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Ikaria
Ikaria, Bild: NiarKrad / shutterstock

Ikaria – Griechenlands Rebell in der Nordägäis

Auf der griechischen Insel Ikaria ist das Festland Griechenlands mit seinen Regeln und Vorschriften ganz weit weg. Die Insel gilt als ein Eiland der Freigeister und Entdecker, mit einer sehr autonomen und selbstbewussten Bevölkerung, die sich bis heute nicht ganz an die vielen Regeln des Massentourismus angepasst hat. Das passt gut in die Geschichte der Insel, die schon immer ein Ort von Festen und Traditionen war. Näher an der Türkei als an Griechenland gelegen, mischen sich die Kulturen hier auf eine einzigartige Weise. Urlauber auf der Insel haben zudem die Möglichkeit, viele der Sehenswürdigkeiten zu erkunden, die im Laufe der Geschichte entstanden sind.

Eine griechische Insel ganz nach dem alten Vorbild

Bis heute hält sich der Massentourismus von Ikaria fern. Das lag schon daran, dass es hier über lange Zeit keinen Flughafen gab und bis heute keine internationalen Linien den kleinen Inselflughafen anfliegen können. Zum anderen gibt es auf Ikaria vergleichsweise wenig für den typischen Touristen zu sehen. Trotzdem hat man sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bemüht, die Infrastruktur auf der Insel auszubauen und somit den Besuchern eine Möglichkeit zu geben, auch wirklich jeden Teil von Ikaria zu sehen. Das führt dazu, dass die Insel heute besonders bei Individualtouristen sehr beliebt ist. Sie genießen die Natur, die nicht vom Tourismus stark verändert wurde und erfreuen sich an dem vergleichsweise einfachen Leben, das hier noch immer gefunden werden kann.

Eine Besonderheit der Insel – und vielleicht ein Grund dafür, dass man sich bis heute nur schwer an die gesetzlichen Vorgaben aus Athen halten mag – findet sich im neueren Teil der Geschichte. Während des griechischen Bürgerkriegs wurden viele der Rebellen auf diese Insel verbannt. Weit ab vom Festland mussten sie hier ein vergleichsweise einfaches und tristes Leben leben und haben gleichzeitig die heutige Kultur der Insel geprägt. Wenn man sich fragt, wieso Öffnungszeiten der Läden willkürlich sind, Regeln mehr kleine Richtlinien sind und die Bewohner ihren Status als Rebell durchaus mal feiern, muss man wohl auf diesen Teil der Geschichte blicken.

Das alles sorgt dafür, dass die Insel besonders für jene, die ab von Hotels und touristischer Betreuung auf der Suche nach einem Abenteuer sind, genau die richtige Wahl in Griechenland ist. Schöne Strände, ein angenehmes Klima, beeindruckende Menschen und eine ganz eigene Kultur laden dazu ein, sich ganz und gar auf Ikaria einzulassen.

Ikaria – was kann man hier erleben?

Seychelles Beach, Ikaria
Seychelles Beach auf Ikaria, Bild: kostasgr / shutterstock

Ein großer Teil der Insel ist dank der Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur inzwischen mit dem Auto erreichbar. Allerdings gibt es vergleichsweise wenig Anbieter für Mietwagen, es sollte also rechtzeitig gebucht werden. Darüber hinaus sollte man nicht erwarten, dass es auf der Insel tatsächlich die eine Stadt für Touristen gibt. Entlang der Küste ziehen sich viele kleine Dörfer, die sich alle irgendwie und manchmal auch nur ein bisschen auf die Reisenden auf der Insel eingestellt haben. An der Nordküste finden sich zum Beispiel die Dörfer Gialiskari und Armenistis, ganz in der Nähe der ehemaligen Hauptstadt der Insel. Hier finden sich die meisten Betten auf Ikaria und daher sind die kleinen Fischerdörfer der Startpunkt für die meisten Besucher.

Ikaria lädt zum Erholungsurlaub wie zum Aktivurlaub ein. Viele kleine und große Strände erlauben es, sich einfach die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und am Abend in eine der Tavernen einzukehren und etwas von der grandiosen Küche der Insel zu genießen. Gleichzeitig sind die vielen kleinen Berge und Wanderwege perfekt, um ein wenig mehr von der Insel zu sehen. Vielleicht stößt man auf eines der Klöster, auf die berühmten Höhlen oder auf den ehemaligen Artemis-Tempel in der Bucht von Nas.

Raches, Ikaria
Raches auf Ikaria, Bild: Chris Vekris / shutterstock

Eine besondere Sehenswürdigkeit auf der Insel ist das berühmte Dorf Christos Raches. Von den Einheimischen nur Raches genannt, war es das Dorf, an dem sich besonders viele der Verbannten der 40er Jahre eingefunden haben. Die Besonderheit ist, dass das Dorf eigentlich erst am Abend oder sogar in der Nacht zum Leben erwacht. Wer hier am Nachmittag aufschlägt, wird verwundert feststellen, dass das Dorf wie ausgestorben ist. Die Läden öffnen gegen 18, manchmal erst um 20 oder 22:00. Dafür bleiben sie bis tief in die Nacht offen und die Tavernen im Ort bieten Speis und Trank für eine Nacht voller Erinnerungen an.

Was muss man sonst noch auf Ikaria erlebt haben?

Alles in allem ist es also eine Insel, die sich nur am Rand mit den Touristen beschäftigt. Gastfreundschaft wird zwar groß geschrieben, man möchte sich aber von der Dynamik der fremden Menschen nicht das Leben diktieren lassen. Das führt auch dazu, dass man hier sehr authentische griechische Küche findet, von denen einige Speisen überall in Griechenland bekannt sind. Aufgrund der begrenzten Zahl von Betten auf der Insel empfiehlt es sich zudem, die eigene Reise frühzeitig zu buchen.