• Menu
  • Menu
Petersdom am Petersplatz in Vatikanstadt
Petersdom am Petersplatz in Vatikanstadt, Bild: Calin Stan / shutterstock

Vatikanstadt: Zu Besuch beim Papst und bei wertvollen Kunstschätzen

Avatar

Vatikanstadt ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Nicht nur, dass der Zwergstaat, dessen Name eigentlich mehr darauf hindeuten würde eine Stadt als ein Staat zu sein, mit einer Fläche von nur 0,44 Quadratkilometern der kleinste Staat der ganzen Welt ist. Es handelt sich dabei auch um das einzige Land überhaupt, das Latein zu seiner Amtssprache gemacht hat. Außerdem hat kein Land der Welt weniger Einwohner als Vatikanstadt. Bei der letzten offiziellen Zählung 2020 waren es 932, wovon jedoch nur 552 als Staatsbürger galten.

Noch dazu ist das Staatsgebiet nicht etwa von einem Land, sondern lediglich einer Stadt umschlossen, nämlich der italienischen Hauptstadt Rom. Der Papst ist das Staatsoberhaupt des Zwergstaates, der auf dem Vatikanischen Hügel, einem 75 Meter hohen Tuffsteinhügel erbaut wurde. Vatikanstadt ist das einzige Land der Erde, dessen komplettes Staatsgebiet zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Dabei handelt es sich unter anderen um den Petersdom und die Vatikanischen Museen, die damit nicht etwa, wie viele Menschen glauben, in Rom liegen, sondern in einem ganz anderen Land als Italien.

Der Petersdom

Vatikanstadt Petersdom
Aussicht auf den beleuchteten Petersdom und die Via della Conciliazione, Bild: Pani Garmyder / shutterstock

Die Bezeichnung Petersdom ist lediglich im deutschen Sprachraum bekannt. Die italienische Bezeichnung San Pietro in Vaticano gibt einen Hinweis auf den Standort der Basilika. Wer den Petersdom besucht betritt also das Staatsgebiet des Vatikan. Neben dieser herausragenden Tatsache beeindruckt der Petersdom durch seine Größe. Die Grundfläche der Basilika beträgt exakt 20.139 Quadratmeter. 20.000 Menschen können sich gleichzeitig in dem Gebäude aufhalten.

Natürlich nicht zum Sightseeing, sondern zur Messe. Möchte man die Schönheiten des zwischen 1506 und 1626 erbauten Petersdoms auf sich wirken lassen, dann bietet sich ein Besuch zu den Besichtigungszeiten an, in denen die Besucherströme gut kanalisiert werden. Bevor man eintritt ist noch ein Blick auf die Kleiderordnung zu werfen, denn natürlich geht es in diesem katholischen Gotteshaus züchtig zu. In jedem Fall sind die Schultern zu bedecken und am besten trägt man lange Hosen oder einen Rock, der mindestens bis über die Knie reicht. Ansonsten kann der Besuch vom Personal auch verwehrt werden. Überspannt ist der Petersdom von einer markanten Hauptkuppel sowie zehn kleinen Nebenkuppeln, die sich von innen alle bestens begutachten lassen. Neben den 778 Säulen gruppieren sich 395 Statuen sowie 44 Altäre unter diesen Kuppeln. Unter dem Petersdom liegt das Grab des Heiligen Petrus.

Dazu gesellen sich 20 Grab- und Denkmäler von Päpsten, die innerhalb des Petersdoms positioniert sind. Bei einem näheren Blick auf die Innenausstattung bemerken Touristen schnell, dass ein einziger Besuch im Petersdom nicht ausreichen wird, sollte man sich mit allen Kunstschätzen auseinandersetzen wollen. Die Kuppeln zum Beispiel, und auch die Altarbilder sind durch Mosaike gestaltet. Wer alle Mosaike des Petersdoms gesehen hat, hat zusammengenommen ein 10.000 Quadratmeter großes Mosaik besichtigt.

Die Vatikanischen Museen mit Sixtinischer Kapelle

In den Vatikanischen Museen sind unter anderem die meisten Altarbilder des Peterdoms untergebracht. In der sogenannten Päpstlichen Kunstsammlung befinden sich außerdem noch eine ganze Reihe weiterer wichtiger Kunstschätze. Orientalische Altertümer aus dem Alten Ägypten und Assyrien, griechisch-römische Kunst aus Zeiten der klassischen Antike, etruskische Altertümer, frühchristliche und mittelalterliche Kunst aus dem dritten bis hinein in das 14. Jahrhundert, sowie Kunstwerke aus Zeiten der Renaissance bis zur Gegenwart. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine gut bestückte völkerkundliche Sammlung.

Sixtinische Kapelle Vatikanstadt
Sixtinische Kapelle Vatikanstadt, Bild: amw213 / shutterstock

Außerdem gehört auch die Sixtinische Kapelle, die in der offiziellen Residenz des Papstes, dem Apostolischen Palast untergebracht ist, zu den Vatikanischen Museen. Bekannt ist die Sixtinische Kapelle für ihre herausragenden Wandgemälde, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Dazu zählt unter anderem eine Darstellung des letzten Abendmahls. Teile der Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle zeigen Szenen des Alten Testaments, die vielfach in Kunst- und Lehrbüchern abgebildet, oder zum Beispiel auch für Werbeanzeigen benutzt wurden. So zum Beispiel Die Erschaffung Adams und Der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies. Ein weiterer Bestandteil des Areals der Vatikanischen Museen sind die Vatikanischen Höfe. Der Hof des Belvedere lädt zwischen Pinien, Kiefern, Palmen und Zypressen zum Lustwandeln ein. Gemeinsam mit dem Cortile della Biblioteca umrahmt er die bereits 1475 eingerichtete Vatikanische Bibliothek. Hier befinden sich unter anderem 150.000 überaus wertvolle Handschriftenbände.

Vatikanstadt von oben gesehen

Auch, wenn man unter Umständen eine Weile lang anstehen muss, sollte man sich den Gang auf die Hauptkuppel des Petersdoms nicht entgehen lassen. Denn von dort aus haben Besucher einen fantastischen Blick über den gesamten Vatikan und den vor dem Petersdom liegenden Petersplatz. Weit reicht auch der Blick über die Vatikanstadt umschließende italienische Hauptstadt Rom. Wer sportlich ist, erklimmt die 551 Stufen bis zum Zwischendach zu Fuß. Alle anderen gelangen hier mit dem Aufzug hin. Ganz hinauf geht es dann allerdings wirklich nur per pedes und es verbleiben noch 320 Stufen des Aufstiegs bis hin zur finalen Aussichtsplattform.

Was man sonst noch zu Vatikanstadt wissen sollte

Wichtiger als überall sonst in der Umgebung ist es sich in Vatikanstadt einerseits angemessen zu verhalten, sich andererseits jedoch dessen bewusst zu sein, dass die an diesen heiligen Ort strömenden Menschenmassen auch eine Menge an zweifelhaftem Volk anziehen. In dem unübersichtlichen Getümmel suchen häufig Taschendiebe ihr Glück, weshalb man hier besonders gut auf seine Wertsachen aufpassen sollte. Benötigt man Bargeld kann man in Vatikanstadt übrigens auch einen Geldautomaten nutzen, der einen mit lateinischen Bedienungsanweisungen führt.