Sal, Kap Verde
Entspannte Atmosphäre am Strand von Sal auf den Kapverdischen Inseln, Bild: Samuel Borges Photography / shutterstock

Kapverdische Inseln – wo die Wellen die Berge küssen

Bergig sind die Kapverdischen Inseln. Manche Urlauber haben sie längst als Wanderziele entdeckt oder sie sogar zu einem Klassiker ihrer Outdoor-Aktivitäten erhoben. Sie ragen wie grün-graue Tupfer aus dem Atlantischen Ozean und verdanken ihre Existenz dem Vulkanismus. Sie waren auch vor Urzeiten niemals ein Teil des benachbarten afrikanischen Kontinents. Wer sich zu einem Trekking-Urlaub nach Kap Verde begibt, der wandelt auf seinen Wegen durch unzählige vom Meeresklima geformten Täler und vor allem auf den Pfaden, die aus der Kolonialzeit stammen. Die Kapverdischen Inseln bieten sich aber für ein „Hopping“ an, denn Fähren verkehren auch zu jenen Gestaden, die nicht über einen Flughafen verfügen.

Wenn Sie einmal etwas anderes sehen wollen, fernab der ausgetretenen Touristenpfade, dann sind Sie auf den Inseln von Kap Verde genau richtig. Als exotisches Reiseziel mit einer ganz eigenen Schönheit sind die Inselgruppe der Kapverden ein Geheimtipp für Afrika-Reisende oder Urlauber, die sich ausschließlich auf diesen aufhalten möchten.

Kap Verde ist ein afrikanischer Staat im Atlantischen Ozean. Es handelt sich um einen Archipel vor der Küste Senegals. Die offizielle Amtssprache ist Portugiesisch, da die Inseln bis zur Entdeckung durch die Portugiesen im 15. Jahrhundert unbewohnt waren. Auf Kap Verde gibt es zu viel zu sehen, von Stränden und Kolonialstädten bis hin zu aktiven Vulkanen und mehr. Ursprünglich waren diese Inseln von einer dichten Vegetation bedeckt, die einen Kontrast zu den schwarzen Vulkanfelsen und dem blauen Meer bildete. Die Inselgruppe ist Teil der Region Makaronesien. Sie besteht aus zehn großen und fünf kleineren Inseln. Auf der Insel Sal befindet sich der große internationale Flughafen Amilcar Cabral. Auf der Insel Santiago befindet sich Praia, die größte Stadt und Hauptstadt der Kapverden.

Dieses einzigartige Archipel ist immer für eine Überraschung gut, denn seine Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die meisten Inseln bestehen aus Bergen, die mit vulkanischer Asche bedeckt sind, so dass es kaum Vegetation gibt. Die Anreise auf die Inseln ist denkbar einfach. Kap Verde hat vier internationale Flughäfen, was allein schon erstaunlich ist. Was die Kultur betrifft, so werden Sie von dem starken europäischen und afrikanischen Einfluss überrascht sein. Es ist eine ganz besondere Mischung. Sie werden feststellen, dass die Musik sehr vielfältig ist und französische, portugiesische und afrikanische Rhythmen beinhaltet.

Der Vulkan Pico de Fogo, Bild: Anze Furlan / shutterstock

Etliche Regionen der Kapverdischen Inseln erfreuen sich einer grandiosen Kulisse mit menschenleeren weiten Stränden wie die Praia da Ribeira Seca, wo die Wellen die steil abfallenden Berge von Santo Antao küssen. An den Hängen kleben die Dörfer wie Schwalbennester. Fontainhas ist eines dieser malerischen Orte in einer einzigartigen Umgebung, wo die Bauern in mühevoller Arbeit ihre Äcker auf schwindelerregenden Terrassen bestellen.

Die Inseln der Kapverdischen Inseln

Für nicht einmal eine halbe Million Menschen wurden die neun bewohnten Inseln von Kap Verde zur Heimat. Eine von ihnen ist Fogo, das sich fast wie ein Kreis aus dem Atlantik erhebt und wo der dreitausend Meter hohe Vulkan Pico de Fogo die Hauptattraktion ist. Fogo ist der portugiesischen Sprache entliehen und mit „Feuer“ zu übersetzen. Der Gigant unter den Bergriesen der Inselgruppe schläft schon seit dem Jahr 1995 nicht mehr und spuckt regelmäßig seine Lavamassen über den Kraterrand. Doch die Menschen zu seinen Füßen kehren immer wieder hierher zurück, züchten Äpfel oder Quitten und produzieren ihren schweren und roten Wein.

Sonnenuntergang in Kap Verde, Bild: Samuel Borges Photography / shutterstock

Die Menschen auf den Kapverden lassen keinen Zweifel daran, dass sie stolz darauf sind, auf „Inseln der Glückseligkeit“ leben zu dürfen. Und keine dieser Inseln gleicht einer anderen. Mal ähnelt die Landschaft einer kargen Wüste, dann verzaubert sie eher mit malerischen Stränden. Ebenso reich an Facetten ist die Flora mit Bananen-, Mango- und Zitrusbäumen sowie mächtigen Palmen. Grüne Oasen und die Spuren vulkanischer Tätigkeiten wechseln sich auf der Insel Sal ab. Sie verdankt ihren Namen der zahlreichen Salinen, wo die Sonne dem Meer das Salz raubt.

Surfer aus aller Welt lockt es zwischen November und Juli zu den langen Sandstränden der Kapverdischen Inseln. In der Hoffnung, die berühmte „Super-Welle“ zu erwischen, bevölkern sie die Region um Santa Maria. In den zahlreichen Restaurants des Ortes mit seinen pastellfarbenen Häusern landen die kulinarischen Köstlichkeiten des Meeres auf den Tisch. Und wer etwas mehr über die Salzgewinnung erfahren möchte, der sollte sich zum historischen Waagehaus am Hafenkai begeben. Als Paradies für Taucher empfehlen sich auf Sal die Riffe und Höhlen bei Palmeiras.

Santiago ist die größte der Kapverdischen Inseln und bietet nahezu alles, was sich Wasserratten und Sonnenanbeter von ihrem Urlaub erträumen: Sand, Strand und so manchen Platz, der sich eignet, um für einige Tage die Seele baumeln zu lassen. Die Hauptstadt Praia ist alles andere als hektisch und eher mit einem gemütlichen Flair gesegnet. Spuren der kolonialen Geschichte finden sich in der Altstadt mit der Kirche Nossa Senhora da Graca und der Festung Beteira. Bars und Restaurants gibt es im Viertel Achada de Santo Antonio.

Urlauber, die sich nach Santo Antao begeben haben, sollten unbedingt einen Abstecher ins Val de Paul unternehmen. Das Tal mit seinen zahlreichen Mandelbäumen und blühenden Hibiskus lässt sich genüsslich durchwandern. Und dort begegnet man auch den Zuckerrohr-Plantagen, aus denen in den Destillerien das Nationalgetränkt Grogue gezaubert wird. Und auch Boa Vista wird als Reiseziel immer beliebter.

1. Sal

Sal, Kap Verde
Entspannte Atmosphäre am Strand von Sal auf den Kapverdischen Inseln, Bild: Samuel Borges Photography / shutterstock

Wie der Name schon sagt, war die Hauptindustrie auf Sal seit je her die Salzgewinnung. Der Name bedeutet übersetzt „Salz“. Früher wurde das abgebaute Salz nach Brasilien verschifft, heute können Sie dieses auf der Insel erwerben. Sal ist heute ein beliebtes Touristenziel und verfügt über den wichtigsten internationalen Flughafen der kapverdischen Inseln. Es handelt sich hauptsächlich um eine flache, sandige Insel, die im Winter aufgrund der Passatwinde ein Mekka für Surfer ist.

2. Santiago

Die Insel Santiago ist die größte Insel der Kapverden und beherbergt die Hälfte der Bevölkerung des Landes. Die erste der Inseln, die besiedelt wurde, beherbergt die Hauptstadt des Landes, Praia. Die Insel ist ein guter Ort, um einige gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu beobachten, darunter 38 Pflanzen und mehrere seltene Vögel. Auf dem Sucupira-Markt in Praia finden Sie viele lokale Produkte von Künstlern und Sie bekommen Gelegenheit, traditionelle Speisen zu probieren.

3. Boa Vista

Boa Vista Strand
Traumhafte Strände auf Boa Vista, Bild: Samuel Borges Photography / shutterstock

Die Kombination aus Bergen, Wüste und Stränden macht Boa Vista zu einem großartigen Reiseziel. Boa Vista ist die drittgrößte Insel im Archipel. Seit der Eröffnung eines internationalen Flughafens im Jahr 2007 entdecken immer mehr Touristen die Insel, die am nächsten zu Afrika liegt. Besuchen Sie unbedingt die schöne Kirche im Kolonialstil in der Nähe des Platzes in Sal Rei, der Hauptstadt der Insel. Das hier hergestellte Salz galt wegen seiner hohen Qualität als „echt“.

4. Sao Nicolau

Die Insel besticht durch seine abwechslungsreiche Landschaft und ist aufgrund seiner Täler und Berge bei Wanderern und Mountainbikern gleichermaßen sehr beliebt. Der Zugang zum Strand der Insel ist jedoch nicht für jedermann geeignet, weshalb Sao Nicolau eher weniger für Badeurlauber geeignet ist. Doch die farbenfrohen Häuser der Insel machen einen Besuch dennoch sehr empfehlenswert. Die Hauptstadt Ribeira Brava sollte man während eines Markttages am Vormittag besuchen, um die Atmosphäre einzufangen.

5. Maio

Maio zeichnet sich besonders durch seine vielen malerischen Strände aus. Obwohl es wenige Pflanzen auf Maio gibt, hat Maio dennoch den größten Wald der Kapverden. Maio eignet sich zudem hervorragend für die Beobachtung von Fischadlern, Seeschwalben und Lerchen. Das malerische Morro verfügt über einen großen Badestrand, den Sie sich im Sommer mit den Schildkröten teilen werden.

6. Brava

Brava hat einige Vorzüge. Es ist mit etwa 11 km die kleinste bewohnte Insel der Kapverden. Auf Brava werden Sie wahrscheinlich nicht viele Menschen treffen, denn auf der winzigen Insel gibt es einfach nicht ausreichend Platz für große Menschenmassen. Sie ist zudem die grünste der kapverdischen Inseln, was sie landschaftlich sehr reizvoll macht. Die meisten Bewohner, die von ehemaligen Walfängern abstammen, sind in der Fischerei und Landwirtschaft tätig und bauen Süßkartoffel, Kaffee und Bananen an. Vila Nova Sintra hat den Ruf des schönsten Städtchens der gesamten Inselgruppe.

7. Santo Antao

Santo Antao, Kap Verde
Santo Antao, Bild: Christian Nilsen / shutterstock

Santo Antao, die zweitgrößte Insel der Kapverden, ist berühmt für ihre Berge. Obwohl die Insel an manchen Stellen trostlos erscheint, weist sie eine üppige subtropische Vegetation mit Fichten, Kiefern, Dattelpalmen und Kokospalmen auf. Ribeira Grande, die Hauptstadt und größte Stadt der Insel, ist ein lebendiger Ort. Besuchen Sie auf jeden Fall den Lebensmittel- und Kleidermarkt, und genießen Sie in der Kirche Nossa Senhora do Rosario ein Gefühl der Ruhe. In der Hafenstadt Porto Novo können Sie lokal hergestellten Ziegenkäse kaufen.

8. Fogo

Die Insel Fogo ist die höchstgelegene Insel der Kapverdenkette. Grund dafür ist der Fogo Peak, der 2.829 Meter hoch ist. Der Vulkan bricht seit 1680 regelmäßig aus, zuletzt im Jahr 2014. Der reichhaltige vulkanische Boden macht den Kaffee auf Fogo sehr gut, deshalb sollten Sie in einer Pause eine Tasse trinken. Die Insel ist auch für ihre guten Weine bekannt. Eine beliebte Aktivität auf der Insel ist die Besteigung des Pico, eine Wanderung, die vom Dorf Cha das Calderas aus etwa sechs Stunden dauert.

9. Sao Vicente

Sao Vicente ist eine trockene, von niedrigen Bergen geprägte Insel. Die meisten der 80.000 Einwohner der Insel leben in Mindelo, das als kulturelles Zentrum der Kapverden gilt. Hier haben die verschiedenen Musikstile von Kap Verde ihren Ursprung. In Mindelo sollten Sie unbedingt den Fischmarkt und die Kopie des berühmten Belém-Turms aus Lissabon besuchen. Die Stadt hat ein afrikanisches Flair, was auf den Handel mit diesem Kontinent zurückzuführen ist.

10. Santa Luzia

Die kleinste Insel der Kapverden ist im Grunde unbewohnt, aber sie zieht Segler an wie Honig die Fliegen. Die Insel liegt niedrig, was viel Sonne bedeutet, und die nordöstlichen Passatwinde machen sie zu einem beliebten, aber abgelegenen Ankerplatz für Yachten. Sie mag zwar trostlos aussehen, aber eine zerklüftete Küstenlinie mit vom Wind erodierten Felsen verleiht ihr einen malerischen Charakter.

Kap Verde ist zweifellos eine Inselgruppe, die sich allmählich zur Konkurrenz für die Kanaren mausert und die ein Eldorado für unternehmungsfreudige Urlauber ist.

Reiseinformationen Kap Verde

Hauptstadt Praia
Staatsform Parlamentarische Republik
Parlamentarische Demokratie
Währung Kap-Verde-Escudo (CVE)
Fläche ca. 4.033 km²
Bevölkerung ca. 546.400 (2017)
Sprachen Portugiesisch
Stromnetz 220 Volt, 50 Hz
Telefonvorwahl +238
Zeitzone UTC-1