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Montag, Oktober 20, 2025
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Réunion – eine duftende Blume und Korallengärten

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Keine Frage: Das Paradies kann kaum schöner sein! Réunion ist nicht irgend eine Insel im Indischen Ozean – sie ist vermutlich die vielseitigste. Wer auf dem Gipfel des zweitausend Meter hohen Maido steht und hinab blickt zu den weißen Stränden und den aufregenden Korallengärten, der ist zweifellos ein beneidenswerter Mensch. Erfahrene Bergführer begleiten die Urlauber zu den Vulkanen und so mancher Kreole summt unterwegs die bezaubernde Hymne dieser Insel. Sie erzählt von der Bourbon-Vanille, die einst diesem Eiland den Namen gab. “P’tit fleur fanée” – das Produkt einer kleinen duftenden Blume machte Réunion im 19. Jahrhundert auf der ganzen Welt bekannt, denn Bourbon-Vanille gilt als eines der teuersten Gewürze überhaupt und ist noch immer ein wichtiges Exportgut.

Reunion, Saint Denis
Blick auf Saint Denis, Bild: julienjanusko / shutterstock

Diese Insel ist so etwas wie der französische Außenposten in den Fluten des Indischen Ozeans. Sie ist überschaubar und verfügt in etwa über eine Landfläche in der Größe Luxemburgs. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist Réunion als Department des europäischen Mutterlandes ausgewiesen. Hier zahlt man seine Rechnungen in Euro, und es ist von Vorteil, zumindest ein paar Brocken der französischen Sprache zu beherrschen, wenn man sich dort in einem der schönen Hotels oder Resorts einquartiert. Auf den Seekarten ist Réunion zweitausend Kilometer entfernt vom afrikanischen Kontinent zu finden, und es waren die Entdecker der Seefahrer-Nation Portugal, die hier als erste im 16. Jahrhundert an Land gingen.

Felsige Küsten und kaum zu durchdringende Regenwälder finden sich im Süden der Insel. Bei Les Hauts und Saint-Joseph erstreckt sich ein Wandergebiet, das von immer mehr Urlaubern besucht wird, weil sich dort die blühenden Gärten bis in höhere Lagen erstrecken und wo die Insel ihr ursprüngliches Gesicht bewahrt hat. Die eindrucksvollsten Strände befinden sich auf der Westseite Réunions und laden zu langen Spaziergängen im feinen schwarzen oder weißen Sand ein. Die Lagunen öffnen sich dort zum offenen Meer, wo die Korallenbänke intakt sind und wo sich eine bunte Unterwasserwelt ausbreitet. In einer früheren Fabrik im Zentrum von Saint Leu wurde ein interessantes Landwirtschafts-Museum untergebracht, wo die Geschichte vom Kaffee- und Zuckerrohr-Anbau erzählt wird.

Ein traumhafter Strand reiht sich an den anderen, Bild: Balate Dorin / shutterstock

Als Urlauber sollte man auf keinen Fall den Friedhof der Seefahrer auslassen. Auf ihm ist unter anderem der berüchtigte Pirat La Buse zur letzten Ruhe gebettet worden. Der Freibeuter der Meere wurde 1730 auf Réunion dem Richter in Fußfesseln vorgeführt und zum Tode verurteilt. Aber auch der Dichter Leconte Delisle, der seine lyrischen Verse nach dem Vorbild der antiken griechischen Tragödie zu Papier brachte, ist auf dem Friedhof der Seefahrer begraben.

Viele Einwohner Réunions haben ihr Herz an den Surf-Sport verloren. Der Tanz auf und mit den Wellen ist ihre Leidenschaft, denn sie finden die besten Voraussetzungen für die Ausübung ihrer wagemutigen Sprünge vor der Küste Saint Leus. Eine besondere Spezialität und ein Teil der Weltmeisterschaft ist dort die “Linke Welle”. Im Kélonia-Zentrum werden Wasserschildkröten aufgepäppelt und später an den Stränden ausgesetzt.

Bei Boucan Canot ist der Wassersport in all’ seinen Facetten heimisch. Dort schützt ein sechshundert Meter langes Stahlnetz die Urlauber vor eventuellen Hai-Angriffen.

Fast genau inmitten der Insel liegt der Ort Cilaos mit ihren Thermalquellen. Er befindet sich in einem Talkessel und wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Siedler beackerten dieses liebliche Tal zu Füßen des oft schneebedeckten Piton de Neiges bereits im 18. Jahrhundert. Wer in seinem Urlaub den besonderen Adrenalin-Kick wünscht, der kann sich in der “Eisenschlucht” beim Canyoning im Fleurs Jaunes versuchen. Rèunion ist ein ideales Fernreiseziel für Menschen, die sich für Trekking oder Wanderungen begeistern können aber auch an menschenleeren Stränden und Buchten abschalten möchten.

Fakten über Réunion

  1. Französisches Übersee-Departement: Réunion ist ein französisches Übersee-Departement und somit ein integraler Bestandteil von Frankreich und der Europäischen Union.
  2. Währung: Da es ein Teil von Frankreich ist, ist die offizielle Währung der Euro (€).
  3. Bevölkerung und Sprache: Die Mehrheit der Bevölkerung spricht Französisch, und es gibt auch eine Vielzahl von Kreolsprachen. Die Insel hat eine vielfältige Bevölkerung mit afrikanischen, europäischen, malagasyischen und asiatischen Wurzeln.
  4. Landschaft und Topographie: Réunion ist vulkanischen Ursprungs und beherbergt zwei Vulkane: den Piton de la Fournaise, einen der aktivsten Vulkane der Welt, und den Piton des Neiges, den höchsten Punkt im Indischen Ozean.
  5. Wirtschaft: Die Wirtschaft von Réunion basiert hauptsächlich auf dem Dienstleistungssektor, aber Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Zuckerrohr, spielt auch eine wichtige Rolle.
  6. Tourismus: Réunion ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, Wanderwege, Strände und Wassersportmöglichkeiten und zieht viele Touristen an.
  7. Natur und Biodiversität: Die Insel ist Heimat für viele endemische Arten, d.h. Arten, die nirgendwo anders auf der Welt natürlich vorkommen. Es gibt auch drei Marine-Naturschutzgebiete rund um Réunion.
  8. Klima: Réunion hat ein tropisches Klima, mit einer warmen und feuchten Periode von November bis April und einer kühleren und trockeneren Periode von Mai bis Oktober.
  9. Kulinarische Vielfalt: Die Küche von Réunion ist eine Mischung aus französischen, indischen, afrikanischen und chinesischen Einflüssen, und sie ist bekannt für ihre Gewürze und Aromen.
  10. Piton de la Fournaise: Der Piton de la Fournaise ist einer der am häufigsten ausgebrochenen Vulkane der Welt und ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen und Wissenschaftler.
  11. Bildung: Réunion hat eine hohe Alphabetisierungsrate, und es gibt verschiedene Institutionen für höhere Bildung auf der Insel, einschließlich einer Universität, der Université de la Réunion.

Die wichtigsten Feste auf Réunion

Auf Réunion werden verschiedene traditionelle und kulturelle Feste gefeiert. Hier sind einige der Festlichkeiten, die auf der Insel stattfinden:

  1. Fête de la Liberté: Dieses Fest wird am 20. Dezember gefeiert und markiert das Ende der Sklaverei auf Réunion. Es ist ein gesetzlicher Feiertag auf der Insel und wird mit Musik, Tanz und Paraden gefeiert.
  2. Fête de la Musique: Am 21. Juni wird in Réunion, wie auch in anderen Teilen der Welt, die Fête de la Musique oder der Weltmusiktag gefeiert. Während dieses Festes gibt es viele kostenlose Konzerte und Musikveranstaltungen.
  3. Le Dipavali: Das Dipavali, das Lichterfest, ist ein wichtiges hinduistisches Fest auf Réunion, das den Sieg des Lichts über die Dunkelheit feiert. Es wird mit Prozessionen, Tanzaufführungen und der Beleuchtung von Lampen gefeiert.
  4. Mardi Gras: Wie in vielen anderen Teilen der Welt wird auch auf Réunion der Karneval oder Mardi Gras gefeiert, mit Paraden, Masken, Kostümen und Musik.
  5. Fête du Miel Vert: Dieses Fest findet normalerweise im Januar statt und ist ein wichtiges landwirtschaftliches Fest, bei dem es um Honig und andere lokale Produkte geht.
  6. Fête du Choca: Dies ist ein kulinarisches Festival, das der Choca-Pflanze gewidmet ist. Während des Festes gibt es Verkostungen und die Möglichkeit, traditionelle Gerichte zu probieren.
  7. Tamilisches Neujahrsfest: Das tamilische Neujahrsfest wird jedes Jahr im April gefeiert und umfasst traditionelle Tänze, Musik und kulinarische Spezialitäten.
  8. Grand Raid: Auch bekannt als La Diagonale des Fous, ist dieses Ultra-Trail-Running-Event eines der härtesten der Welt und zieht jährlich Tausende von Teilnehmern und Zuschauern an.
  9. Chinesisches Neujahr: Das chinesische Neujahrsfest wird auch auf Réunion gefeiert, da es eine bedeutende chinesische Gemeinschaft gibt. Es wird mit Drachentanz, Löwentanz und Feuerwerken gefeiert.
  10. Nationalfeiertag: Am 14. Juli feiert Réunion, wie der Rest von Frankreich, den Nationalfeiertag mit Paraden, Feuerwerken und anderen Festlichkeiten.

 Panama – zwei Ozeane und ein Kanal

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“Panama”, sagte der kleine Bär, “Panama ist unser Traumland, denn da riecht es von oben bis unten nach Bananen…” Und dann machte er sich mit dem Tiger auf in das vermeintliche Traumland, das die beiden aber in dem Kinderbuch von Janosch nie erreichten. Vielmehr begriffen sie einige Zeit später, dass das Land ihrer Träume nicht im zentralen Amerika zu finden war, sondern vor ihrer eigenen Haustür. “Oh, wie schön ist Panama” steht auf dem Titel dieses sympathischen Bestsellers. Und Janosch lag in seiner Einschätzung zweifellos richtig, denn Panama ist tatsächlich schön. Sehr schön sogar, denn es besteht aus saftigen Weiden, weißen Stränden mit vielen Palmen, einem atemberaubenden Dschungel und sehenswerten Städten aus der kolonialen Epoche des Landes. Und dann ist da noch der Panama Kanal, der für die Welt-Schifffahrt noch immer von überragender Bedeutung ist, weil sie den Giganten der Meere auf ihrer Reise von San Francisco nach New York den Umweg über Südamerika erspart.

Panama, Panama Kanal
Der Panama-Kanal, Bild: Galina Savina / shutterstock

Die Fluten zweier Ozeane umspülen das Land – der Atlantik und der Pazifik. An manchen Stellen ist Panama derart schmal, dass schon früh die Idee eines Kanals geboren wurde. Immerhin wurde dadurch der Seeweg um sage und schreibe fast 15.000 Kilometer verkürzt. Vor allem die Nordamerikaner hatten aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen großes Interesse an der Verwirklichung dieses kühnen Plans. So waren die Vereinigten Staaten bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts Eigentümer der wichtigen Wasserstraße. Eigentlich hatte auch der französische Diplomaten-Sprössling Ferdinand de Lesseps den Panama Kanal bauen wollen, denn der hatte sich schon um den Suezkanal verdient gemacht. Doch im späten 19. Jahrhundert scheiterte sein Vorhaben, weil die Malaria tagtäglich sieben seiner Arbeiter dahin raffte und de Lesseps in die Pleite trieb. Die Konkursmasse erwarb der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt, womit er die amerikanische Dominanz in Panama sicherte.

Panama, Panama City
Panama City, Bild: Gualberto Becerra / shutterstock

Am 15. August 1914 standen zweihundert Passagiere an der Reling, als der Postdampfer “Ancona” als erstes Schiff die 82 Kilometer des Kanals durchquerte. Dabei sind drei Schleusen zu passieren, womit die Differenz zum Gatunsee ausgeglichen wird. Der Panama Kanal wird noch immer als Wunder der Technik gehuldigt und die Touristen an Bord preisen die landschaftliche Schönheit zu beiden Ufern in der Nähe des Nationalparks Soberiania. Der tropische Regenwald ist die Heimat zahlreicher gefährdeter Tiere, und die Schreie der Kapuzineraffen und der farbenfrohen Papageien begleiten die Reisenden auf ihrer gemächlichen Passage.

Die UNESCO hat einige landschaftliche und historische Wunder Panamas auf die Liste ihres Welterbes gesetzt. So die spanischen Festungen San Lorenzo und Portobelo sowie die Altstadt von Panama City mit dem mächtigen Dom aus dem Jahr 1796 und jenen Ruinen, die das Werk der Zerstörung durch den walisischen Freibeuter Henry Morgan sind. Besagter Morgan war in seinen besten Zeiten der Oberkommandant über nicht weniger als 36 Schiffe.

Wo ist das Kreuz des Südens? Diese Frage stellen sich viele Urlauber in der Nähe des Äquators. Auf den zauberhaften Robinson Inseln vor Panama haben die Sterne einen besonders intensiven Glanz. Auf Isla Colon mit seinem Nationalpark Bocas del Toro gibt es sogar einen “Strand der Sterne”. Was aber eher auf die zahlreiche Seesterne zurück zu führen ist, die man hier in Strandnähe findet. Dies ist die angestammte Region der Indianer vom Volk der Kuna, und da sie nach einer Rebellion die Souveränität über die Region San Blas erhielten, muss jeder Tourist, der eine der nahezu menschenleeren Inseln betreten möchte, einen Antrag beim Dorfrat der Kuna stellen.

Auch die Indianer vom Stamm der Embera sind stolze Besitzer ihres Landstrichs. Sie begleiten Urlauber in ihren Kanus auf dem Chagres-Fluss, der sich träge durch den tiefen Urwald Panamas windet. Panama hat viele Gesichter, und wer gut zu Fuß ist und nicht unter Atemnot leidet, den zieht es sogar hinauf zum Bilderbuch-Vulkan Baru.

Reiseinformationen Panama

Hauptstadt Panama City
Staatsform Republik
Präsidentielle Demokratie
Währung Balboa (PAB)
US-Dollar (USD)
Fläche ca. 75.517 km²
Bevölkerung ca. 4.098.000 (2017)
Sprachen Spanisch
Stromnetz 110 Volt, 60 Hz (Panama City 120 Volt)
Telefonvorwahl +507
Zeitzone UTC-5

 

Nürnberg – „Augapfel der Fürsten und Herren“

Die Stadt der Meistersinger und des Hans Sachs, die Stadt Albrecht Dürers, der ersten deutschen Eisenbahn und des Taschenuhrerfinders Peter Henlein ist keine Stadt der Butzenscheibenromantik. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg haben in dieser Beziehung alle Illusionen genommen. Jedoch – ein großes Lob an die Nürnberger Stadtväter: Sie widerstanden der Versuchung, auf den Trümmern der Altstadt eine Beton-City hochzuziehen. Behutsam ließen Architekten und Handwerker die historische Kernstadt wiedererstehen. Wie im Zauber restaurierten sie fantasievoll und geschickt. Chörlein und Erker wurden an das mittelalterliche Erbe angepasst. Die historische Altstadt bestimmt das Bild der fränkischen Metropole auf ganz wunderbare Weise. Nürnberg ist gemütlich, traditionsverbunden, gastlich, interessant, originell und dynamisch.

Im Herzen der Stadt Nürnberg

Wie stark man mit der Stadtgeschichte Nürnbergs verbunden ist, zeigen die beliebten Altstadt-Spaziergänge des Nürnberger „Vereins der Altstadtfreunde“. Gern darf die Stadt auch ohne Begleitung entdeckt werden. Ausgangspunkt könnte der Hauptmarkt sein. Hier ragt die Säule des ältesten Brunnens der Stadt wie eine gotische Kirchturmspitze hervor. Im Hintergrund erscheinen die Türme der St.-Sebaldus-Kirche. Der weitläufige Platz bietet Besuchern aus aller Welt genügend Raum für einen herrlichen Blick hinauf zum mächtigen „Nourenberg“.

Indes beeindruckt das Fachwerk ehrsamer Bürger und ein Türmchen ziert beschaulich das Pilatushaus. Gleich gegenüber steht das Haus des berühmtesten Nürnbergers: Albrecht Dürer. Auf dem etwa dreistündigen Rundweg genießen die Besucher ein zauberhaftes Flair. Ähnlich einer Zeitreise begegnen sie unzähligen Schauplätzen. Das Rathaus mit Lochgefängnissen lädt zu einer spannenden Besichtigung ein. Die Verliese aus dem 14. Jahrhundert befinden sich im Originalzustand und beherbergen Folterkammern und eine Schmiedewerkstatt. Zur fröhlichen Einkehr lockt die „Fränkische Weinstube“ im Handwerkerhof.

Der Hof liegt mitten in der City, umrahmt von den Türmen und Mauern der insgesamt fünf Kilometer langen Stadtbefestigung. Kleine, entzückende Fachwerkhäuser zieren diese Mini-Stadt. Hier kann man den Handwerkern über die Schulter schauen und schöne Produkte erwerben. Wer nach all diesen Eindrücken den Aufstieg zur Kaiserburg nicht scheut, wird mit einem wunderschönen Blick über die Stadt belohnt.

Allerlei Wissenswertes zum „Schatzkästlein des Reiches“

Das krönende Wahrzeichen der Altstadt ist die Kaiserburg, welche auf einem mächtigen Felsen aus Sandstein über der Stadt thront. 32 deutsche Kaiser und Könige haben von hier aus deutsche Geschichte geschrieben. Die Kaiserburg zählt zu den bedeutendsten Burganlagen Mitteleuropas. Besonders interessant sind die romantische Burgkapelle, der Ritter- und Kaisersaal als auch der Sinwellturm. Das historische Nürnberg zu entdecken, fällt leicht. Auf kurzen Wegen erreichen die Besucher unzählige Kunstschätze und Baudenkmäler. Die drei größten mittelalterlichen Kirchen liegen direkt zu Füßen der Kaiserburg. Inmitten des geschlossenen Fachwerkbestandes am Tiergärtner Tor befindet sich das Wohnhaus Albrecht Dürers. Er kaufte es 1509 und bewohnte es bis zu seinem Tode im Jahre 1528. Ein Museum dokumentiert sein Leben und Werk. Nach einem Historienbummel empfiehlt sich ein Besuch im Spielzeugmuseum.

Dort, wo Kinderträume wahr werden, haben heute namhafte Traditionsunternehmen ihren Firmensitz. Seit über 30 Jahren zieht das Spielzeugmuseum Jung und Alt in seinen Bann. Der „Nürnberger Tand“ hat Tradition. Nicht weniger berühmt ist der Nürnberger Christkindlmarkt. Wer wird Nürnberg schon verlassen, ohne von den geschichtsträchtigen Lebkuchen genascht oder die Nürnberger Bratwürste probiert zu haben?

Nicht zu vergessen, die Lyra der Frauenkirche. Das Glockenspiel der Nürnberger Frauenkirche am Markt ist etwas Besonderes: Punkt 12 Uhr mittags treten die 7 Kurfürsten aus der Giebelwand und huldigen dem Kaiser. So bestimmte es einst Karl IV. in seiner Reichsverfassung.

Tipp: Das Burgviertel von Nürnberg ist auch in der Nacht quicklebendig und lädt mit einer Vielzahl von Kneipen, kulinarischen Treffs und Kleinkunstbühnen zu abwechslungsreichen Momenten ein.

Nürnberg, Weihnachtsmarkt, Frauenkirche
Der Nürnberger Weihnachtsmarkt. Im Hintergrund ist die Frauenkirche zu sehen, Bild: Mapics / shutterstock

Nürnberg, die Stadt der Museen und bedeutender Persönlichkeiten

Wie in nur wenigen anderen deutschen Großstädten konzentrieren sich an der Pegnitz eine Vielzahl von Museen von zum Teil außergewöhnlicher Bedeutung. Das Germanische Nationalmuseum begeistert mit 1,2 Millionen kulturhistorischen Objekten. Die Kunsthalle Nürnberg präsentiert eindrucksvolle Gegenwartskunst und das Stadtmuseum Fembohaus lädt zu 950 Jahren Stadtgeschichte ein.

Nicht zu vergessen, die zahlreichen Persönlichkeiten, welche in Nürnberg Geschichte schrieben. Neben Albrecht Dürer: Martin Behaim (1459-1507) – Erbauer des ersten Globus, Adam Kraft (1455-1508) – Bildhauer, Hans Sachs (1494-1576) – Dichter und Meistersinger sowie Peter Henlein (1480-15429) – Erfinder der Taschenuhr. Nürnberg ist eben ein wahres „Schatzkästlein“.

Bangkok – aufregende Metropole zwischen Tradition und Moderne

Bangkok – Thailands pulsierende Metropole ist eine Mega-City zwischen Tradition und Moderne. Hier gibt es Händler, die alle möglichen Waren auf der Straße verkaufen, Tuk Tuks und Elefanten sowie viel Gold. Ein einzigartiger Mix in einer atemberaubenden Metropole. Daher ist es auch kein Zufall, dass Filme wie The Beach, James Bond oder Hangover hier spielen.

Alle Sehenswürdigkeiten sind leicht zu erreichen

Bangkok Skyline von oben
Bangkok von oben, Bild: Travel mania / shutterstock

Bangkok ist die Hauptstadt Thailands mit rund 10 Millionen Einwohnern. So genau weiß das niemand. Denn selbst die Behörden wissen nicht genau, wie viele Menschen in der Mega-City leben. Die Stadt ist Abenteuer pur. Dazu ein aufregendes Nachtleben und die tollen Strände sind auch nicht weit. Bangkok macht es Touristen angenehm leicht die City zu entdecken. So gibt es den internationalen Flughafen Suvurnabhumi Airport sowie den Airport Don Mueang für Inlandsflüge. Der Suvurabhumi Airport ist mit einer Bahnverbindung – dem Bangkok Airport Link (SARL) – mit der Stadt verbunden. Auch ist der öffentlicher Nahverkehr sehr gut und modern. Es gibt einen Skytrain (BTS) und eine Metro (MRT). Touristen erreichen hiermit alle wichtigen Sehenswürdigkeiten einfach und bequem. Die Tickets können an Automaten in englischer Sprache gekauft werden. Bangkok ist eine moderne und weltoffene Stadt und die Thais sind sehr höfliche Menschen.

Beste Reisezeit in Bangkok ist von Dezember bis Februar

Thailands Hauptstadt Bangkok ist eine der faszinierendsten Metropolen der Welt und ein sehr beliebtes Reiseziel. Jedes Jahr kommen Millionen Touristen aus der ganzen Welt in die City. Bangkok ist geprägt von einem tropischen Klima. Das sorgt für heiße Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die beste Reisezeit sind die Monate Dezember bis Februar. Denn zu dieser Zeit gibt es kaum Regen und die Temperaturen sind noch nicht ganz so heiß. In der Nacht liegen diese um angenehme 20 Grad. Im Mai beginnt die Regenzeit. Diese endet dann wieder im November. Jedoch regnet es nicht den ganzen Tag. Vielmehr kommt es in dieser Zeit zu kurzen Regenschauer, häufig nachmittags und abends. In der Regenzeit ist es aufgrund der sehr hohen Luftfeuchtigkeit sehr schwül. Durchschnittlich liegen die Temperaturen in Bangkok ganzjährig tagsüber bei über 30 Grad und nachts bei rund 20 Grad.

Jede Menge exotische Sehenswürdigkeiten

Bangkok Essensstand
Ein typischer Essensstand in Bangkok, Bild: David Kucera / shutterstock

Bangkok ist reich an vielen exotischen Sehenswürdigkeiten. Ob alte Tempel, Paläste, faszinierende Wasserwege, erholsame Parks oder interessante Märkte und ein aufregendes Nachtleben – Bangkok bietet für jeden genau das Richtige. Eine Fahrt durch die Khlongs ist etwas ganz Besonderes. Auf sogenannten Langbooten geht es durch die Wasser-Kanäle der Stadt. Hier ist das ursprüngliche Bangkok. Die Tour führt vorbei an kleinen Hütten am Ufer und im Hintergrund sind die riesigen Hochhäuser des modernen Bangkoks zu sehen. Sehr empfehlenswert ist auch ein Ausflug zu den berühmten Schwimmenden Märkten in Damnoen.

Ein Besuch des Königspalastes gehört einfach zum Pflichtprogramm eines Bangkok-Besuches. Der König in Thailand wird sehr verehrt, und so kommt jeder Thai mindestens einmal in seinem Leben hierher. Die Palast-Anlage ist ein wahrer Augenschmaus. Überall exotische Figuren und verzierte Tempel. Im Innenbereich lassen sich die sehr beeindruckenden goldenen Chedis, Statuen und die Kapelle des Smaragd-Buddha bestaunen. Nicht weit vom Königspalast entfernt befindet sich der Tempel Wat Pho mit dem berühmten liegenden Buddha. Die riesige Statue ist stolze 45 Meter lang. Daneben gibt es einen wunderschönen Garten und tolle Chedis und Prangs zu entdecken. Wer dann nach so viel Pracht und Glanz eine Auszeit benötigt, ist im Lumphini Park genau richtig. Die grüne Oase Bangkoks ist Entspannung pur: Hier lässt sich wunderbar spazieren gehen oder eine Tretbootfahrt auf dem See genießen.

Bangkok von oben, Backpacker Paradies, Märkte und wildes Nachtleben

Bangkok hat eine atemberaubende Skyline. Daher lohnt es sich, diese von einer der zahlreichen Skybars zu erleben. Ein unvergessener Anblick! Nicht weniger interessant ist die Khao San Road. Das Mekka der Backpacker zieht Menschen aus der ganzen Welt an.

Daran dürfte auch der Film The Beach mit Leonardo Dicaprio seinen Anteil haben. Hier gibt es unzählige günstige Unterkünfte, Bars, Clubs, Garküchen, Verkaufsstände und auch gebratene Skorpione oder verschiedene andere Insekten. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Besuch des Chatuchak Marktes. Dieser ist einer der größten Wochenendmärkte der Welt mit mehr als 10.000 Ständen. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Bangkok ist auch berühmt für ein einzigartiges Nachtleben. Dieses ist äußerst vielfältig und lässt keine Wünsche offen. Überall gibt es unzählige Bars, Clubs und Pubs. So wie beispielsweise die Sukhumvit Road. Hier tobt abends das Leben. Und auf keinen Fall darf bei einem Bangkok-Besuch Streetfood nicht fehlen. Überall in der City gibt es zahlreiche Stände und Garküchen, die einfach alles anbieten – lecker. Zudem ist die Stadt Ausgangspunkt für einen Besuch auf einer der zahlreichen traumhaften Inseln Thailands.

Musik in der Luft und Nostalgie in Stein – Salzburger Impressionen

Mächtige Kirchen, prächtige Palais, malerische Gassen, Kuppeln, Brunnen und Arkaden – Salzburg ist ein Gesamtkunstwerk in Österreich. Alexander von Humboldt schrieb um 1800 auf seiner Weltreise: „Die Gegenden von Salzburg, Neapel und Konstantinopel halte ich für die schönsten der Erde.“ Die Stadt, welche gerade mal 148.000 Einwohner zählt, empfiehlt sich als Welthauptstadt der Musik. Dem nicht genug: Salzburg wirkt ausgesprochen theatralisch und wird die „Bühne der Welt“ genannt. Hier vereinen sich Schönheit, Spiel und Kunst. Die Atmosphäre gleicht einem wunderschönen Theaterstück. Das weiße Gold des Mittelalters hat Salzburg reich gemacht. Heute ziehen unzählige Schätze die Besucher magisch an.

Salzburg – Ein Stadtrundgang, der bezaubert

Salzburg, Salzburger Dom
Der Salzburger Dom, Bild: saiko3p / shutterstock

Die Stadt liegt schön zu beiden Seiten der Salzach. Malerisch thront die Hohensalzburg über der Stadt. Das Salzburger Flair verzaubert von Anfang an.
Zwischen dem Mönchsberg, dem linken Salzachufer und dem Festungsberg präsentiert sich die Altstadt mit mittelalterlich engen Gassen, Arkadenhöfen und hohen, schmalen Häusern.

Der bürgerliche Teil der Stadt wirkt eher romantisch, während der kirchlich-fürstliche Teil zwischen dem Neutor und dem Neugebäude mit prächtigen Bauten an weiten Plätzen begeistert. Den Mittelpunkt der Altstadt bildet der weite Residenzplatz, das einstige Zentrum erzbischöflicher Macht. Geschmückt wird dieser von einem der schönsten und größten Barockbrunnen diesseits der Alpen. Die Residenz, erstmals um 1120 erwähnt, beherbergt 180 Räume und Säle, darunter 15 Prunkräume. Eine Besichtigung lohnt. Anschließend warten bereits die Kutscher und laden zu einer behaglichen Stadtrundfahrt ein. Schon bald erreicht man den Domplatz. Der Dom zu Salzburg beeindruckt mit seiner mächtigen, 79 Meter hohen Kuppel und seiner prächtigen Fassade. Unweit des Doms befindet sich einer der ältesten Friedhöfe der Welt. Weiter geht es zum Mönchsberg mit zusätzlichen Ausstellungsräumen des Museums der Moderne. Vorbei an stattlichen Kirchen, erreicht man den Festspielbezirk, den Bürgerspitalplatz, viele Museen, die Getreidegasse mit ihren mittelalterlichen Hochhäusern und nicht zuletzt die Stätten Mozarts.

Mozart, Barock und mehr

Die Getreidegasse hat etwas Verzauberndes, auch wenn sie vornehmlich im Sommer von Menschenmassen erfüllt ist. Nachts, wenn die Kulissen ausgeleuchtet sind, ist sie einer der meistfotografierten Straßen der Welt. Das älteste Gemäuer der Gasse trägt die Nummer 21 und stammt aus dem Jahr 1258. In der Getreidegasse 9 erblickte das Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 1756 das Licht der Welt. Fassade, Portal und Hof sehen noch aus wie zu seiner Zeit. 1773 siedelten die Mozarts auf das andere Salzachufer und bezogen das Wohnhaus am Marktplatz 8. Der nach Süden leicht ansteigende Marktplatz wurde Ende des 13. Jahrhunderts angelegt und ist heute ein wunderbarer Platz zum Verweilen.

Der Friedhof St. Sebastian ist Salzburgs Campo Santo. Am pittoresken Friedhof liegen historische Salzburger Persönlichkeiten unter der Erde – Mozarts Vater Leopold und Mozarts Frau Constanze sowie Genoveva von Weber. Der Klosterbezirk St. Peter führt seine Besucher in das Reich der Mönche. Im Schatten einer steilen Felswand befinden sich die Familiengräber angesehener Salzburger Clans und in den Felsen gehauene Katakomben.

Fern der Melancholie locken Schloss Hellbrunn, das Lustschloss im Süden Salzburgs als auch das Schloss Mirabell als Ort für die Liebe. Der Mirabellengarten beeindruckt mit Terrassen, Springbrunnen und Marmorstatuen. Hingegen genießt man auf Schloss Hellbrunn eine entzückende Parkanlage, die auf dem Höhepunkt der kirchlichen Macht im Jahre 1613-1619 entstand.

Aktiv in Salzburg

Genuss pur verspricht ein Ausflug ins Gasteinertal oder eine Bergwanderung zum Kapuzinerberg. Beim Aufstieg spielt das Meditative eine Rolle: Man blickt zurück auf das Weichbild der Stadt und betrachtet die herrliche Gebirgskulisse. Salzburg ist umzingelt von Bergen, aber nicht bedrängt. Auf dem Rückweg lohnt noch ein Blick auf die Villa des Dichters Stefan Zweig. Hier weilten einst Thomas Mann, Maurice Ravel und George Wells. Die Begegnung mit altösterreichischer Kaffeehaus-Tradition ist ein Muss in Salzburg. Im „Café Tomaselli“ las einst Mozart die einzige Zeitung, die es damals gab und trank dazu eine heiße Schokolade.

Am anderen Ufer der Salzach begeistert das „Café Bazar“ an einem heimeligen Ort mit hübscher Flussterrasse. Unweit lädt die Wiener Familie Gürtler in ihr berühmtes Kaffeehaus Sacher ein. Den duftenden Verführungen kann kaum jemand widerstehen. Dort, wo Flugzeugfans das Herz höherschlägt, befindet sich das Flugzeugmuseum mit hoch im Kurs stehenden Kostbarkeiten der Luftfahrt. Dabei übt die Landebahn am Runway 16 eine magnetische Anziehungskraft aus und sorgt im Winter für Begeisterung. Der Hangar-7 ist zugleich ein Ort der Kunst mit ständig wechselnden Veranstaltungen. Ein Ausflug zur Eisriesenwelt von Werfen lohnt ebenfalls. In der größten Eishöhle unseres Planeten gilt: Warm anziehen, auch im Hochsommer.

Tipp: Im Restaurant „Carpe Diem“ genießen die Gäste Fingerfood vom Feinsten.
Weizen Gold mit Pfiff gibt es hingegen in den Salzburger Brauereien auf der Rupertgasse.
Salzburg ist herrlich und immer eine Reise wert. Das anmutige Stadtwunder zeigt sich charmant und verträumt. Die „Jedermann-Stadt“ ist ein Ort für wahre Genießer und Flaneure.

Krakau – Stadt der Legenden

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Krakau im südlichen Polen ist nach der Hauptstadt Warschau die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie ist eine der historisch bedeutendsten Städte Europas und erstrahlt noch heute in der Pracht der Renaissance, Gotik und des Jugendstils, aber auch anderen Epochen der Baukunst seit dem Hochmittelalter.

In Krakau befindet sich außerdem der größte Platz Europas. Dieser wurde bereits im Mittelalter gegründet und bedeckt 40.000 Quadratmeter.

Wie man sich vorstellen kann, hat Krakau auch kulturell einiges zu bieten und wurde im Jahr 2000 sogar zur Kulturhauptstadt Europas erwählt. Zudem wurzeln in dieser Stadt auch zahlreiche Mythen und Legenden. Die bekannteste davon ist sicherlich die Sage um den Wawel-Drachen, dessen Heim sich unter dem gleichnamigen Hügel der Stadt befunden haben soll. Manche Quellen berichten, dass er bereits vor der Gründung der Stadt dort gehaust haben soll. Vor der Höhle befindet sich heute eine Skulptur des Drachen, die sogar Feuer spucken kann.

Sehenswürdigkeiten in und um Krakau

Die Marienkirche

Marienkirche Krakau
Die Marienkirche, Bild: TTstudio / shutterstock

Die Kirche mit den zwei ungleichen Türmen, wacht über den Hauptplatz in der Altstadt Krakaus. Ende des 13. Jahrhunderts wurde sie auf den Grundmauern einer romanischen Kirche errichtet. Sie ist der Gotik zuzuordnen und ein klassisches Beispiel für die polnische Architektur dieser Periode.

Während an der Außenseite vor Allem das Portal ins Auge fällt, ist die Basilika innen farbenreich geschmückt.

Seit dem 14. Jahrhundert wird zu jeder vollen Stunde händisch eine Stundenglocke geläutet und das Hejnał, ein polnisches Triumphsignal, geblasen. Dieses bricht allerdings mittendrin ab, um daran zu erinnern, dass der Türmer bei dem Mongolenangriff von 1241 an dieser Stelle von einem Pfeil getroffen wurde. Auch das möglicherweise nur eine Legende.

Ebenfalls um die Türme rankt sich eine Legende, die deren Ungleichheit erklären soll: Demnach wurden sie von zwei Brüdern erbaut, die sich gegenseitig übertreffen wollten. Aus Angst der Turm des anderen Bruders könnte den bautechnisch schon abgeschlossenen Turm überragen, tötete der eine Mann seinen Bruder.

Der Wawel-Hügel

Schloss Wawel, Krakau
Schloss Wawel, Bild: RomanSlavik.com / shutterstock

Einst Heimat eines Drachen, so heißt es, steht auf dem Hügel heute das prächtige Wawel-Schloss.

Auf Resten einer frühmittelalterlichen Burganlage gebaut, war es früher die Residenz der polnischen Könige und fungiert gegenwärtig als Nationalmuseum.

Ein Besuch des Wawel-Hügels ist wie ein Gang durch die Jahrhunderte: Romantik, Gotik, Renaissance und Barock treffen sich dort.

Das Schloss selber wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet. Auch verschiedene Gebäude, Verteidigungsanlagen und Türme gehören zu dem Areal. Nach weiteren architektonischen Veränderungen, wurde der Palast allerdings Ende des 16. Jahrhunderts großteils von einem Feuer zerstört und musste neu aufgebaut werden.

Unterhalb der Anlage befinden sich zahlreiche Höhlen in dem verkarsteten Hügel, die bereits von den Frühmenschen genutzt wurden und heute ein interessantes Besichtigungsziel bieten.

Auschwitz Birkenau

Außerhalb von Krakau steht die Anlage des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz, wie ein riesiges Mahnmal für all die Schrecken des 2. Weltkriegs. Ein Besuch dieses Komplexes ist nicht nur für Geschichtsinteressierte empfehlenswert.

Das Museum, wie auch die Anlage selber verspricht einen tiefen Einblick in die Grauen dieser vergangenen Zeit und oftmals sprechen die verlassenen Orte für sich. Wachtürme, Stacheldraht und Wohnbaracken schaffen eine unheimliche Grundatmosphäre. Schon seit 1947 dient Auschwitz als Museum und ist seit Ende der 70er Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die Krakauer Tuchhallen

Krakauer Tuchhallen
Krakauer Tuchhallen bei Nacht, Bild: mmuenzl / shutterstock

Sie gelten als wichtiges Beispiel für die Architektur der Renaissance in Mitteleuropa. Die Tuchhallen, welche im 14. Jahrhundert unter König Kasimir dem Großen errichtet wurden, zeigen sich heute im Stil des 16. Jahrhunderts, nachdem sie einem Feuer zum Opfer fielen und neu aufgebaut werden mussten. Doch auch in den 1870er-Jahren wurden die Hallen umgebaut und sind dadurch auch von neugotischen Elementen geprägt.

Wie ihr Name bereits sagt, dienten sie dem Handel von Gewebe aus England und Flandern.
Wer die Tuchhallen besichtigen möchte, kann dies ohne Weiteres tun, denn der Eintritt ist frei. Seinen Zweck als Marktplatz hat das Gebäude noch immer inne, wenn auch heute statt edlem Tuch, Souvenirs angeboten werden. Der obere Stock beherbergt unterdessen die Gemäldegalerie der Polnischen Nationalkunst.

Rynek Underground

Unter den Tuchhallen und dem Marktplatz befindet sich das Rynek Underground Museum.
Es befindet sich in vier Metern Tiefe unter dem Marktplatz, inmitten von den mittelalterlichen Ruinen des 10. Jahrhunderts.

Adresse: Rynek Główny 1, 31-042 Kraków, Polen Öffnungszeiten: Montag: 10:00–20:00 Dienstag: 10:00–20:00 Mittwoch: 10:00–20:00 Donnerstag: 10:00–20:00 Freitag: 10:00–20:00 Samstag: 10:00–20:00 Sonntag: 10:00–20:00 Telefon: +48 12 426 50 60
Düster und umgeben von altem Fundament wird hier die Geschichte der Stadt zum Leben erweckt. Interaktive Bildschirme in mehreren Sprachen stehen zur Verfügung und kurze Filme und Animationen helfen bei der Veranschaulichung.

Es ist übrigens zu empfehlen, die Tickets im Voraus zu buchen, da die Besucherzahl limitiert und der Andrang recht hoch ist.

Oberammergau – Passionsspiele und Herrgottschnitzer

Weißblau ist der Himmel, schneebedeckt präsentieren sich die Gipfel, bunt bemalt sind die Hausfassaden in den schmucken Dörfern. Keine Frage: Es gibt viele Gründe für einen Urlaub in Bayern, denn in diesem südlichsten aller Bundesländer gibt es neben leiblichen auch etliche seelische Genüsse. In den zahlreichen Klöstern und Abteien als Rückzugsorte der Besinnung oder in Oberammergau, wo einst die Kelten ein Flusstal besiedelten, wo sich Römer heimisch fühlten und der legendäre Kaiser Ludwig die Einwohner mit einigen Privilegien ausstattete. Seit dem 19. Jahrhundert ist Oberammergau, die Werkstatt der Lüftlmaler, nicht mehr ein weißer Fleck auf der touristischen Landkarte. Hier sind die berühmten Herrgottschnitzer zu Hause und hier bemühen sich Laien und Profis alle zehn Jahre, das Leiden des Christus in einem Passionsspiel nachzuzeichnen.

Ein Gelöbnis nach dem “Schwarzen Tod”

Kofel, Oberammergau
Der Kofel ist der Hausberg von Oberammergau, Bild: © Ammergauer Alpen GmbH

Das Jahr 1633 hielt mit tiefschwarzen Lettern Einzug in die Geschichtsbücher von Oberammergau, denn die Pest ließ die Einwohnerzahl schrumpfen. Der “Schwarze Tod” zerstörte auch am Fuße der Ammergauer Alpen alles. Die sozialen Bindungen der Menschen und letztlich auch alle moralischen Werte. Für so manchen war das Leben kurz, und nicht wenige glaubten, dass die Pest nichts anderes sei, als der Zorn des Herrgotts, der auf die Erde gekommen sei. Auch in Oberammergau begannen die Gläubigen, sich selbst zu geißeln, die Heiligen zu verehren und zu Wallfahrten aufzubrechen. Achtzig Einwohner des bayrischen Ortes kamen 1633 historischen Dokumenten zufolge durch die Pest ums Leben, und wen die Seuche verschonte, gelobte feierlich, fortan ein Passionsspiel aufzuführen.

Die Pest kam am Tag des Kirchweihfestes

Es waren nicht wenige Menschen in Oberammergau, die ein Zeichen des Herrn darin erblickten, dass ausgerechnet zum Kirchweihfest des Jahres 1632 die Pest in ihrem beschaulichen Ort Einzug hielt. In der Nachbarschaft des Klosters Ettal, das einst von Kaiser Ludwig dem Bayern ebenfalls nach einem Gelöbnis gegründet wurde, entwickelten die Einwohner von Oberammergau schon in den ersten Jahren ihres Passionsspiels eine hektische Betriebsamkeit. Sie verstanden die Nachstellung der Leidensgeschichte des Christus als Akt ihrer ganz persönlichen religiösen Erbauung. Für die Ursprungstexte des Passionsspiels sorgten vermutlich der Augsburger Meistersinger Sebastian Wild und ein unbekannter Mönch des Klosters Ettal.

Ein Schauspielhaus für 5.200 Besucher

Alle zehn Jahre verwandelt sich nunmehr das bayrische Dorf zu einem Bienenhaus, denn zu Zeiten des Passionsspiels kommen Gäste aus aller Welt. Und auch die Einwohner Oberammergaus verwandeln sich in dieser Zeit. Aus Holzschnitzern werden dann römische Legionäre, aus Bauern Laienschauspieler. Für jeden dritten Einwohner dieses Ortes ist es eine Selbstverständlichkeit, an der Passion mitzuwirken. Die meisten begnügen sich allerdings mit der Rolle eines Statisten, und wer erwählt ist, in die Hauptrolle des Jesus von Nazareth zu schlüpfen, haucht während der Saison um die hundertmal: “Es ist vollbracht…” Das Schauspielhaus, das in seiner heutigen Form im Jahr 1930 entstand, fasst etwa 5.200 Besucher. Im Laufe der Zeit wurden die Technik der Freilichtbühne modernisiert, die Fassade verschönert und der Brandschutz verbessert.

Zu den Holzschnitzern im “Pilatushaus”

Pilatushaus Oberammergau
Das Pilatushaus in Oberammergau, Bild: © Ammergauer Alpen GmbH, Stephan de Paly

Die Visite des Schauspielhauses und damit der traditionellen Stätte der Passion gehört bei Ausflügen in Oberammergau zu allen Zeiten zum Pflichtprogramm der Besucher. Aber auch den Holzschnitzern kann man im sogenannten “Pilatushaus” zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober über die Schultern schauen. Die Sehenswürdigkeiten von Oberammergau können die Gäste im übrigen zu Fuß erwandern, denn der Ort ist überschaubar. Ein Schmuckstück ist zweifellos die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Sie ist ein bedeutendes Beispiel für den Barock süddeutscher Prägung und entstand bis Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Innern des Gotteshauses fallen die reichen Stuckarbeiten sowie die Fresken an den Decken und Wänden ins Auge. Der Hochaltar zeigt die Mutter Gottes als himmlische Helferin. Die Orgel der Kirche wurde im Jahr 1893 installiert.

Die längste Ganz-Jahres-Rodelbahn der Welt in Oberammergau

Ammer
Die Ammer, Bild: Alexander Schmitz / shutterstock

Bei einem Bummel durch Oberammergau fällt auf, dass die Fassaden fast aller Häuser über Schmuckelemente und Darstellungen verfügen. Grundlagen dieser Technik lieferte ein Einheimischer – der Oberammergauer Maler Franz Seraph Zwink im 18. Jahrhundert. Der Künstler prägte mit seinem Stil das Bild des Schauspielortes. Am Kolbensattel entstand im Jahr 2013 eine Ganz-Jahres-Rodelbahn. Wer sich auf einen schienengesteuerten Schlitten setzt, rast mit einer Geschwindigkeit von maximal vierzig Kilometer pro Stunde ins Tal. Dies ist mit einer Distanz von 2,5 Kilometern und einem Höhenunterschied von vierhundert Metern die längste wetterfeste Rodelbahn der Welt.

An der schönen Dorfstraße hat sich das Oberammergauer Museum etabliert. Zu den Schmuckstücken des Museums zählen die historische Kirchenkrippe sowie etliche Exponate der heimischen Schnitzkunst. Im Dachgeschoss finden von Zeit zu Zeit Sonderausstellungen statt. Im Rahmen einer Führung durch das sogenannte “Eisenhower-Museum” erfährt der Besucher Interessantes aus dem Leben des 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Namibia – ein Land voller Wunder

Namibia – Wenn das Kreuz des Südens den nächtlichen Himmel beherrscht und sich in den frühen Stunden des Tages ein Dunstschleier über die karge Landschaft legt, dann darf man getrost davon ausgehen, dass man sich in einer der faszinierendsten Regionen Afrikas befindet.

Namibia ist das Land der unendlichen Weite und Stille. Ein Land, dessen Farben intensiv sind und wo sich die Einflüsse zumeist deutscher Einwanderer vermischen mit der Kultur der San, der Herero und der Himba. Die Wüste Namib, die nachweislich älteste der Welt, hat Namibia den Namen gegeben, und wo sich die Einöde jenseits der Dünen im Namib-Naukluft-Nationalpark verliert, da verschwimmt das Rot des Wüstensandes im Wasserbad des kalten Atlantiks. Namibia ist voller Wunder und so etwas wie das Eldorado für Urlauber, die die ausgetretenen Touristik-Pfade verlassen und sich für eine Auszeit begeistern, die Unerwartetes und Abenteuerliches verspricht.

Die “Singenden Dünen” von Sossusvlei

Antilopen in Sossusvlei
Antilopen in Sossusvlei, Bild: Radek Borovka / shutterstock

Kaum ein anderes Land auf unserem Globus erfreut sich einer so großen Zahl an Dünen wie Namibia. Für die Menschen der Namib sind sie die eigentlichen Symbole des Landes und eine Spielwiese der permanenten Winde, die vom Benguelastrom herüberwehen. Die niedrigen Temperaturen des Wassers sind die bedeutendsten Faktoren des ariden Klimas und dem Ausbleiben von Niederschlägen. Die sandigen Berge bei Sossusvlei zählen zu den herausragenden Zielen der Urlauber.

Sie sind eine Laune der Natur – mal in stetiger Bewegung und dann wieder über viele Jahre auf einen Fleck verharrend. Die Menschen der San, die diese Region schon vor etlichen Jahrhunderten als Sammler und Jäger besiedelten, sprechen von den “Singenden Dünen”. Sie beflügelten an den Lagerfeuern ihre Phantasien und ermunterten sie, die Legenden ihrer Ahnen von Generation zu Generation weiter zu tragen. Im Laufe der Zeit haben die San ihre Scheu vor fremden Einflüssen abgelegt und geben den Gästen aus einer anderen Welt intensive Einblicke in ihren Alltag. In den sogenannten “Lebenden Museen” bessern die San ihr karges Auskommen und das ihrer Dorfgemeinschaft auf.

Der größte Schiffs-Friedhof der Welt

Skelettküste Namibia
Die Skelettküste in Namibia, Bild: Radek Borovka / shutterstock

Auf einer Länge von mehr als 1.500 Kilometern zieht sich der namibische Dünengürtel entlang des Atlantiks. Von der Grenze zu Südafrika und dem Diamanten-Sperrgebiet bei Lüderitz bis zur Skelettküste, die für manche Besucher wildromantische Akzente setzt und die andere eher als rau und unwirtlich bezeichnen. Eines ist diese einsame Region allemal: Der größte Schiffs-Friedhof der Welt. Dort, wo sich neblige Bänke über dem Meer ausbreiten, verloren die Kapitäne häufig die Orientierung. Für die Schiffsbrüchigen gab es dann die schaurige Alternative zwischen Ertrinken und Verdursten. Wer sich viel Zeit lässt und sich den Sinn für die kleinen Dinge des Lebens bewahrt hat, trifft an der Skelettküste wundersame Wesen, die unter der Sonne des Südens ausschauen, als kämen sie aus einer fernen Zeit.

Das Chamäleon ist ein Meister, wenn es darum geht, sich erfolgreich zu tarnen. Flora und Fauna halten viele Überraschungen bereit. So die Welwitschia, die ihren ungewöhnlichen Namen dem österreichischen Entdeckter Friedrich Welwitsch verdankt und so etwas wie ein lebendes Fossil mit Blättern ist, die eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen können. Sie ist nicht sonderlich fotogen aber uralt – einige Exemplare haben in der Wüste der Namib bis zu zweitausend Jahre überlebt.

Namibia – Die üppige Tierwelt am “See der Tränen”

Hat man als Urlauber im Mietwagen oder im Reisebus auf den staubigen Straßen Namibias die Monster-Wüsten hinter sich gelassen, bilden allein die Windräder auf den riesigen Farmen die Fixpunkte. Es sei denn, eine Herde graziöser Oryx-Antilopen grast neben der Fahrbahn oder kreuzt den Weg. Mit ihren langen und spitzen Hörnern spießen sie in höchster Not auch schon mal einen streunenden Löwen auf. Auch denen begegnet man, mit ein wenig Glück, in freier Wildbahn.

Besonders groß sind die Chancen, die sogenannten “Big Five” zu erleben, im Etosha Nationalpark. Namibia ist stolz darauf, einen der größten Wildparks der Welt präsentieren zu können. Manche nennen diese riesige Salzpfanne “See der Tränen” oder “Land des trockenen Wassers”. In der Ovambo-Sprache ist das Wort Etosha vielmehr mit “Großer weißer Platz” zu übersetzen. Am Rande des Salzsees, der vor Jahrmillionen austrocknete, leben nicht weniger als 110 Arten von Säugetieren sowie eine gigantische Vogelwelt.

Unberührte Natur und Zeichnungen im Fels

Namibia, Windhoek, Christuskirche
Die Christuskirche in Windhoek, Bild: Vadim Nefedoff / shutterstock

Keine Frage: Namibia ist ein Paradies für Outdoor-Sympathisanten und für Tierliebhaber. Es ist ein Land, in dem noch immer “die Wüste lebt” und in dem es eine Vielzahl von Wander- und Trekkingpfaden in einer weitgehend unberührten Natur gibt. Unweit der faszinierenden Felsbilder von Twyfelfontein mit dem berühmten tanzenden Kudu ist in der Tsisab-Schlucht am Brandberg die sogenannte “Weiße Dame” zu besichtigen.

Die in die Felsen geritzten Zeugnisse der San sind Botschaften aus einer Zeit, die Jahrhunderte zurück liegt. Dass die Bilder so gut erhalten blieben, verdanken sie den klimatischen Gegebenheiten in Namibia mit einer extrem trockenen Luft. Sie animieren aber auch dazu, Fragen nach dem Sinn des Lebens zu stellen und geben Aufschluss über das soziale Miteinander der Urvölker in Namibia. Die Felsenkunst in Nordwesten ist zweifellos ein einzigartiger Schatz des Landes und inzwischen auch ein Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

In Swakopmund weht stets eine kühle Brise

Die Ureinwohner von Namibia sprechen vom “Ort der Leere”, wenn sie die Wüste Namib meinen. Doch in dieser “Leere” gibt es einige sehenswerte Oasen. Manche von ihnen entwickelten sich im Lauf der Zeit zu Städten. So auch Swakopmund, das vor allem in den Monaten des Sommers zum Ziel der Einheimischen wird, wenn die Sonne ohne Erbarmen vom Himmel brennt. In “Swakop” am Atlantik weht stets eine kühle Brise. Es ist ein Ort, in dem deutsch die Muttersprache vieler Menschen ist, die hier schon immer gewohnt haben. Es sind die Urenkel jener Pioniere, die zu Kaisers Zeiten nach Namibia kamen. An der Küste gibt es einen Leuchtturm, der auch einer Insel in der Nordsee zur Ehre gereichen würde. In Lüderitz ist der Jugendstil nie aus der Mode gekommen. Von hier aus ist es nicht weit bis nach Kolmanskop, der vom Sand verschluckten einstigen Metropole der Diamantenfunde. Und dann ist da noch Windhoek, die charmante namibische Hauptstadt, wo das “Tafel Lager”-Bier nach den deutschen Reinheitsgeboten gebraut wird. Auch dort befindet sich ein Wahrzeichen, das an die deutsche Kolonialisierung des afrikanischen Südwestens erinnert: Die graziöse Christus-Kirche. Namibia hat viele Gesichter. Das Land ist farbig und voller Kontraste.

Sehenswürdigkeiten von Namibia auf einen Blick

Etosha Nationalpark

Namibia, Etosha Nationalpark
Elefanten im Etosha-Nationalpark, Bild: Efimova Anna / shutterstock

Der Etosha Nationalpark gehört mit zu den schönsten und wichtigsten Orten Namibias. Als Nationalpark beherbergt er 114 Säugetierarten (u.a. Giraffen, Löwen, Geparden, Nashörner, Elefanten und viele Weitere), über 400 Vogelarten, 100 verschiedene Arten von Reptilien und 16 Arten von Amphibien sowie eine Fischart. Damit leistet der Park einen wichtigen Beitrag zum Wildtier- und Naturschutz. Ein Beispiel hierfür ist der Erfolg des Etosha Nationalparks bei dem Schutz von Spitzmaulnashörnern.
Touristen können mit dem eigenem Fahrzeug oder mit einem fachkundigen Guide den Park befahren. Dabei ist zu beachten, dass das Fahrzeug, abgesehen von eingezäunten, extra ausgewiesenen Gebieten, nicht verlassen darf. Die Öffnungszeiten des Parks sind von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Es gibt auch die Möglichkeit, im Etosha Nationalpark zu übernachten. Von den Unterkünften aus können, mit etwas Glück, ebenfalls Tiere beobachtet werden. Bei einer Übernachtung bietet sich auch ein nächtlicher Gamedrive mit einem erfahrenden Guide an.

Bwabwata-Nationalpark

Der Bwabwata-Nationalpark befindet sich am Zipfel der Sambesi Region und beherbergt vier (Löwe, Leopard, Elefant und Büffel) von fünf Arten der sogenannten „Big Five“. Der Park ist bekannt für seine zahlreichen Elefantenherden und Wildhunde, welche die letzten ihrer Art in Namibia sind. Zudem lassen sich Flusspferde und Krokodile, weiteres Großwild sowie ungefähr 400 verschiedene Vogelarten beobachten.

Düne 45

Die Düne 45 hat ihren Namen aufgrund ihrer Position (Düne Nummer 45 vom Atlantik aus gesehen) erhalten. Sie befindet sich in der Namib, der ältesten Wüste der Welt. Der Sand der Düne ist fünf Millionen Jahre alt. Zahlreiche Touristen besteigen die Düne, um einen der schönsten Ausblicke für den abendlichen Sundowner zu erleben.
Ein weiteres Highlight der Namib ist ihr direkter Übergang zum Atlantik. Sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Land Namibia verdankt der Wüste Namib seinen Namen.

Fish River Canyon

550 Meter tief, 160 Kilometer lang, 27 Kilometer breit – das ist der Fish River Canyon, der zweitgrößte Canyon der Welt (der größte Canyon der Welt ist der Grand Canyon). Ein beeindruckendes Naturerlebnis! Für Touristen werden geführte Wanderungen durch den Canyon angeboten. Ein selbstständiger Abstieg ohne Guide ist lebensgefährlich und verboten. Der Canyon befindet sich in dem länderübergreifenden Nationalpark ǀAi-ǀAis Richtersveld Transfrontier Park und wird auf ein Alter von 500 Millionen Jahre geschätzt. Er gilt als nationales Erbe Namibias.

Regionen in Namibia

Regionen Namibia
Bild: moloko_vector / shutterstock

Namibia ist in dreizehn verschiedene, eigene Regionen eingeteilt. Jede Region ist sehenswert und hat eigene Höhepunkte und Besonderheiten. Die verschiedenen Regionen lauten:

  • Ohangwena
  • Omaheke
  • Omusati
  • Oshikoto
  • Otjozondjupa
  • Oshana
  • Khomas
  • Hardap
  • Kavango-Ost
  • Kunene
  • Kavango-West
  • Erongo
  • Sambesi

Bekannteste Städte in Namibia

Windhoek

Namibia, Windhoek, Christuskirche
Die Christuskirche in Windhoek, Bild: Vadim Nefedoff / shutterstock

Windhoek ist die Hauptstadt Namibias, in welcher 20 Prozent der gesamten Bevölkerung des Landes lebt. In Windhoek kommen alle wichtigen Institutionen und Verkehrsknotenpunkte zusammen, so ist die Stadt gut in den internationalen Flugverkehr eingebettet. Da das Land vom Kolonialismus geprägt ist, finden sich auch in Windhoek afrikanische und europäische Einflüsse. Beispiele für europäische Einflüsse sind sind das Feiern von Karneval und Oktoberfest.

Swakopmund

Swakopmund in Namibia
Swakopmund in Namibia, Bild: Ado van de Filmchens / shutterstock

Swakopmund, von vielen liebevoll Swakop abgekürzt, befindet sich direkt am Atlantik und in der Namib-Wüste. Die Stadt ist die Hauptstadt der Region Erongo. Swakopmund hat aufgrund seiner Lage ein maritimes Klima. Bei einem Rundgang erinnert die Stadt eher an eine Stadt an der deutschen Nordsee, so tragen viele Cafés, Restaurants und Geschäfte deutsche Namen. Highlights der Stadt sind die zahlreichen Aktivitäten, die in Swakopmund unternommen werden können: Surfen in den Dünen oder auf dem Wasser, Quad fahren in der Wüste, Kanu fahren mit Delfinen, Ausflüge in die Mondlandschaft und viele Weitere.

Viele Touristen fokussieren sich auf die „Big Five“, dabei werden in Swakopmund auch Ausflüge zum Entdecken der „Little Five“ angeboten. Hierbei handelt es sich um kleine Wüstenbewohner (Rüsselspringer, Nashornkäfer, Büffelweber, Ameisenlöwe und Pantherschildkröte).

Otjiwarongo

Otjiwarongo als Hauptstadt der Region Otjozondjupa liegt im Land relativ zentral gelegen. Zum einen liegt sie an einer der Hauptverkehrsstraßen (der B1) des Landes, zum anderen nur ungefähr 250 Kilometer von Windhoek entfernt. Hinter Otjiwarongo befinden sich viele Farmen, die Umgebung ist eher landwirtschaftlich geprägt. Je nach den eigenen Interessen und Wünschen ist ein Besuch der verschiedenen Farmen in Namibia ebenfalls empfehlenswert.

Highlights in Otjiwarongo sind der ungefähr 50 Kilometer entfernte Waterberg, eine Krokodilfarm, die zu den Ältesten ihrer Art gehört, sowie der AfriCat-Stiftung und die Cheetah Conservation Fund. Diese Stiftungen haben das Ziel, afrikanische Großkatzen zu schützen. Alle diese Ziele sind definitiv einen Besuch wert!

Kolmannskuppe

Kolmannskuppe ist eher eine Geisterstadt. Früher wurden in dieser Stadt Diamanten abgebaut, was überhaupt den Ursprung der Siedlung erklärt. Diese befindet sich nämlich in der Wüste im Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark in der Nähe der Hafenstadt Lüderitz. Das bedeutet wiederum, dass vor Ort keine natürlichen, lebensbejahenden Ressourcen wie Wasser, Erde oder Strom vorhanden waren. Trotzdem lebten bis zu 400 Personen in der Vergangenheit in der Stadt und bauten sich eine komplette Infrastruktur auf, von Turnhalle bis Schule über Eisfabrik. Diese Infrastruktur wurde komplett in ihrem Ursprung zurückgelassen und kann genau so auch heute noch besichtigt werden. Ein gespenstischer und faszinierender Anblick zugleich!

Aufgrund der Verlegung des Diamantenabbaus haben die meisten ehemaligen Bewohner Kolmannskuppe in den 1930er Jahren verlassen, der letzte Mensch lebte bis zum Jahr 1960 in dieser Stadt. Heute weht die Wüste in die Gebäude.

Weitere Informationen zu Namibia

Trotz seiner Größe von über 800.000 km² ist Namibia das Land mit der zweitwenigsten Bevölkerungsdichte weltweit. Nur die Mongolei ist noch dünner besiedelt. So leben in Namibia ungefähr 2,3 Millionen Bewohner, das entspricht 2,83 Einwohnern pro km². Gefühlt (und wahrscheinlich auch tatsächlich) leben in Namibia mehr Giraffen, als Menschen.

Das Wetter in Namibia ist in der Regel trocken und heiß mit regionalen Unterschieden.

Teneriffa – Insel aus Feuer und Wasser

Teneriffa, die Insel des ewigen Frühlings: Mit Durchmesser von 50 und einer Länge von 80 Kilometern zählt Teneriffa als ein Minikontinent mit vielen Klima- und Vegetationszonen. Von 0 – 1550 Meter ü.d.M. wachsen ca. 2100 verschiedene Pflanzenarten. Der höchste Punkt, gleichzeitig höchster Berg Spaniens ist der Pico del Teide mit stattlicher Höhe von 3718 Metern. Der gleichnamige Nationalpark zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. 1402 wurde die Insel als letztes kanarisches Eiland erobert. Dies zog sich bis 1496. Die letzte Stadt, die erobert wurde, war La Laguna, ebenfalls Hauptstadt von 1496 bis 1723, danach durch Santa Cruz abgelöst.

Wunderschöne Insel mit traumhafter Landschaft

Weiter anzumerken ist, dass Teneriffa die Verwaltung von La Palma, La Gomera und El Hierro übernimmt. Zur Provinz Gran Canaria gehören Lanzarote, Fuerteventura und 3 weitere kleine Inseln. Als drittgrünste der Kanaren nach La Palma und La Gomera hat sie sich einen Namen gemacht. Ihr größter Exportartikel ist die Banane. Einzig die Isla Bonita (La Palma) hat mehr Plantagen aufzuweisen, als Teneriffa, das Ausmaß ist nahezu endlos, vor allem an der Riviera de Teneriffa, der Nordwestküste. Bananen werden in Monokulturen angepflanzt, also ganzjährig geerntet. Sie brauchen bis zu 25 Liter Wasser pro Tag. Im Süden sind Tomatenfelder sehr verbreitet. Dies ist das zweitgrößte Exportgut. Dann kommt die Strelizie, die nach den Grafen von Strelitz benannt wurde.

Flora und Fauna für Ausflüge

Die Insel hat mehrere Kameltaxistationen. Kamelritte sind sehr beliebt auf den Kanaren, genau, wie die Baumheiden in den Gebirgen der Insel. In ihrer Blütezeit von Jan. bis März werden sie von rosa und weißen Knospen geschmückt. Größe: 8- 10 m hoch. Bei einer Fahrt durch das Tenogebirge, sieht man weite Kartoffelfelder, deren Früchte aus dem fernen Peru importiert worden und hier in zwei Arten nachgezüchtet werden: Pasanegras und Pasabenitas .Das Gänseliesel ist eine Unterart des Löwenzahns und das Wahrzeichen des Tenogebirges. Die Blätter sind spitzer, als beim Löwenzahn.

Urlaubsorte auf Teneriffa

Costa Adeje, Teneriffa
Costa Adeje, Bild: Cristian Balate

Die schönsten Urlaubsorte der Insel sind Puerto de la Cruz im Norden mit seinen schönen Stränden, dem Loro Parque und dem Casino. Auch der Hafen und die zahlreichen Hotelanlagen und Bungslows laden für einen erholsamen Urlaub ein. Besonders reizvoll sind die Berge im Hinterland, die man bei einer Wanderung erklimmen kann. Gut ausgebaute Wanderwege gibt es im Norden der Insel reichlich.

Playa de Las Americas liegt im Süden der Insel und nahe des Flughafens. Man kann hier wunderbar feiern gehen und der Ort mit den zahlreichen Hotelanlagen und dem goldenen Sandstrand wird häufig “Ballermann der Kanaren” genannt. Neben den Feierwütigen kann man hier auch als Familie mit Kindern sehr gut seinen Urlaub verbringen. Besonders an den Stränden ist im Sommer sehr viel los. Sonnenschirme und Liegestühle werden vermietet. Das Wasser ist ganzjährig warm und angenehm. Neben zahlreiche Partys, die hier in den Clubs und Bars steigen, kann man natürlich auch zahlreiche Restaurants und verschiedene Speisen testen. Neben landestypischer Küche gibt es hier auch asiatische oder afrikanische Speisen.

Santa Cruz – Die schöne Hauptstadt

Santa Cruz, Teneriffa
Die Inselhauptstadt Santa Cruz, Bild: RossHelen / shutterstock

Wer shoppen gehen möchte und sich mal so richtig amüsieren will, der ist in Santa Cruz gut aufegehoben. Hier gibt es zahlreiche Hotels und viele kleine Boutiquen, in denen man Dinge bekommt, die sonst auf der Insel eher selten sind. Wunderschön ist der Ausblick auf den Hafen, in dem auch Kreuzfahrtschiffe ankern. Die Hauptstadt ist für einen City Trip sehr bliebt, oder auch einen Kurzurlaub. Von hier aus kann man zu zahlreichen Stränden fahren. Wer den Urlaub auf Teneriffa verbringt, der ist eh mit einem Mietwagen am besten dran.

Urlaub mitten in der Natur

Der Esperanza-Wald ist der bekannteste Wald auf der Insel und liegt mitten in einem Naturreservat, wo man natürlich auch übernachten kann. Auf besondere Art und Weise lernt man so die Flora und Fauna der Insel besser kennen. Der Wald zieht sich entlang der Curmbre Dorsal, dem Gebirgskamm, der sich nordöstlich an den Riesenkrater Las Canadas anschließt und im Norden zur Oberfläche von La Laguna abbricht. Mächtige Kanarische Kiefern und Eukalyptusbäume wachsen im Wald. Dieser liegt in der Passatnebelzone der Insel, die den dichten Baumbestand überhaupt ermöglicht. An den langen Kiefernnadeln und den anderen Pflanzen kondensiert das Niederschlafswasser, versickert im porösen Vulkangestein und sammelt sich schließlich in den Hohlräumen mit undurchlässigen Bodenmaterialen an. Sowas kann man auf einer der zahlreiche Ranchs erleben, die man hier mieten kann. Denn von da aus ist der Weg in den Wald und den Nationalpark nicht weit.

Der Westen der Insel

Wer in Los Gigantes seinen Urlaub verbringt, der sieht einen modernen und großen Küstenort und kann sich gar nicht vorstellen, dass vor einigen Jahren hier noch ein kleines Fischerdorf existiert hat. Heute säumen moderne Hotelanlagen den Ort, der nicht weit von den gleichnamigen Klippen der Insel entfernt ist. Diese sind übrigens ein sehr beliebtes Reiseziel für die Gäste der Insel. Besonders schön ist aber der Strand, der sich Playa de los Guios nennt und nach einem Vulkanausbruch entstanden ist. Er hat schwarzen Sand. Der Rest der Region ist Steilküste mit bis zu 450 Metern Tiefe. Vom Ort aus, kann man Wal- und Delfintouren buchen. Über die Klippen hinweg hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm, der den westlichsten Punkt der Insel markiert. Von hier aus gibt es viele Möglichkeiten für Wanderungen.

Ruanda – grün, sicher und die Heimat der Berggorillas

Man spricht vom “Land der tausend Hügel”. Niemand hat sie bisher gezählt – und es mögen auch ein paar mehr als tausend sein. Tatsache ist: Ruanda ist eine hügelige Region in der afrikanischen Zone des Äquators. Und manche dieser “Hügel” erheben sich immerhin bis in Höhen von 4.500 Metern. Sie sind die Geburtsorte zweier gigantischer Ströme. Hier gibt es die Quellen des Nils und des Kongos, denn auf dem Staatsgebiet Ruandas verläuft die Hauptwasserscheide des Kontinents. Zu Füßen der Virunga-Vulkane hat sich in dem feucht-heißen Klima eine üppige Vegetation entwickelt, und die tropische Landschaft allein wäre mit ihren artenreichen Regenwäldern schon ein Besuch wert. Doch da gibt es auch noch die Berggorillas, von denen nicht nur die Forscherin Dian Fossey meinte, deren Augen seien “wie Honig”. Eine Ruanda-Rundreise zu den “Silberrücken” im Regenwald zählt zu den touristischen Highlights dieser Tage.

Ruanda – Ein kleines Land ohne Zugang zum Meer

Stammesfürsten waren über Jahrhunderte die Herrscher dieses Landes, das zu den wenigen afrikanischen Staaten gehört, die über keinerlei Zugang zum Meer verfügen. Ruanda ist also ein Binnenstaat und in etwa so groß wie das deutsche Bundesland Brandenburg. Zwischen 1884 und 1916 war diese Region ein Teil von “Deutsch-Südwest-Afrika”. Nach den Deutschen kamen die Belgier als koloniale Herren, ehe das kleine afrikanische Land nach dem Zweiten Weltkrieg den Status eines UN-Treuhandgebiets erhielt und 1962 unabhängig wurde. Doch die Volksgruppen der Tutsi und der Hutu lieferten sich in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen grausamen Bürgerkrieg, der in einem Völkermord mündete, der die Welt erschütterte. Inzwischen ist das Land befriedet und die Menschen Ruandas empfangen ihre Gäste mit offenen Armen.

Besucher benötigen ein “Gorilla-Permit”

Gorilla, Ruanda
Gorilla im Regenwald in Ruanda, Bild: Onyx9 / shutterstock

Aber die Behörden Ruandas lassen sich die Visite der Urlauber fürstlich entlohnen. Wohl wissend, dass die Profite aus dem Tourismus einem der ärmsten Länder der Welt helfen werden. So kostet ein “Gorilla-Permit” rund 1.500 US-Dollar. Darin enthalten sind neben der Besuchsgenehmigung die Begleitung von Kleingruppen durch einen Führer und durch einen Spurensucher. Wer bereit ist, dieses Permit zu zahlen, darf sich auf eines der eindrucksvollsten Tier-Erlebnisse freuen, die der internationale Tourismus bereit hält. Denn die Berggorillas sind quasi die Hauptdarsteller einer Safari in Ruanda, das aber auch mit einer Fülle exotischer Landschaften und malerischer Dörfer überzeugt. Dies ist ein afrikanisches Land mit einer beeindruckenden Kultur und einer wechselvollen Historie.

Mit Guides zu den “Königen des Waldes”

Wer die Berggorillas in ihrem ureigenen Refugium erleben möchte, sollte sich auf zweierlei einstellen. Der Wecker wird am Tag der Safari sehr früh klingeln und die Pfade durch den Regenwald sind alles andere als problemlos passierbar. Dies ist keineswegs ein Spaziergang. Durch sattgrüne Täler werden die Besucher mit einem Geländewagen zum Nationalpark chauffiert. Dort, zu Füßen der acht Vulkane der Virunga-Kette, war der Spurensucher schon viel früher unterwegs. Er war die Vorhut der Guides, sichtete die Fährten der Berggorillas und informiert dann die Guides per Funk. Nur so kommen die Teilnehmer dieser ungewöhnlichen Safari in den Genuss, die “Könige des Waldes” aus nächster Nähe erleben zu können.

Auf den Spuren der Zoologin Dian Fossey

Kigali, Ruanda
Blick auf die Hauptstadt Kigali, Bild: Dario Verdugo / shutterstock

Dian Fossey, die amerikanische Zoologin und Verhaltensforscherin, hat der Welt die Augen über die bedrohten Spezis im Regenwald geöffnet. 18 Jahre lang lebte sie im Grenzgebiet zwischen der heutigen Demokratischen Republik Kongo und Ruanda – zuletzt im 3.300 Meter hohen und von der National Geographic Society finanzierten Forschungscamp Karisoko. Sie hatte ihr Leben den Berggorillas gewidmet und weitgehend deren Vertrauen gefunden. Sie war eine erbitterte Gegnerin der Wilderer, denen sie eines Nachts in ihrer Hütte als Opfer eines Mordes zum Opfer fiel. Dian Fossey wurde dort begraben, wo sie über einen so langen Zeitraum die Hüterin dieser bedrohten Lebewesen war. Von ihrer ersten Hütte im Regenwald sind aber nur noch die Fundamente erkennbar. Gewildert wird heute, im Gegensatz zur kongolesischen Nachbarschaft, in Ruanda nicht mehr. Vielmehr empfängt das Land die Besucher bei deren Gorilla-Safari mit erkennbarem Stolz.

Auge in Auge mit den “Silberrücken”

Es wabern zuweilen noch die Vorhänge aus einem grauen Nebel über die sattgrünen Hänge der Virunga-Vulkane, wenn sich die Teilnehmer dieser Safari ihrem Ziel nähern. Fast immer öffnen sich über dem Karisimbi oder dem Gahinga die Nebelfetzen, wenn der Guide im letzten Camp zum Aufbruch drängt, weil der Spurensucher eine Gruppe der Berggorillas gesichtet hat. Über Wiesen geht es in den Bambuswald und schließlich über Pfade, auf denen sich die Besucher nur mühsam vorwärts bewegen. Plötzlich drückt der Führer den Zeigefinger auf die Lippen und deutet auf eine Lichtung. Der Anführer der Berggorillas, ein mächtiger Silberrücken mit einem Gewicht von rund zweihundert Kilogramm, hat die Besucher längst entdeckt. Er grunzt, um den Ankömmlingen zu bedeuten: Ich habe Euch gesehen. Die Tiere sind wild, aber nicht scheu, und sie dulden die Nähe der Menschen. Auge in Auge mit den Berggorillas – das ist ein Schauspiel der ungewöhnlichen Art.

Ruanda – Der Zauber im afrikanischen Regenwald

Wissenschaftler haben in ihren Studien ermittelt, dass rund 98 Prozent der Gene zwischen Mensch und Gorilla übereinstimmen. Sehr nahe dürfen die Besucher den Berggorillas nicht kommen, um der Gefahr zu begegnen, dass sich die gefährdeten Kreaturen im Regenwald erkälten könnten. Wenn der Guide knurrt und zischende Laute von sich gibt, dann scheinen die Gorillas dies zu kennen und zu beruhigen. In Ruanda gibt es noch rund 300 dieser Exemplare, weltweit sind es knapp achthundert. Die Begegnung mit den Gorillas ist einzigartig und erhebend – ein Zauber im afrikanischen Regenwald.
Aber Ruanda hat mehr zu bieten als allein ein Trekking zu den bedrohten Tieren.

Die Savannen des Akagera Nationalparks sind bekannt wegen ihres großen Wildreichtums und der Vielzahl unterschiedlicher Formen der Vegetation. Der Nyungwe Nationalpark im Südwesten erfreut das Auge der Gäste mit seinen Teeplantagen und ist der Lebensraum zahlreicher endemischer Vögel. In den Bäumen kreischen dort die Schimpansen. Ruandas Metropole Kigali gilt als eine der saubersten Städte des Kontinents. Sie ist so etwas wie das Portal zum Gorilla-Trekking und verfügt nicht nur über erstklassige Hotels sondern auch über zahlreiche Restaurants. Bei einer Rundreise durch die Savannen werden die Besucher an Schweizer Almwiesen erinnert. Das Land hat sich den Ruf erworben, das sicherste in Afrika zu sein.