Riva del Garda, Gardasee
Der Gardasee bei Riva del Garda, Bild: pointbreak / shutterstock

Gardasee – Tor zum Land, wo die Zitronen blühen

Im Norden Italiens, wo bei Verona die Ausläufer der Alpen in die Po-Ebene übergehen, liegt ein Traumziel vieler Europäer, der blaue Gardasee. Der größte italienische See erstreckt sich über fast 70 Kilometer von Riva del Garda im Norden nach Sirmione im Süden. Der See wird im Westen und Osten von bis zu 2300 Meter hohen Bergen gesäumt, die langsam nach Süden hin abfallen und dort das Tor zur Po-Ebene öffnen. Auf beiden Seiten des Sees ist eine befahrbare Straße mit vielen Tunneln, die Gardesana, in den Fels geschlagen und verbindet die Uferorte.

Der Norden um Riva del Garda

Wer von Norden kommend die Hänge nach Riva del Garda hinunterfährt, dem öffnet sich eine prachtvolle Panoramasicht auf den See. Hier beginnt die Dominanz mediterraner Pflanzen. Riva aber zeichnet sich durch die Südwinde „Ora“ und den Nordwind „Pelér“ aus, die die Gewässer am Nordufer zu einem Surferparadies machen.

Das Westufer vom Gardasee – von Limone bis Desenzano

Limone sul Garda
Limone sul Garda, Bild: xbrchx / shutterstock

Das Ufer im Westen des Gardasees glänzt mit Palästen, herrlichen Bergtouren und feinen Uferorten. Goethe sprach bei seinem Aufenthalt begeistert von dem „Land, wo die Zitronen blühen“. Noch heute sind am Ufer des Sees bei Gargagnao im Westen und Limone im Osten Zitronenfarmen zu besichtigen. Romantisch schmiegen sich die Häuser an Limones schmalem Uferstreifen an die Berge. Altstadt, Hafen und Marktplatz sind mit quirligem Leben erfüllt. Im Ort werden Mountainbikes verliehen, die zu einer Tour hoch auf den Berg nach Tremosine mit fantastischer Aussicht verleiten. Der Radweg nach Pregasina wird zu den schönsten der Welt gezählt.

Campione del Garda, erreichbar nur über das Wasser oder durch einen Tunnel, scheint spektakulär auf einer kleinen Landzunge ruhend an die fast senkrechten Felswände geklebt. Der Ort garantiert Seglern, Kite-Surfern und Surfern beste Windverhältnisse und einen großen Strand.

Gargnano streckt sich mit seinen alten Gassen lang entlang des Ufers. Einige prächtige Paläste bezaubern die Besucher. Die ursprünglich durch Franz von Assisi errichtete Kirche glänzt mit einem vielfältig verzierten Kreuzgang. In der märchenhaften Villa Feltrinelli der Papierfabrikantenfamilie aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Luxushotel untergebracht. Im Nachbarort Gardone Riviera residiert im früheren, riesigen Wohnsitz des Dichters D’Annunzio ein Museum. Andre Heller lädt in den von ihm mit gestalteten, großen botanischen Garten ein.

Salo präsentiert in seinen alten Gassen in charakteristischen kleinen italienischen Läden vielerlei Einkaufserlebnisse. Der große Dom erfreut mit seinen Fußbodenmosaiken und der Hafen von Salo sprüht vor Leben. Die lange Uferpromenade führt an zahlreichen Palästen und Arkaden vorbei. Ein guter Ort zum Einkaufen ist der Samstagsmarkt.

Sirmione, Gardasee
Sirmione, Bild: BNFWork / shutterstock

Desenzano hat eine schöne Altstadt mit wundervoll restaurierten Handelshäusern zu bieten. Hier lässt es sich edel einkaufen. Edel geht es auch im großen Yachthafen des Ortes zu. Der Ort ist für sein Nachtleben mit Diskotheken und Bars bekannt. Die Piazza Malvezzi am Alten Hafen ist ein Zentrum des Stadtlebens. In den Ruinen einer römischen Villa sind prächtige Mosaiken zu sehen.

Einzigartig auf einer tief in den See ragenden Halbinsel gelegen ist Sirmione, wo schon Maria Callas bei ihren Auftritten im nahen Verona lebte, ein malerischer und teilweise mondäner Ort geblieben. Im Ort mit schmalen, alten Gassen sind faszinierende Überreste einer Scaligerburg und der römischen Termen von Catullo zu besichtigen.

Das Ostufer des Gardasees – von Nago-Torbole bis Peschiera del Garda

Das Ostufer ist stark durch Wassersport, Badebetrieb und abenteuerliche Bergtouren geprägt. Von Torbole aus ist der große Naturpark um den überragenden Monte Baldo zugänglich. Der Busatte Adventure Park bei Torbole bietet Sportmöglichkeiten vom Hochseilgarten und dem Kletterpark bis zu Mountainbikestrecken.

Bild: zilber42 / shutterstock

Malescine ist gleichzeitig Wassersport- und Badeort und bietet im Winter mit der Bergbahn Zugang zu den Skigebieten. In der Arena Monte Baldo gibt es von der Abfahrt bis zum Skibergsteigen, dem Snowboarding und dem Schneeschuhwandern alle Wintersportmöglichkeiten. Im Sommer verlegen sich die Sportler hier auf Mountainbiketrails bis ins Tal. Am Monte Baldo wird Paragliding, auch als Tandemflug, angeboten. An der Bucht Val di Sogno etwas südlich des Ortes wird die Trendsportart des ultraschnellen Catsegelns auf zwei Rümpfen praktiziert und gelehrt. Im nahen Lazise fliegt der Wassersportler mit Düsenantrieb bei Gardawake über das Wasser. In Torri del Benaco ermöglicht der Outdoorplanet Klettern, Trekking und Canyoning.

Garda erstrahlt mit üppiger mediterraner Vegetation. Entlang der Seepromenade flanieren die Besucher und die Einheimischen. Am Hafen ist der Palazzo die Capitani aus der Zeit der venezianischen Herrschaft zu sehen. Bei Garda ragt die herrliche Landzunge Punta San Vigilio mit Villen und einem kleinen Hafen in den See, wo sich gemütlich ein Cappuccino trinken lässt. Die Bucht der Sirenen auf der Nordseite der Landzunge ist die wohl schönste Badebucht des Sees.

Bardolino atmet die Weinkultur des gleichnamigen Weines. Winzer laden zur Weinprobe, ein Weinmuseum erzählt von der uralten Kultur des Weinanbaus.

Das Fischerdörfchen Peschiera del Garda ganz im Süden wird von einer venezianischen Festungsanlage überragt. In der Nähe des Ortes liegen die Freizeitparks Movieland Park und Gardaland.