Radurlaub liegt voll im Trend. Das haben Reiseveranstalter längst erkannt und locken mit tollen Angeboten. Die Möglichkeiten sind nahezu unerschöpflich. Wer es mag, der radelt durch die schönsten Landschaften Europas oder entlang eines Themenradweges. Viele wollen im Urlaub nicht ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs sein. Dann empfiehlt sich ein Hotel in fahrradfreundlicher Lage mit Radwegen direkt vor der Türe. Nicht nur Deutschland kann man bequem mit dem Rad erkunden. In ganz Europa gibt es sehr gut ausgebaute Radwege, die oftmals sogar an den schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes vorbeiführen. Nachfolgend alle Tipps zu den schönsten europäischen Fahrradurlaubszielen.
Entlang der deutschen Küsten und den Inseln
Die Radwege in Deutschland sind sehr gut ausgebaut. Besonders entlang der Flüsse und Meere findet man eine ganze Reihe an landschaftlich einladenden Radstrecken. Der Norden Deutschlands ist durch seine flache Lage bei Radfahrern besonders attraktiv. Hier kann man ohne nennenswerte Steigung die ganze Küste entlang radeln. Sylt liegt in der Gunst von Radlern sehr hoch im Kurs. Die ganze Insel ist mit Radwegen ausgebaut und viele liegen inmitten herrlicher Landschaften oder führen direkt an der Küste entlang. Von List nach Hörnum kann man durchweg über Radwege fahren.
Hotels und Campingplätze sind auf radelnde Tagestouristen eingestellt und bieten Angebote für Urlauber, die eine Fahrradrundreise über die Insel machen. Auch die ostfriesischen Inseln und Küstengebiete bieten Attraktionen für Fahrradtouristen. Hier kann man bei einer frischen Brise direkt auf dem Deich radeln und genießt dabei noch ein traumhaftes Panorama. Die meisten ostfriesischen Inseln sind autofrei und das Fahrrad ist das einzige Fortbewegungsmittel für Touristen. Unvergesslich bleibt auch eine Radtour entlang des Nord-Ostseekanals. Dabei kommt Fernweh auf, denn so mancher großer Pott zieht vorbei und mit etwas Glück sieht man sogar ein Kreuzfahrtschiff.
Attraktive Radwanderwege an Flüssen
Europa ist von großen und kleinen Flüssen durchzogen. Sie alle punkten mit wunderschönen Radwegen, die direkt an den bekannten Sehenswürdigkeiten vorbeiführen und immer am Ufer des Flusses entlang führen. Zu den bekanntesten zählt der Elberadweg. Touristen aus der ganzen Welt bewegen sich entlang des Flusses und entdecken die bekannten Landschaften mit dem Rad. Zudem bietet der Elberadweg noch weitere Attraktionen.
So führt er zum Beispiel ganz oft an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entlang, weil die Elbe auch als Grenzfluss zwischen Ost- und Westdeutschland galt. Zudem führen Etappen an der deutschen Storchenstraße vorbei. So kann man zum Beispiel im Wendland überall Störche bewundern, die ihre Nester auf Kaminen oder alten Fabrikstürmen gebaut haben. Lohnenswert sind auch Touren entlang des Rheins. Hier warten interessante Großstädte wie die Modemetropole Düsseldorf oder die Karnevalshochburg Köln. Dazwischen liegen malerische Naturidyllen, wie beispielsweise das Rheintal bei Königswinter mit der Insel Nonnenwerth oder die Rheinauen bei Bonn. Auch entlang der Weser, der Isar und der Lippe warten tolle Radfahrgebiete auf Besucher.
Dänemark ist ein Paradies für Radfahrer
Mehrmals wurde Kopenhagen zur Fahrradhauptstadt Europas gewählt und das völlig zu Recht. Nirgendwo in einer Hauptstadt findet man so gute Möglichkeiten für Fahrradtouristen vor. Die Sehenswürdigkeiten lassen sich bequem mit dem Rad erkunden. Auch Busse bieten ausreichende Mitnahmemöglichkeiten für Radfahrer an. Nördlich von Kopenhagen erstrecken sich traumhaft gelegene Radwege, die direkt an der Küste entlang führen.
Aber nicht nur die Hauptstadt, sondern auch Fünen und Jütland locken mit einzigartigen Attraktionen für Fahrradurlauber. Die Küstengebiete am Kleinen und Großen Belt verfügen über eine Vielzahl an nationalen Fahrradwegen. Wer ganz Dänemark entdecken will, der radelt einfach auf der Margeritenroute entlang. Die Küstenstraße führt ausschließlich an der dänischen Küste vorbei und immer durch besonders schöne Landschaften und Naturschutzgebiete.
Das gute ist auch hier die flache Landschaft. Radfahrer haben nur selten mit Steigungen zu kämpfen und so wird dieser Radurlaub garantiert zu einem entspannten Erlebnis. Viel zu sehen gibt es an den Strecken am Limfjord. Auf der Halbinsel Salling führt der Radweg über die stillgelegte Inselbahnroute. Von Skive bis zur Sallingsundbrücke durchradelt man urige Dörfer mit kalkweißen Kirchen und die traumhaften Strände laden zum Verweilen ein.
Mit dem Fahrrad durch die Benelux-Länder
Die Niederlande sind die Fahrradnation Europas. Das ganze Land ist mit Fahrradwegen durchzogen und auch die Hauptstadt Amsterdam verfügt über ein vorbildlich ausgebautes Netz an Radwegen. Eine Radtour entlang der Grachten oder der niederländischen Nordseeküste sorgt garantiert für viel Abwechslung. Hier trifft man auf namhafte Städte, wie zum Beispiel das gemütliche Käsestädtchen Alkmaar oder die Hafenstadt Rotterdam.
Im Hinterland liegen mit Bruinisse und Andijk Feriengebieten der Extraklasse. Auch die Grenzgegend zu Deutschland und Belgien ist bekannt für die sehr gut ausgebauten Fahrradwege. Hier wartet die Grenzstadt Kerkrade mit ihrem idyllischen Marktplatz und die Region um Vaals, die mitten im Dreiländereck liegt. Auch in Belgien findet man entlang der Küste ausgezeichnete Radwege vor. Wer es sportlicher mag, der sollte zu Touren durch die Ardennen aufbrechen. Hier kann man sich über extreme Steigungen quälen und wird mit traumhaften Aussichten auf malerische belgische Kleinstädte belohnt. Sehr sehenswert ist Malmedy und die kleine Stadt Eupen in der Nähe der deutschen Grenze. Für naturverbundene Radler sind Touren durch das grüne Luxemburg ein Muss. Besonders schön ist die Gegend rund um Vianden.
Radreisen nach Südeuropa
Der Süden Europas punktet mit schönem Wetter und bekannten Sehenswürdigkeiten. Manche Gebiete sind auch für Radfahrer attraktiv. Die spanischen Küstenregionen Costa Brava und Costa Dorada bieten reizvolle Straßen, die direkt an den belebten Stränden vorbeiführen.
Empfehlenswert ist insbesondere die Insel Mallorca. Hier finden Mountainbiker beste Möglichkeiten vor. Frankreich hat weniger gut ausgebaute Radwege. Dafür kann man hier aber gefahrlos über abgelegene Straßen radeln. Die führen zum Beispiel durch die mit Lavendelblüten gekennzeichneten Landschaften der Provence oder durch die grüne, historische und oft menschenleere Region Picardie. Besonders reizvoll für Radfahrer ist die Bretagne.
In der Nebensaison findet man hier nur wenige Touristen und kann die traumhaften Strände alleine genießen. Wer diese Strände erreichen will, muss kräftig in die Pedale treten, denn zuvor müssen meist extreme Steigungen bezwungen werden. Danach geht es dann steil bergab direkt an den Strand mit Traumpanorama. England bietet kaum ausgebaute Radwege. Trotzdem sollte man vor einem Radurlaub nicht zurückschrecken. Die meisten Urlauber radeln durch den Lake District nördlich von Manchester. Einige zieht es in die Grenzregion zu Schottland und in die Pennines. Wer hier radelt, braucht aber ein geländetaugliches Fahrrad und wetterfeste Kleidung.