalle an der Agora, die Zentrum des öffentlichen Lebens war. Die Grundmauern und die unteren Teile der Säulen sind noch erhalten und lassen die beeindruckende Dimension dieses Gebäudes erahnen.

Unterhalb der Hauptstraße am Hang liegt das Theater, das 1500 Menschen Platz bot und eine der wichtigsten Kulturstätten der Insel gewesen sein dürfte. Allerdings ist davon so wenig erhalten, dass sich die Anlage heute nur noch erahnen lässt. Auf dem Sporn des Grates befand sich der heilige Beirk von Alt-Thera, der sich um eine Grotte gruppierte, die den Göttern Hermes und Herakles geweiht war.

Archäologische Bedeutung

Da Alt-Thera gegen Ende seiner Besiedelung stark an Bedeutung verloren hatte, wurden hier weit weniger archäologische Fundstücke gemacht, als man bei einer Stadt dieser Wichtigkeit vermuten sollte. Zu den wichtigsten gehören einige Inschriften am heiligen Bezirk, die auf die Anfangszeit im 8. und 9. vorchristlichen Jahrhundert zurückgehen. Die bekanntesten Fundstücke sind einige Statuen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., die in den Gräberfeldern unterhalb der Stadt gefunden wurden.