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São Jorge auf den Azoren
São Jorge bietet eine traumhafte Landschaft für Wanderer und Naturliebhaber, Bild: Jeroen Mikkers / shutterstock

São Jorge: eine azorische Vulkaninsel wie aus dem Bilderbuch

Wer auf die zu Portugal zählende Inselgruppe der Azoren fliegt besucht meist mehrere Inseln. Auf keinen Fall auslassen sollte man dabei die knapp 234 Quadratkilometer große Insel São Jorge, die in deutscher Übersetzung Heiliger Georg heißen würde. Einst verirrten sich, wenn man von einheimischen Gästen absieht, hauptsächlich Surfer hierher. Das ist kein Wunder, denn São Jorge verfügt über atemberaubende Steilküsten an die raue Wellen anbranden. Für erfahrene Surfer sind die Strände der Insel weiterhin ein wahres Paradies. Inzwischen fühlen sich auch Wanderer und Naturfreunde von São Jorge angezogen. Es gibt einige aufregende Vulkane zu besteigen. Daneben besticht São Jorge mit verwunschen wirkenden Bergdörfern, die auch im 21. Jahrhundert teilweise nur zu Fuß erreicht werden können. Der ideale Ort also für alle, die sich eine Mischung aus erholendem Nichtstun und Aktivurlaub bei besten klimatischen Verhältnissen wünschen.

Klima und die beste Reisezeit für São Jorge

Wie auf den anderen Azoreninseln auch herrscht auf São Jorge ein subtropisch ozeanisches Klima, das stets stabil bleibt. Die Jahreszeiten verschwimmen hier und ein Unterschied zwischen Sommer und Winter ist kaum auszumachen. Zwischen Juni und Oktober erreichen die Temperaturen um die 25 Grad. Im Winter fallen sie kaum unter 17 Grad. Da jedoch mit rauen Winden, die vom Atlantik her wehen, zu rechnen ist, kann es im Winter zu Stürmen kommen, die das ein oder andere Wanderabenteuer vereiteln. Wer also wettertechnisch auf Nummer sicher gehen möchte, besucht São Jorge eher zwischen Frühling und Herbst. Dann laden die Strände der Insel auch zum Baden ein, ohne, dass man einen Hitzschlag fürchten müsste.

Zu Besuch in der Inselhauptstadt Velas

Die Inselhauptstadt Velas, Sao Jorge
Die Inselhauptstadt Velas, Bild: Henri Faure / shutterstock

Die Inselhauptstadt Velas liegt im Südwesten der 53,5 Kilometer langen Insel. Hier wohnt mit knapp 2.000 Einwohnern fast ein Viertel der Inselbevölkerung. Velas ist zwar das Verwaltungszentrum von São Jorge, wirkt jedoch übersichtlich und ein wenig verschlafen. Ein Auto benötigt man hier nicht, denn auf Grund der knappen Dimensionen der Stadt ist hier alles hervorragend zu Fuß zu erreichen. Den Stadtkern bilden herrschaftlich gestaltete Gebäude im portugiesischen Stil. Besucher erreichen die Insel São Jorge häufig am Fährhafen von Velas. Von dort aus spaziert man direkt zur am Hauptplatz gelegenen Kirche Igreja Matriz de Velas.

Dort befindet sich auch das Museu de Arte Sacra, das sich mit lokaler Kirchenkunst auseinandersetzt. Außerhalb des Ortskerns ist die Piscina Natural da Poço dos Frades sehr sehenswert. Dabei handelt es sich um einen natürlich entstandenen Felsbogen direkt am Meer. Wer dann noch den Aussichtspunkt Miradouro das Velas erklimmt, hat vor allem in den Morgen- oder Abendstunden einen herrlichen Ausblick auf Velas und die über dem Atlantik auf- oder untergehende Sonne. Romantische Stunden sind hier garantiert.

Die Fajãs von São Jorge

Einzigartig sind die Fajãs von São Jorge. Fajãs sind fruchtbare Küstenebenen, die ihre Existenz früheren Lavaströmen oder Bergrutschen verdanken. Ungefähr 75 Fajãs zählt das Eiland bis heute. Fajãs sind charakteristischerweise schwer zugänglich und liegen oft auch ein wenig versteckt. Doch genau das macht sie zu perfekten Wanderzielen. Die Einheimischen nutzten die fruchtbaren Fajãs seit ehedem zum Anbau von Feldfrüchten, Kaffee, Orangen oder Bananen. Manchmal siedelte in der Nähe einer Fajã nur eine Familie, manchmal entstand dort auch ein kleines Dorf.

Viele Fajãs werden auch heute noch bewirtschaftet, wenngleich die junge Generation dem beschwerlichen Leben der Fajãs-Bauern immer häufiger den Rücken kehrt. Wer also noch einen Einblick in das traditionelle Leben auf São Jorge gewinnen möchte, sollte unbedingt einige der Fajãs wandernd besuchen. Spektakulär sind zudem die Ausblicke von den Rändern der Fajãs aus, da sie jeweils nahe der Steilküsten der Insel gelegen sind.

Wandern auf der Großen Route von São Jorge und anderen Wanderwegen

Faja da Caldeira de Santo Cristo
Faja da Caldeira de Santo Cristo, Bild: Karol Kozlowski / shutterstock

Wer einen richtigen Wanderurlaub aus seinem Aufenthalt auf São Jorge machen möchte erwandert auf der Großen Route von São Jorge, über eine Strecke von 41,5 Kilometern tatsächlich die halbe Insel. Die gute ausgeflaggte Wanderroute gilt als anspruchsvoll und kann in zwei oder drei Tagen bewältigt werden – je nach Tempo und Fitnesszustand. Unterwegs geht es ständig auf und ab, bis hinauf zum 1.053 Meter hohen Pico da Esperança, der der höchste Berg der Insel ist. Er ist, wie ganz São Jorge, vulkanischen Ursprungs. Bei schönem Wetter lassen sich von der Kraterspitze des Pico da Esperança aus die umliegenden Azoreninseln Pico, Faial und Graciosa erkennen. Alternativ gelangt man auch über mehrere andere Wanderwege auf den Pico da Esperança. Lohnenswert ist außerdem der Aufstieg auf den 1.019 Meter hohen Morro Pelado.

Ein Meer an Freizeitaktivitäten

Touristen, die nicht gerne wandern, oder sich schlicht ein wenig Abwechslung wünschen, können die Vulkaninsel auch hervorragend mit dem Mountainbike erkunden. Es sind zahlreiche Strecken aller Schwierigkeitsstufen ausgewiesen. Um Urzelina treffen sich Kletterfreunde in einer natürlichen Felslandschaft. In der Nähe der Orte Montoso und Bocas do Fogo kommen Höhlenforscher auf ihre Kosten. Außerdem siedeln auf der Insel eine Menge unterschiedlicher Vogelarten, denen man bei allen Aktivitäten ständig begegnet. Somit ist São Jorge der perfekte Urlaubsort für alle Vogelliebhaber. Nach all den Anstrengungen sollte man sich die kulinarischen Köstlichkeiten des Eilands schmecken lassen. Hervorragend sind die frisch gefangenen Meeresfrüchte und der lokal angebaute Kaffee. Darüber hinaus ist São Jorge berühmt für seinen Käse, der in vielfachen Varianten hergestellt wird.