Erstmals wurde der Name Bern am 1. Dezember 1208 urkundlich erwähnt. Aber schon in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. war nachweislich auf der Engehalbinsel, einer Flussschleife der Aare, eine befestigte keltische Siedlung. In der Römerzeit war an dieser Stelle ein gallo-römischer Vicus, eine Siedlung mit kleinstädtischem Charakter, zu finden.
Die Gründung der heutigen Stadt erfolgte gegen Ende des 12. Jahrhunderts durch Herzog Berchtold V. von Zähringen. Nachdem die Zähringers ausstarben, wurde Bern eine Freie Reichsstadt. Durch die Unterstützung der Eidgenossen in Kriegen gegen Adelshäuser und zum Schutz vor ihnen kam es zum Bündnis mit Luzern, Zürich und Waldstätten. Dieses Bündnis mündete 1353 in der Eidgenossenschaft.
In der schweizerischen Eidgenossenschaft gab es viele Widerstände gegen eine zentrale Hauptstadt. Es sollte lediglich eine Bundesstadt geben, die den Sitz der Bundesregierung, der Bundesversammlung und der Bundesverwaltung beherbergt. Die Wahl fiel auf Bern, welche nun kein Hauptstadt, sondern Bundesstadt ist.
Sehenswürdigkeiten in Bern
Die Altstadt von Bern

Die Berner Altstadt wurde zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Sie ist noch heute Zeugnis des mittelalterlichen Städtebaus in Europa. Hier sind viele historische, sehenswerte Gebäude, wie der Zeitglockenturm, zu finden. Auch die weitgehend erhaltenen Sandsteinfassaden und die einzigartige Dächerlandschaft der Häuser prägen das Bild dieses Teiles von Bern. Die Altstadt befindet sich in der Aareschlaufe. Aber nicht nur Historisches prägt diesen Stadtteil von Bern, sondern auch zahlreiche Bars und Kulturbetriebe. Und selbst die Aare bietet mit dem Aareschwimmen und dem Aareböötle im Sommer einen perfekten Rahmen für diese Halbinsel.
Zytglogge (Zeitglockenturm)

Der Zeitglockenturm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Berns. Als Wehrturm gebaut, rückte der Turm durch die Stadterweiterung immer mehr ins Zentrum. So wurde er vor dem großen Brand 1405 als Gefängnis genutzt. Als Uhrenturm wurde er aus Berner Sandstein wieder aufgebaut. Im Inneren des Turmes befindet sich ein Uhrwerk aus dem Jahr 1530, das immer noch zuverlässig seinen Dienst verrichtet.
Am Zytglogge ist ein Figurenspiel mit tanzenden Bären, dem Narr und Chronos, dem Gott der Zeit, der eine Sanduhr dreht, vorhanden. Aber nicht nur dieser Figuren begeistern die Zuschauer, sondern auch das Astrolabium. Die astronomische Kalenderuhr zeigt das exakte Abbild der Gestirne mit der Erde, wobei Sterne, Mond und Sonne den blauen Planeten umkreisen. Auch werden stets das aktuelle Tierkreiszeichen, die Sonnenauf- und untergangszeit und das Datum angezeigt.
Gerechtigkeitsgasse und Kramgasse

Die beiden Gassen bilden die alte Hauptstraße. Im Mittelalter dienten beide Straßen als Marktplatz. Viele der Häuser, welche als Wohnhäuser genutzt wurden, besitzen noch Elemente der Spätgotik. Die meisten der Gebäude wurden im 18. Jahrhundert umgebaut und wurden im Stile des Barocks gestaltet. Aber es gibt immer noch Häuser in diesen Gassen, deren ursprüngliche Form erhalten blieb.
So ist das Haus Nummer 2 auf der Kramgasse seit 1527 die Heimat der ältesten Apotheke und enthält die frühesten Zeugnisse der Neugotik. Der berühmteste Bewohner dieser Gasse war Albert Einstein. Er wohnte mit seiner Frau Mileva im Haus Nummer 49. Hier im Einsteinhaus befindet sich heute ein Museum über das Leben und Werk des Physikers.
Auf der Gerechtigkeitsgasse findet man im Haus mit der Nummer 2 den Goldenen Adler. Er ist Berns älteste Taverne und Herberge.
Beide Seiten der Gassen wurden mit Steinarkaden an den Häusern bebaut. Unter diesen Lauben kann man trockenen Fußes auf der längsten überdachten Einkaufspromenade Europas durch die Läden streifen.
Brunnen schmücken die Gassen von Bern
Gerechtigkeitsbrunnen
Der Brunnen aus dem 16. Jahrhundert steht auf der Gerechtigkeitsgasse. Das achteckige Bauwerk ziert die Symbolfigur der Gerechtigkeit, die Statue der Justitia. Mit verbunden Augen hebt sie mit der rechten Hand ein Richterschwert und trägt in der linken eine Waage. Zu Füßen der Figur sind ein Papst, ein Kaiser, ein Sultan und ein Schultheiss zu sehen.
Kreuzgassenbrunnen
Der Brunnen wurde im Jahr 1778 errichtet und besitzt keine Figuren. Der Brunnen aus Solothurner Kalkstein gilt als Urfom des Berner Obeliskenbrunnen.
Berner Münster
Der Berner Münster ist die wichtigste und größte spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Das im Stil der Gotik gebaute Gotteshaus wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Die Grundsteinlegung fand 1421 statt, wobei die Kirche im Uhrzeigersinn um die bereits bestehende Leutkirche gebaut wurde. Für das Gebäude und den Turm, jedoch nicht der oberste Teil, wurde Berner Sandstein genutzt. Die letzten Bauarbeiten wurden mit Sandstein aus Niedersachsen ausgeführt.
Im Münster sind viele Meisterwerke der Baukunst zu entdecken. So sind die kunstvollen Kirchenfenster mit Glasmalereien verziert. Das Chorgewölbe der Kirche besitzt 86 figürliche Schlusssteine, die noch sehr gut erhalten sind. Besonders imposant ist das Hauptportal. Die hier aus Sandstein geschaffenen Figuren stellen das Jüngste Gericht dar.
Der Berner Münster besitzt verschiedene Orgeln, wobei die große Münsterorgel auf der Westempore und die Schwalbennestorgel an der Südwand des Chores zu finden sind.
Im Turm der Kirche befinden sich 9 Glocken über 3 Geschosse verteilt. Die große Glocke von 1611 ist die größte und schwerste Glocke der Schweiz und ist mit Motiven der Renaissance verziert.