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Die Epupafälle, in Angola
Die Epupafälle, in Angola auch Monte-Negro-Fälle, befinden sich im Verlauf des Kunene, des Grenzflusses zwischen Namibia und Angola, Bild: Artush / shutterstock

Angola – das unterschätzte Naturparadies Südwestafrikas

Als faszinierendes und häufig unterschätztes Reiseziel ist Angola bisher vom Massentourismus verschont geblieben. Dies macht eine Reise in das südwestafrikanische Land zu einem besonderen Reiseziel. Neben lebhaften Städten und authentischen Ortschaften ist es die traumhafte Natur des Landes, die Reisende in ihren Bann zieht.

Reich an Bodenschätzen und landschaftlich einzigartig schön, blickt Angola auf eine äußerst bewegte Geschichte zurück. So wurde Angolas Kolonialzeit Ende des 15. Jahrhunderts durch portugiesische Seefahrer eingeläutet, die Angola von Kongo aus erkundeten. Mit den Portugiesen begann in Angola auch der Sklavenhandel, der bis Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Schätzungen zu folge wurden durch die Kolonialherren über 2 Millionen Menschen versklavt und vorwiegend nach Südamerika verkauft. Offiziell wurde das Land 1653 zur Kolonie erklärt, wobei bereits seit 1575 der Militärstützpunkt Luanda bestand. Auch die bis heute betriebenen Rohrzucker- und Kaffeeplantagen gehen auf die Kolonialisierung zurück. Noch in den 1960er-Jahren wurde Angola durch Portugal regiert. Immer wieder kam es zu Aufständen und erst im Jahr 1974 endete die Fremdherrschaft. Doch aufgrund der ungeklärten Machtverhältnisse im Land kam es immer wieder zu Kämpfen, die in einen Bürgerkrieg mündeten, bei dem unzählige Menschen ihr Leben verloren. So finden sich bis heute allerorts Spuren der Geschichte des Landes.

Heute präsentiert sich Angola als aufstrebendes Land und fasziniert durch seine Besonderheiten. So unterteilt sich das Land in drei Klimazonen, was für eine besonders vielfältige Flora und Fauna sorgt. Doch auch die kulturellen Besonderheiten faszinieren und die einzigartigen Sehenswürdigkeiten des Landes lassen Angola zu einem interessanten Reiseziel avancieren.

Angolas Nationalparks und einzigartige Natur

Pass Serra da Leba in Angola
Der beeindruckende Pass Serra da Leba in Angola, Bild: Fabian Plock / shutterstock

Mit neun Nationalparks, 18 Waldschutzgebieten und Schutzzonen ist Angola ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Bereits in den 1930er-Jahren wurden durch die Kolonialverwaltung geschützte Jagdreviere ausgewiesen. Diese Gebiete sind heute Teil des Kissama-Nationalparks. Mit 46.072 km² ist der Murvinga-Nationalpark das größte geschützte Territorium des Landes. Afrikas faszinierende Tierwelt in Verbindung mit den einzigartig schönen Landschaften ziehen Naturliebhaber aus der ganzen Welt in ihren Bann und so ist Angola ein perfekt, um auf Foto-Safari zu gehen.

Ein besonderes Highlight ist das Schutzgebiet Kavango-Zambezi (KAZA). Das Gebiet mit seiner Fläche von 520.000 km² ist das zweitgrößte Schutzgebiet der Erde. Insgesamt zählen zum Schutzgebiet 21 Nationalparks und Wildreservate, die durch Korridore miteinander verbunden sind. Neben den Naturarealen Angolas fallen auch Naturareale der Länder Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe in das besondere Schutzgebiet. Neben dem Erhalt der Artenvielfalt soll KAZA auch neue Entwicklungschancen für die Bevölkerung sichern, den Tourismus fördern und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit den Frieden zwischen den Nationen festigen.

M`banzai Kongo – Angolas erste Weltkulturerbe-Stätte

Einst politische und spirituelle Hauptstadt des Königreichs Kongo lädt heute M´banzai Kongo zu einer faszinierenden Reise in die Vergangenheit ein. Das UNESCO-Welterbe umfasst archäologische Relikte des einstigen Königreichs, welches vom 14. bis zum 19. Jahrhundert bestand. Doch auch die Bauten der portugiesischen Kolonialzeit der Altstadt sind Teil des Weltkulturerbes. Unter anderem findet sich in M´barzai Kongo die Ruine einer Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert, welche zu den ältesten Kirchen Afrikas zählt. Doch auch Überreste des Königsplalastes Tadi Dia Bukukua, der Friedhof der Kongo Könige und vieles mehr lässt einen Besuch in M´banzai Kongo zum unvergesslichen Erlebnis werden.

Die Hauptstadt Luanda

Skyline Luanda, Angola
Blick auf die Skyline von Luanda, Bild: Fabian Plock / shutterstock

Rund 5 Millionen Menschen leben in der Hauptstadt Angolas. Sie zählt zu den größten Städten Afrikas und so herrscht auf den Straßen immer ein reges Treiben. Als besonders sehenswert gilt das Bauwerk Augostinho Neto Mausoleum, welches mit seiner obeliskenähnlichen Form die Skylein der Stadt prägt. Gewidmet ist das Mausoleum Augustinho Neto, dem ersten Präsidenten des Landes, der um die Unabhängigkeit des Angolas kämpfte.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt auch die Fortaleza de Sao Miguel. Die Festung wurde im Jahr 1576 erbaut und war einst das administrative Zentrum der portugiesischen Kolonialherren. Heute werden Räumlichkeiten der Festung als Armee-Museum genutzt.

Nicht weniger interessant ist die Fortaleza de Sao Pedro da Barra, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde. War sie einst zum Schutz erbaut worden, wurde sie im Laufe der Geschichte als Umschlagplatz für den Sklavenhandel genutzt. Zwischen 1961 und 1975 diente sie im Unabhängigkeitskampf als Gefängnis für angolanischen Nationalisten.

Weitere Städte des Landes

Sao Felipe de Benguela

Die Stadt in der Benguela-Bucht ist die drittgrößte des Landes und Hauptbasis der Benguelabahn, die durch mehrere afrikanische Staaten verläuft. Besonders die Festung der Stadt ist einen Besuch wert, denn sie bietet einen faszinierenden Blick auf die Benguela.

Huambo

Im Westen des Landes gelegen trug Huambo einst den Namen Nova Lisboa (Neues Lissabon). Die heute zweitgrößte Stadt wurde durch die Portugiesen gegründet und auch wenn die Stadt unter den Kriegsjahren gelitten hat, lohnt es sich, hier auf den Spuren der Geschichte zu wandeln.

Lobito

Die am Atlantik gelegene Hafenstadt liegt an der Benguelbahn, die Angola mit weiteren afrikanischen Ländern verbindet. Bekannt ist die Stadt aber für ihren Hafen, der ihr durchaus einen gewissen Wohlstand bescherte. Besonders sehenswert ist der historische Gouverneurspalast.