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Mumbai
Das Gateway of India am Thane Creek in Mumbai, Bild: saiko3p / shutterstock

Mumbai – pulsierendes Leben in Indiens buntester Stadt

Mumbai – wie kein anderer steht der Name dieser Stadt in Indien für Hoffnungen, Zuversicht und Größe. Zwar kann es weder mit dem hohen Alter manch anderer indischer Städte wie Varanasi mithalten, noch mit dem verblichenen königlichen Charme des alten Delhi, dafür steht es aber an vorderster Stelle, was Lebensfreude, Vielfalt und schiere Dynamik betrifft. Mumbai ist ein Miniaturkosmos des gesamten riesigen Landes Indien und dabei in vielen Dingen immer einen Schritt weiter als der Rest des Landes.

Mumbai – Tor zum Meer

Gegründet wurde Mumbai im frühen sechzehnten Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern, deren verstreute Kirchen immer noch das Stadtbild mancher Viertel prägen. Doch erst die Briten im siebzehnten Jahrhundert legten den Keim zur heutigen Großstadt. Mit aufwendigen Projekten bauten sie Bombay zum unübertroffenen Haupthafen Nord- und Westindiens aus. Dieser Aufstieg lockte zahlreiche Einwanderer aus Indien und Übersee an, wobei sich besonders die zoroastrischen Parsen, hinduistische und muslimische Händlerkasten aus Gujarat sowie mesopotamische Juden als erfolgreiche Mitgründer des heutigen kulturellen Mosaiks Mumbais hervortaten. Die durch die besondere Lage bedingte Weltoffenheit und Internationalität der Stadt bescherten ihr immer wieder wichtige kreative Impulse in den Bereichen Kunst, Kultur, Architektur und Wirtschaft.

Mumbai heute

Mumbai ist so jung geblieben, wie es immer war. Zwar gab es in ihrer Geschichte durchaus auch die eine oder andere Herausforderung zu meistern, dennoch lässt sich klar konstatieren: Mumbai war und ist weiterhin die unangefochtene Vorreiterin unter allen indischen Städten. Kein Zufall, dass die Bollywood Filmindustrie hier ihren Sitz hat und die Stadt somit zum Fokuspunkt von Hoffnungen, Fantasien und Emotionen der halben Welt macht. Weiterhin findet sich hier eine multikulturelle und religiöse Vielfalt, die mit einem hohen Niveau an Toleranz und Freude begeistert gefeiert wird.

Reisen und Leben in Mumbai

Mumbai, Rajiv Gandhi Sea Link
Rajiv Gandhi Sea Link, Bild: Sevenpixels / shutterstock

Für den begeisterten Reisenden bietet Mumbai eine sensationelle Auswahl an Sehenswürdigkeiten, Genüssen und Zerstreuungen. Dabei ist Mumbai weltoffen, unkompliziert und sicher. Auch als Neuling im Lande kommt man dort überraschend gut zurecht. Englisch kann fast jeder und ins Vielvölkermosaik passen auch Touristen noch wunderbar hinein. Übrigens – der Begriff Bombay, falls er Ihnen dort über die Lippen kommen sollte ist keineswegs überholt oder politisch unkorrekt. Auf Hindi, der Lingua Franca Bombays, heißt die Stadt weiter so, auch wenn die offizielle Bezeichnung Mumbai der Sprache Marathi folgt, die im Rest des Bundesstaates Maharashtra besonders verbreitet ist.

Kultur für den Gaumen

Bei der hohen Diversität Mumbais ist es kein Wunder, dass es kulinarisch sehr viel zu entdecken gibt. Jede ethnische Gruppe bringt hier ihre eigenen Rezepte mit ein und inspiriert wiederum Andere zu Höchstleistungen am Herd. Um nur eine kleine Auswahl zu nennen:

Die Gujarati Küche bietet zarte, subtil gewürzte meist vegetarische Speisen. Oft sind diese leicht süß und fruchtig im Geschmack und heben sich gerade dadurch höchst angenehm vom Mainstream ab. In der ganzen Stadt zu finden, besonders authentisch jedoch im Bazaar Viertel.

Die Küche der sogenannten Goaner, meist katholischer Nachfahren von Portugiesern und Indern ist geprägt von deftigen Fleisch- und Fischgerichten, teils mit Essig oder Kokosnuss verfeinert. Im übrigen Indien oft schwer zu finden, sollte man diese Küche auf keinen Fall auslassen. Einzelne Restaurants dieses Stils findet man besonders im südlichen Mumbai, in den Bezirken Colaba und Fort.

Muslimisches Essen ist oft durch großzügige Fleischmengen geprägt, wobei sich hier mehrere Stilrichtungen finden lassen. Zum einen das eher Grillfleischorientierte, mildere Essen der afghanischen Einwanderer, zum anderen die hocharomatischen Soßengerichte des klassischen Nordindiens. Weit verbreitet, in besonders hoher Dichte im östlichen Bazaar Viertel zu finden.

Des Weiteren finden sich in Mumbai noch viele weitere Küchenstile, wie beispielsweise südindisch, Punjabi oder auch spezielle Fischrestaurants. Vor Ort erhältliche Gastronomieführer sind überall erhältlich und sehr hilfreich.

Sehen, Erleben und Staunen – die Highlights in Mumbai

Mumbai, Bandra Worli Sea link
Bild: Vignesh Kamath / shutterstock

Als dynamische, stets nach vorne schauende Stadt wartet Mumbai mit einer Vielzahl von hochinteressanten, ausgesprochen vielfältigen und gut zugänglichen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten auf.

Pracht und Reichtum

Als erstes fällt die prächtige Architektur auf, die gerade in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts großartige Bauten hervorbrachte. Herausragend sind hier der Hauptbahnhof Chatrapati Shivaji Terminus sowie die Universität und das Taj Mahal Hotel. Auch wenn man etwas bescheidener logieren möchte: Ein Kurzbesuch des Taj Mahals, zumindest zum Kaffeetrinken ist ein echtes Muss! Ebenso findet sich in Mumbai eine der höchsten Konzentrationen von Art Déco Architektur weltweit. Die Bezirke Churchgate und Marine Drive sind geprägt von diesem wunderschön eleganten Stil. In diesen Gebieten befinden sich auch einige der besten Museen und Kunstgalerien der Stadt.

Der Basar – Leben und Handel auf engstem Raum

Hat man sich an den prächtigen Boulevards des südlichen Mumbais sattgesehen, so wendet man sich dem fröhlich-chaotischen Gewimmel des Bazaar Viertels zu. Nun ist etwas Abenteuerlust gefragt, schließlich teilt man sich hier den Raum mit Groß- und Kleinhandel, Eselskarren, Rindern und Abertausenden Menschen. In den alten Gassen stößt man auf geheimnisvolle Tore, farbenprächtige Tempel, und eine bunte Auslage an Waren, die man so noch nirgends gesehen hat. Das spirituelle Herz des hinduistischen Mumbais befindet sich hier, in Form des Tempels der Göttin Mumba, die der Stadt ihren Namen verliehen hat.

Die heilige Insel

Skyline Mumbai
Die Skyline von Mumbai, Bild: Towering Goals / shutterstock

Am Abend, wenn die Sonne sich langsam über dem indischen Ozean zu senken beginnt, ist die besten Zeit, um das Grabmal des Heiligen Haji Ali zu besuchen. Dieses liegt auf einer kleinen Insel vor der Stadt und wird täglich von tausenden Pilgern aller Religionen besucht. Laut der Legende war Haji Ali ein wundertätiger Prediger des fünfzehnten Jahrhunderts. Auf dem Rückweg von der Pilgerfahrt nach Mekka verunglückte sein Schiff weit draußen im Ozean im Sturm und allein sein Leichnam wurde wundersamerweise an dieser Stelle vor dem heutigen Mumbai angespült. Das Mausoleum ist durch einen schmalen Steg mit dem Land verbunden und nur während der Ebbe zugänglich. Inmitten der spirituellen Atmosphäre des Ortes, bereits mit einem Schritt im Ozean und inmitten der vom Meer her wehenden Brise, lässt sich die Seele Mumbais am besten spüren: Eine Stadt der Seefahrer und Abenteurer, im Orient gelegen, der Welt zugewandt.