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Sonntag, Oktober 19, 2025
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Frankreich per Flussschiff entdecken – Entschleunigtes Reisen auf Rhône, Loire, Seine & Co.

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Frankreich lässt sich auf vielerlei Arten erkunden – doch kaum eine ist so entspannend und zugleich vielseitig wie eine Reise mit dem Flussschiff. Fernab von Schnellstraßen und überfüllten Städten eröffnet sich vom Wasser aus eine neue Perspektive auf das Land: historische Städte, Burgen, Weinberge, Lavendelfelder und kulinarische Hochburgen ziehen langsam am Auge vorbei. Die großen französischen Flüsse und Kanäle bilden ein weitverzweigtes Netz, das sich ideal für Flusskreuzfahrten, Hausbootreisen und individuelle Bootstouren eignet.

Entschleunigung und Vielfalt – Warum eine Flussreise durch Frankreich lohnt

Eine Reise per Flussschiff in Frankreich ist mehr als Transport – sie ist ein Erlebnis. Ob auf einem komfortablen Kreuzfahrtschiff oder mit einem gemieteten Hausboot: die entschleunigte Fortbewegung sorgt für Erholung und erlaubt intensives Erleben von Landschaft und Kultur. Viele Routen führen durch bekannte Weinregionen, vorbei an mittelalterlichen Städten, durch Naturparks oder sogar bis ans Mittelmeer. Anlegestellen in kleinen Orten ermöglichen spontane Landgänge, Besichtigungen oder kulinarische Entdeckungen – ganz ohne Hektik.

Beliebte Flussrouten in Frankreich – Ein Überblick

Frankreich bietet eine Vielzahl reizvoller Wasserwege. Die beliebtesten Flüsse und Regionen für Flussreisen sind:

Rhône & Saône – Genuss zwischen Lyon und der Provence

Die Rhône zählt zu den bekanntesten Flussreisezielen Frankreichs. Viele Routen starten in Lyon, der kulinarischen Hauptstadt Frankreichs, und führen südwärts über Viviers, Avignon mit seinem Papstpalast bis nach Arles, das durch Van Gogh berühmt wurde. Die Saône wiederum verbindet Lyon mit Chalon-sur-Saône und der Region Burgund, bekannt für erstklassige Weine und romanische Kirchen. Ideal für Genießer, Kulturinteressierte und Sonnenliebhaber.

Seine – Paris und die Normandie vom Wasser aus

Eine Flussreise auf der Seine beginnt meist in Paris und führt durch die nordfranzösische Landschaft bis zur Mündung bei Le Havre. Stationen wie Vernon, Rouen mit seiner gotischen Kathedrale oder das malerische Künstlerdorf Honfleur bieten kulturelle Abwechslung. Oft sind diese Reisen auch mit einem Besuch der Normandieküste oder Ausflügen zum Monet-Garten in Giverny verbunden.

Loire – Schlösser und Geschichte entlang des Königlichen Flusses

Die Loire ist für ihre Schlösser weltberühmt. Zwar ist der Fluss nicht überall schiffbar, doch bestimmte Abschnitte – etwa bei Nantes, Angers oder auf dem Canal de Roanne à Digoin – bieten traumhafte Routen durch das Loiretal. Historische Dörfer, Weingüter und UNESCO-Welterbestätten machen diese Strecke besonders attraktiv.

Canal du Midi – Historischer Wasserweg ins Mittelmeer

Canal du midi in Carcassonne
Canal du midi in Carcassonne, Bild: SerFF79 / shutterstock

Der Canal du Midi, ein UNESCO-Welterbe, verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sète. Er gilt als eine der schönsten Hausbootstrecken Europas. Auf rund 240 Kilometern durchquert man die sonnenverwöhnte Region Okzitanien, passiert Schleusen, Weinberge, Olivenhaine und mittelalterliche Orte wie Carcassonne. Ideal für individuelle Hausboottouren oder geführte Flussreisen mit viel Naturbezug.

Weitere reizvolle Regionen für Flusstouren:

  • Burgund & Nivernais – Auf Kanälen durch die Weinlandschaften Mittel-Frankreichs

  • Elsass & Lothringen – Unterwegs auf dem Rhein-Marne-Kanal, vorbei an Fachwerkorten wie Strasbourg und Saverne

  • Champagne – Auf dem Fluss Marne durch Rebenlandschaften und zu bekannten Champagnerhäusern

  • Bretagne – Entdeckungen entlang des Nantes-Brest-Kanals mit Schleusen, Felsen und romanischen Kirchen

Reisearten: Hausboot, Flusskreuzfahrt oder individuell?

Wer flexibel und unabhängig reisen möchte, kann in vielen Regionen ein Hausboot ohne Bootsführerschein mieten. Anbieter wie Nicols, Locaboat oder Le Boat bieten Boote verschiedener Größe und Ausstattung – ideal für Paare, Familien oder kleine Gruppen. Die Navigation erfolgt meist auf schmalen Kanälen oder langsamen Flüssen mit vielen Anlegemöglichkeiten.

Wer lieber komfortabel geführt unterwegs ist, wählt eine organisierte Flusskreuzfahrt, etwa mit CroisiEurope oder A‑ROSA. Diese bieten mehrtägige Routen mit Vollverpflegung, Landausflügen und Bordprogramm. Für Aktivurlauber gibt es auch kombinierte Rad-und-Schiff-Reisen, etwa entlang der Loire oder auf der Saône.

Praktische Reisetipps für Flussreisen in Frankreich

Die beste Reisezeit liegt zwischen April und Oktober, wobei die Hochsaison in den Sommermonaten liegt. Im Frühling und Herbst sind die Temperaturen milder und die Ufer weniger belebt. Je nach Flussabschnitt sollte man mit Schleusen, niedrigen Brücken oder eingeschränkter Fahrtdauer (z. B. abends) rechnen.

Wer mit dem Hausboot reist, sollte Einkäufe, Trinkwasser und Tankstellen im Voraus planen – viele kleinere Orte haben keine Rund-um-die-Uhr-Versorgung. Auch Fahrräder an Bord sind empfehlenswert, um die Umgebung flexibel zu erkunden.

Mahón – Hauptstadt mit Hafenblick auf Menorca

Mahón, auch Maó genannt, ist die Hauptstadt von Menorca und liegt an der Ostküste der Insel. Die Stadt zählt etwa 30.000 Einwohner und gilt als wirtschaftliches, politisches und kulturelles Zentrum Menorcas. Berühmt ist Mahón vor allem für ihren Naturhafen – einer der größten Naturhäfen Europas –, der sich über fast sechs Kilometer ins Landesinnere erstreckt. Die Stadt wurde auf einem Felsplateau über dem Hafen erbaut und bietet beeindruckende Ausblicke auf das Wasser und die historischen Anlagen entlang der Küste.

Geschichte und internationales Erbe

Mahón blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Gegründet wurde die Stadt bereits in der Antike; ihren Namen verdankt sie vermutlich dem karthagischen General Mago, einem Bruder Hannibals. Im Laufe der Jahrhunderte stand Mahón unter römischer, maurischer, spanischer, französischer und britischer Herrschaft – was sich noch heute in der Architektur und dem Stadtbild widerspiegelt. Besonders die britische Besatzungszeit im 18. Jahrhundert prägte Mahón nachhaltig: Die Briten bauten den Hafen aus, errichteten Verwaltungsgebäude und brachten neue Baustile auf die Insel.

Die multikulturelle Vergangenheit hat dazu geführt, dass Mahón heute eine Stadt mit kosmopolitischem Flair ist. Pastellfarbene Häuser, enge Gassen und neoklassizistische Gebäude prägen die Altstadt, während sich am Hafen moderne Bars und Cafés aneinanderreihen.

Sehenswürdigkeiten in Mahón

Kirche Santa Maria de Maó und Rathaus in der Stadt Mahon m auf der spanischen Insel Menorca
Kirche Santa Maria de Maó, Bild: Wolf-photography / shutterstock

Die Stadt bietet zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch lohnt sich besonders in der Altstadt, wo enge Gassen, belebte Plätze und geschichtsträchtige Bauwerke zum Verweilen einladen. Auch Kunstinteressierte und Genießer kommen in Mahón auf ihre Kosten.

Eine Auswahl sehenswerter Orte in Mahón:

  • Naturhafen Mahón – einer der größten Naturhäfen Europas, ideal für Bootstouren

  • Iglesia de Santa María – imposante Kirche mit einer berühmten Orgel aus dem 19. Jahrhundert

  • Museo de Menorca – größtes Museum der Insel mit Exponaten zur Archäologie und Geschichte

  • Mercat des Peix – Fischmarkt mit angeschlossener Tapas-Zone

  • Claustre del Carme – ehemaliges Kloster mit Innenhof, heute Markt und Veranstaltungsort

  • Festung La Mola – eindrucksvolle Militäranlage am Hafeneingang aus dem 19. Jahrhundert

  • Gin-Destillerie Xoriguer – traditionelle Brennerei mit Verkostung des typischen menorquinischen Gins

  • Plaza de España & Rathaus – zentraler Platz mit Cafés und Aussicht auf den Hafen

  • Baluard de Sant Roc – Reste der alten Stadtmauer mit Torbogen aus dem 14. Jahrhundert

Kulinarik und Märkte

In Mahón kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Typisch für die Stadt ist der lokale Mahón-Käse (Queso Mahón-Menorca), ein halbfester Kuhmilchkäse mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Besonders in Kombination mit lokalen Weinen oder dem bekannten Xoriguer-Gin ist er eine beliebte Spezialität.

Die Stadt verfügt über mehrere Märkte. Der Mercat del Claustre del Carme bietet frische Lebensmittel, Feinkost und handwerkliche Produkte. Im Mercat des Peix, dem Fischmarkt, lässt sich fangfrischer Fisch nicht nur kaufen, sondern auch in kleinen Bars direkt vor Ort verkosten. Hier treffen sich Einheimische wie Touristen auf ein Glas Wein und eine Portion Tapas.

Mahón als Ausgangspunkt für Ausflüge

Dank ihrer Lage eignet sich Mahón hervorragend als Ausgangspunkt für Inselerkundungen. Vom Hafen aus starten Bootsfahrten zu benachbarten Buchten oder zur Festung Isla del Rey, wo unter anderem ein altes britisches Lazarett restauriert wurde. Nur wenige Kilometer südlich der Stadt liegt der beliebte Strand Es Grau, der Teil des Naturschutzgebiets Parc Natural de s’Albufera des Grau ist – ein Hotspot für Vogelbeobachtung und Wanderungen.

Auch der Camí de Cavalls, der historische Küstenwanderweg Menorcas, ist von Mahón aus gut erreichbar. Radfahrer und Wanderer können direkt von der Stadt aus in die abwechslungsreiche Landschaft der Insel starten.

Prähistorisches Menorca: Torralba d’en Salord

Torralba d’en Salord in Menorca
Die monumentale Taula von Torralba d’en Salord – eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der talayotischen Kultur auf Menorca, Bild: Anibal Trejo / shutterstock

Nur rund 15 Kilometer südwestlich von Mahón liegt mit Torralba d’en Salord eine der beeindruckendsten prähistorischen Ausgrabungsstätten der Insel. Die weitläufige talayotische Siedlung stammt aus der Bronzezeit und war über viele Jahrhunderte hinweg besiedelt. Besonders eindrucksvoll ist die monumentale Taula – ein T-förmiger Kultstein von fast vier Metern Höhe, der vermutlich rituellen Zwecken diente. Auch zwei Talayots (Turmbauten), eine überdachte Hypostylhalle, unterirdische Silos sowie ein gut erhaltener Brunnen zeugen vom hohen technischen und kulturellen Niveau der damaligen Bewohner. Fundstücke wie Bronze-Statuetten und punische Keramik geben weitere Einblicke in das Leben der Siedlung. Torralba d’en Salord ist nicht nur ein archäologisches Highlight, sondern auch Teil der UNESCO-Kandidatur „Talayotisches Menorca“. Ein Besuch eignet sich ideal als Halbtagesausflug ab Mahón – besonders für geschichtsinteressierte Besucher.

Praktische Tipps für die Reise nach Mahón

Mahón ist per Flugzeug gut erreichbar – der internationale Flughafen Menorca Airport (MAH) liegt nur rund 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Öffentliche Busse verbinden Mahón mit anderen Orten der Insel, darunter Ciutadella, Es Castell und die Badeorte an der Südküste. Wer flexibel sein möchte, mietet am besten ein Auto oder Roller.

Die beste Reisezeit für Mahón liegt zwischen Mai und Oktober. In dieser Zeit finden auch viele kulturelle Veranstaltungen statt, etwa das Stadtfest „Festes de la Mare de Déu de Gràcia“ Anfang September mit Umzügen, Musik und dem traditionellen menorquinischen Pferdetanz.

Für Unterkünfte stehen in Mahón verschiedene Optionen zur Wahl: Boutiquehotels in historischen Stadthäusern, moderne Apartments mit Hafenblick oder familienfreundliche Ferienwohnungen.

Hvide Sande – Dänemarks Küstenort zwischen Nordsee und Fjord

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Hvide Sande ist ein kleiner Fischer- und Ferienort an der dänischen Westküste, gelegen auf der Nehrung Holmsland Klit zwischen der rauen Nordsee und dem ruhigen Ringkøbing Fjord. Der Name bedeutet übersetzt „Weißer Sand“ – und tatsächlich prägen kilometerlange, helle Sandstrände und hohe Dünen das Landschaftsbild. Mit rund 3.000 Einwohnern ist Hvide Sande ein ruhiges, aber lebendiges Zentrum für Wassersport, Angeltourismus und naturnahen Urlaub in Jütland.

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Mehr Informationen

Ein Ort mit Geschichte – Vom Fischerdorf zur Ferienregion

Strand von Hvide Sande
Strand von Hvide Sande, Bild: Andrei Azanfirei / shutterstock

Hvide Sande entstand im frühen 20. Jahrhundert im Zuge des Baus des Kanals, der Nordsee und Fjord miteinander verbindet. Der Ort entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Fischereihafen an der dänischen Westküste. Noch heute ist die Fischerei bedeutend – mit einem modernen Hafen, einer Fischauktion und vielen kleinen Betrieben rund um Fischverarbeitung und -handel. Zugleich hat sich der Tourismus zum zweiten Standbein entwickelt. Ferienhäuser, Campingplätze und Surf-Schulen prägen heute das Bild des Ortes, der jedes Jahr viele deutsche und skandinavische Urlauber anzieht.

Strände, Dünen und Natur pur

Die Strände von Hvide Sande zählen zu den schönsten Dänemarks. Feiner, heller Sand, sauberes Wasser und ausreichend Platz machen sie ideal für Familien, Sonnenhungrige und Naturliebhaber. Besonders reizvoll ist die Kombination aus Nordseeküste auf der einen und ruhigem Fjordufer auf der anderen Seite der Nehrung – eine Konstellation, die sich nur an wenigen Orten findet.

Im Süden des Ortes beginnt das geschützte Vogelschutzgebiet Tipperne, ein Paradies für Ornithologen. Auch die Dünenlandschaften und Heideflächen der Umgebung bieten ideale Bedingungen für Spaziergänge, Radtouren oder Naturbeobachtungen.

Aktivitäten in Hvide Sande – Surfen, Angeln und mehr

Hvide Sande ist ein Zentrum des Wassersports. Dank beständiger Winde und weitläufiger Reviere gehört der Ort zu den besten Surfspots Nordeuropas. Surfer, Kitesurfer und Windsurfer finden sowohl auf der Nordsee als auch auf dem Ringkøbing Fjord perfekte Bedingungen. Zahlreiche Surfschulen bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.

Auch Angler kommen hier auf ihre Kosten. Am Kanal sowie im Hafen und am Fjord gibt es gute Angelplätze – unter anderem auf Hering, Makrele und Flunder. Die Fischauktion am Hafen gibt Einblicke in die maritime Tradition der Region. Für Bootsfreunde stehen Leihboote und geführte Angeltouren zur Verfügung.

Neben dem Wassersport gibt es Möglichkeiten zum Reiten am Strand, Golfen, Wandern und Radfahren. Ein gut ausgebautes Wegenetz entlang der Küste und im Hinterland macht die Region auch für Aktivurlauber attraktiv.

Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse vor Ort

Zu den lokalen Sehenswürdigkeiten zählt der Leuchtturm Lyngvig Fyr, der etwas nördlich von Hvide Sande in den Dünen liegt. Der 38 Meter hohe Turm wurde 1906 errichtet und kann bestiegen werden – bei klarem Wetter bietet sich ein beeindruckender Rundblick über Meer, Fjord und Landschaft.

Einen Besuch wert ist auch das Fiskeriets Hus – ein kleines Museum über die Geschichte der Fischerei in der Region. Dort gibt es auch ein Meerwasseraquarium, das die Unterwasserwelt der Nordsee zeigt.

Im Sommer finden in Hvide Sande regelmäßig Märkte, Konzerte und Hafentage statt. Die Atmosphäre ist entspannt und familienfreundlich – viele Veranstaltungen richten sich an Kinder und Urlaubsgäste.

Praktische Reisetipps für Hvide Sande

Hvide Sande ist gut mit dem Auto erreichbar. Die Anreise erfolgt meist über Esbjerg oder Ringkøbing. Vor Ort empfiehlt sich ein Fahrrad oder Auto, um flexibel zu den Stränden und Ausflugszielen in der Umgebung zu gelangen.

Die meisten Unterkünfte bestehen aus Ferienhäusern, die teils in den Dünen oder mit Blick auf den Fjord liegen. Es gibt auch Campingplätze, Ferienwohnungen und einige kleinere Hotels. Supermärkte, Bäcker, Fischläden und Restaurants sind im Ort vorhanden – ebenso Surfshops und Fahrradverleihe.

Die beste Reisezeit für Hvide Sande liegt zwischen Mai und September, wenn die Temperaturen mild sind und sich das Wetter gut für Strandtage und Aktivitäten eignet. Auch in der Nebensaison ist die Region reizvoll – besonders für Ruhe suchende Gäste oder Naturfreunde.

Olbia – Das Tor zum Nordosten Sardiniens

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Olbia, gelegen im Nordosten der italienischen Insel Sardinien, gilt als einer der wichtigsten Zugangspunkte zur beliebten Urlaubsregion Costa Smeralda. Die Hafenstadt mit knapp 60.000 Einwohnern ist wirtschaftliches und infrastrukturelles Zentrum der Gallura, einer historischen Landschaft, die sich durch Granitlandschaften, Korkeichenwälder und türkisfarbenes Meer auszeichnet. Mit ihrem internationalen Flughafen und dem Fährhafen fungiert Olbia als Verkehrsdrehscheibe – für viele Reisende beginnt oder endet hier der Sardinienurlaub.

Zwischen Geschichte und Gegenwart: Die Stadt Olbia

Olbia blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits in der Antike war der Ort – damals unter dem griechischen Namen „Olbia“ bekannt – eine bedeutende Handelsstation. Die Spuren dieser Zeit sind noch heute sichtbar. Das archäologische Museum der Stadt zeigt Fundstücke aus phönizischer, punischer und römischer Zeit. Auch die Ruinen einer römischen Therme und die Reste eines aquäduktähnlichen Systems zeugen von der strategischen Bedeutung der Stadt.

Zentrum des historischen Stadtkerns ist die romanische Basilika San Simplicio aus dem 11. Jahrhundert, die dem Stadtheiligen gewidmet ist. Rund um die Piazza Matteotti und die Corso Umberto erstreckt sich eine kompakte Altstadt mit Restaurants, Cafés, kleinen Boutiquen und regelmäßig stattfindenden Märkten.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele rund um Olbia

Neben dem Stadtzentrum bieten auch das Umland und die Küste zahlreiche sehenswerte Orte. Südlich von Olbia liegt die Nuraghe Cabu Abbas, ein bronzezeitlicher Turmbau mit Panoramablick über das Tal von Olbia – ein typisches Zeugnis der sardischen Nuraghenkultur. Auch die nahegelegene Nekropole Su Monte de s’Ape mit ihren Gigantengräbern ist für kulturhistorisch Interessierte lohnenswert.

Olbia eignet sich ideal als Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der Nordostküste Sardiniens. Nur etwa 30 Autominuten entfernt beginnt die berühmte Costa Smeralda mit bekannten Orten wie Porto Cervo oder Baja Sardinia. Wer es ruhiger mag, findet in kleineren Buchten wie Cala Brandinchi oder Cala Girgolu entspannte Alternativen.

Strände bei Olbia – Badespaß zwischen Stadt und Natur

Chiesa di San Paolo Apostolo
Chiesa di San Paolo Apostolo, Bild: Majonit / shutterstock

Unweit des Stadtzentrums befinden sich mehrere Strände, die sich gut für Tagesausflüge eignen. Der Strand Pittulongu ist der bekannteste Stadtstrand Olbias – ein langer, feinsandiger Küstenabschnitt mit Blick auf die Insel Tavolara. Weitere beliebte Strände in der Nähe sind Bados, Mare e Rocce sowie Pellicano – allesamt gut erreichbar und mit touristischer Infrastruktur ausgestattet.

Etwas weiter südlich locken naturbelassenere Strände wie Porto Istana oder der Parco Marino Tavolara–Punta Coda Cavallo. Diese Küstenschutzregion bietet neben beeindruckenden Felsformationen auch beste Bedingungen zum Schnorcheln und Tauchen.

Kulinarik in Olbia – Gallura auf dem Teller

Die sardische Küche ist bodenständig und regional geprägt. In Olbia trifft man auf typische Spezialitäten wie „Zuppa Gallurese“ – ein herzhafter Brotauflauf mit Käse und Brühe –, Spanferkel (porceddu), Schafskäse (pecorino sardo) sowie malloreddus, kleine Nudeln aus Hartweizengrieß. In den Restaurants der Stadt wird häufig auch fangfrischer Fisch angeboten, darunter Seebarsch, Dorade oder Tintenfisch. Dazu passen regionale Weißweine wie der Vermentino di Gallura, der rund um Olbia angebaut wird.

Praktische Reisetipps für Olbia

Dank des internationalen Flughafens „Olbia Costa Smeralda“ ist die Stadt direkt aus vielen europäischen Ländern erreichbar. Fähren verbinden Olbia regelmäßig mit dem italienischen Festland, unter anderem mit Genua, Livorno und Civitavecchia. Ein Mietwagen empfiehlt sich, um die umliegenden Strände, Küsten und Dörfer flexibel zu erkunden.

Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und Oktober, wobei es in den Hochsommermonaten Juli und August deutlich voller wird. Wer mildes Wetter und weniger Trubel bevorzugt, reist im Frühling oder frühen Herbst. Unterkünfte gibt es in verschiedenen Kategorien – von einfachen Pensionen in der Stadt bis hin zu Resorts entlang der Küste.

Shopping und Stadtleben in Olbia

Neben ihrer historischen Bedeutung und der Nähe zur Natur bietet Olbia auch urbanes Flair. Entlang der Corso Umberto I, der Hauptflaniermeile der Stadt, reihen sich Modeboutiquen, Eisdielen, Buchhandlungen und kleine Läden mit sardischem Kunsthandwerk aneinander. Wer authentische Souvenirs sucht, wird hier fündig: Von handgewebten Stoffen über Keramik bis hin zu Produkten aus Kork – typisch für die Region Gallura – reicht das Angebot. Am Abend wird die Straße zur Fußgängerzone und lädt mit Straßenmusik und lebendiger Atmosphäre zum Bummeln ein.

Für größere Einkäufe gibt es am Stadtrand moderne Einkaufszentren wie das Centro Commerciale Auchan. Hier findet man neben Supermärkten auch bekannte italienische Modemarken, Elektronikläden und Cafés.

Veranstaltungen und Kultur in Olbia

türkises Wasser am Strand von Pittulongu, Olbia, Sassari, Sardinien
Türkises Wasser am Strand von Pittulongu, Bild: Guadalupe Polito / shutterstock

Olbia bietet das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen. Besonders beliebt ist das Fest zu Ehren des Stadtpatrons San Simplicio, das jedes Jahr im Mai stattfindet. Die Stadt wird dann zur Festmeile mit Konzerten, religiösen Prozessionen, traditionellen Tänzen und sardischer Folklore. Auch Märkte und regionale Food-Stände sind Teil des Festes.

In den Sommermonaten finden regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen unter freiem Himmel statt – unter anderem im amphitheaterähnlichen Park Fausto Noce, einem der größten innerstädtischen Parks Sardiniens mit Spielplätzen, Spazierwegen und Sportanlagen.

Naturerlebnisse und Wandern rund um Olbia

Naturfreunde finden rund um Olbia viele Möglichkeiten für Aktivitäten im Freien. Das nahegelegene Naturreservat Monte Pino bietet Wanderwege durch Wälder und Felsformationen mit Panoramablicken über das Hinterland. Auch die Wanderung zur Hochebene von Monte Limbara, dem höchsten Gebirgsmassiv Nordost-Sardiniens, lohnt sich – besonders im Frühling, wenn die wilden Orchideen blühen.

Für gemütlichere Ausflüge eignet sich der Stagno di San Teodoro, eine Lagune südlich von Olbia, in der sich Flamingos und andere Wasservögel beobachten lassen – besonders attraktiv für Vogelbeobachter und Fotografiebegeisterte.

Bozen – Touristisches Highlight im italienischen Südtirol

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Im italienischen Südtirol wartet ein städtisches Highlight: Bozen. Die Universitätsstadt ist eingerahmt vom alpinen Panorama der Region und fungiert heute als Landeshauptstadt Südtirols. Entsprechend vielseitig präsentiert sich die größte Stadt Südtirols mit ihren kulturelle und touristischen Möglichkeiten. Sie bildet einen besuchenswerten Mittelpunkt der kulturell facettenreichen und distinkten Region Südtirol. Wer in der italienischen autonomen Provinz südlich des österreichischen Tirols urlauben möchte, sollte sich Bozen nicht entgehen lassen.

Südtirol erleben – Historie, Kultur und Kulinarik in Bozen

Rund um Bozen gruppieren sich die wohl auffälligsten Gründe für die touristische Attraktivität der Südtiroler Stadt: die alpinen Ausläufer von Fleimstaler Alpen, Sarntaler Alpen sowie der Nornsberggruppe. Die Stadt unterstreicht mit ihrem Alpenpanorama gleich eindrücklich, wie eng Südtirol mit der Natur und Kultur des alpinen Lebens verwoben ist. Die lebhafte Heimat von mehr als 100.000 Einwohnern steht zugleich für eine ländliche Verbundenheit und entfaltet eine enorme Bedeutung für die Region, in deren Ballungsraum etwa 250.000 Menschen beheimatet sind. Bereits in prähistorischer Zeit war die Stadtregion besiedelt – was die enorme Anziehungskraft der Region schon früh verdeutlichte. Im Mittelalter schließlich wuchs hier eine bedeutende Siedlung heran, die heute zu einem unaustauschbaren Mittelpunkt von Südtirol geworden ist.

Die historischen Gassen, Schlösser und sakralen Gebäude erinnern an die facettenreiche Geschichte und sind so ein wichtiger Anknüpfungspunkt, um Südtirol kulturell und touristisch zu verstehen. Im Umkreis floriert der Weinanbau Südtirols, der für regional markante Rebsorten wie Vernatsch und Lagrein bekannt ist. Aus dem etwa 25 Kilometer südlich gelegenen Tramin stammt der weltweit bekannte Gewürztraminer. Die Südtiroler Küche, deren Facetten auch in Bozen zu entdecken sind, wird von Brotvarianten wie dem Vinschgauer, Räuscherfleisch und Speck, Suppen und Schupfnudeln sowie von Spezialitäten wie Schöpsernes, Strauben und Krapfen geprägt. Wer eine kulinarische Tour in Südtirol unternehmen möchte, ist in Bozen daher genau richtig.

Schlösser, Sakralbauten und Museen – Sehenswertes in Bozen

Waltherplatz Bozen
Der Waltherplatz in Bozen, Bild: Paolo Bona / shutterstock

Pittoreske und historische Straßenzüge, markante Lauben sowie Marktplätze prägen den alten Kern von Bozen. Auf seiner Italienreise im späten 18. Jahrhundert hielt sich Johann Wolfgang von Goethe in Bozen auf, davon zeugt die nach ihm benannte Goethestraße und der nahegelegene Obstmarkt, den Goethe damals in seinem gleichnamigen Werk Italienische Reise detailliert beschrieb. Als zentraler Platz Bozens gilt der Waltherplatz, der an einen weiteren Dichter erinnert: Walther von der Vogelweide. Dem mittelalterlichen Lyriker ist das Walther-Denkmal – ein marmornes Standbild mit Brunnen – im Herzen des Platzes gewidmet. In der Bindergasse lassen sich einige urige Wirtshäuser und alte Bauwerke entdecken. Hier, im historischen Gasthof zum Pfau, wurde um 1833 das Kartenspiel Perlaggen erfunden, das heute von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt ist.

Größere Aufmerksamkeit wird Bozen auch dank des Südtiroler Archäologiemuseums zuteil, in dem der weltberühmte Mann vom Tinsenjoch, auch bekannt als Ötzi, aufbewahrt wird. Das in den 90er-Jahren eröffnete Museum enthält archäologische Funde vornehmlich aus dem Alpenraum, die von der Steinzeit beginnend verschiedene Geschichtsepochen beleuchten. Dabei finden auch regelmäßige Sonderausstellungen statt. Kulturinteressierte Besucher können in Bozen zugleich das Stadtmuseum und das Naturmuseum Südtirol entdecken. Dem Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner ist das Messner Mountain Museum zu verdanken, dessen Exponate teils auch in Bozens Standort zu sehen sind.

An die lange und interessante Geschichte der Region erinnern die vielen Schlösser und Burgbauten in und um die Stadtregion. Zu den namhaftesten Bauten dieser Art gehört das Schloss Runkelstein, das im 13. Jahrhundert in der heutigen Stadtregion Bozens entstand. Bekannt ist das Bauwerk überregional dank seiner mittelalterlichen Fresken, die teilweise sehr gut erhalten sind. In der begrünten Szenerie bei Bozen liegt das Schloss Maretsch, das in der gleichen Epoche wie das Schloss Runkelstein entstand – im 13. Jahrhundert. Besichtigungstouren und Events bringen das idyllisch gelegene Schloss und seine Geschichte heute Besuchern auf verschiedenste Weise näher. Prachtvoll präsentieren sich Reisenden auch einige der bedeutenden Sakralbauten Bozens. Zu den bekanntesten zählt sicherlich der Dom von Bozen – auch Dom Maria Himmelfahrt genannt. Bereits im 12. Jahrhundert stand hier ein Vorgängerbau im romanischen Stil, das heutige spätgotische Bauwerk entstand um das Jahr 1300. Mit seiner reichen Kultur und den facettenreichen Sehenswürdigkeiten präsentiert sich Bozen als wichtiges Tor zur Region Südtirol – und ein Highlight für alle Italienreisenden, wie bereits Goethe wusste.

Ausflüge – Alpine Natur und Südtiroler Sightseeing

Kalterer See, Südtirol
Der Kalterer See ist ein herrliches Urlaubsziel für die gesamte Familie, Bild: Sigena-S. / shutterstock

Wer in Bozen einkehrt, der befindet sich unmittelbar in der alpinen Region Südtirols – mit all ihren natürlichen Höhepunkten und Wanderwegen. Hier führt auch die Südtiroler Weinstraße mit ihren Weinbergen und ihrer begrünten Naturschönheit entlang. Zu den beliebten Naherholungszielen für Naturfreunde gehört der etwa 20 Kilometer südlich von Bozen gelegene Kalterer See. Der in der letzten Eiszeit entstandene See ist ebenso ein Hotspot für Urlaubserholung wie für den Weinanbau. In der Region befinden sich zudem die beiden idyllisch gelegenen Montiggler Seen. Bozen eignet sich als Ausgangspunkt, die berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Südtirol kennenzulernen – etwa 30 Kilometer südöstlich liegt der idyllische Karersee, das schöne Weindorf St. Magdalena mit seinem Bergpanorama liegt nicht weit vom Stadtkern, auch sind Tagesausflüge zum Pragser Wildsee und weiteren Top-Zielen möglich. Klar ist: Die ganze Schönheit Südtirols entfaltet sich vor den Toren von Bozen.

Praktische Tipps für den Besuch in Bozen

Bozen lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden, viele Sehenswürdigkeiten liegen zentral beieinander. Wer mit dem Zug anreist, erreicht vom Bahnhof aus in wenigen Minuten die Altstadt. Die Stadt ist gut an den öffentlichen Nahverkehr Südtirols angebunden – Busse und Seilbahnen fahren regelmäßig in die umliegenden Orte und ins Gebirge, etwa nach Jenesien oder Oberbozen. Die beste Reisezeit für Bozen ist von Frühling bis Herbst, wenn das Wetter mild und die Landschaft besonders reizvoll ist. In der Adventszeit zieht zudem der beliebte Christkindlmarkt viele Besucher an. Wer länger bleibt, findet eine große Auswahl an Unterkünften – von charmanten Gasthöfen bis zu modernen Stadthotels. Auch Radverleihe und E-Bike-Angebote sind in der fahrradfreundlichen Stadt zahlreich vertreten. So steht einem abwechslungsreichen Aufenthalt in Südtirols Landeshauptstadt nichts im Wege.

Die schönsten Urlaubsorte auf Formentera

Die Insel Formentera liegt etwa neun Kilometer südlich von Ibiza im Mittelmeer und gehört zur Inselgruppe der Balearen. Die Insel ist etwa 19 Kilometer lang und besitzt circa 70 Kilometer Küste. Mit ihren 82 Quadratkilometern Fläche ist Formentera die zweitkleinste bewohnte Insel der Balearen. Tatsächlich leben etwa 12.300 Menschen dauerhaft auf der Insel, aber nur etwa ein Viertel stammt auch von dort.

Bedingt durch den Tourismus hat sich die Einwohnerzahl Formenteras seit den siebziger Jahren und besonders seit der Jahrtausendwende mehr als verdreifacht. Dies lag zunächst an zugezogenen Arbeitskräften und seit den neunziger Jahren vermehrt an Menschen, die sich entschieden haben, dauerhaft auf der Insel zu leben.

Sofern das Innere der Insel nicht landwirtschaftlich, wie etwa für den Weinbau, genutzt wird, wachsen dort Pinienwälder und Wacholder. Auf Formentera wird seit dem 13. Jahrhundert katalanisch gesprochen.

Das Klima auf Formentera

Das Klima auf Formentera ist gemäßigt subtropisch. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von über 16 Grad ist Formentera die wärmste Insel der Balearen, aufgrund des geringen Niederschlags allerdings auch die trockenste.

Der Massentourismus der neunziger Jahre hat, wie alle Inseln der Balearen, natürlich auch Formentera geprägt, allerdings längst nicht in dem Ausmaß wie die anderen Inseln. Der rücksichtslose Bauboom, der anderen Inseln seelenlose Betonburgen beschert hat, ist Formentera weitgehend erspart geblieben, die Strände sind nach wie vor fast völlig unverbaut, und die Hotels konzentrieren sich im wesentlichen auf einen einzelnen Ort. Formentera hat sich viel von seiner ursprünglichen Beschaulichkeit erhalten könen. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die Insel nur per Schiff erreichbar ist. Dennoch kommen im Jahr etwa 450.000 Passagiere im Fährhafen von La Savina an.

Die Orte auf Formentera sind San Francesc de Formentera, Sant Ferran de ses Roques, Es Cap de Barbaria, Es Pujols, El Pilar de la Mola, La Savina und Es Caló.

San Francesc de Formentera

San Francesc de Formentera
Kleine Kirche in San Francesc de Formentera, Bild: Esther fornas riera / shutterstock

San Francesc de Formentera ist der Hauptort der Insel. Mitunter wird der Ort allerdings auch San Frances Xavier genannt; der spanische Name lautet San Francisco. “Hauptort” deshalb, weil sich hier das Rathaus, das Hauptpostamt und das Polizeirevier befinden. Eigentlich ist Formentera politisch nicht weiter unterteilt. San Francesc hat etwa 1.400 Einwohner im Ort und circa 1.700 in der Umgebung des Ortes.

In San Francesc gibt es gute Restaurants und auch gute Geschäfte. Außerdem findet hier in der Saison der tägliche Kunstmarkt statt, auf dem nicht nur Kunstgewerbliches und Schmuck, sondern zum Beispiel auch Kleidung und – für “Selbstversoger” – Wolle angeboten werden.

Sehenswürdigkeiten im Ort sind die Wehrkirche San Francesc Xavier aus dem 18. und die Kapelle Sa Tanca Vella aus dem 14., möglicherweise gar aus dem 13. Jahrhundert. Im Ort gibt es auch ein interessantes Völkerkundemuseum, das “Museu Etnològic”.

In San Francesc de Formentera werden am 25. Juli das Fest des Schutzheiligen der Insel, des heiligen Jakobus (Festa de San Jaume), und am 3. Dezember das Fest des Schutzheiligen des Ortes gefeiert (Festa de Sant Francesc). Etwa drei Kilometer vom Ortszentrum entfernt befindet sich der Hafen La Savina.

Sant Ferran de ses Roques

Der Ort Sant Ferran, auf spanisch San Fernando, liegt direkt östlich von San Francesc. Der Ort selbst hat um die 1.000 Einwohner, weitere etwa 2.000 leben in der Umgebung. San Ferran war in den sechziger Jahren das Zentrum die Hippiekultur auf Formentera. Apropos “Hippiekultur: die kanadische Songwriterin Joni Mitchell hat einen Teil ihres bekannten Albums”Blue” im Jahr 1970 auf Formentera geschrieben.

Am 30. Mai feiert Sant Ferran die Festa de Sant Ferran, den Gedenktag des Schutzpatrons des Ortes.

El Cap del Barbaria

Cala Saona, Formentera
Der Strand Cala Saona, Bild: Sergio TB / shutterstock

Das “Barbaren-Kap” ist besonders für seine im wahrsten Sinn des Wortes herausragende Sehenswürdigkeit bekannt, den Leuchtturm auf einem über 100 Meter hohen Kap. Der US-amerikanische Songwriter und heutige Literaturnobelpreisträger Bob Dylan hat in den siebziger Jahren eine Weile im Leuchtturm gewohnt.

Es Pujols

Blick auf den Strand von Es Pujols auf Formentera
Blick auf den Strand von Es Pujols, Bild: alexandrastraton / shutterstock

Der Ort Es Pujols ist der Ort, in dem sich der Tourismus auf Formentera konzentriert. Es Pujols hat weniger als 900 Einwohner, aber hier befinden sich fast alle Hotels der Insel und alle für Tourismus relevanten Einrichtungen, wie Restaurants, Bars und Discotheken. Das touristische Nachtleben Formenteras findet sich fast ausschliesslich in Es Pujols. Der Ort liegt an einer fast zwei Kilometer langen Bucht mit dem Strand Playa d’Es Pujols. In der Hauptsaison fahren von Es Pujols aus regelmäßig Linienbusse zu den anderen Orten der Insel.

El Pilar de la Mola

El Pilar ist ein kleiner Ort mit nur etwa 200 Einwohnern. Weitere ungefähr 600 Menschen leben in der Umgebung des Ortes.

Sehenswert im Ort sind eine hübsche, trotz ihres Alters an den Kubismus erinnernde Kirche aus dem 18. Jahrhundert, eine alte Windmühle und besonders ein weiterer Leuchtturm der Insel, der Far de la Mola. Er wurde 1860 errichtet. Hier steht ein Gedenkstein zu Ehren des französischen Schriftstellers Jules Vernes, in dessen Roman “Reise durch die Sonnenwelt” der Leuchtturm eine Rolle spielt. Der Leuchtturm steht auf einem fast 150 Meter hohen Kap.

Auch in El Pilar de La Mola gibt es während der Touristensaison zweimal wöchentlich einen Kunstgewerbemarkt.

Eine kleine Ortschaft, die zu El Pilar de la Mola gehört, ist Es Caló, der ehemals einzige Hafen von Formentera, bevor der Hafen in La Savina eröffnet wurde. Es Caló hat einen etwa 100 Meter langen und 25 Meter breiten, feinen Sandstrand. Der Hafen selbst ist für Sport- und Fischerboote noch in Betrieb.

Feiertage im Ort sind der 24. Juni, der Johannistag, und der 12. Oktober, der Gedenktag des Ortspatrons Pilar.

La Savina

La Savina, spanischer Name La Sabina, hat etwa 800 Einwohner und beherbergt den Hafen der Insel Formentera. Hier legen die von Ibiza und vom spanischen Festland kommenden Fähren an und ab. Mit dem Far de La Savina hat auch dieser Ort einen sehenswerten Leuchtturm zu bieten.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Beim Ort Es Pujols gibt es auf der Landspitze Punta Prima einen aus dem Mittelalter stammenden Wehrturm. Ebenfalls bei Es Pujols liegt der Salzsee Estany Pudent mit seinen zur Salzgewinnung dienenden Salinen.

Strände auf Formentera

Platja de Migjorn
Platja de Migjorn, Bild: Naeblys / shutterstock

“Migjorn” ist der Name der Südküste von Formentera. Hier reiht sich über fünf Kilometer Strand an Strand, nur unterbrochen von felsigen Bereichen. Jeder Strand hat seinen eigenen Namen: Mal Pas, Es Ca Marí, Es Racó Fondo, Es Codol Foradat, Es Valencians beach, Es Arenals und Es Copinar. Die beliebtesten Strände sind Ca Mair, Es Arenals und Es Copinar. Da die winterlichen Meeresströmungen die Landschaft hier jedes Jahr umgestalten, können die Strände von Jahr zu Jahr anders aussehen. In dieser Gegend der Insel gibt es zahlreiche Restaurants und Hotels, obwohl die meisten touristischen Einrichtungen sich im Ort Es Pujols befinden.

Der Ort Es Caló hat einen etwa 100 Meter langen und 25 Meter breiten, feinkörnigen Sandstrand. Auch hier finden sich Hotels und Restaurants. Auf einer langen Landzunge nordwestlich von Es Pujols gibt es Strände, der bekannteste ist Platja de Ses Illetes und direkt nahebei der Strand Llevant, weniger bekannt, aber mindestens genauso schön und deutlich ruhiger.

Der Strand Cavall d’en Borràs befindet sich nur etwa zwei Kilometer vom Hafen La Savina entfernt und eignet sich daher mit seinem kristallklaren Wasser auch gut für einen Tagesausflug von Ibiza aus. Der Strand Cala Saona ist vom Cap de Barbaria aus zu erreichen und liegt zwischen zwei Klippen.

Der Strand des touristischen Hauptortes Es Pujols erstreckt sich über eine Länge von 600 Metern. Ein weiterer, nahegelegener und etwas ruhigerer Strand ist Sa Roqueta. An allen Stränden finden sich Restaurants und Hotels, obwohl, es sei noch einmal gesagt, Es Pujols das touristische Herz der Insel Formentera ist. Praktisch überall auf der Insel ist übrigens das Nacktbaden erlaubt.

Tabanan entdecken – Natur, Kultur und ländliches Leben auf Bali

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Tabanan ist ein Landkreis im Westen der indonesischen Insel Bali, der sich durch seine landschaftliche Vielfalt, landwirtschaftliche Prägung und kulturelle Bedeutung auszeichnet. Anders als die touristischen Zentren im Süden oder die spirituellen Hotspots rund um Ubud ist Tabanan noch vergleichsweise ruhig geblieben – ein Reiseziel für Menschen, die Bali authentisch und naturnah erleben möchten.

Die Region reicht von der Küste mit schwarzen Sandstränden bis ins zentrale Hochland mit Reisterrassen, Dschungelgebieten und Vulkanlandschaften. Bekannt ist Tabanan vor allem für die UNESCO-geschützten Jatiluwih-Reisterrassen, den berühmten Meerestempel Tanah Lot sowie für den fruchtbaren Boden, der den Obstanbau und Reisanbau hier seit Jahrhunderten prägt.

Landschaftliche Vielfalt zwischen Küste und Hochland

Blick auf die Jatiluwih Reisterrassen in Tabanan
Blick auf die Jatiluwih Reisterrassen in Tabanan, Bild: monticello / shutterstock

Tabanan ist geprägt von unterschiedlichen Landschaftsformen. Die Küstenregion mit Orten wie Yeh Gangga oder Kelating bietet teils unbebaute, ruhige Strände mit dunklem Sand, an denen vor allem lokale Fischer anzutreffen sind. Die Strände sind weniger zum Baden geeignet, dafür für Spaziergänge und Sonnenuntergänge umso lohnender.

Im Landesinneren dominieren landwirtschaftliche Flächen, insbesondere Reisterrassen, wie man sie in dieser Größe und Form nur selten sieht. Die bekanntesten sind die Jatiluwih-Reisterrassen, die seit 2012 zum UNESCO-Welterbe zählen. Sie sind Teil des traditionellen balinesischen Bewässerungssystems Subak, das seit Jahrhunderten gemeinschaftlich organisiert wird.

Im Nordwesten erheben sich die ersten Ausläufer des Batukaru-Vulkans, eines erloschenen Vulkans, dessen Umgebung zu Wanderungen durch Wald- und Nebelzonen einlädt. Die Temperatur ist hier spürbar kühler als an der Küste.

Reisetipps für Naturliebhaber und Wanderfreunde

Wer sich gern bewegt, findet in Tabanan zahlreiche Möglichkeiten für Tageswanderungen oder geführte Touren:

  • Batukaru-Tempel: Eine abgelegene Tempelanlage auf 700 m Höhe, umgeben von Dschungel. Der Zugang erfolgt über eine schmale Straße – meist wenig besucht.

  • Wanderung durch die Reisterrassen von Jatiluwih: Rundwege mit guter Ausschilderung und Aussichtspunkten. Die Wanderung kann auf 2 bis 4 Stunden ausgeweitet werden.

  • Wasserfallwanderungen: Kleinere, weniger bekannte Wasserfälle wie der Blahmantung-Wasserfall (Pupuan) oder der Leke Leke-Wasserfall nördlich von Baturiti sind per Scooter oder Jeep erreichbar.

Auch Fahrradtouren durch die Hügellandschaften sind beliebt – viele Unterkünfte in Jatiluwih oder Penebel bieten Räder und Karten an.

Tempel, Spiritualität und Alltagskultur

Tabanan ist reich an religiösen und kulturellen Stätten. Neben dem bekannten Tanah Lot – einem Meerestempel, der nur bei Ebbe zugänglich ist – gibt es viele kleinere Tempelanlagen, die vor allem lokal genutzt werden.

  • Pura Luhur Batukaru: Einer der neun wichtigsten Staatstempel Balis, umgeben von dichter Vegetation, oft in Nebel gehüllt.

  • Taman Ayun-Tempel: Königlicher Wassertempel in Mengwi, mit gepflegten Gärten und typisch balinesischer Architektur.

  • Dorftempel und Zeremonien: In vielen Dörfern finden regelmäßig Odalan-Feste (Tempeljubiläen) statt – Besucher sind willkommen, sollten aber respektvoll auftreten (Sarongpflicht).

Kulturell lohnt es sich, einen Blick in den Alltag zu werfen: Reisernte, Gamelan-Proben, Holzschnitzerei und lokale Märkte prägen das Leben außerhalb der Touristenzentren.

Kulinarik und regionale Produkte

Die Küche Tabanans basiert auf frischen, regionalen Zutaten. Restaurants im ländlichen Raum sind meist einfach, aber authentisch. Beliebte Gerichte sind:

  • Nasi Campur (gemischter Reisteller)

  • Ayam Betutu (gedämpftes Huhn in Gewürzpaste)

  • Lawar (Gemüse-Fleisch-Mischung mit Kokos)

  • Frisches Obst wie Mangostan, Jackfruit oder Salak

Zunehmend gibt es in der Region kleine Warungs (lokale Garküchen) und auch Cafés, die auf nachhaltige Landwirtschaft setzen. Einige Biohöfe bieten Besichtigungen oder Kochkurse an.

Unterkünfte: Authentisch, ruhig, naturnah

Die Auswahl an Unterkünften in Tabanan reicht von Familienpensionen in den Dörfern über Eco-Resorts bis hin zu komfortablen Villen mit Ausblick auf Reisterrassen oder das Meer. Besonders rund um Jatiluwih, Batukaru und Belimbing gibt es viele Unterkünfte, die in die Landschaft integriert sind und einfache Standards mit herzlicher Gastfreundschaft verbinden.

Wer Ruhe sucht, ist hier richtig – abends ist es meist still, und viele Gäste berichten, dass sie genau deshalb Tabanan der touristischeren Südküste vorziehen.

Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Reisen

Tabanan ist ein gutes Beispiel für eine Region, in der Tourismus noch im Einklang mit Umwelt und Dorfleben steht. Viele Höfe bieten Homestays, bauen nach ökologischen Prinzipien an und verzichten auf große Infrastrukturprojekte.

Reisende können durch bewusste Entscheidungen dazu beitragen:

  • In kleinen Unterkünften buchen

  • Lokale Märkte und Handwerksbetriebe unterstützen

  • Respektvoll mit religiösen Stätten umgehen

  • Müllvermeidung, Wasser- und Stromsparen beachten

Geführte Touren (z. B. Plantagenbesuche, Tempelwanderungen) sollten bei Anbietern gebucht werden, die mit lokalen Guides arbeiten.

Anreise und Orientierung vor Ort

Anreise:

wunderschöne Natur in Tabanan
Traumhafte Natur in Tabanan, Bild: Dwik Bali / shutterstock

Tabanan liegt rund 90 Minuten mit dem Auto vom Flughafen Denpasar entfernt. Die Hauptverbindung führt über Mengwi. Für die Anreise empfiehlt sich ein Mietwagen mit Fahrer oder ein Transfer durch die Unterkunft.

Öffentlicher Verkehr:
Es gibt kaum reguläre Busverbindungen – der Transport erfolgt meist per Auto, Minivan oder Roller.

Fortbewegung:
Ein Mietroller ist für geübte Fahrer:innen ideal. Alternativ bieten viele Unterkünfte Transfers oder Tagestouren mit Fahrer an.

Fazit: Warum Tabanan eine Reise wert ist

Tabanan bietet eine Seite Balis, die sich vom hektischen Süden und den hippen Cafés in Canggu deutlich unterscheidet. Die Region ist ideal für Reisende, die landschaftliche Vielfalt, echte Kultur und Ruhe suchen – ohne auf gute Infrastruktur verzichten zu müssen.

Wanderungen, Tempelbesuche, traditionelle Landwirtschaft und nachhaltige Initiativen bieten viele Zugänge zur Region – ohne den Anspruch, alles inszenieren zu müssen. Tabanan ist kein Ort für Eile, sondern für bewusste Erkundung.

Was macht den Hardangerfjord so einzigartig?

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Der Hardangerfjord ist mit seinen 179 Kilometern Länge der zweitlängste Fjord Norwegens und gehört zu den eindrucksvollsten Landschaftsformationen in ganz Skandinavien. Er erstreckt sich von der Atlantikküste bei Bergen bis tief ins Landesinnere nach Odda und Ullensvang. Doch es ist nicht allein die Länge, die ihn auszeichnet: Es ist die besondere Kombination aus schroffen Bergketten, tief eingeschnittenen Wasserarmen, riesigen Gletschern, jahrhundertealten Dörfern und aktiver Landwirtschaft, die das Gebiet rund um den Hardangerfjord so vielseitig und faszinierend macht.

Ob beim Wandern zur Trolltunga, bei einer Bootsfahrt über den spiegelglatten Fjord oder beim Besuch einer familiengeführten Cider-Manufaktur – die Region ist so viel mehr als ein Ort für schöne Fotos. Sie ist eine der wenigen Fjordlandschaften, die ein Gleichgewicht zwischen zugänglichem Tourismus, gelebter Tradition und unberührter Natur halten konnte.

Geografische Besonderheiten des Hardangerfjords

Der Hardangerfjord liegt in der Region Vestland im Südwesten Norwegens und ist von steilen Bergen, Wasserfällen, Gletschern und tiefblauen Fjordarmen geprägt. Er erstreckt sich durch mehrere Kommunen, darunter Kvam, Ullensvang, Eidfjord und Odda. Neben dem Hauptfjord gibt es zahlreiche Seitenarme wie den Sørfjord, der sich südlich bis nach Odda zieht, sowie den Eidfjord, der bei der Ortschaft Eidfjord ins Gebirge führt.

Besonders markant ist der Folgefonna, der drittgrößte Gletscher Norwegens. Er liegt auf einer Hochebene östlich des Fjords und ist von mehreren Orten aus gut erreichbar. Die Nähe von Meeresküste und Hochgebirge verleiht dem Hardangerfjord sein charakteristisches Landschaftsbild: Hier wechseln sich Fjordlandschaften, Almen, Apfelplantagen, Wasserfälle und Gletscherzungen auf engem Raum ab.

Die Region ist zudem Teil der offiziellen Norwegischen Landschaftsrouten, die gezielt landschaftlich reizvolle Strecken verbinden und durch Rastplätze, Aussichtspunkte und architektonisch interessante Haltepunkte ergänzt werden.

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Naturerlebnisse und landschaftliche Vielfalt

Blick auf Steinsdalsfossen, einen Wasserfall bei Norheimsund an der Nordseite des Hardangerfjords.
Blick auf Steinsdalsfossen, einen Wasserfall bei Norheimsund an der Nordseite des Hardangerfjords, Bild: tourpics_net / shutterstock

Die Landschaft rund um den Hardangerfjord bietet eine außergewöhnliche Dichte an Naturschauplätzen – viele davon sind frei zugänglich. Zu den bekanntesten zählen:

  • Trolltunga: Eine der spektakulärsten Felsformationen Norwegens. Die Wanderung ist anspruchsvoll (22 km Hin- und Rückweg), aber landschaftlich lohnend.

  • Vøringsfossen: Ein Wasserfall mit 182 Metern Fallhöhe. Über Aussichtsplattformen und Wanderwege zugänglich.

  • Steinsdalsfossen: Ein Wasserfall in der Nähe von Norheimsund, der von hinten begehbar ist.

  • Folgefonna-Gletscher: Geführte Gletschertouren werden in Jondal angeboten. Im Sommer ist sogar Gletscher-Skifahren möglich.

In Kombination mit der ruhigen Atmosphäre der Fjordlandschaft können Besucher aktiv sein, ohne auf überfüllte Wanderwege oder touristische Infrastruktur zu stoßen.

Kulturelle Besonderheiten und regionale Identität

Der Hardangerfjord ist nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell bedeutsam. Die Region ist bekannt für ihre traditionellen Holzarchitektur, Volksmusik und nicht zuletzt für den Hardanger-Cider.

Insbesondere in Ulvik und Lofthus wird seit Generationen Obst angebaut. Die Region ist Norwegens größtes Obstanbaugebiet, und vor allem im Frühjahr zur Apfelblüte zieht es viele Besucher an die Hänge des Fjords.

Ein besonderes Erlebnis ist die sogenannte Cider-Route (Frukt- og Siderruta) in Ulvik: Hier öffnen mehrere Höfe ihre Türen, bieten Führungen durch Plantagen und Cider-Verkostungen mit Blick auf den Fjord.

Ebenso bemerkenswert ist die Hardanger-Stickerei (Hardangersøm) – eine Form der Weißstickerei mit geometrischen Mustern, die über Jahrhunderte in der Region gepflegt wurde. In mehreren Museen und Heimatstuben (z. B. im Hardanger Folkemuseum in Utne) wird diese Tradition bis heute bewahrt.

Aktivitäten am Hardangerfjord

Der Hardangerfjord (norwegisch Hardangerfjorden) ist ein etwa 190 Kilometer langer und bis zu 893 Meter tiefer Fjord an der südwestlichen Atlantikküste Norwegens im Fylke Vestland
Der Hardangerfjord (norwegisch Hardangerfjorden) ist ein etwa 190 Kilometer langer und bis zu 893 Meter tiefer Fjord an der südwestlichen Atlantikküste Norwegens im Fylke Vestland, Bild: kavram / shutterstock

Die Region eignet sich für Reisende mit unterschiedlichen Interessen. Ob sportlich aktiv oder kulturell interessiert, die Auswahl ist groß:

Wandern

  • Trolltunga (ab Skjeggedal bei Odda): 10–12 Stunden, anspruchsvoll

  • Husedalen bei Kinsarvik: 4 große Wasserfälle in einer Tour

  • Dronningstien (Queen’s Trail) bei Lofthus: Ein gut ausgeschilderter Panoramawanderweg

Wassersport

  • Kajaktouren auf ruhigen Fjordabschnitten

  • Bootstouren auf dem Eidfjord, auch mit historischen Holzbooten

  • Angeln – sowohl im Fjord als auch in Bergseen möglich

Weitere Aktivitäten

  • Radtouren entlang des Sørfjords

  • Besuche von Gletscherzentren (z. B. Folgefonna National Park Center)

  • Cider-Verkostungen, Hofbesuche, lokale Märkte

Weniger bekannte Orte: Empfehlungen für Individualreisende

Wer dem Massentourismus bewusst ausweichen möchte, findet im Hardangerfjord eine Vielzahl an kleinen, authentischen Orten:

  • Herand: Ein ruhiges Dorf mit Zugang zu Wanderwegen und traditioneller Holzboot-Werft.

  • Kinsarvik: Ausgangspunkt für Wanderungen, gute Fährverbindung, familienfreundlich.

  • Jondal: Kleiner Ort mit Zugang zum Gletscher und entspannter Atmosphäre.

  • Eidfjord: Beliebt für Wasserfallbesuche und Gletscherzentrum, weniger überlaufen als Odda.

Diese Orte eignen sich gut für Ferienhäuser oder kleinere Hotels mit Selbstverpflegung.

Praktische Reisetipps für den Hardangerfjord

Anreise:
Der nächstgelegene Flughafen ist Bergen (BGO). Von dort aus erreicht man den Hardangerfjord per Mietwagen, Bus oder über kombinierte Bus-/Fährverbindungen.

Beste Reisezeit:
Mai bis September. Im Mai blühen die Obstbäume, im Juli/August ist Hochsaison, ab September wird es ruhiger – mit schöner Herbstfärbung.

Unterkünfte:
Neben Hotels gibt es zahlreiche Ferienhäuser, Hütten und Campingplätze. Früh buchen lohnt sich, besonders rund um Odda, Lofthus und Ulvik.

Mobilität:
Ein Mietwagen ist empfehlenswert, um flexibel zu bleiben. Es gibt Busverbindungen, aber nicht alle Wanderziele sind per ÖPNV gut erreichbar.

Reisedauer:
Für eine entspannte Reise mit Wanderungen und Ausflügen empfiehlt sich ein Aufenthalt von mindestens 4 bis 6 Tagen.

Fazit: Der Hardangerfjord als Reiseziel mit Tiefe

Der Hardangerfjord bietet weit mehr als schöne Aussicht. Er ist ein gut erreichbares Natur- und Kulturlandschaftsgebiet, das durch seine Mischung aus spektakulären Landschaftsformen, regional verwurzelter Kultur und nachhaltigem Tourismus überzeugt.

Wer Ruhe sucht, wird sie hier finden. Wer Bewegung liebt, bekommt abwechslungsreiche Routen. Wer gern isst und trinkt, entdeckt regionale Spezialitäten – und wer mehr über Norwegen erfahren möchte als nur Klischees, der findet im Hardangerfjord einen lohnenden Einstieg.

Guadalajara entdecken – Kultur, Kulinarik und Stadtleben in Jalisco

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Guadalajara ist die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaats Jalisco und mit über 1,5 Millionen Einwohnern eine der größten Städte des Landes. Sie liegt im Westen Mexikos auf rund 1.500 Metern Höhe und ist bekannt als Geburtsort des Mariachi, für Tequila, für traditionsreiche Handwerkskunst – und als kulturelles Zentrum mit authentischem Stadtleben.

Anders als viele klassische Tourismusorte Mexikos ist Guadalajara keine Küstenstadt, sondern eine pulsierende Großstadt mit historischen Wurzeln, gut erhaltenem kolonialem Zentrum und lebendiger Kunst- und Gastronomieszene. Der Mix aus kolonialer Architektur, modernen Stadtvierteln, traditionellen Märkten und kreativen Hotspots macht die Stadt zu einem lohnenden Ziel für alle, die Mexiko jenseits der typischen Klischees kennenlernen möchten.

Guadalajara als Reiseziel – zentrale Lage und vielfältiges Angebot

Die Lage Guadalajaras im geographischen Zentrum des Westens Mexikos macht die Stadt gut erreichbar. Vom internationalen Flughafen sind es etwa 30 Minuten ins Stadtzentrum. Wer die Region Jalisco erkunden möchte – etwa Tequila, Chapala oder Tlaquepaque – findet hier den idealen Ausgangspunkt.

Guadalajara lässt sich gut zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln entdecken. Besonders das historische Zentrum mit der Kathedrale, dem Palacio de Gobierno, der Rotonda de los Jaliscienses Ilustres und den vielen Plazas bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf engem Raum. Gleichzeitig lohnt es sich, auch moderne Stadtteile wie Zapopan oder das künstlerische Tlaquepaque zu besuchen.

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Kulinarik in Guadalajara – zwischen Straßenküche und Regionalgerichten

Degollado-Theaters in Guadalajara
Degollado-Theaters in Guadalajara, Bild: Wirestock Creators / shutterstock

Die Küche Guadalajaras ist bodenständig, vielfältig und eng mit den Traditionen Jaliscos verbunden. Wer regionale Spezialitäten probieren möchte, beginnt mit der Birria, einem würzigen Schmorgericht aus Ziegen- oder Rindfleisch, das häufig mit Tortillas serviert wird.

Ebenfalls typisch sind Tortas Ahogadas – mit Fleisch gefüllte Brötchen, die in scharfer Tomatensoße „ertränkt“ werden. Dazu passt ein Café de Olla, ein mit Zimt und braunem Zucker gewürzter Kaffee.

Abseits der Hauptstraßen laden Märkte wie der Mercado Libertad (San Juan de Dios) oder der Mercado Corona dazu ein, frische Säfte, Tamales, regionale Süßwaren und Straßenküche in authentischem Umfeld zu probieren. In den Vierteln Chapalita oder Providencia entstehen zudem immer mehr moderne Cafés, Bistros und gehobene Restaurants mit internationaler und mexikanischer Küche.

Tlaquepaque – Kunsthandwerk, Gastronomie und koloniale Architektur

Stadtteil Tlaquepaque in Guadalajara
Der Stadtteil Tlaquepaque ist bekannt für viele Künstler, Bild: liamwood_shots / shutterstock

Der Stadtteil Tlaquepaque südlich des Zentrums ist ein beliebter Ort für alle, die Kunsthandwerk, Galerien und traditionelles Essen schätzen. Die Fußgängerzone Calle Independencia ist gesäumt von Geschäften mit Keramik, Textilien und Glaswaren – viele davon handgefertigt in Familienbetrieben.

In den historischen Gebäuden befinden sich kleine Museen, Werkstätten und Restaurants mit Innenhöfen. Wer ein authentisches Essen in ruhiger Atmosphäre sucht, wird hier fündig. Am Abend beleben Mariachi-Gruppen die Plaza El Parián, wo unter freiem Himmel musiziert und gegessen wird.

Sehenswürdigkeiten in Guadalajara – Architektur, Museen und Plätze

Im historischen Zentrum Guadalajaras konzentrieren sich viele der bekanntesten Bauwerke. Die Kathedrale von Guadalajara, deren Bau im 16. Jahrhundert begann, ist das auffälligste Wahrzeichen. Ihre Türme sind im neogotischen Stil gestaltet und geben der Altstadt ihr charakteristisches Profil.

Rund um die Kathedrale liegen mehrere Plätze: die Plaza de Armas, die Plaza de la Liberación und die Plaza Guadalajara – ideal für Spaziergänge, Fotografien und Pausen im Schatten.

Weitere Highlights sind:

  • Teatro Degollado: Opernhaus im neoklassizistischen Stil

  • Hospicio Cabañas: UNESCO-Welterbe mit Wandmalereien von José Clemente Orozco

  • Palacio de Gobierno: Regierungspalast mit politischer Wandkunst

  • Museo Regional de Guadalajara: Geschichte und Archäologie der Region

Auch moderne Einrichtungen wie das Museo de las Artes (MUSA) oder das Instituto Cultural Cabañas setzen starke kulturelle Akzente.

Stadt erleben – Cafés, Märkte und Entspannung

Guadalajara ist nicht nur kulturell, sondern auch im Alltag reizvoll. Wer eine Pause vom Sightseeing braucht, kann in einem der vielen Rooftop-Cafés bei Blick auf die Kathedrale entspannen oder den Nachmittag in einem schattigen Innenhof verbringen.

Die grünen Oasen der Stadt – etwa der Parque Agua Azul oder der Bosque Los Colomos – bieten Möglichkeiten zum Spazieren, Joggen oder einfach zum Durchatmen.

Auch kleine Hotels und Boutique-Unterkünfte tragen zur entspannten Atmosphäre bei. Viele von ihnen befinden sich in renovierten Kolonialbauten im Zentrum oder in Tlaquepaque und bieten eine ruhige, gut angebundene Ausgangsbasis für Erkundungstouren.

Praktische Tipps für eine Reise nach Guadalajara

  • Beste Reisezeit: Oktober bis April ist das Wetter angenehm, trocken und mild.

  • Dauer des Aufenthalts: Für Stadtbesichtigung, Märkte, Museen und Ausflüge empfehlen sich mindestens 4 bis 5 Tage.

  • Transport: Uber funktioniert gut, alternativ Busse oder Metro. Das Zentrum ist gut zu Fuß erkundbar.

  • Unterkünfte: Empfehlenswert sind Hotels im Centro Histórico oder in Tlaquepaque.

  • Sicherheit: Guadalajara gilt als vergleichsweise sicher, besonders in touristischen Vierteln. Dennoch ist wie überall Aufmerksamkeit ratsam.

  • Sprache: Spanisch ist die Hauptsprache. Englisch wird in Hotels und touristischen Bereichen häufig verstanden.

Reiseplan für 4 Tage in Guadalajara

Tag 1: Altstadt & Kathedrale

  • Spaziergang durch das historische Zentrum

  • Besichtigung der Kathedrale von Guadalajara

  • Besuch des Palacio de Gobierno und der Plaza de Armas

  • Mittagessen nahe Plaza de la Liberación (z. B. Tacos oder Birria)

  • Abendessen mit Blick auf die Kathedrale in einem Rooftop-Restaurant

Tag 2: Kultur & Museen

  • Vormittag im Hospicio Cabañas (UNESCO-Welterbe)

  • Besuch des Instituto Cultural Cabañas

  • Mittagessen im Mercado San Juan de Dios

  • Am Nachmittag: Museo Regional oder Teatro Degollado besichtigen

  • Abends Tapas und Mezcal in einem Lokal im Viertel Americana

Tag 3: Tlaquepaque & Handwerk

  • Tagesausflug nach Tlaquepaque

  • Bummeln durch die Calle Independencia

  • Besuch kleiner Galerien und Kunsthandwerkstätten

  • Mittagessen im Innenhofrestaurant mit Mariachi-Livemusik

  • Rückkehr am Abend, kleine Mezcal-Bar oder Café in Centro

Tag 4: Natur & Entspannung

  • Spaziergang oder Jogging im Bosque Los Colomos

  • Besuch des Parque Agua Azul oder Botanischer Garten

  • Entspannte Mittagspause im Café

  • Letzter Bummel durch lokale Geschäfte oder Besuch eines Markts

  • Abreise oder Weiterreise nach Tequila oder Chapala

Fazit – Warum sich eine Reise nach Guadalajara lohnt

Guadalajara ist keine klassische Touristenhochburg – genau das macht sie interessant. Die Stadt verbindet Tradition und Moderne, Gastronomie und Kultur, entspannte Alltagsatmosphäre mit lebendigen Märkten und kreativen Vierteln.

Wer das „echte“ Mexiko erleben möchte – mit regionaler Küche, Musik, kolonialem Erbe und freundlicher Gastkultur – ist hier genau richtig. Guadalajara ist vielseitig, authentisch und offen für Entdeckungen – ideal für alle, die Kulturreisen und Städteurlaub abseits des Mainstreams schätzen.

Metz entdecken: Eine Stadt zwischen Geschichte, Kunst und Genuss

Metz liegt im Nordosten Frankreichs an der Mosel und ist die Hauptstadt des Départements Moselle in der Region Grand Est. Die Stadt blickt auf mehr als zweitausend Jahre Geschichte zurück, gehört aber gleichzeitig zu den innovativsten Kulturstandorten der Region. Wer Metz besucht, entdeckt eine Stadt, die römisches Erbe, gotische Baukunst, deutsche Einflüsse und zeitgenössische Architektur auf harmonische Weise miteinander verbindet.

Mit ihrer ruhigen, gut begehbaren Altstadt, zahlreichen kulturellen Einrichtungen und einer hochwertigen Gastronomie bietet Metz ideale Bedingungen für Reisende, die abseits der bekannten Touristenpfade eine lebendige Stadt mit historischem Charakter erleben möchten.

Historische Stadtentwicklung und architektonisches Erbe

Blick auf den Wasserturm von Metz
Blick auf den Wasserturm von Metz, Bild: Appleteatree / shutterstock

Die Geschichte von Metz beginnt in der Antike: Schon die Römer errichteten hier ein bedeutendes Verwaltungszentrum mit Theater, Thermen und Stadtmauer. Die Überreste des römischen Amphitheaters lassen sich heute noch am südlichen Rand der Altstadt besichtigen. In der Merowingerzeit wurde Metz ein kirchliches Machtzentrum, im Mittelalter dann zur reichen Handelsstadt.

Bis heute prägen Gebäude aus vielen Jahrhunderten das Stadtbild. Besonders auffällig ist die Kathedrale Saint-Étienne, eines der größten gotischen Bauwerke Frankreichs, die über 6.500 Quadratmeter Buntglasfenster beherbergt. Viele dieser Fenster stammen aus dem Mittelalter, andere wurden im 20. Jahrhundert von Künstlern wie Marc Chagall gestaltet.

Ein Spaziergang durch die Altstadt führt vorbei an mittelalterlichen Stadttoren, Fachwerkhäusern und Plätzen wie dem Place Saint-Louis mit seinen Arkadengängen aus dem 14. Jahrhundert. Auch das Erbe der wilhelminischen Zeit, als Metz zum Deutschen Kaiserreich gehörte, ist sichtbar – etwa im imposanten Bahnhof oder in den Gebäuden rund um das Quartier Impérial.

Moderne Architektur und kulturelle Gegenwart

Neben den historischen Schätzen hat Metz auch moderne Impulse zu bieten. Das auffälligste Beispiel ist das Centre Pompidou-Metz, ein spektakulärer Museumsbau mit einer Dachkonstruktion in Form eines gewellten Tuchs. Seit seiner Eröffnung 2010 zeigt das Haus Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst – oft mit internationaler Strahlkraft.

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Im Umfeld des Centre Pompidou ist ein neues Stadtviertel entstanden: das Quartier de l’Amphithéâtre. Hier findet man moderne Wohn- und Geschäftsgebäude, grüne Plätze und kulturelle Einrichtungen. Der Kontrast zur Altstadt ist gewollt und gelungen – ein Symbol dafür, wie Metz Geschichte und Zukunft miteinander verbindet.

Auch kleinere Galerien und Atelierhäuser wie „La Conserverie“ oder das „Atelier Cubus“ bereichern das kulturelle Leben. Hier entstehen oft temporäre Ausstellungen, Performances und Projekte mit lokalem Bezug.

Museen und Veranstaltungen in Metz

Blick auf den Palast des Gouverneurs von Metz im Kaiserviertel im Renaissance-Revival-Architekturstil
Blick auf den Palast des Gouverneurs von Metz im Kaiserviertel im Renaissance-Revival-Architekturstil, Bild: Alexandre Prevot / shutterstock

Neben dem Centre Pompidou gibt es in Metz mehrere weitere Museen, die einen Besuch lohnen. Das Musée de la Cour d’Or zeigt archäologische Funde, mittelalterliche Skulpturen und stadtgeschichtliche Sammlungen. Der Rundgang durch die ehemaligen Klostergebäude bietet einen vertieften Einblick in die kulturelle Entwicklung der Stadt.

Wer sich für Technik interessiert, sollte dem Eisenbahnmuseum oder dem Museum für Telekommunikation einen Besuch abstatten. Auch Spezialausstellungen und kleine Privatsammlungen ergänzen das Angebot.

Der Veranstaltungskalender von Metz ist abwechslungsreich. Im Frühjahr findet das Festival „Passages“ statt, das Theater, Tanz und Performance aus Europa und darüber hinaus präsentiert. Im Sommer verwandelt „Metz en Fête“ die Stadt in eine Kulisse für Open-Air-Konzerte, Lichtinstallationen und Straßenkunst. Weihnachtsmarkt, Mittelaltermarkt und kulinarische Feste runden das Jahr ab.

Kulinarische Entdeckungen und regionale Spezialitäten

Die Gastronomie spielt in Metz eine zentrale Rolle. Wer sich für regionale Küche interessiert, sollte die Markthalle in der Altstadt besuchen. Hier bieten Metzger, Bäcker, Käsehändler und Winzer Spezialitäten aus Lothringen und der Moselregion an. Die berühmte Quiche Lorraine, Mirabellen-Törtchen, würzige Pâtés und handgemachte Pralinen gehören ebenso dazu wie regionale Weine und Obstbrände.

In den Straßen rund um den Place de la Comédie oder den Place Saint-Louis findet man eine Vielzahl an Cafés, Bistros und Restaurants. Viele Betriebe setzen auf saisonale Zutaten und lokale Produkte. Auch vegetarische und vegane Optionen werden zunehmend angeboten.

Für besondere Anlässe empfiehlt sich ein Besuch in einem der gehobenen Restaurants mit Blick auf die Mosel oder die Kathedrale. Hier wird klassische französische Küche mit modernen Akzenten kombiniert – oft mit passender Weinbegleitung aus der Region.

Grüne Rückzugsorte in der Stadt und Umgebung

Metz ist eine der grünsten Städte Frankreichs. Über 580 Hektar öffentlicher Park- und Grünflächen durchziehen das Stadtgebiet. Die zentrale Esplanade lädt zum Verweilen ein – mit alten Bäumen, Brunnenanlagen und Sitzplätzen unter freiem Himmel.

Ein Geheimtipp ist der Jardin des Tanneurs, ein kleiner Park am Rande der Altstadt mit Hanglage und Blick auf den Fluss. Auch der Parc de la Seille, ein moderner Landschaftspark mit Spiel- und Sportflächen, ist bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt.

Entlang der Mosel führen Rad- und Spazierwege bis in die Natur außerhalb der Stadtgrenzen. Besonders sehenswert ist das Schutzgebiet Mont Saint-Quentin mit Wanderwegen, Aussichtspunkten und Picknickplätzen. Von hier aus hat man einen weiten Blick über Metz und das Moseltal.

Für wen eignet sich ein Besuch in Metz?

Metz ist ideal für Reisende, die sich für Geschichte, Architektur und Kultur interessieren. Die kompakte Altstadt lässt sich gut zu Fuß erkunden, das kulturelle Angebot ist breit gefächert und die Atmosphäre bleibt auch in der Hochsaison angenehm entspannt.

Paare, Alleinreisende und Kulturinteressierte finden hier ebenso passende Angebote wie kulinarisch Interessierte. Metz eignet sich für einen Wochenendtrip ebenso wie als Zwischenstopp auf einer Reise durch Lothringen oder Richtung Luxemburg.

Die gute Anbindung per Bahn (TGV nach Paris, ICE nach Deutschland) sowie die Nähe zu Luxemburg machen Metz auch für nachhaltige Reisekonzepte interessant.

Fazit: Metz als vielseitiges Reiseziel in der Region Grand Est

Metz ist eine Stadt mit Profil: Sie bewahrt ihr historisches Erbe, ohne sich der Moderne zu verschließen. Besucherinnen und Besucher erwartet eine ausgewogene Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und einem hohen Maß an Lebensqualität.

Die Verbindung von gotischer Kathedrale, internationaler Kunst im Centre Pompidou, regionaler Küche und großzügigen Grünflächen macht Metz zu einem Ort, den man nicht nur einmal besucht. Wer Kultur und Kulinarik in entspannter Atmosphäre sucht, wird in Metz fündig – ganz ohne touristisches Gedränge.