Okinawa, Ryukyu Inseln
Okinawa, Ryukyu Inseln, Bild: dreamsky / shutterstock

Okinawa / Ryukyu-Inseln – Urlaubsparadies in Japan

Während sich die Europäer auf den Balearen oder Kanaren Jahr für Jahr an guten Angeboten und der sommerlichen Hitze erfreuen, zieht es die Japaner auf eine ganz andere Inselgruppe. Die Okinawa-Inseln sind nicht nur das Urlaubsparadies der japanischen Bevölkerung, sie sind in den letzten Jahren auch zu einem Geheimtipp für westliche Urlauber geworden. Hier trifft die Möglichkeit für den Strandurlaub auf die typisch japanische Kultur, die an so vielen Orten in Westeuropa gerühmt wird. Ihren Namen haben die Ryukyu-Inseln (Ryūkyū) übrigens aus einem Teil der japanischen Geschichte, der heute überall in diesem kleinen Paradies seine Spuren hinterlassen hat.

Ryukyu Inseln – die Japaner kennen diesen Namen nicht

Was der Europäer in manchem Prospekt oder auf der einen oder anderen Webseite als Ryukyu-Inseln beworben bekommt, ist dem Japaner in der Regel nicht einmal ein Begriff. Das liegt daran, dass der Name des Archipels in der heutigen Zeit ein ganz anderer ist und die einstigen Stämme und Reiche, die hier geherrscht haben, selbst in der gegenwärtigen japanischen Kultur keine große Rolle mehr spielen. Daher werden diese Inseln in der Regel mit einem bestimmten Namen gleichgesetzt: Okinawa. Es ist nur ein Teil der besagten Inselgruppe, hat sich aber längst stellvertretend zu dem Paradies schlechthin für die Japaner entwickelt. Hier bekommen sie so etwas wie den Flair von Hawaii, ganz ohne die eigene und angestammte Kultur verlassen zu müssen.

Das Problem mit dem Namen findet sich auch in der politischen und diplomatischen Geschichte wieder. Zum einen haben die Inseln mehrfach ihren Namen gewechselt, zum anderen gibt es keine feste Zuordnung welche der vielen kleinen Inseln überhaupt der Ryukyu-Inselgruppe zugeordnet werden kann. Das sollte einen Urlauber aber nicht davon abhalten, sich mit dieser Inselgruppe zu beschäftigen, immerhin sticht sie im besonderen Maße aus dem typisch japanischen Festland und überhaupt aus der allgemeinen Kultur des Landes heraus.

Über 90 Prozent der Einwohner auf dieser Inselgruppe befinden sich auf Okinawa und entsprechend spielt sich hier auch ein Großteil der Aktivitäten ab. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht einen Ausflug zu den weniger bevölkerten Inseln unternehmen sollte. Hier finden sich nicht nur große und kleine Schätze der Geschichte, sondern auch verschiedene Möglichkeiten, die eigene Freizeit zu verbringen oder einmal etwas ab von den großen Hochburgen zu erleben. Aber was sollte man auf den Ryukyu-Inseln eigentlich gesehen haben?

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Ryukyu-Inseln & Okinawa

Okinawa und die Ryukyu-Inseln brechen aus dem bekannten Klischee von Japan aus, das sich eher an den deutschen Temperaturen orientiert und daher wenig tropische Nähe bieten kann. Dabei befinden sich die japanischen Inseln an dem Rand der Klimazonen und gerade mit der Erwärmung in den letzten Jahren, hat sich Okinawa zu einem beinahe subtropischen Paradies für Urlauber aus der gesamten Welt – aber vor allem aus Japan – entwickelt.

Ryukyu
Yaeyama-Inseln, Bild: tororo reaction / shutterstock

Das bedeutet auf der einen Seite, dass die vielen weißen Strände von Okinawa natürlich die erste Station für alle sind, die sich einen Urlaub am Meer erträumen. Überall finden sich hier wunderschöne Abschnitte, die zur Erholung oder auch zum Sport geeignet sind. Die Industrie für Tourismus ist gut entwickelt und somit unterscheidet sich die Inselgruppe deutlich von den Zielen in Japan, die vor allem ihren Blick auf einen kulturellen Urlaub der unterschiedlichsten Formen werfen. Aber auch für jene, die ein wenig mehr entdecken möchten, sind unterschiedlichste Ziele vorhanden.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten geben einen deutlichen Hinweis darauf, was für eine Hochkultur einst über die Inseln geherrscht haben muss. Das mag unter all den anderen Aktivitäten heute nicht mehr so wichtig erscheinen, aber all die Tempel und Festungen sind das ursprüngliche Erbe – aus einer Zeit, in der die Insel mit Sicherheit keine Urlauber an die Strände gelockt hat. Hier eine kleine Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten:

  • Die Shurijo-Burg: Eine der wichtigsten Burgen auf der Inselgruppe, die einst die gesamte Region beschützt hat. Inzwischen gehört sie zum Weltkulturerbe und ist zweifellos eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
  • Die Nakagusuku-Burg: Eine andere Burg, die ebenfalls den Titel Weltkulturerbe erhalten hat und darüber hinaus einen guten Einblick in die Architektur des japanischen Mittelalters gewährt.
  • Sefa Utaki Felshöhle: Einst die heiligste Stätte des Königreichs der Ryūkyū, ist diese Felshöhle heute für die Öffentlichkeit zugänglich.
  • Die königlichen Gärten von Shikinaen: Auf über 25.000 Quadratmeter erstrecken sich diese wundervollen Gärten, die nicht nur zu einer langen Wanderung einladen, sondern eine Menge über die einheimische Flora und Fauna zu erzählen wissen.

Das sind natürlich nur einige Beispiele für die Dinge, die man auf den Ryūkyū-Inseln besucht haben sollte. Es ist die Mischung aus traditionellen Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten für den ganz eigenen Urlaub, die dieses Gebiet für immer mehr Urlauber zu einer interessanten Adresse machen. Das zeigt sich auch, wenn man einen Blick auf die anderen möglichen Aktivitäten wirft, die hier zu finden sind.

Und was kann man auf den Ryūkyū-Inseln unternehmen?

Shurijo-Burg, Okinawa
Shurijo-Burg, Bild: Mix and Match Studio / shutterstock

Die Inseln sind die Heimat von einem der letzten Regenwälder der westlichen Hemisphäre. In den Wäldern von Yakushima finden sich vielleicht keine Affen und tödlichen Schlangen, wohl aber Hinweise auf das unberührte Biotop, das diese Wälder so besonders gemacht hat. Mit einem entsprechenden Respekt sollten Urlauber es betreten und sich von der Schönheit der Natur in diesen Wäldern überraschen lassen. Mit einem regionalen Führer lernt man auch noch das eine oder andere über die Flora und Fauna Japans, die sich mitunter so deutlich von jener der westlichen Welt unterscheidet.

Auch Touren mit dem Boot sind durch die Wälder und die Landschaften der Ryukyu-Inseln möglich. Gemeinsam mit den entsprechend fachkundigen Begleitern vor Ort lassen sich so die verschiedenen Sehenswürdigkeiten entdecken, die die Natur in dieser Region von Japan anbietet. Die Geschichte, die Kultur und die Besonderheiten der Insel werden erzählt und bieten so einen tiefen Einblick in das Leben, das Okinawa und die anderen Ryukyu-Inseln zu bieten haben. Der beste Abschluss ist natürlich in einem regionalen Restaurant, wo man ein wenig mehr von den kulinarischen Eigenheiten zu sehen bekommt. So oder so bieten die Ryukyu-Inseln jedem Urlauber das richtige Maß aus Kultur und Erholung – was auch immer die Personen in der Region in genau diesem Augenblick suchen.