Costa Dorada
Die Costa Dorada bietet traumhafte Strände, Bild: ALEX_UGALEK / shutterstock

Costa Dorada – Der feinste Sand am Mittelmeer

Die gut 200 Kilometer lange Costa Dorada („Goldene Küste“) in Spanien erstreckt sich über die Küste der katalanischen Provinz Tarragona zwischen den beiden Städten und Gemeinden Vilanova i la Geltrú in der Comarca Garraf und Alcanar in der Comarca Montsià südlich des Ebrodeltas.

Damit liegt dieser Küstenabschnitt zwischen der nur 20 Kilometer langen „Hausküste“ Barcelonas, der „Costa del Garraf“ im Norden und der etwa 120 Kilometer langen „Costa del Azahar“ in den beiden Provinzen Castellón und Valencia der Autonomen Region Valencia im Süden.

Die Costa Dorada oder Daurada ist vor allem für ihre vielen feinsandigen und mehrheitlich sanft abfallenden Badestrände bekannt und beliebt. Anders als an den beiden oben genannten benachbarten Küsten und auch an der deutlich raueren „Costa Brava“ finden sich hier kaum Felsbuchten oder Kieselstrände. Vielmehr verdankt die „Goldene Küste“ ihren majestätischen Namen der Farbe ihres Sandes, welcher bei Sonnenschein tatsächlich so hell funkelt wie das wertvolle und begehrte Edelmetall.

Costa Dorada – Gepflegte und saubere Strände laden zum unbeschwerten Baden und Sonnen ein

Salou
Der Strand von Salou, Bild: vitalez/ shutterstock

Ein Großteil der ungefähr 60 verschiedenen Strände an der gesamten Costa Dorada ist mit dem international renommierten Güte- und Umweltzeichen für nachhaltigen Tourismus, der „Blauen Flagge“, ausgezeichnet. Darüber hinaus verfügen viele Strände auch über die weltweit anerkannte Umweltmanagementnorm ISO 14001.

Außer für Badespaß empfiehlt sich die Costa Dorada auch hervorragend für alle möglichen Wassersportarten. In den Ferienorten finden die Gäste zahlreiche Anbieter von entsprechender Ausrüstung für das Surfen und Tauchen sowie Leihstationen für Kajaks und Kanus.

Gut eignet sich die Region auch für kulturell interessierte Touristen, die ihren Badeurlaub mit Ausflügen zu historisch bedeutsamen Stätten verbinden möchten. Besonders berühmt und gut besucht ist etwa der gut 2.000 Jahre alte römische Triumphbogen „Arc de Berà“ an der Nationalstraße N-340 zwischen Roda de Berà und Creixell in der Comarca Tarragonés in Katalonien. Das beeindruckende Bauwerk aus weißem Kalkstein wölbte sich einst über die 1.500 Kilometer lange Römerstraße „Via Augusta“ und gehört zum UNESCO-Welterbe „Archäologisches Ensemble von Tarraco“ aus dem Jahr 2000.

Am alten Hafen von Tarragona finden das ganze Jahr über Veranstaltungen statt

Tarragona, Costa Dorada
Der Strand von Tarragona, Bild: funkyfrogstock / shutterstock

Ebenfalls zu dieser bekannten Welterbestätte zählen das römische Grabmal „Torre dels Escipions“ bei Altafulla nördlich von Tarragona aus dem 1. Jahrhundert, die im Volksmund auch als „Puente del Diablo“ (Teufelsbrücke) bekannte antike Wasserversorgungsanlage „Aqüeducte de les Ferreres“ bei Tarragona und das einstige Amphitheater im Zentrum der Stadt.

Während die Umgebung von Tarragona wirtschaftlich vor allem für Haselnuss- und Weinanbau genutzt wird, ist in der Stadt selbst der Hafen der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Tarragona ist auch für seinen traditionsreichen und farbenfrohen Karneval bekannt. Zur „Semana Santa“ (Karwoche), zum Feuerwerkswettbewerb Anfang Juli sowie zum Stadtfest „Festes de Santa Tecla de Tarragona“ mit zahlreichen Konzerten, Kulturveranstaltungen, und Kostümumzügen immer Ende September kommen ebenfalls Zehntausende Besucher. Ein Highlight sind die Menschentürme, die sogenannten Castells. Die Teilnehmer der Menschenpyramide stellen sich dabei auf die Schulter der anderen Teilnehmer bis die gewünschte Höhe erreicht ist.

Eine Besichtigung wert ist auf jeden Fall die romanisch-gotische Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert. Für wechselnde Ausstellungen, gastronomische Angebote und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden seit einigen Jahren die großen Lagerhäuser an der „Moll de Costa“ am alten Hafen. Die angrenzende, ca. 5 Kilometer lange „Moll de Llevant“ ist bei Joggern, Radlern und Skatern als Sportstrecke beliebt.

Schon in der Steinzeit schätzten die Menschen die Costa Dorada als warme Heimat

Gut für einen Tagesausflug mit dem Mietwagen eignet sich auch die Kleinstadt Montblanc in der Comarca Conca de Barberà ca. 30 Kilometer im Norden von Tarragona. Hier stellt vor allem die fast originalgetreu erhaltene mittelalterliche Stadtmauer die größte Attraktion dar. Der historische Kern der Stadt (casco antiguo) ist schon seit 1948 als Kulturdenkmal „Conjunto histórico-artístico“ staatlich geschützt.

In Montblanc wird das ganze Jahr über gerne und viel gefeiert. Überregional bekannt ist zum Beispiel das Keramikfest „Festival Internacional de Cerámica de Montblanch“ alljährlich Ende September/Anfang Oktober. In der Umgebung der Stadt (El Portell de les Lletres, mas d’En Llort, mas d’En Ramon d’en Besso) können außerdem bis zu 12.000 Jahre alte Felsmalereien aus dem UNESCO-Welterbe „Felsbildkunst des Mittelmeerraums auf der Iberischen Halbinsel“ besichtigt werden. Gleichermaßen in der Comarca Conca de Barberà liegt die Zisterzienser-Abtei „Monestir de Santa Maria de Poblet“ aus dem 12. Jahrhundert bei Vimbodí, die seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

Das Binnenland der Küste ist auch ein weltberühmtes Weinanbaugebiet

Playa del Trabucador
Der Playa del Trabucador, Bild: Amazing Travels / shutterstock

Die Stadt Sant Carles de la Ràpita in der Comarca Montsià wird wegen des Naturparks „Península de la Baña“ und dem Strand „Playa del Trabucador“ häufig besucht. Dort gibt es auch viele sehenswerte Gebäude im Stil des Neoklassizismus aus dem frühen 20. Jahrhundert. Calafell in der Comarca Baix Penedès ist ein moderner Badeort mit aktuell gut 25.000 Einwohnern sowie zahlreichen Hotels und Restaurants.

Ein sehenswertes Kulturdenkmal ist die Kirche „Iglesia de San Pedro Pescador“ aus den 1920er Jahren. Das benachbarte Vendrell verfügt über insgesamt sieben Kilometer Sandstrand in den einzelnen Abschnitten „Coma-ruga“, „Sant Salvador“ und „El Francàs“. Der Hauptort des umliegenden Weinanbaugebiets Penedès beherbergt auch viele alte Weingüter. In Cunit ist die „Festa Major“ immer Ende Juli ein großer Publikumsmagnet.

Torredembarra in der Comarca Tarragonès ist Standort des Kunstwerks „Alfa i Omega“ des Bildhauers Rafael Bartolozzi. Das Rathaus ist das einzige verbliebene weltliche Renaissancegebäude in Katalonien. In Vilaseca zehn Kilometer von Tarragona befindet sich das speziell bei Familien mit Kindern populäre Freizeitresort „PortAventura World“.

Frischen Fisch mit Meersicht genießen und danach in der Abendsonne spazieren

In Salou kann man schön auf der Strandpromenade „Passeig de Jaume I.“ flanieren und an einem der neun Strände baden. Dort gibt es auch drei große Golfplätze. Jedes Jahr besonders intensiv gefeiert wird der katalanische Nationalfeiertag „Diada del Día Once de Septiembre“ am 11. September. Cambrils in der Comarca Baix Camp ist ein ehemaliges Fischerdorf, das heute hauptsächlich vom Tourismus lebt. Der örtliche Sportboothafen wird noch immer von einer Fischereiflotte genutzt.

In dessen Nähe finden sich viele kleine Restaurants, in denen mediterrane Küche zu edlen Weinen aus den nahen Anbaugebieten Priorat, Penedès und Tarragona sowie Montsant und Terra Alta serviert wird. L’Ametlla de Mar in der Comarca Baix Ebre wird häufig auch La Cala genannt und zieht Freunde des Motorsports auf die Rennstrecke „Circuit de Calafat“. La Pineda ist ein kleiner Ortsteil von Vilaseca und verfügt als Attraktion über den gut 600 Jahre alten Steinturm „Torre d’en Dolça“.