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Dienstag, August 5, 2025
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Moskau – eine Orgie der Kontraste

Moskau präsentiert sich als Metropole der Superlative und zugleich als dekadenteste der Welt. Das Herz Russlands ist Rausch und Katastrophe, Verlockung und Feind – Moskau ist mehr als eine Stadt. Nachts leuchtet nicht nur der Kreml.

Funkelnde Glastürme, Adelspaläste, Zwiebeltürme und Zuckerbäckerbauten erleuchten den Moskauer Sternenhimmel.

Vergangenheit und Gegenwart scheinen alles magisch an sich zu ziehen: Geschichte, Politik, Macht und Touristen. An der Moskwa ist die alte russische Hauptstadt zu ausufernder Größe herangewachsen. Moskaus Fülle hält seine Besucher in Atem und auf Beinen. Wie schön, dass es viele Plätze zum Ausruhen gibt.

Moskau, die Hauptstadt Russlands – ein Planet für sich

Moskau
Blick auf Moskau, Bild: Sergey Dzyuba / shutterstock

„Ja! Nach Moskau! So schnell wie möglich nach Moskau!“ So schrieb es einst Anton Tschechow in seinem Roman „Drei Schwestern“. Bis heute folgen dem Ruf legale als auch illegale Zuwanderer von überall her. Moskau wächst. Einst arm und grau, herrscht heute ein neues Lebensgefühl – es weht ein hipper Wind. In der mit Abstand größten Metropole Europas offeriert sich ein Universum, dass niemals schläft.

Dichter Verkehr wälzt sich durch die Straßen. Studenten und Künstler machen die Nacht zum Tag – unzählige Clubs und Bars locken zur Einkehr. Westeuropäische Touristen, neugierige Japaner, Klischeerussen mit Handtäschchen und Goldkettchen neben indischen Turbanträgern, bärtige Kaukasier und “Barbies” flanieren vor den Kremlmauern.

Moskau bei Nacht
Bild: mzabarovsky / shutterstock

Moskau wirkt europäisch im Antlitz Asiens. Knallharte Gegensätze sind stets präsent: Auf der staubigen Twerskaja trägt die Babuschka ihr Kopftuch. Selbst im tiefsten Winter verkauft sie vor der U-Bahn ihr Selbstgemachtes. Arbeiter schlürfen mit ihren verschlissenen Filzstiefeln vorbei, während die Geschäftsleute im sündteuren Nerz und auf eleganten Stiefeln vorbeistöckeln.

Moskau entdecken und erleben – Orte, die einem den Atem verschlagen

Nirgendwo auf der Welt gibt es so luxuriöse Metrostationen wie in Moskau: Jede ist ein Kunstwerk für sich – prunkvoll ausgestattet mit Marmor, Mosaiken, Edelmetallen oder Glasmalereien. Paläste fürs Volk sollten sie sein, die unter Stalin erbauten Metro-Bahnhöfe. Eine der prunkvollsten Stationen ist die Komsomolskaja.

Wenn Pflastersteine sprechen könnten

Moskau City
Moskau City, Bild: mzabarovsky / shutterstock

Der Rote Platz war schon unter den Zaren Mittelpunkt der Stadt und Schaubühne politischer Ereignisse. Was für Paris die Place de la Concorde, für London der Trafalgar Square, das ist für Moskau die „Krasnaja Plotschschad“. Die Pflastersteine könnten von tausenden Soldaten, Panzerketten, von Raketentransportern, Staatsflaggen, roten Fahnen, Sichel und Sowjetstern erzählen. Oft genug zog der Platz die besorgten Blicke der Welt auf sich.

Imposant eingerahmt wird der Rote Platz von mächtigen Bauwerken: Der Basilius-Kathedrale auf der einen, dem Kreml mit seinen mächtigen Toren und dem Erlöserturm auf der anderen Seite. Es offeriert sich ein grandioses Ensemble. Die Basilius-Kathedrale ist ein Märchen mitten in Moskau. Von den insgesamt 600 Kirchen mit ihren unterschiedlich gestalteten Zwiebeltürmen ist sie zweifellos die schönste.

Kreml
Blick auf den Kreml, Bild: Koray Bektas / shutterstock

Nicht weniger beeindruckt die symbolträchtige Iberische Pforte am Roten Platz, die einst von den Kommunisten zerstört wurde. Im alten Glanz ist sie wiedererstanden.

Nur einen Steinwurf trennt den Roten Platz vom Kreml, das Mausoleum Lenins, des kommunistischen Staatsgründers von den Gräbern der Zaren. In Moskau ließen sie sich krönen, auch als St. Petersburg längst das Imperium beherrschte. Besonders eindrucksvoll wirken die goldenen Kuppeln der Mariä-Gewand- Niederlegungskirche im Kreml.

Kreml – Willkommen im Zentrum der Macht!

Kreml
Moskau am Morgen, Bild: f11photo / shutterstock

Am Kreml, dem historischen Kern, der auf einem Hügel 40 Meter über dem Fluss liegt, orientiert sich alles. Im Jahre 1150 begann mit dem Kreml Moskaus Geschichte. Die alte Burg der Zaren, die im Lauf der Jahrhunderte zu einer monumentalen Residenzanlage ausgebaut wurde, bildet mit dem Roten Platz das historische Zentrum Moskaus. Bis heute hat der russische Präsident seinen Amtssitz im Kreml. Daher ist das weitläufige Areal für Touristen nur eingeschränkt zu besichtigen. Wer in Moskau ist, darf dieses außergewöhnliche „Freilichtmuseum“ mit seinen Kirchen und herrlichen Palästen nicht versäumen.

Moskau – Einkaufen oder nur staunen

Das Kaufhaus GUM mit seinen Ladenpassagen auf drei Stockwerken, überspannt von einem riesigen Glasdach, beeindruckt jeden Besucher. Der riesige Konsumtempel entstand Ende des 19. Jahrhunderts im damals mondänen historischen Stil.

Moskaus Lieblingsorte

  • Neu herausgeputzt, erstrahlen die historischen Gebäude des früheren Kaufmannsviertels Kitaj-Gorod wieder in alter Pracht. Der alte Stadtteil liegt nur wenige Schritte hinter dem GUM und tut so, als sei er nie etwas anderes als das Viertel der Kaufleute gewesen.
  • Dem Himmel so nah: Ein Besuch lohnt in der Kalina Bar. Hier fühlt man sich willkommen, das Essen ist köstlich zubereitet und man genießt eine atemberaubende Aussicht.
  • Im gleichnamigen Stadtteil Zarizyno befindet sich der malerische Schlosspark und das Park-Ensemble des Zaren-Landsitzes.
  • Tag für Tag tummelt sich auf den Moskauer Bauernmärkten ein buntes Völkergemisch. Besucher tauchen in einen Rausch der Farben und Düfte. Die Atmosphäre ist einmalig.
  • Zwischen Theaterplatz und Boulevardring liegt Moskaus schönstes Shoppingviertel. Das besondere Flair zieht seit dem 19. Jahrhundert unzählige Händler an.
  • Die Arbatstraße ist eine geschäftige Fußgängerzone, geprägt von kleinen Geschäften, Cafés, Straßenmalern und Musikanten.
  • Das alte Moskau findet man in Samoskworetsche wieder. Idyllische Plätze, enge Gassen und schöne Kirchen. Mittendrin begeistert nicht zuletzt die Tretjakow-Galerie. Hier spannt sich der Bogen von der sakralen Kunst bis zur russischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts.
  • Wie im Märchen erscheint das Freilichtmuseum Kolomenskoje. In der ehemaligen Zarenresidenz genießt man auf 390 Hektar einen großartigen Einblick in die russische Architektur.
  • Das Bolschoi prägt das harmonische Bild des Theaterplatzes. Für das traditionsreiche russische Ballett steht weltweit der Name des Bolschoi-Theaters. Im Jahre 1877 wurde hier das große Themenballett „Schwanensee“ von Tschaikowski uraufgeführt.
  • Der Gorki-Park steht für Kultur und Erholung. Unter den Moskauer Parks gehört er zu den beliebtesten.
Die Skyline von Moskau City, Bild: Khoroshunova Olga / shutterstock

Tipp: Wenn die Beine vom vielen Laufen schwer werden, wünscht sich so mancher einen Drahtesel herbei. Moskau ist vielleicht kein Mekka für Radfahrer. Dennoch gibt es Dutzende Leihstationen, um einen Drahtesel zu mieten. In der Regel ist die erste halbe Stunde auf dem Rad kostenlos.

Einst kulinarische Wüste der Sowjetzeit – heute Gourmetmetropole des Ostens

Mit seiner Extravaganz stellt Moskau die Restaurantszene aller westlichen Metropolen in den Schatten. Cantinetta Antinori ist das beste Beispiel für gehobenen Standard in puncto Ambiente und Küche. Aber auch im mittleren Preissegment genießt man eine grandiose Küche. Beliebt ist das Dzhumbus – exzellenter Service, ausgezeichnete Gastfreundschaft und köstliches Essen.

Georgien – Abenteuer im Kaukasus

Georgien ist steht aktuell noch auf der Liste weniger Reisender, doch das völlig zu Unrecht. Das kleine Land an der Naht zwischen Europa und Asien bietet sowohl kulturell als auch landschaftlich eine immense Vielfalt und empfängt seine Gäste mit offenen Armen. Das Land ist seit 1918 unabhängig und ist heute Heimat für knapp 4 Millionen Menschen. Ein Flug von Deutschland aus dauert etwa 3,5 Stunden, meist angeflogener Flughafen in Georgien ist Tiflis. Es gibt aber auch internationale Flughäfen in Kutaissi und Batumi.

Sehenswürdigkeiten und Highlights in Georgien

Tiflis – das Herz Georgiens

Tiflis
Tiflis, Bild: MiGol / shutterstock

Die Hauptstadt Georgiens, Tiflis, ist das Zuhause von mehr als einem Viertel der Bevölkerung des Landes und kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt. Auch für Besucher hat die Stadt einiges zu bieten und ist das Zentrum des Tourismus in Georgien.

Besonders schön ist die Innenstadt von Tiflis, die besonders für ihre liebevoll mit Schnitzereien verzierten Holzbalkone bekannt ist. In den engen gepflasterten Gassen befinden sich zahlreiche Lokale, Bars und Weinkeller und laden dazu ein, die Gastfreundlichkeit der Georgier zu genießen.

Ein weiteres Highlight in der georgischen Hauptstadt ist das Bäderviertel Abanotubani. Da Tiflis so viel wie „Warme Quelle“ bedeutet, lässt sich hier ein Teil der Stadtgeschichte entdecken und Besucher können, die bis zu 47 Grad warmen, Bäder mit schwefligem Wasser genießen. Außerdem gibt es hier zahlreiche Anbieter von Massagen und anderen Spa-Angeboten. Darf man der Legende glauben, so wurden die heißen Quellen unter Stadt einst bei der Jagd eines georgischen Königs entdeckt, als ein von ihm erlegter Fasan in eine heiße Quelle fiel und sofort gargekocht worden ist.

Über der Stadt Tiflis thront die mächtige Narikala Festung, welche einst die wichtigste Burg des Landes war und eine zentrale Rolle in den zahlreichen Auseinandersetzungen in der Region spielte. Heute ist leider nur noch eine Ruine erhalten, doch nach der Fahrt mit der Seilbahn zur Burg bietet sich ein fantastischer Blick über Tiflis und die umgebende Region.

Höhlenkloster von Davit Garedscha

In einem Tagestrip kann man von Tiflis aus die Höhlenkloster von Davit Garedscha besuchen, welche sich an der Grenze zum Nachbarland Aserbaidschan befinden. Wer nicht selbst fahren möchte findet in der georgischen Hauptstadt zahlreiche Reiseveranstalter die Tagestouren hierher anbieten. Schon alleine die Anreise ist ein Erlebnis, denn die Straße führt durch eine karge und von Salzseen gezeichnete Landschaft. Die Klosteranlage selbst besteht aus 2 Klöstern, dem sanierten Lavra Kloster im Tal und den Ruinen das Ubadno Klosters etwas weiter oben am Berghang gelegen. Es gibt auf dem Gelände außerdem Höhlenmalereien zu entdecken und die Aussicht vom höher gelegenen Kloster auf die Landschaft bis nach Aserbaidschan ist beeindruckend.

Die Ananuri Festung

Ananuri, Georgien
Ananuri-Festung, Bild: UBC Stock / shutterstock

Die Ananuri Festung befindet sich nördlich von Tiflis an der Georgischen Heerstraße, malerisch am Ufer des Aragvi-Stausees gelegen. Die ältesten Teile des Gebäudes stammen aus dem 13. Jahrhundert und die Burg umfasst eine Vielzahl an Gebäuden, inklusive eines orthodoxen Klosters im Inneren der Anlage. Die Burg kann besichtigt werden und ist touristisch ausgebaut, auf dem Vorplatz befindet sich ein kleiner Markt mit Ständen, an denen Lebensmittel, Souvenirs und allerlei Kleinkram verkauft werden. Ein besonderes Highlight ist, wenn bei Niedrigwasser im Stausee eine Brücke unterhalb der Festung sichtbar wird, welche früher Teil der Georgischen Heerstraße war.

Gergetier Dreifaltigkeitskirche Tsminda Samebna

Wiederum nördlich von der Ananuri Festung, ebenso an der Georgischen Heerstraße, gelegen befindet sich die Gergetier Dreifaltigkeitskirche. Sie ist auf einem Wanderweg in circa 3 bis 4 Stunden von der Straße aus zu erreichen und bietet einen wundervollen Ausblick auf umliegenden Berge, im Ort befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants.

Höhlenstadt Uplisziche

Uplisziche
Uplisziche, Bild: Ralf Poppcke / shutterstock

Etwa 12 Kilometer von der Stadt Gori entfernt liegt die verlassene Höhlenstadt Uplisziche. Einst Heimat für bis zu 20.000 Einwohner, ist die Höhlenstadt mit ihrem Labyrinth aus unterirdischen Räumen und Tunneln heute verlassen. Schon vor 3000 Jahren sollen hier die ersten Menschen gelebt haben, die letzten verließen die Stadt im 18. Jahrhundert. Die größte Anlage der Höhlenstadt ist die Tamaris Darbasi, eine gewaltige Halle im Felsen, die durch zwei Säulen gehalten wird. Die Höhlenstadt ist Anwärter für das UNESCO Weltkulturerbe und wird zurzeit aufwendig restauriert.

Batumi – Die Glücksspielstadt aus Georgien am Schwarzen Meer

Die zweitgrößte Stadt Georgiens mutet ein bisschen an wie eine östliche Version von Las Vegas. Da Glücksspiel in der nur 20 Kilometer entfernten Türkei streng verboten ist, floriert das Geschäft hier umso besser und lies einige Casinos entstehen. Die Stadt verfügt aber auch über sehr schönes historisches Stadtzentrum und ein Strand lädt im Sommer zum Baden im Schwarzen Meer ein.

Pisa – mehr als nur ein schiefer Turm

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260 Kilometer nördlich von Rom liegt die 90.000 Einwohner große Stadt Pisa. Aufgrund ihrer Lage am Mittelmeer war sie eine bedeutende Seefahrerrepublik und lockte Händler aus aller Welt an. Berühmt wurde sie durch ihren „Schiefen Turm von Pisa“, welcher sich zu einem der größten Touristenmagneten in Europa und insbesondere Italien entwickelte. Heutzutage ist Pisa mit ihren vielen Studenten, die beinahe die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, eine lebendige, moderne Stadt mit typisch italienischem Flair.

Die Wahrzeichen der Stadt

Die bedeutendsten Bauwerke Pisas befinden sich auf dem Domplatz Piazza dei Miracoli, auch Piazza del Duomo genannt. Hier liegen der Schiefe Turm von Pisa, die Kathedrale, die größte Taufkapelle der Welt sowie ein Friedhof nah beieinander. Diese vier Sehenswürdigkeiten wurden 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.

Schiefer Turm von Pisa

Pisa, Ponte di Mezzo
Ponte di Mezzo, Bild: Anton Watman / shutterstock

Der Bau für den frei stehenden Glockenturm begann im Jahr 1173. Zwölf Jahre später geschah es, dass der bis dahin unfertige Turm sich um vier Grad neigte. Grund dafür war ein lehmiger Boden, der dem Gewicht nicht standhalten konnte. Der noch fehlende Teil wurde daraufhin so gebaut, dass die Konstruktion nicht weiter absinken konnte. Sie erreichte eine Gesamthöhe von 55,8 Metern und der Schiefe Turm von Pisa wurde letztendlich 1372 eröffnet.

Duomo di Pisa

Die Kathedrale von Pisa, auch als Dom Santa Maria Assunta bekannt, wurde in der Mitte des 11. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaut. 1118 wurde sie durch Papst Gelasius II. geweiht. Die für den Bau verwendeten Materialien waren oft Gegenstände, die bei früheren Schlachten erobert oder aus den besiegten Städten entwendet wurden. Neben dem Dom von Florenz gilt sie als eine der populärsten Kirchen der Toskana.

Das Baptisterium

Baptisterium
Das Baptisterium, Bild: Dima Moroz / shutterstock

Die weltweit größte, christliche Taufkirche erreicht eine Höhe von 54 Metern und steht nur unweit der Kathedrale von Pisa entfernt. Auf ihrer Kuppel befindet sich eine Bronzestatue von Johannes dem Täufer aus dem 15. Jahrhundert. Neben dem achteckigen Taufbecken beeindruckt vor allem die Akustik dieser Kirche. Aufgrund der besonderen Bauweise kommt es zu einzigartigen Klangerlebnissen und Echos im Inneren des Gebäudes.

Camposanto Monumentale

Die Friedhofsanlage Camposanto Monumentale gehört ebenfalls zu der Piazza dei Miracoli und wurde bereits im Mittelalter für Begräbnisse genutzt. Sehenswert sind hier insbesondere der Kreuzgang und die gotische Fassade aus Marmor, die den Friedhof umgibt.

Besondere Feierlichkeiten in Pisa

Luminara di San Ranieri

Jedes Jahr findet am 16. Juni das Fest des Schutzheiligen „San Ranieri“ in Pisa statt. Die ganze Stadt wird zu einem einmaligen Schauplatz, wenn zum Sonnenuntergang Hunderttausende Kerzen und Lichter entzündet werden. Schwimmende Lämpchen verzaubern den Fluss Arno, auf dem beleuchtete Boote fahren. Verschiedene Konzerte finden statt und es wird bis spät in die Nacht gefeiert. Den Höhepunkt erreichen die Feierlichkeiten um 23 Uhr, wenn das große Feuerwerk entfacht wird.

Regata di San Ranieri

Der eigentliche Feiertag zu Ehren von San Ranieri ereignet sich einen Tag später am 17. Juni. Vormittags ziehen Prozessionen durch Pisa. Sie enden in der Kathedrale, wo eine große Messe gefeiert wird. Am Nachmittag findet die alljährliche Regatta auf dem Arno statt, bei der die verschiedenen Stadtviertel in einem Bootsrennen gegeneinander antreten.

Gioco del Ponte

Narrow Cozy Straße Pisa
Narrow Cozy Straße, Bild: Catarina Belova / shutterstock

Am letzten Sonntag im Juni feiern die Einwohner Pisas das Gioco del Ponte, das „Battle on the bridge“. Bei diesem jahrhundertealten Wettkampf treten die Stadtviertel Tramontana und Mezzogiorno gegeneinander an. Ziel dieses mittelalterlichen Spiels ist es den jeweils anderen Teil der Brücke einzunehmen. Ein historischer Festzug führt die beinah 400, teilweise mit Helm und Rüstung gekleideten Teilnehmer zum Schauplatz. Auf der Brücke Ponte di Mezzo wird dann letztendlich versucht einen sieben Tonnen schweren Karren auf die gegnerische Seite zu schieben.

Toskanische Köstlichkeiten

In Pisa gibt es alle, für die Toskana typischen, Delikatessen. Lokale Produkte aus der Region, wie zum Beispiel Fleisch aus der Schweine- und Rinderzucht oder Fisch aus dem Mittelmeer, dominieren die Speisekarte. Gerne wird das Sciocco, ein ungesalzenes Brot, zu den Mahlzeiten gereicht. Als kulinarische Spezialitäten gelten Olivenöl, Trüffel, Wein und der berühmte Schafskäse Pecorino. Wie in ganz Italien üblich, wird auch in fast allen Restaurants in Pisa Antipasti und Nudeln angeboten.

Trier: Römer, Heilige und Marx

Trier – Das einstige Augusta Treverorum ist das historische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Mosel. Einerseits jung und dynamisch, mit einer rührigen Universität, andererseits ein Ort, an dem Geschichte so präsent ist wie kaum anderswo in Deutschland. Die einstige Weltstadt der Antike hat eine Vergangenheit aufzuweisen, um die sie selbst Rom bisweilen beneidet. Eine Stadt der Gegensätze, geprägt von der Feudalmacht absolutistischer Fürstbischöfe.

In dieser katholischen Hochburg kam Karl Marx zur Welt, dessen Lehren für einen Teil der Erde zu die Art Ersatzreligion werden sollten. Am überzeugendsten spielt Trier die Rolle, die zugleich seine sympathischste sein dürfte: nämlich die Stadt des Weines zu sein; etwas versteckt gelegen, doch urgemütlich, wie stille Winkel nun einmal zu sein pflegen.

Für den romantischen Spaziergang durch die Altstadt von Trier sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen. Trier hat eine ungewöhnliche Vielzahl von Sehenswürdigkeiten zu bieten. Einige von ihnen liegen so versteckt, dass sie vom Ortsfremden nur mit Mühe gefunden werden. Deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, sich einer der Stadtführungen anzuschließen. Sie beginnen vor der Niederlassung der Tourist-Information an der Porta Nigra.

PORTA NIGRA / SIMEONSTIFT

Porta Nigra
Die Porta Nigra, Bild: Alizada Studios / shutterstock

Das römische Stadttor wurde im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts aus hellen Sandsteinquadern gegen germanische Angriffe gebaut. Verwitterung schwärzte bereits im Mittelalter die Fassade und gab dem Bauwerk den Namen Porta Nigra (Schwarzes Tor). Im 11. Jahrhundert zu einer Kirche umgebaut, erhielt es an der Westseite einen vierflügeligen Annex: den Simeonstift, eine der ältesten erhaltenen Stiftsanlagen Deutschlands. Heute ist dort das Städtische Museum untergebracht.

HAUPTMARKT TRIER

Das Marktkreuz (Original im Städtischen Museum Simeonstift) wurde 958 von Erzbischof Heinrich als Symbol der erzbischöflichen Stadtherrschaft gestiftet. Der Petrusbrunnen (1595) in der südöstlichen Ecke des Platzes stammt von dem Trierer Bildhauer Hans Ruprecht Hoffmann. Durch ein prunkvolles Barockportal auf der Südseite gelangt man zur ringsum bebauten Gangolfkirche aus dem 14./15. Jahrhundert. Das auffälligste Gebäude am Hauptmarkt ist die “Steipe”, das mittelalterliche Trink- und Festhaus (1430 – 1483) der Ratsherren.

TRIERER DOM / LIEBFRAUENKIRCHE

Der Dom geht auf einen römischen Palast aus dem 4. Jahrhundert zurück. Er dürfte damit die älteste Basilika Deutschlands sein. Die kostbarste Reliquie des Doms ist der Heilige Rock, jenes legendäre Gewand, das Christus bis kurz vor seiner Kreuzigung getragen haben soll und heute in der Heiltumskammer aufbewahrt wird. Sehenswerte Sakralkunst birgt auch die Schatzkammer im Dom.
Durch den Kreuzgang und das sogenannte Paradies mit dem Dom verbunden ist die Liebfrauenkirche (13. Jahrhundert), eines der ersten gotischen Gotteshäuser in Deutschland. Ihr Grundriss gleicht der Form einer zwölfblättrigen Rose.

PALAIS KESSELSTATT

Das Reichsgrafengeschlecht erbaute seine barocke Stadtresidenz im 18. Jahrhundert in unmittelbarer Sichtweise zu Dom und Liebfrauenkirche auf den Fundamenten einer römischen Patriziervilla.

PALASTAULA / KURFÜRSTLICHES PALAIS

Konstantinbasilika Trier
Die Konstantinbasilika, Bild: LaMiaFotografia / shutterstock

Die “Aula Palatina” diente Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert als Thronsaal, der mit Marmorplatten und Skulpturen reich geschmückt war. Vor dem Kaiserthron erstrahlte ein goldenes Bodenmosaik im Licht, das durch die bis zu sieben Meter hohen Fenster fiel. Seit 1856 nutzt den vom alten farbigen Putz befreiten Bau die evangelische Kirche.

Mit der Palastaula architektonisch verbunden ist das Kurfürstliche Palais. 1757 – 1761 wurde der Südflügel im Rokokostil von Johannes Seiz, einem der Schüler des Würzburger Architektengenies Balthasar Neumann, ergänzt. Den figürlichen Schmuck der mittleren Schlossfassade und die Steinskulpturen im Palastgarten schuf Ferdinand Tietz. Heute ist das Palais Sitz der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion.

KAISERTHERMEN

Der Bäderpalast von Kaiser Konstantin entstand um das Jahr 300 und war mit technischen Finessen wie Kalt-, Warmwasser- und Dampfbad ausgestattet. Von der Anlage existieren noch die Außenmauern sowie die unterirdischen Bedienungsgänge, Heizungsschächte und Kanäle.

AMPHITHEATER TRIER

Amphitheater
Das Amphitheater, Bild: Sergej Lebedev / shutterstock

Jenseits der alten Stadtmauern befindet sich das Amphittheater, das im Mittelalter als Wehranlage, später als Steinbruch und Weinberg diente. Es wurde um 100 n. Chr. gebaut und bot etwa 20.000 Zuschauern Platz.

THERMEN AM VIEHMARKT

Die älteste römische Badeanlage Triers aus dem Jahr 80 n. Chr. wurde erst vor wenigen Jahren unter dem Viehmarkt entdeckt. 1998 wurde über den Ruinen ein Museum zum Badewesen der Antike eröffnet.

KARL-MARX-HAUS TRIER

Der weltberühmte Philosoph Karl Marx wurde 1818 in einem barocken Bürgerhaus in der Brückenstraße 10 geboren (heute Museum).

RÖMERBRÜCKE

Marktplatz Trier
Der Marktplatz in Trier Bild: Romas_Photo / shutterstock

Im 2. Jahrhundert n. Chr. bauten die Römer den Flussübergang zum anderen Moselufer, von dessen sieben Pfeilern noch fünf antiken Ursprungs sind.

BARBARATHERMEN

Diese römische Badeanlage wurde bereits Mitte des 2. Jahrhunderts gebaut und mehrere Jahrhunderte genutzt.

ST. MATTHIAS-KIRCHE

Die Wallfahrtskirche wurde im 12. Jahrhundert über einem frühchristlichen Gräberfeld errichtet, um die Gebeine des Apostels Matthias aufzunehmen. Zwischen 1496 und 1510 wurden neue gotische Gewölbe eingebaut sowie Chor und Krypta verlängert. Portalvorbauten und Turmkrönung sind barock.

RHEINISCHES LANDESMUSEUM TRIER

Domkirche
Hohe Domkirche St. Peter zu Trier, Bild: Vytautas Kielaitis / shutterstock

Das 1874 gegründete Museum zeigt bedeutende Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte, aus der römischen Zeit sowie zu den Bereichen mittelalterlicher und neuzeitlicher Kunstgeschichte. In Deutschland gibt es keine vergleichbare Dokumentation römischer Kunst.

STÄDTISCHES MUSEUM

In dem ehemaligen Kreuzgang aus dem 11. Jahrhundert, der als Ergänzungsbau zur Porta Nigra entstanden ist, werden heute die Sammlungen des Städtischen Museums gezeigt, darunter Malerei und Plastik vom Mittelalter bis zur Neuzeit, niederländische und rheinische Malerei (überwiegend 19. Jahrhundert) sowie Topographie und Kunstgeschichte Triers.

Fakten über Trier

Trier, die älteste Stadt Deutschlands, ist reich an Geschichte und kulturellem Erbe. Hier sind einige interessante Fakten über Trier:

  1. Römische Wurzeln: Trier, das früher “Augusta Treverorum” genannt wurde, wurde im Jahr 16 v. Chr. gegründet und war ein wichtiger römischer Stützpunkt. Die Stadt war Teil der römischen Provinz Gallia Belgica.
  2. UNESCO-Weltkulturerbe: Trier hat eine beeindruckende Sammlung von römischen Bauten, darunter die Porta Nigra, die Kaiserthermen, die Römerbrücke und die Basilika von Constantine. Diese Gebäude sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und ziehen Besucher aus der ganzen Welt an.
  3. Porta Nigra: Das imposante Schwarze Tor, die “Porta Nigra”, ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und ein Wahrzeichen der Stadt. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.
  4. Kaiserthermen: Die Kaiserthermen sind die Ruinen einer römischen Badeanlage, die einst von Kaisern und Adligen genutzt wurde. Sie zeugen von der fortschrittlichen römischen Badekultur.
  5. Der Dom zu Trier: Der Dom St. Peter in Trier ist eine beeindruckende gotische Kirche und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Er beherbergt den Heiligen Rock, eine wichtige religiöse Reliquie.
  6. Karl Marx: Trier ist auch als Geburtsstadt von Karl Marx, dem berühmten Philosophen und Sozialtheoretiker, bekannt. Das Karl-Marx-Haus ist ein Museum, das Einblicke in sein Leben und Werk bietet.
  7. Mosel: Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Mosel, der für seine malerischen Weinberge und Weinproduktion bekannt ist. Die Region ist für ihren Riesling-Wein berühmt.
  8. Universität Trier: Die Stadt beherbergt die Universität Trier, die eine der ältesten Hochschulen in Deutschland ist und einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Forschung leistet.
  9. Römisches Amphitheater: Das Römische Amphitheater von Trier ist eines der größten erhaltenen römischen Amphitheater in Europa und bietet Einblicke in die Gladiatorenkämpfe der Römerzeit.
  10. Festivals und Veranstaltungen: Trier bietet das ganze Jahr über verschiedene Festivals und Veranstaltungen, darunter das Trierer Weinfest, das Trierer Altstadtfest und das Antikenfest “Brot und Spiele”, bei dem die Römerzeit wieder lebendig wird.

Trier ist eine faszinierende Stadt, die die Geschichte und Kultur der Römerzeit mit modernem Leben verknüpft. Die gut erhaltenen römischen Ruinen, die gotische Architektur und die reiche Weintradition machen Trier zu einem einzigartigen und faszinierenden Reiseziel.

Museen in Trier

Trier ist eine Stadt in Deutschland mit einer reichen Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Hier sind einige der Museen in Trier, die die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt und ihrer Umgebung präsentieren:

  1. Rheinisches Landesmuseum Trier: Dieses Museum ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands und bietet eine beeindruckende Sammlung von Artefakten aus der römischen, keltischen und mittelalterlichen Zeit. Das Museum befindet sich im ehemaligen Prämonstratenser-Kloster St. Michael.
  2. Karl-Marx-Haus: Das Geburtshaus von Karl Marx ist heute ein Museum, das Einblicke in das Leben und die Ideen des berühmten Philosophen und Sozialtheoretikers bietet. Besucher können hier mehr über Marx’ Leben und Werk erfahren.
  3. Museum am Dom: Dieses Museum konzentriert sich auf sakrale Kunst und Kunstgegenstände aus der Trierer Domkirche und anderen Kirchen der Region. Die Sammlung umfasst Gemälde, Skulpturen und liturgische Objekte.
  4. Stadtmuseum Simeonstift Trier: Das Museum ist im ehemaligen Kloster Simeonstift untergebracht und widmet sich der Geschichte der Stadt Trier. Es beherbergt eine breite Sammlung von Objekten, die die Entwicklung der Stadt von der Römerzeit bis zur Gegenwart dokumentieren.
  5. Museum für Vor- und Frühgeschichte Trier: Dieses Museum bietet Einblicke in die prähistorische Geschichte der Region, darunter Werkzeuge, Schmuck und andere archäologische Funde.
  6. Museum Karl-Marx-Haus: Dieses Museum widmet sich der Geschichte des Kommunismus und der Arbeiterbewegung und bietet Ausstellungen zu Karl Marx sowie zur Geschichte der sozialistischen Bewegungen weltweit.
  7. Museum am Wasser Trier: Das Museum am Wasser ist ein interaktives Museum, das sich auf die Bedeutung des Wassers für die Stadt Trier konzentriert. Es präsentiert Exponate zur Wasserversorgung, Schifffahrt und Hygiene in der Stadt.
  8. Museum für Zeitgenössische Kunst (Galerie Streitenfeld): Diese Galerie zeigt zeitgenössische Kunstwerke von regionalen und internationalen Künstlern und bietet eine Plattform für zeitgenössische Kunstausstellungen.

Diese Museen bieten eine breite Palette von kulturellen und historischen Erfahrungen in Trier. Sie ermöglichen es Besuchern, die faszinierende Geschichte der Stadt und ihre künstlerische Vielfalt zu erkunden. Trier ist ein Ort, der Geschichte und Moderne miteinander verbindet, und die Museen der Stadt spiegeln dies wider.

Sofia beeindruckt mit vielen Gegensätzen

Wer eine Städtereise plant, denkt meistens nicht als erstes an Sofia, dabei ist die Hauptstadt von Bulgarien eine der ältesten Städte Europas und hat historisch, kulturell und gastronomisch viel Interessantes zu bieten.

Allgemeine Informationen über Sofia

Die wechselvolle Geschichte Bulgariens ist im Stadtbild Sofias unschwer zu erkennen und die Hinterlassenschaften von Byzantinern, Römern und Osmanen sind ebenso offensichtlich wie die des Sozialismus. Sofia befindet sich seit den 1990er Jahren im Wandel und beeindruckt mit vielen Gegensätzen. Auf der einen Seite sind die grauen, teilweise heruntergekommenen Plattenbausiedlungen immer noch allgegenwärtig, während sich besonders in den Einkaufsstraßen des Stadtzentrums schicke Boutiquen, moderne Galerien und einladende Restaurants aneinanderreihen.

Wenn man sich für Architektur interessiert, fallen immer wieder die wunderschönen Villen aus der Gründerzeit und dem Jugendstil auf. Sofia ist die einzige europäische Hauptstadt, die in unmittelbarer Nähe einen Hausberg zum Skifahren beziehungsweise Wandern besitzt. Das 278 km² große Vitosha Gebirge vor den Toren der Stadt ist für die 1,2 Millionen Sofiaer ein äußerst attraktives Naherholungsgebiet und die teilweise mehr als 2000 m hohen Berge gelten unter Bulgarienurlaubern als eine perfekte Region für Aktivferien.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sofias

Heilige Sofia
Die Heilige Sofia, Bild: Pres Panayotov / shutterstock

Das Stadtbild der bulgarischen Hauptstadt wird von Gebäuden aus den verschiedensten Epochen und Kulturen geprägt. Unzählige imposante Prachtbauten sind beliebte Fotomotive und lohnen einen Besuch. Bestes Beispiel hierfür ist das sogenannte „Quadrat der Toleranz“. Hier stehen eine jüdische Synagoge, eine katholische und eine orthodoxe Kirche sowie eine Moschee nah beieinander. Die Banja Bashi Moschee mit ihrem hohen Minarett wurde im 16. Jahrhundert von dem bekannten Baumeister Sinan erbaut und gehört zu den ältesten Moscheen in Europa. Sie erinnert an die Zeit der osmanischen Herrschaft in Bulgarien und ist die einzige von ehemals 80 Moscheen der Stadt, welche auch heute noch in Betrieb ist. Sofia ist überraschend grün – überall laden kleine und größere Parks zum Erholen, Spazieren und Verweilen ein. So empfiehlt sich auch die wunderschöne Anlage direkt hinter dem Quadrat der Toleranz als Oase der Ruhe während einer Sightseeingtour.

Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt ist die bulgarisch-orthodoxe Alexander-Newski Kathedrale, die durch ihre Größe, die beeindruckende Architektur und den prachtvollen Innenraum fasziniert. Bereits während des Landeanflugs auf den Flughafen ist das Bauwerk mit den goldenen Dächern aus der Luft gut zu erkennen. Auch eine Besichtigung der St. Georgs Rotunde darf auf dem Programm während einer Reise nach Sofia nicht fehlen. Schon allein die Lage im Innenhof des heutigen Präsidentenpalastes ist außergewöhnlich.
Sofia, Alexander-Newski Kathedrale
Alexander-Newski Kathedrale, Bild: Takashi Images / shutterstock

Die frühchristliche Kirche wurde vermutlich im 4. Jahrhundert von den Römern erbaut und wird als das älteste Gebäude der Stadt betrachtet. Sie liegt direkt an der Ausgrabungsstätte des antiken Serdica und ist besonders für ihre uralten Fresken berühmt. Auch in der Boyana Kirche im gleichnamigen Stadtteil wurden mehrere Schichten von Wandmalereien entdeckt, die bis in das 10. Jahrhundert zurückdatiert werden. Das in mehreren Bauabschnitten errichtete Gotteshaus wurde bereits 1979 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, da es sich um eine der wenigen vollständig erhaltenen Kirchen aus dieser frühen Zeit handelt.

Die Museen der Stadt

Sofia besitzt mehrere äußerst renommierte Museen, die nicht nur an Regentagen viele Einheimische und auch internationale Besucher anziehen. Das Nationale Historische Museum ist mit Sicherheit das wichtigste unter ihnen. Hier werden in der Dauerausstellung Exponate aus allen Perioden der bulgarischen Geschichte gezeigt. Beeindruckend sind besonders die Stücke aus den Bereichen religiöse Kunst und Volkskunst. Auch das Nationale Naturwissenschaftliche Museum ist, besonders für Familien mit Kindern, einen Besuch wert. Das älteste Museum Bulgariens präsentiert auf drei Etagen Sammlungen von Schmetterlingen, Insekten und präparierten Vögeln und Säugetieren. Zu den wertvollsten Stücken gehören der seit über 100 Jahren ausgestorbene Karolinasittich und ein 2 m großer, ausgestopfter Braunbär.

Besonderheiten in Sofia

Nationaler Kulturpalast
Nationaler Kulturpalast, Bild: Takashi Images / shutterstock

Einen ungewöhnlichen Anblick für Ausländer bieten die sogenannten „Knieläden“ oder „Klek-Shops“. Diese Kioske, die in Untergeschossen untergebracht sind, verkaufen eine riesige Palette von Waren des täglichen Bedarfs, deren Bestellung in der Hocke durch eine kleine Luke erfolgt. Eine weitere Kuriosität sind die erhöht gebauten Holzhäuschen, die an belebten Straßen und Kreuzungen häufig neben den Ampeln zu sehen sind. Hierbei handelt es sich um Schaltstellen, an denen die Ampeln von Polizisten manuell betätigt werden können, wenn zum Beispiel wegen einer Großveranstaltung oder eines Staatsbesuches eine besondere Verkehrsregelung nötig ist.

Wer sich im Juni in Sofia aufhält, hat das Glück, die Sofioter Musikwochen zu erleben, wenn bulgarische und internationale Künstler an mehreren verschiedenen Orten auftreten. Überhaupt punktet die Stadt mit einer bedeutenden Kulturszene. Besonders Street-Art und Graffiti Kunstwerke sind an vielen Häuserfassaden zu entdecken, wenn man durch die Straßen spaziert. Inzwischen werden sogar Stadtrundgänge zu diesem Thema angeboten.

Typische Spezialitäten

In der Metropole Sofia haben Einheimische und Besucher die Wahl zwischen unzähligen Restaurants, die internationale und einheimische Gerichte servieren. Die bulgarische Küche ist aufgrund der Geschichte des Landes von der griechischen und der türkischen Küche beeinflusst und beinhaltet viel Gemüse und Milchprodukte. Typisch sind unter anderem der frische Shopska Salat mit Schafskäse und Bob Tschorba, eine Suppe mit weißen Bohnen, die als das Nationalgericht Bulgariens bezeichnet werden kann.

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Allgemeine Reiseinformationen Sofia

Sofia lockt mit viel Kultur, leckerem Essen, unzähligen hübschen Cafés und äußerst günstigen Preisen. In den kleinen Geschäften und auf den bunten Märkten lassen sich geschmackvolle Mitbringsel und Souvenirs gut einkaufen. Ein Shopping Erlebnis der Extraklasse ist das Luxuskaufhaus ZUM im Stadtzentrum. Das in den 1950er Jahren erbaute siebenstöckige Gebäude bietet von Markenkleidung aller berühmten Modelabels bis hin zu jeder Art von Elektronikartikeln ein breitgefächertes Sortiment an Waren an. Architektonisch interessant ist auch der überdachte Innenhof.

Für eine Reise nach Sofia sollte man mindestens drei volle Tage einplanen. Die Monate Mai bis September sind vom Wetter her ideal, denn dann ist es in der Regel warm aber nicht zu heiß. Die Höchsttemperaturen liegen im Juli und August bei durchschnittlich 27℃. Die Stadt eignet sich aber auch wunderbar für eine Kombinationstour aus Besichtigungsprogramm und Aktivurlaub im Vitosha Gebirge. Egal ob man zum Wandern und Klettern oder Ski- und Snowboardfahren hierherkommt, den traumhaften Blick auf Bulgariens Hauptstadt gibt es gratis dazu.

Birmingham: vom tristen Industrierevier zur glitzernden Metropole

Birmingham – die mit aktuell gut 1,1 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt Großbritanniens ist seit gut 250 Jahren auch das wichtigste wirtschaftliche Zentrum der Region Midlands. Hier begann um 1750 die Industrielle Revolution in England.

Die wie Pilze aus dem Boden wachsenden Schornsteine und die damit einhergehende Luftverschmutzung verliehen der Gegend bald den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Black Country“ (schwarzes Land). Bis Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Birmingham aufgrund der zahlreichen Fabriken und Firmen zur „Stadt der 1.000 Branchen“.

Birmingham, Victoria Square
Der Victoria Square, Bild: Shahid Khan / shutterstock

Hier wurden zum Beispiel die Schienen, Waggons und Lokomotiven für den Ausbau des englischen Eisenbahnnetzes produziert. Während der Weltkriege war Birmingham auch die bedeutendste britische Rüstungsschmiede. Die als „Birmingham Blitz“ berüchtigten deutschen Bomberangriffe zwischen 1940 und 1943 kosteten seinerzeit ca. 5.000 Menschenleben und zerstörten über 6.000 Bauwerke. Nach 1945 wurde die nach wie vor viele Arbeitskräfte benötigende Stadt zum bevorzugten Ziel von Einwanderern aus dem Commonwealth. Mit dem ab den 1970er Jahren allmählich einsetzenden Niedergang der britischen Schwerindustrie verlor langsam auch Birmingham seine Bedeutung als Industriemetropole.

Der große Plan zur Neugestaltung von Birmingham ist erfolgreich aufgegangen

Den lange Zeit schwierigen Strukturwandel weg von Kohle und Stahl hin zu Handel und Dienstleistungen meisterte die Stadt in den darauf folgenden Jahrzehnten vergleichsweise mustergültig. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden in ganz Birmingham zahlreiche brachliegende ehemalige Industrieflächen umgewidmet und neuen Zwecken zugeführt.

Mit dem Bau des „International Convention Centre“ (1991) an der Broad Street und dem Centenary Square sowie der Entwicklung und Neugestaltung des benachbarten Quartiers Brindleyplace ab ca. 1995 erhielt Birmingham belebende ökonomische Impulse. Auch die Eröffnung des Shoppingcenters „Mailbox Birmingham“ (2000) an der Commercial Street sowie die Sanierung des innerstädtischen Einkaufsareals „Bull Ring“ (2003) sorgten für die Ansiedlung namhafter internationaler Firmen und neue Arbeitsplätze.

Town Hall
Die Birmingham Town Hall, ein berühmter und denkmalgeschützter Konzertsaal, Bild: Shahid Khan / shutterstock

Dank des im Jahr 2008 verabschiedeten innovativen Stadtentwicklungskonzepts „Big City Plan“ wurden außer im historischen Zentrum „City Centre Core“ auch in Eastside, Digbeth, Southside and Highgate sowie Westside and Ladywood umfangreiche Investitionen getätigt. Hierbei entstanden speziell auch für den Tourismus vor Ort bedeutsame Attraktionen wie etwa die Büro- und Hotelkomplexe „The Cube“ und „Snowhill“, die öffentliche Bibliothek „Library of Birmingham“ und das knapp drei Hektar große Naherholungsgebiet „Eastside City Park“.

Das schmucke Schmuckviertel, zahlreiche sehenswerte Museen und Kultur satt

Exemplarisch für die ehrgeizige und erfolgreiche Neuausrichtung der Stadtpolitik in den Bezirken Birminghams steht auch die ab den frühen 2000er Jahren erfolgte Renaissance des traditionsreichen Viertels der Goldschmiede, des von vielen roten Backsteinhäusern geprägten „Jewellery Quarter“ in der nordwestlichen Innenstadt.

Hier, wo immer noch gut 40 Prozent des Schmucks im Vereinigten Königreich produziert werden, haben sich seither Künstler, Museen und Galerien sowie Gastronomie und Geschäfte angesiedelt. Zu empfehlen sind beispielsweise das gut besuchte „Museum of the Jewellery Quarter“ in der Vyse Street und die „St. Paul’s Gallery“ mit der weltweit größten Sammlung von signierten Musikalben in der Northwood Street sowie die „RBSA Gallery“ der lokal ansässigen „Royal Birmingham Society of Artists“ in der Brook Street.

Skyline Birmingham
Die Skyline von Birmingham, Bild: Diego Shruberry / shutterstock

Zu den insgesamt neun Häusern des „Birmingham Museums Trust“ gehört das ebenfalls sehenswerte, im Jahr 2001 eröffnete „Thinktank Birmingham Science Museum“ im riesigen Kulturkomplex „Millennium Point“ an der Curzon Street. Die große Bandbreite historischer Architekturformen können Besucher Birminghams auf dem jakobinischen Landsitz aus dem frühen 17. Jahrhundert „Aston Hall“ an der Trinity Road und in den einstigen Arbeiterbehausungen „Back-to-Back-Houses“ aus dem 19. Jahrhunderts in der Inge Street und Hurst Street bewundern.

Wo früher geschuftet wurde, entstehen heute kreative Konzepte für die Zukunft

Ebenfalls wie eine Zeitreise in die Vergangenheit der Stadt ist ein Abstecher in das „Gun Quarter“ nördlich des Zentrums zwischen Shadwell Street, Steelhouse Lane und Loveday Street. Die ersten Schusswaffen wurden hier nachweislich ab 1630 hergestellt, noch bis zum Beginn der 1960er Jahre hatten zahlreiche einschlägige Produzenten ihren Sitz in dem Quartier.

St Martin in the Bull Ring
St Martin in the Bull Ring, Bild: trabantos / shutterstock

Heute gilt das „Gewehrviertel“ trotz zahlreicher leer stehender Gebäude als vielversprechender zukünftiger Geheimtipp. Die Geschichte des Gebiets können Touristen im früheren Beschussamt und heutigen Museum für Waffenkunde, dem „Birmingham Proof House“ in der Banbury Street kennenlernen. Der ereignisreichen, bewegten und langen städtischen Industriehistorie gleichermaßen gewidmet ist die Ausstellung in der denkmalgeschützten Wassermühle „Sarehole Mill“ von 1771 an der Cole Bank Road im südöstlichen Bezirk Hall Green.

Das vor allem von der Kreativwirtschaft genutzte, gut zwei km² große Gebiet „Warwick Bar“ am Zusammenfluss der künstlichen Wasserwege „Grand Union Canal“ und „Digbeth Branch Canal“ im Bezirk Eastside war im 19. Jahrhundert eine wichtige Schiffsschleusenanlage. Ebenfalls vorrangig von Kultur- und Medienunternehmen sowie für Veranstaltungen, Konzerte und Events genutzt wird die einstige Puddingfabrik „Custard Factory“ von 1906 in der Gibb Street.

Birmingham war und ist eine ergiebige Brutstätte für Pop- und Rockmusik

Hallo of memory
Die Hallo of memory, Bild: trabantos / shutterstock

Neben seinen vielen geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten weist die Stadt Birmingham also auch eine ganze Reihe von modernen und zeitgemäßen Attraktionen sowie Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten für seine alljährlich ca. eine Million Gäste auf.

Die lokale Musikszene, die eine der produktivsten in Großbritannien ist und weltberühmte Gruppen wie The Spencer Davis Group, Electric Light Orchestra und Black Sabbath sowie Judas Priest, UB40, Dexys Midnight Runners und Fine Young Cannibals hervor gebracht hat, gilt heute nicht nur unter jungen Leuten als einer der größten Publikumsmagneten der Stadt.

Livekonzerte von Bands aus Birmingham und Umgebung, England sowie der ganzen Welt finden häufig im „Digbeth Institute“ sowie im „Midlands Arts Centre“ im Cannon Hill Park in Edgbaston, in der „Arena Birmingham“ in der King Edwards Road und im „CBSO“ Centre statt. Gute Adressen für ausgelassenes und vielseitiges Nachtleben sind die Broad Street (Westside), das „Chinese Quarter“ (Southside) rund um Hurst Street, Pershore Street und Ladywell Walk sowie der unter dem Namen „Irish Quarter“ bekannte Stadtteil Digbeth.

Der städtische Festkalender ist gut gefüllt, die regionalen Spezialitäten sind urig

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen mit den meisten Besuchern in Birmingham zählen das Militärmusikfestival „Birmingham Tattoo“ im November, der „Birmingham International Carnival“ alle zwei Jahre im August, die Parade „Birmingham Pride“ zu Ostern, der „Saint Patricks Day“ im März und das internationale Performancefestival „Fierce!“ im Mai.

Viele Besucher verzeichnen auch das „Supersonic-Festival“ im Juli, das „Swingamajig-Festival“ im Mai und das „ValeFest“ im Juni. Von Ende August bis Anfang September 2022 wird Birmingham voraussichtlich die „22. Commonwealth Games“ mit ca. 5.000 Sportlern aus etwa 73 Nationen beherbergen. Teilnehmer und Besucher dieses traditionsreichen Events können dann für die Stadt typische kulinarische Spezialitäten wie die herzhafte Pastete „Brummie bacon cakes“, das Fleischgericht „Faggot“ aus Innereien vom Schwein und den „Groaty pudding“ aus Getreidegrütze, Lauch und Rindfleisch genießen. Eine weitere gute Gelegenheit, um klassische Gerichte aus Birmingham und Umgebung zu probieren, ist auch das immer im Juli veranstaltete „Colmore Food Festival“ auf dem Victoria Square.

Seilbahn, Meer und idyllische Küste – Entdecken Sie Capri

Italien ist traditionell eins der beliebtesten Urlaubsziele in Europa, besonders gerne reisen übrigens deutsche Urlauber zum südlichen Nachbarn. Dank Küsten wie der Adria und Ägäis, historischen Stätten wie Ostia und Pompeij sowie Metropolen mit internationalem Flair wie Mailand, Rom oder Venedig verbringen jedes Jahr dutzende Millionen Touristen einen Kurztrip oder ausgedehnte Ferien in Italien. Einige Orte sind besonders reizvoll und erfreuen sich dank bester Lage am Meer besonderer Beliebtheit; man denke nur an Capri.

Capri – die Königin des Panoramas

Capri
Bild: S-F / shutterstock

Nur fünf Kilometer von der Küste Sorrents entfernt liegt die berühmte mondäne Insel. Ihre farbenfrohen Sonnenuntergänge wurden bereits in Gedichten und Liedern erwähnt und ziehen im Sommer und Frühjahr jeden Abend begeisterte Fotografen an. Mit einer Fähre gelangt man übrigens einfach vom Festland nach Capri; dort finden sich historische Klöster und Museen neben den Villenanlagen von nationalen und internationalen VIPs.

Auf nur rund 12 Quadratkilometern finden Sie als Besucher eine wunderschöne Natur vor, die bereits vom Festland aus ansatzweise zu erspähen ist. Dank einer Politik der Bewahrung und Restaurierung wurde auf der Insel in den letzten 100 Jahren nicht viel verändert. Das erfreut jeden Tag hunderte bis tausende Touristen, die sich am Kontrast der scharfen hellen Felsen zum blauen Meer und den grünen Wiesen erfreuen. Bereits im letzten Jahrhundert beschrieb der Autor Axel Munthe in seinem bekannten Roman “Das Buch von San Michele” die Insel im Golf von Neapel und löste damit einen ersten Boom von Besuchern aus.

Die Geschichte der Inselschönheit

Blaue Grotte
Die blaue Grotte, Bild: Tania Zbrodko / shutterstock

Capri erfreut sich nicht erst seit dem 20. Jahrhundert wachsender Beliebtheit unter italienischem und internationalem Publikum. Die “blaue Insel”, wie sie auch genannt wird, zog bereits zu Zeiten des römischen Imperiums Senatoren, Konsule und andere Würdenträger an, die dem Festland entfliehen und auf der paradiesischen Insel einen angemessenen Ruhesitz erbauen wollten. Kaiser Tiberius und Kaiser Augustus verlegten gar ihren royalen Sommersitz von Rom nach Capri, was die Anziehungskraft des kleinen Eilandes noch erhöhte.

Als Folge wurden prächtige Villen und Parks angelegt, die mit pittoresken Mosaiken ausgestaltet wurden und im entsprechenden Zustand noch heute besichtigt werden können, wie zum Beispiel der tiberianische Palast Palazzo al mare oder die Kapelle Maria delle Grazie. Kirchen, Klöster, Dörfer und Aquädukte wurden angelegt und schufen auf Capri eine wohlausgestattete Infrastruktur. In den folgenden Jahrhunderten durch das Mittelalter hindurch verlor die Insel nichts von ihrem Glanz: Könige, Barone, Künstler, Dichter und viele mehr erkoren Capri zu ihrem Wohnsitz aus. Die immergrüne Vegetation, die durch Oliven- und Obstbäume sowie Weinreben ergänzt wird, bildet einen farblich schillernden Kontrast zum Azurblau des Tyrrhenischen Meeres.

Die schönsten Orte auf Capri

Die Seilbahn “Funicolare

Die bekannteste Attraktion der Insel ist wohl ohne Zweifel die Seilbahn, die von der Küste über den kleinen Ort Anacapri bis hin zum Berg Monte Solaro führt. Dank bequemer Sessel bewegen Sie sich direkt über Olivenhainen und Abhängen hinauf und können ein einzigartiges Panorama genießen. Fast schade, dass die Fahrt nur eine knappe Viertelstunde dauert, denn die Ruhe und Entspannung, die einen bei der Auffahrt überkommt, sucht ihresgleichen.

Tipp: Wer gut zu Fuß unterwegs ist, kann die Gelegenheit nutzen und den Abstieg nach Anacapri zu Fuß begehen. Dabei nehmen Sie Wege, die sich durch die Landschaft schlängeln, und können auf diese Weise dieses idyllische Panorama noch länger bestaunen. Die Wanderung in Richtung Anacapri dauert eine gute Dreiviertelstunde und erfordert festes Schuhwerk, da einige Wege durch den Wald und steinige Gebiete führen.
Doch das Ziel auf dem Gipfel des Monte Solaro ist lohnenswert: Dank eines unverstellten Blicks können Sie die Umgebung im 360 ° Winkel betrachten und den Blick über das Meer zum Horizont schweifen lassen. Auf einer Höhe von rund 600 Metern sind die Fischerboote, die durch die blauen Wellen gleiten und auch die Häuschen auf der Insel auf Miniatur-Format geschrumpft.

Sogar die Großstadt Neapel ist bei klarem Wetter dabei sehr gut zu erkennen, auch die vier Felsen im Südosten können Sie mit etwas Glück mit dem Auge ausmachen.

Die Felsformation “Faraglioni”

Hafen Capri
Bild: Roman Babakin / shutterstock

Die Anreihung von Klippen und Felsen ist eins der bekanntesten Wahrzeichen der Insel und befindet sich im Meer, direkt vor der Südostspitze. Sie werden besonders gerne fotografiert und sind ab dem Vormittag daher von Touristen nahezu umringt – hier lohnt sich ein Besuch in den früheren Stunden des Tages. Ein besonders attraktives Panorama bietet sich Ihnen in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne untergeht. Dann werden die vier Faraglioni beinahe vollkommen in kräftiges Rot, Orange und Gelb getaucht und erhalten einen goldenen Schimmer – einfach bezaubernd.
Wer besonders nahe an die Formationen herankommen möchte, kann einen kleinen Ausflug mit einem kleinen Schiff unternehmen. Teilweise verfügen die Felsen über natürliche Tunnel, die mit dem passenden Boot sogar durchquert werden können.

Die Gemeinden Capri und Anacapri

Bild: Roman Babakin / shutterstock

Die Insel ist dank ihrer Lage und eher kleinen Größe zu einem der teuersten Flecken Italiens geworden. Prächtige Bauten erheben sich an den Klippen und grünen Hügeln, in den Gemeinden Capri und Anacapri selbst haben als Folge luxuriöse Geschäfte und Boutiquen eröffnet, die den exklusiven Geschmack der internationalen und oft gut betuchten Besucher bedienen. Beide Orte haben jeweils nur einige Tausend Einwohner, im Sommer und Frühjahr jedoch wächst die Zahl dank Übernachtungsgästen und Tagesbesuchern auf das Zehnfache an.

Der Treffpunkt schlechthin ist die Piazetta de Capri, ein runder Platz inmitten des gleichnamigen Ortes. Von dort aus führen verwinkelte kleine Gassen in die alten Viertel und laden zu einem ausgedehnten Bummel ein, der durch einen Stopp in einem der vielen Cafés und Tavernen auch Erholung verspricht. Besonders beliebt auf dem Eiland sind Gerichte wie geschmorte Goldbrasse, gebratenes Wildkaninchen in Weißwein-Sauce, verschiedene Pasta-Variationen und gefüllte Auberginenklößchen. Dazu schmeckt am besten der lokale Wein “Tiberio – Isola di Capri Doc” ein trockener Weißwein, der auch auf Capri angebaut wird.

Tipp: Erkunden Sie die Ortschaften möglichst am frühen Vormittag. So entgehen Sie den Strömen an Besuchern, die sich spätestens ab 12 Uhr durch die kleinen Straßen wälzen und können in Ruhe einen guten Cappuccino mit einem trockenen Hörnchen in einem der Cafés genießen.

Formentera – ein kleines Paradies im Mittelmeer

Formentera, die zweitkleinste der Balearischen Inseln, ist bekannt für die wohl schönsten Strände des Mittelmeers. Unter meist strahlend blauem Himmel trifft hier kristallklares, leuchtend türkisfarbenes Wasser auf weitläufige, helle Sandstrände, die im Gegensatz zu denen auf Mallorca und Ibiza noch nicht vollständig bebaut und überfüllt sind.

Natürliche Idylle

Cala Saona
Türkisblaues Wasser am Strand Cala Saona, Bild: D.Bond / shutterstock

Nur etwa 12.000 Menschen leben auf der flachen und beschaulichen Insel, die neun Kilometer südlich von Ibiza liegt. Die Landschaft wird bestimmt von Pinien- und Sadebaumwäldern sowie ausgedehnten Wiesen und Feldern. Genauso charakteristisch mediterran wie die Vegetation ist das milde Klima. Doch auf Formentera ist es außerdem wärmer und trockener als auf den umliegenden Inseln.

Diese Voraussetzungen haben dazu geführt, dass sich eine faszinierend vielfältige Vogelpopulation entwickeln konnte, deren Zuhause die beinahe unberührte Natur auf großen Teilen Formenteras ist. Verantwortlich für das besonders klare Wasser sind Neptungraswiesen, die vor der Insel liegen. Somit lässt es sich hier hervorragend Schnorcheln und Tauchen, aber auch anderen Wassersport betreiben.

Der lebendige Norden von Formentera

Grob kann man Formentera in vier Teile etwa entsprechend der Himmelsrichtungen einteilen. Am dichtesten besiedelt ist der Norden, in dem sowohl der Haupthafen als auch der Hauptort liegen. Ersteres ist La Savina. Die Fähren, die von dort nach Ibiza oder zum Festland fahren sind der einzige Weg, die Insel zu erreichen.

Eine Überfahrt nach Ibiza-Stadt dauert ca. 30-45 Minuten. Der Hauptort Sant Francesc Xavier, oder auch Sant Francesc de Formentera, liegt zentraler. Er ist mit ca. 3.000 Einwohnern der größte Ort und Sitz der Verwaltung der Gemeinde. Das Wahrzeichen des Ortes ist eine alte Wehrkirche. Vor allem auf dem Kirchplatz ist es immer belebt, auch wird an dieser Stelle oft Musik gespielt, sowie Feste oder andere Ereignisse gefeiert. Viele kleine Läden in den umliegenden Straßen laden zu einem gemütlichen Einkaufsbummel ein.

Sant Francesc de Formentera
Die Kirche von Sant Francesc de Formentera, Bild: Sergio TB / shutterstock

Ebenfalls im Norden liegt Es Pujols, ein beliebter Touristenort, der sich mit der Zeit ganz darauf eingestellt hat. Neben Hotels und Appartements gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, Bars und Discos. Der bekannteste Strand Formenteras, der Platja de Ses Illetes, befindet sich nicht weit von Es Pujols in nordwestlicher Richtung. Er ist Teil einer schmalen und scheinbar gänzlich aus hellem Sand bestehenden Landzunge, die sich weit in den Norden erstreckt. Wer lieber wandert als zu baden, sollte die zwei Binnenseen zwischen dem Hafen La Savina und Es Pujols besuchen, an denen Salz gewonnen wird. Das gesamte Gebiet, einschließlich der Wälder und Strände um die Salzseen herum, ist sehr empfehlenswert für Touren mit dem Rad oder zu Fuß.

Ruhe und Frieden abseits der bekannten Urlaubsregion

Far de la Mola, Leuchtturm
Der Leuchtturm von Far de la Mola, Bild: Luboslav Tiles / shutterstock

Ländlich geprägt und mit nur wenigen Bewohnern hat der Süden Formenteras eine entschleunigende Atmosphäre. Ein Teil des Südens liegt sogar innerhalb eines Naturschutzgebietes. Das Cap de Barbaria ist der südlichste Bereich der Insel. Dort findet man einen alten Leuchtturm, der weit über dem Meeresspiegel an der schroffen Küste steht und eine beeindruckende Aussicht bietet. Die Landzunge, die die Mitte der Insel bildet, ist ungefähr sechs Kilometer lang.

Dort trifft man auf einige Ferienanlangen und den Platja de Mitjorn, den längsten Strand der Insel. Die Hochfläche La Mola befindet sich im Osten Formenteras und ist ausschließlich erreichbar über eine Serpentinenstraße oder einen alten Römerweg. In ihrer Mitte liegt der kleine Ort El Pilar de la Mola, mit dem eine ganz bestimmte Zeit in Verbindung zu bringen ist. In den 1960er und 1970er Jahren war Formentera ein beliebtes Reiseziel für Hippies.

Bob Dylan soll sogar einige Monate lang in einer ehemaligen Mühle auf La Mola gelebt haben. Noch immer findet der gern als Hippiemarkt bezeichnete Kunsthandwerksmarkt jeden Mittwoch und Freitag in El Pilar de la Mola statt. Am östlichsten Punkt von La Mola steht ein weiterer alter Leuchtturm, von dem man wie am Cap de Barbaria einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die felsige Küste genießen kann.

Formentera – Faszinierendes historisches Erbe

Blick auf Formentera
Bild: David Arts / shutterstock

Geschichtlich Interessierte werden bei einem Urlaub auf Formentera ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Bewohnt war die Insel bereits Jahrtausende vor unserer Zeit. Von zahlreichen Megalithanlagen, die zum Beispiel am Cap de Barbaria oder in der Höhle Cova des Fum auffindbar sind, ist der Dolmen von Ca na Costa, gelegen zwischen dem See Estany Pudent und Es Pujols, der bedeutendste, denn er belegte eine Besiedlung Formenteras vor über 4000 Jahren.

Eine absolute Empfehlung

Während der Massentourismus anderen balearischen Inseln viel von deren Ursprünglichkeit genommen hat, ist es auf Formentera gelungen, viel davon zu bewahren. Zwar muss man in den Sommermonaten damit rechnen, dass die meisten Hotels und Ferienanlagen ausgebucht sind, aber diese sind noch immer anzahlmäßig überschaubar und konzentrieren sich auf bestimmte Regionen. Dadurch bietet Formentera sowohl Action und Spaß als auch Ruhe und Erholung.

Eine letzte erwähnenswerte Besonderheit ist der traditionelle Weinanbau, der einen der wichtigsten Agrarzweige auf der Insel darstellt. Der Wein wird nicht nur auf Formentera angebaut, sondern auch ausschließlich vor Ort abgefüllt und vertrieben. Ihn zu probieren oder sogar dem jährlichen Wettbewerb der Bauern um den besten Wein beizuwohnen ist für Kenner und Liebhaber ein einzigartiges Highlight.

Mumbai – pulsierendes Leben in Indiens buntester Stadt

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Mumbai – wie kein anderer steht der Name dieser Stadt in Indien für Hoffnungen, Zuversicht und Größe. Zwar kann es weder mit dem hohen Alter manch anderer indischer Städte wie Varanasi mithalten, noch mit dem verblichenen königlichen Charme des alten Delhi, dafür steht es aber an vorderster Stelle, was Lebensfreude, Vielfalt und schiere Dynamik betrifft. Mumbai ist ein Miniaturkosmos des gesamten riesigen Landes Indien und dabei in vielen Dingen immer einen Schritt weiter als der Rest des Landes.

Mumbai – Tor zum Meer

Gegründet wurde Mumbai im frühen sechzehnten Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern, deren verstreute Kirchen immer noch das Stadtbild mancher Viertel prägen. Doch erst die Briten im siebzehnten Jahrhundert legten den Keim zur heutigen Großstadt. Mit aufwendigen Projekten bauten sie Bombay zum unübertroffenen Haupthafen Nord- und Westindiens aus. Dieser Aufstieg lockte zahlreiche Einwanderer aus Indien und Übersee an, wobei sich besonders die zoroastrischen Parsen, hinduistische und muslimische Händlerkasten aus Gujarat sowie mesopotamische Juden als erfolgreiche Mitgründer des heutigen kulturellen Mosaiks Mumbais hervortaten. Die durch die besondere Lage bedingte Weltoffenheit und Internationalität der Stadt bescherten ihr immer wieder wichtige kreative Impulse in den Bereichen Kunst, Kultur, Architektur und Wirtschaft.

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Mumbai heute

Mumbai ist so jung geblieben, wie es immer war. Zwar gab es in ihrer Geschichte durchaus auch die eine oder andere Herausforderung zu meistern, dennoch lässt sich klar konstatieren: Mumbai war und ist weiterhin die unangefochtene Vorreiterin unter allen indischen Städten. Kein Zufall, dass die Bollywood Filmindustrie hier ihren Sitz hat und die Stadt somit zum Fokuspunkt von Hoffnungen, Fantasien und Emotionen der halben Welt macht. Weiterhin findet sich hier eine multikulturelle und religiöse Vielfalt, die mit einem hohen Niveau an Toleranz und Freude begeistert gefeiert wird.

Reisen und Leben in Mumbai

Mumbai, Rajiv Gandhi Sea Link
Rajiv Gandhi Sea Link, Bild: Sevenpixels / shutterstock

Für den begeisterten Reisenden bietet Mumbai eine sensationelle Auswahl an Sehenswürdigkeiten, Genüssen und Zerstreuungen. Dabei ist Mumbai weltoffen, unkompliziert und sicher. Auch als Neuling im Lande kommt man dort überraschend gut zurecht. Englisch kann fast jeder und ins Vielvölkermosaik passen auch Touristen noch wunderbar hinein. Übrigens – der Begriff Bombay, falls er Ihnen dort über die Lippen kommen sollte ist keineswegs überholt oder politisch unkorrekt. Auf Hindi, der Lingua Franca Bombays, heißt die Stadt weiter so, auch wenn die offizielle Bezeichnung Mumbai der Sprache Marathi folgt, die im Rest des Bundesstaates Maharashtra besonders verbreitet ist.

Kultur für den Gaumen

Bei der hohen Diversität Mumbais ist es kein Wunder, dass es kulinarisch sehr viel zu entdecken gibt. Jede ethnische Gruppe bringt hier ihre eigenen Rezepte mit ein und inspiriert wiederum Andere zu Höchstleistungen am Herd. Um nur eine kleine Auswahl zu nennen:

Die Gujarati Küche bietet zarte, subtil gewürzte meist vegetarische Speisen. Oft sind diese leicht süß und fruchtig im Geschmack und heben sich gerade dadurch höchst angenehm vom Mainstream ab. In der ganzen Stadt zu finden, besonders authentisch jedoch im Bazaar Viertel.

Die Küche der sogenannten Goaner, meist katholischer Nachfahren von Portugiesern und Indern ist geprägt von deftigen Fleisch- und Fischgerichten, teils mit Essig oder Kokosnuss verfeinert. Im übrigen Indien oft schwer zu finden, sollte man diese Küche auf keinen Fall auslassen. Einzelne Restaurants dieses Stils findet man besonders im südlichen Mumbai, in den Bezirken Colaba und Fort.

Muslimisches Essen ist oft durch großzügige Fleischmengen geprägt, wobei sich hier mehrere Stilrichtungen finden lassen. Zum einen das eher Grillfleischorientierte, mildere Essen der afghanischen Einwanderer, zum anderen die hocharomatischen Soßengerichte des klassischen Nordindiens. Weit verbreitet, in besonders hoher Dichte im östlichen Bazaar Viertel zu finden.

Des Weiteren finden sich in Mumbai noch viele weitere Küchenstile, wie beispielsweise südindisch, Punjabi oder auch spezielle Fischrestaurants. Vor Ort erhältliche Gastronomieführer sind überall erhältlich und sehr hilfreich.

Sehen, Erleben und Staunen – die Highlights in Mumbai

Mumbai, Bandra Worli Sea link
Bild: Vignesh Kamath / shutterstock

Als dynamische, stets nach vorne schauende Stadt wartet Mumbai mit einer Vielzahl von hochinteressanten, ausgesprochen vielfältigen und gut zugänglichen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten auf.

Pracht und Reichtum

Als erstes fällt die prächtige Architektur auf, die gerade in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts großartige Bauten hervorbrachte. Herausragend sind hier der Hauptbahnhof Chatrapati Shivaji Terminus sowie die Universität und das Taj Mahal Hotel. Auch wenn man etwas bescheidener logieren möchte: Ein Kurzbesuch des Taj Mahals, zumindest zum Kaffeetrinken ist ein echtes Muss! Ebenso findet sich in Mumbai eine der höchsten Konzentrationen von Art Déco Architektur weltweit. Die Bezirke Churchgate und Marine Drive sind geprägt von diesem wunderschön eleganten Stil. In diesen Gebieten befinden sich auch einige der besten Museen und Kunstgalerien der Stadt.

Der Basar – Leben und Handel auf engstem Raum

Hat man sich an den prächtigen Boulevards des südlichen Mumbais sattgesehen, so wendet man sich dem fröhlich-chaotischen Gewimmel des Bazaar Viertels zu. Nun ist etwas Abenteuerlust gefragt, schließlich teilt man sich hier den Raum mit Groß- und Kleinhandel, Eselskarren, Rindern und Abertausenden Menschen. In den alten Gassen stößt man auf geheimnisvolle Tore, farbenprächtige Tempel, und eine bunte Auslage an Waren, die man so noch nirgends gesehen hat. Das spirituelle Herz des hinduistischen Mumbais befindet sich hier, in Form des Tempels der Göttin Mumba, die der Stadt ihren Namen verliehen hat.

Die heilige Insel

Skyline Mumbai
Die Skyline von Mumbai, Bild: Towering Goals / shutterstock

Am Abend, wenn die Sonne sich langsam über dem indischen Ozean zu senken beginnt, ist die besten Zeit, um das Grabmal des Heiligen Haji Ali zu besuchen. Dieses liegt auf einer kleinen Insel vor der Stadt und wird täglich von tausenden Pilgern aller Religionen besucht. Laut der Legende war Haji Ali ein wundertätiger Prediger des fünfzehnten Jahrhunderts. Auf dem Rückweg von der Pilgerfahrt nach Mekka verunglückte sein Schiff weit draußen im Ozean im Sturm und allein sein Leichnam wurde wundersamerweise an dieser Stelle vor dem heutigen Mumbai angespült. Das Mausoleum ist durch einen schmalen Steg mit dem Land verbunden und nur während der Ebbe zugänglich. Inmitten der spirituellen Atmosphäre des Ortes, bereits mit einem Schritt im Ozean und inmitten der vom Meer her wehenden Brise, lässt sich die Seele Mumbais am besten spüren: Eine Stadt der Seefahrer und Abenteurer, im Orient gelegen, der Welt zugewandt.

Korsika – Gebirge im Meer mit französischem Flair

Den Zauber Korsikas kannten bereits die alten Griechen, die der viertgrößten Mittelmeerinsel ihren Namen “Kallisté” – die Schöne, gaben. Massentourismus gibt es auf der Insel bis heute nicht. Die meisten Urlauber kommen zum Baden, Wandern oder Skifahren. Hohe Berge, die bis zu 2.500 Meter in die Höhe ragen, prägen das Innere der Insel. Die rund 325.000 Einwohner von Korsika sprechen die traditionelle Inselsprache Korsisch. Allerdings ist Französisch die offizielle Amtssprache auf Korsika.

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Hafenstädte, die an die Cote d’Azur erinnern

Breite Boulevards, die an die Cote d’Azur erinnern, eine von Palmen gesäumte Uferpromenade und mediterranes Flair kennzeichnet Ajaccio, Verwaltungszentrum Korsikas und mit rund 60.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt der Insel. Die weltoffene Inselmetropole ist der Geburtsort von Napoléon Bonaparte. Der berühmteste Sohn der Insel ist auch heute noch allgegenwärtig. Napoleon-Museum, Napoleon-Grotte, Napoleon-Geburtshaus und drei heroische Denkmäler erinnern an den aus Korsika stammenden Kaiser und Feldherrn. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt zählt die zwischen 1587 und 1593 erbaute Kathedrale Notre-Dame-de-la-Misericorde, deren mächtige Kuppel ebenso wie der kreuzförmige Grundriss dem byzantinischen Baustil ähneln. Im Musée Fesch, dem zentralen Kunstmuseum, ist eine Sammlung bedeutender Kunstwerke der italienischen Malerei des 14. bis 18. Jahrhunderts zu sehen.

Küstenorte mit romantischer Altstadt

Korsika
Bild: Naeblys / shutterstock

Im Norden der Insel liegt der Küstenort Saint-Florent mit seiner romantischen Altstadt. Die feinen langgezogenen Sandstrände machten die kleine Ortschaft zu einem beliebten Urlaubsort. Bonifacio ist die südlichste Stadt Korsikas und liegt auf einer schmalen Landzunge. Auf einem Hochplateau über weißen Kalksteinfelsen befindet sich die Altstadt von Bonifacio. Der unterhalb der Altstadt gelegene Aussichtspunkt bietet bei klarem Wetter eine atemberaubende Sicht, die weit über das Mittelmeer bis zur Nachbarinsel Sardinien reicht. Heimliche Hauptstadt Korsikas ist das im Herz der Insel gelegene Städtchen Corte. Die Altstadt mit der Zitadelle thront 400 Meter hoch auf einem mächtigen Felsen. In den Altstadtgassen mit ihren kleinen Geschäften, Boutiquen und gemütlichen Lokalen herrscht quirliges Leben, denn Corte besitzt die einzige Universität Korsikas und zahlreiche Studenten leben in dem gemütlichen Städtchen.

Klettern und Bergsteigen auf Korsika

Santa Giulia, Korsika
Blick auf den Strand von Santa Giulia, Bild: Samuel Borges Photography / shutterstock

Korsika ist eine Insel mit einer reichen Vegetationsvielfalt. Das Eiland besteht zu fast 86 Prozent aus Gebirgen. Die Mittelmeerinsel gilt deshalb als Geheimtipp für kurze Bergtrips und ausgedehnte Wandertouren. Kletterer, Bergsteiger und Wanderer finden in den kleinen Bergdörfern Übernachtungsmöglichkeiten in Herbergen und Ferienwohnungen. Außerdem gibt es auf Korsika mehr als 200 Campingplätze.

Die meisten Städte und Dörfer im Inneren der Insel sind für einen Tagesausflug gut erreichbar. Die Insel wird auch das „Gebirge im Meer“ genannt, denn mehr als 50 Gipfel sind höher als 2.000 Meter. Ein weit verzweigtes Wanderwegenetz mit über 2.000 Kilometern Wanderwege zieht sich durch die gebirgige Landschaft der Insel. Die längste Wanderstrecke auf Korsika ist die 220 Kilometer lange Grande Randonnée 20. Der korsische Fernwanderweg verbindet die Ortschaften Calanzana im Norden und Conca im Süden miteinander. Die bekannteste Wanderregion Korsikas ist das bei Corte gelegene Restonica-Tal.

Weißer Sand und türkisblaues Wasser – die schönsten Strände der Insel Korsika

Hafen Bastia
Traditionelle Fischerboote im Hafen von Bastia, Bild: Pawel Kazmierczak / shutterstock

Die Küstenlandschaft der Insel erstreckt sich über mehr als 1.047 Kilometer. Der bekannteste Sandstrand ist der von roten Felsen umgebene Palombaggia Strand in Porto Vecchio. Weißer Sand, türkisblaues Wasser so weit das Auge blicken kann und grüne Pinienwälder im Hinterland machen den Strand von Palombaggia zu einem der schönsten Strände Korsikas. Sehenswert ist der schwarze Strand von Nonza, der sich im Norden der Insel befindet und zu den weniger besuchten Strandabschnitten gehört. Der schwarze Strand von di Nonza bietet ein einzigartiges Farbspektakel.

Auf der einen Seite taucht der Blick in das tiefe Türkisblau des Mittelmeeres, während am Ufer der schwarze Farbton des Sandes den Beobachter erstaunen lässt. Flach abfallende Strände gibt es in der fünf Kilometer langen Bucht von Calvi. Unbefestigte Schotterwege führen zur schneeweißen Sandbucht von Saleccia, die von einer geschützten Naturlandschaft umgeben ist. Der feinkörnige Sandstrand ist bei einer Bootsfahrt von den Urlaubsorten Ile Rousse und Saint Florent in der Hochsaison auch über das Wasser erreichbar.

Korsische Küche: rustikal und reichhaltig

Rustikal und herzhaft – diesen Ruf hat die Küche Korsikas bis heute. Die Inselbewohner lieben es bodenständig. Auf den Tisch kommen Wurstspezialitäten wie Sangui (Blutwurst). Würste und Fleischwaren werden meist mit korsischen Gebirgskräutern verfeinert. Für einen besonderen Geschmack sorgen die Kräuter der Macchia wie Basilikum, Thymian, Rosmarin, Majoran und Myrte sowie wilde Aufzuchten, die den Gerichten ihr typisches Aroma verleihen. Zu den Fleisch- und Wurstspezialitäten der Mittelmeerinsel gehören Figatellu, eine aus Leber hergestellte geräucherte Rohwurstspezialität, der Lendenaufschnitt Lonzu und Coppa, das an einen Rollbraten erinnert. Kulinarische Erlebnisse sind die nach traditionellen Verfahren hergestellten butterweichen Schinken Prisutu, gegrillter Speck Panzetta, Ziegen-Schinken Caprettu oder Schinken vom Lamm (Agnellu).

Alles Käse? Beliebte Käsesorten aus Korsika

Ajaccio, Korsika
Ajaccio, Bild: Sean Pavone / shutterstock

Auf Korsika gibt es zahlreiche Käsesorten. Brocciu, ein Schafs- oder Ziegenkäse wird auch als Füllung von Speisen wie Ravioli, Beignets (Krapfen) und Tartes (Törtchen) verwendet oder als Brocciu-Omelett mit Pfefferminze gegessen. In gereiftem Zustand ist der beliebte Käse als würzige Sorte Vieux Brocciu erhältlich. Den besten Ziegen- oder Schaffrischkäse stellt man auf Korsika zwischen Ostern und Allerheiligen her. Die Tiere bekommen in dieser Zeit hauptsächlich junge Gräser und Kräuter zu fressen, die mit ihren Aromen dafür sorgen, dass Milch und Käse besonders würzig werden. Das Nationalgericht Korsikas ist die Pulenta. Der Brei aus Wasser und Kastanienmehl wird zu jeder Jahreszeit gern gegessen. Meist wird Wildschweinleber oder Figatellu zur Pulenta gereicht.

Cap Corse: ein ganz besonderer Aperitif

Ein leckerer Aperitif gehört zu einer guten Mahlzeit auf Korsika immer dazu. Vor mehr als 100 Jahren kreierte der Korse Louis Napoleon Mattei den “Cap Corse” aus Muskatwein und Quinquina (Chinarinde). Die spezielle Kräuterrezeptur enthält neben Chinarinde weitere Pflanzen. Sein markant-herbes Aroma verdankt der Cap Corse den Extrakten des Chinarindenbaums. Das Stammhaus des Spirituosenhändlers Mattei befindet sich im Städtchen Bastia am Place Saint Nicolas und ist auch aufgrund der Ladeneinrichtung, die im Stil eines Kolonialwarenladens gestaltet ist, sehenswert. Mit der Produktion erster korsischer Biere wurde jedoch erst im Jahr 1995 begonnen. Das Pietra-Bier unterscheidet sich von herkömmlichen Biersorten durch den Zusatz von Kastanienmehl, das vor der Gärung zugeführt wird.