„Die Gebirge sind stumme Meister und machen schweigsame Schüler“, sprach einst Goethe und hatte die Alpen im Sinn. In ihrer landschaftlichen und kulturellen Vielfalt sind die Alpen ein einmaliges Gebilde – gleichsam Sinnbild für die Welt der Berge in all ihren Aspekten. Sie faszinieren zu allen Jahreszeiten. Mit Schneeschuh oder Tourenski lassen sich auch im Winter die Gipfel besteigen. Per Lift und Bergbahn sind weite Teile der Alpen inzwischen jedem Skifahrer und Snowboarder erschlossen. Eine traditionelle Anhängerschaft des Skisports findet sich in den Alpen ebenso wie mondäne, weltbekannte Jetsets-Orte mit Apres-Ski-Angeboten aller Art.
Auch wenn die intensive Erschließung für den Wintersport ihre Spuren hinterlassen hat, noch immer gibt es die verwunschenen Plätze in der Bergwelt zu entdecken.
Einigen davon sind wir auf die Spur gekommen – die 5 beliebtesten Wintersportplätze der Alpen:
Garmisch Partenkirchen – hier lacht das Wintersportlerherz
Zugegeben, Deutschlands Anteil am Alpengebirge ist gering. Dennoch bietet ein schmaler Gebirgsstreifen zwischen Bodensee und Berchtesgaden manch hochalpiner Region Konkurrenz.
Im Heimatrevier von Felix Neureuther offerieren sich gleich drei Skiberge: Hausberg, Kreuzeck und Alpspitze. Scheint die Sonne vom Winterhimmel, begeistern funkelnde Kristalle auf deren Gipfeln. Idyllisch und verschneit zeigt sich Garmisch-Partenkirchen, der berühmte Doppelort im Werdenfelser Land. Am Fuß des markanten Wettersteinmassivs ist die oberbayerische Kleinstadt mit ihrem Angebot an wintersportlichen Aktivitäten die Top-Destination im Land. Die Entwicklung des Wintersportorts geht bis in das Jahr 1880 zurück. Zunächst nutzte ein Münchner Eislaufverein den Rießer See als Eisplatz. Es folgte eine Rodel- und Naturbobbahn. 1936 wurden in Garmisch-Partenkirchen die Olympischen Winterspiele ausgetragen; später rasen waghalsige Abfahrer beim Weltcuprennen die 3690 Meter lange „Kandahar-Abfahrt“ runter. Auch das populäre Neujahrsskispringen weckt Jahr für Jahr das Medieninteresse. Vor einem prächtigen Bergpanorama, oberhalb der Olympia-Stadt, wähnen sich winteraktive Menschen im Paradies. Hier liegen dem Skifreund komfortable Bahnen und legendäre Pisten zu Füßen.
Darüber hinaus begeistert Partenkirchen mit einem schmucken Ortskern und einem herrlichen Blick auf das Zugspitzmassiv im Süden. Garmisch gibt sich eher mondän mit malerischen alten Bauernhäusern. Unweit befindet sich die Villa des im Jahre 1949 verstorbenen Komponisten Richard Strauss.
Das Skigebiet wird jedem Anspruch gerecht. Ski-Zwerge genießen fröhlichen „Brettlspaß“ im Kinderland und Könner treffen sich an den Genusspisten unterhalb des Alpspitz-Gipfels. Über 40 Kilometer lange Pisten, vier beschneite Talabfahrten und gut präparierte Skirouten auf 5 Kilometer stehen zur Verfügung. Indes befördern 17 Lifte die Gäste. In der Tat: In Garmisch-Partenkirchen lacht das Wintersportlerherz.
Montafon – das freundliche Tal mit traumhaften Pisten
Etliche Gletscher, wunderschöne Bergseen, über 900 Dreitausender – Österreich darf sich zu Recht Alpenrepublik nennen. Neben unzähligen Schätzen der Bergwelt beherbergt das Land wunderschöne Wintersportorte. Der Sport auf „Brettln“ hat Österreichs Image in aller Welt geprägt.
Verlässt man Bludenz auf der Bundesstraße und fährt in Richtung Schruns, offeriert sich ein Bilderbuchtal mit schmucken Dörfern. Von den Gipfeln des Rätikons, der Silvrettagruppe und des Verwallgebirges umrahmt, befindet man sich auf einer der schönsten Panoramastraßen der Welt. Die Blicke schweifen auf die bezaubernden Orte Schruns, Tschagguns und St. Gallenkirch. Das 40 Kilometer lange und relativ breite Montafon liegt im Südosten Vorarlbergs. Trotz beliebten Wintertourismus haben die Orte des dicht besiedelten Tals ihren dörflichen Charakter bewahren können. Verantwortliche haben rechtzeitig die Notbremse gezogen und der Bauwut Einhalt geboten.
Schon Ernest Hemingway war von der atemberaubenden Kulisse des Montafons begeistert. Im Jahr 1925/26 verbrachte er seinen Winterurlaub in Schruns. Der Ort ist dank seiner zentralen Lage ein beliebter Ausgangspunkt für eine Fülle von Ausflügen, Wanderungen und Skitouren. Wie einst Hemingway, genießen die Urlauber faszinierende Einblicke in Geschichte, Kultur und Tradition und unternehmen Skitouren in die umliegenden Berge.
Gaschurn, St. Gallenkirch und Gortipohl bieten Zugang zum Wintersportgebiet „Silvretta Nova“ mit zahlreichen Liften.
Silvretta-Montafon bildet mit 113 Pistenkilometern und 27 Kilometer Skirouten das größte Skigebiet im Montafon. Die höchsten Gebiete reichen bis auf eine Höhe von 2.430 Meter. Vom Frühwinter bis ins Frühjahr gewährt diese Region exzellente Bedingungen zum Skifahren und Snowboarden. Unzählige Abfahrtskilometer aller Schwierigkeitsgrade, 35 Lifte zur Beförderung der Gäste – darunter die schnellste 8er-Sesselbahn Vorarlbergs – ergeben ein großartiges Wintersportgebiet.
Salzburger Land – ein Winterparadies
Malerische Dörfer, weiß gepuderte Berge, historische Orte und unter Eis erstarrte Seen – wir bleiben in Österreich und verweilen in der Bergwelt des Salzburger Landes. Umgeben von den Hohen Tauern, dem Dachsteinmassiv und den Berchtesgadener Alpen präsentiert sich das österreichische Bundesland mit einer überraschenden Vielfalt. Die faszinierenden Skiberge und ihre hoch gelegenen Talschlüsse ragen über das im Winter häufige Nebelmeer hinaus und gewähren den Besuchern strahlende Sonne.
Fast überall in den Gebirgsteilen des Landes sind bis April oder Mai ausgezeichnete Skiabfahrten gesichert. Eine ständige wachsende Zahl von Aufstiegshilfen und Bergbahnen ergänzt die natürlichen Voraussetzungen für den Wintersport. 2200 Loipenkilometer und 2500 Kilometer lange Winterwanderwege warten auf die Gäste. Zu den bekanntesten Ski-Destinationen zählt Amadé. Hier bilden Radstadt, Altenmarkt-Zauchensee, Wagrain, Flachau und Filzmoos eines der größten Skigebiete Österreichs. Nicht minder attraktiv ist das Gasteiner Tal.
Besonders lässig präsentiert sich der Ski-Zirkus von Saalbach-Hinterglemm. Der berühmte Weltcup-Ort begeistert in einer faszinierenden Panoramalandschaft mit perfekten Pistenbedingungen, unberührtem Neuschnee und gemütlichen Hütten. Unzählige Wintersportbegeisterte genießen Skivergnügen auf höchstem Niveau. Zur Beförderung stehen 70 moderne Lifte zur Verfügung. Freerider, Snowboarder und Skifahrer schätzen die großartige Lage als auch das legendäre Aprés-Ski.
Davos – das Winterwunderland
Etwa 60 Prozent der Schweiz liegen in den Alpen. Rund hundert ihrer Gipfel erreichen die 4000 Meter-Marke. Die Qualität der Loipen, der Unterkünfte und der Gastronomie – in Sachen Wintersport hat das Land Bestnoten verdient. Die Schweizer Hochgebirgslandschaften zählen zweifellos zu den schönsten der Alpen.
Im Kanton Graubünden erklärt sich Davos zu einem kleinen Universum. Die Stadt mit internationalem Ambiente beherbergt nicht nur das Institut für Schnee- und Lawinenforschung. Mit seiner wundervollen Landschaft und dem großartigen Schnee hat sich Davos einen Namen als erstklassiger Skiort gemacht. Die sechs Skiregionen von Davos und Klosters bieten eines der größten und schneesichersten Skigebiete der Schweiz. So richtig schön ist Davos zwar nicht – dieses Prädikat gebührt dem Nachbarort Klosters – aber, was dem Ferienort an idyllischem Anblick fehlt, macht er mit tollen Skihängen wett. Skifahrer überwinden teilweise einen unglaublichen Höhenunterschied von 2000 Meter. Zudem gibt es hier die „heißeren“ Apres-Ski-Partys zu europäischer Popmusik. In der Kur- und Kongressstadt verweilen viele illustre Gäste. Wer es still und behaglich mag, urlaubt lieber im ruhigeren Klosters.
Die höchst gelegene Stadt der Alpen lockt mit dem Slogan: „Von der Piste auf die Piste“.
Das große Skigebiet Parsenn reicht bis auf das Weissfluhjoch hinauf. Von hier aus kann man bis in das 2000 Meter tiefer gelegene und 12 Kilometer entfernte Küblis abfahren. Als Alternative bieten sich auch die malerischen Pisten nach Klosters an. Die schneesichere Region bietet insgesamt 300 Kilometer Pisten und 57 Transportanlagen.
Saas-Fee – Perle der Alpen
Wie ein bedrohliches Amphitheater wirken die 13 unerbittlichen über 4000 Meter hohen Gipfel über dem kleinen Saas-Fee. Diese Viertausender bilden mit ihren Gletschern den grandiosen Talschluss des bezaubernden Pfarrdorfes Saas-Fee im Schweizer Kanton Wallis. Schneeweiße Hänge und tief abfallende Schluchten wachen über dem hochalpinen und wegen seiner Höhenlage schneesicheren Saastal. Das kleine Städtchen liegt am Fuße des 4545 Meter hohen Dom. In dem alten Waliser Dorf dürfen ausschließlich Elektroautos fahren. Sein Gefährt lässt man auf einem der Parkplätze am Dorfeingang stehen. Urige Holz-Chalets und Stelzen-Schuppen säumen die Dorfmitte. Der Stolz von Saas-Fee ist die unterirdische Standseilbahn „Metro-Alpin“. Mit ihr gelangen die Besucher in eine überwältigende Eiswelt. Im Eispavillon enthüllen die Gletscher ihre Geheimnisse. Die riesige Eisgrotte, eine der schönsten der Welt, wurde am Allalin auf 3500 Meter Höhe eingerichtet.
Während der Skisaison glitzert es in Saas-Fee fröhlich. Schnee ist garantiert und die meisten Skipisten befinden sich oberhalb von 2500 Meter Höhe. Das Skigebiet bietet etwa 140 Kilometer gut präparierte, malerische Pisten, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Skitouren sind auf der berühmte Haute Route nach Chamonix möglich. Neben dem ausgezeichneten Pistenangebot mit 28 Anlagen bieten Sauna, Hallenschwimmbäder, Rodelbahn, Curlingplätze und Tennisanlagen weitere sportliche Möglichkeiten. Das Resort ist auch ein Mekka für Snowboarder. Regelmäßig werden in Saas-Fee Weltmeisterschaften ausgetragen.