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Patmos, Dodekanes
Die kleine Insel Patmos gehört zur griechischen Inselgruppe Dodekanes, Bild: Nejdet Duzen / shutterstock

Patmos – die Insel der Apokalypse

Patmos ist eine relativ kleine Insel mit einer maximalen Länge von 25 km und liegt in der östlichen Ägäis. Sie gehört politisch zur Inselgruppe der Dodekanes, ist aber das nördlichste Eiland dieser Kette und zählt damit geografisch eigentlich zu den südlichen Sporaden.

Allgemeine Informationen zu Patmos

Patmos hat nur rund 3.050 Einwohner und besitzt keinen Flughafen. Da sie aber in Griechenland als „Heilige Insel“ gilt und das Ziel vieler orthodoxer Wallfahrer ist, profitiert Patmos von sehr guten Schiffsverbindungen. Wer nicht über Athen anreisen möchte, fliegt am besten bis Kos oder Samos und nimmt anschließend eine der regelmäßig verkehrenden Fähren.

Der Hauptort Chora entwickelte sich im Laufe der Zeit rund um die Hauptattraktion der Insel, das Johanneskloster. Angeblich soll der Evangelist Johannes hier das letzte Buch des Neuen Testamentes, die „Offenbarung“, niedergeschrieben haben. Chora besticht durch kleine romantische Gassen mit vielen Arkaden und Torbögen, die normalerweise eher für die Kykladen charakteristisch sind. Die prächtigen alten Herrenhäuser in gotischer und neoklassizistischer Architektur zeugen davon, dass ein Teil der Bevölkerung schon im Mittelalter durch Handel zu Wohlstand gekommen war.

Patmos ist rund 34 km² groß und relativ flach. Die höchste Erhebung ist der 269 m hohe Prophit Elias Berg und in der Vor- und Nachsaison kommen inzwischen auch viele Naturfreunde zum Wandern hierher. Ein herrlicher Spaziergang ist beispielsweise der 2,4 km lange Aporthiano Pfad, der von Chora hinunter zum Hafen in Skala führt. Hier verläuft die lebhafte Flaniermeile mit Cafés, Tavernen und Bars, in denen das Nachtleben der Insel stattfindet, denn in unmittelbarer Umgebung des Klosters kehrt aus Respekt bereits früher am Abend Ruhe ein. Die Nacht zum Tag machen ist hier allerdings nicht üblich und Partytouristen sollten lieber andere Destinationen für ihren Urlaub wählen. Generell kann die Insel wunderbar „erwandert“ werden, denn schon seit Jahrhunderten verbindet ein Netz von Pfaden die einzelnen Dörfer und Klöster miteinander.

Die schönsten Strände auf Patmos

Strandurlauber genießen auf Patmos viel Abwechslung, allerdings sind Sandstrände nur an der Süd- und der Ostküste zu finden. Für die meisten Touristen ist der traumhafte, an die Karibik erinnernde, Naturstrand Psili Ammos das absolute Paradies. Da an dieser Stelle keine Straße ans Meer führt, ist er nur nach einem rund 30minütigen Fußmarsch oder per Boot zu erreichen. Die Lampis Bay an der Nordküste bietet einen ganz außergewöhnlichen Untergrund, den es nur auf dieser Insel gibt. Kleine bunte Kieselsteine, die von Feriengästen gerne als Souvenirs mit in die Heimat genommen werden, bedecken hier das gesamte Ufer. An fast allen Küstenabschnitten servieren urige Tavernen leckere griechische Spezialitäten, so dass während eines langen Badetages niemand Hunger leiden muss.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Patmos

Johanneskloster auf Patmos
Johanneskloster auf Patmos, Bild: leoks / shutterstock

Patmos trägt den Beinamen „Heilige Insel“, denn das Johanneskloster zählt zu den bedeutendsten religiösen Wallfahrtsorten der griechisch-orthodoxen Kirche. Es wurde im 11. Jahrhundert auf den Überresten eines antiken Aphrodite Tempels erbaut und prägt durch seine imposanten Mauern und den festungsähnlichen Charakter das Bild von Chora ganz entscheidend. Das Kloster und seine bedeutende Bibliothek stehen aufgrund ihrer Einzigartigkeit auf der UNESCO-Weltkulturerbe Liste. Hier soll der Evangelist Johannes das Buch der Apokalypse geschrieben haben, nachdem er in einer Höhle die Verheißungen Jesu erhalten hatte. Diese Grotte befindet sich am Weg zwischen Skala und Chora und ist heute eine Kombination aus Kapelle und Höhle. Sie zählt ebenfalls zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel und ist auch Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Eine weitere Attraktion auf Patmos ist der riesige Kallikatsou Felsen, von dem behauptet wird, dass er eine ganz besondere Energie ausstrahlt. Seine Form erinnert an eine Statue oder sogar einen steinernen Tempel. Wer möchte, kann auf die Spitze klettern und von dort aus einen fantastischen Blick auf das Meer genießen. Der Kallikatsou liegt bei Grikos, einem der größeren Inseldörfer, das wegen seiner traditionellen Atmosphäre mit der schönen Platia, den Tavernen und dem traumhaften Strand ganz oben in der Gunst der Touristen steht.

Chora, Patmos
Unterwegs im Örtchen Chora, Bild: Nejdet Duzen / shutterstock

Es lohnt sich, auf Patmos neben dem Johanneskloster auch noch das Panagia Kloster zu besichtigen, welches für seine „Heiligen Sitze“, die Kathismata, berühmt ist. Hierbei handelt es sich um kleine Mönchsklausen im Felsen, in denen viele Menschen die Spiritualität spüren, für die die Insel berühmt ist.

Im malerischen Chora wurden zwei alte Herrenhäuser in Museen umgebaut und ermöglichen nun einen guten Einblick in das Leben in früheren Zeiten in diesem Teil der Ägäis. Das Nikolaidis Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist ein interessantes Beispiel für die damals typische Innenausstattung, während im „Simandiri“ Haushaltsgegenstände und Werkzeuge des Mittelalters präsentiert werden.

Gastronomische Spezialitäten

Viele Tavernen auf Patmos bieten einfache, schmackhafte Gerichte an. Da viele Griechen auf Patmos Urlaub machen und die Insel auch unzählige Pilger empfängt, kann hier gutes, hausgemachtes Essen genossen werden. Eine typische Spezialität, die es zwar überall im Land gibt, die aber hier ganz besonders lecker ist, sind Tiropites (Käsepasteten). Auf den Speisekarten stehen aber natürlich oft auch frischer gegrillter Fisch mit Salat und verschiedene Meeresfrüchte. In der Nähe von Grikos gibt es ein kleines Weingut und so empfiehlt sich zum Essen unbedingt ein lokaler Wein.

Jeder Patmos Urlauber sollte mindestens einmal zur Zeit des Sonnenunterganges einen Ouzo mit den köstlichen kleinen Vorspeisen (Mezedakia) probieren und dabei einfach die Stimmung genießen.

Wie kommt man nach Patmos?

  1. Flugzeug und Fähre: Wie bereits erwähnt hat Patmos keinen eigenen Flughafen, daher fliegen die meisten Besucher zuerst zu einem nahegelegenen größeren Flughafen wie dem auf der Insel Kos, Samos, oder Rhodos. Von dort aus können Sie eine Fähre nach Patmos nehmen. Diese Fähren fahren regelmäßig, besonders während der touristischen Hochsaison.
  2. Direkte Fähre von Athen: Es gibt auch direkte Fähren und Schnellboote von Piräus, dem Hauptseehafen Athens, nach Patmos. Die Fahrt dauert je nach Art des Schiffes zwischen 7 und 10 Stunden.
  3. Fähre von anderen Inseln: Patmos ist gut mit anderen Inseln in der Dodekanes-Gruppe sowie mit Teilen der Ägäis vernetzt. Regelmäßige Fährverbindungen bestehen von Inseln wie Leros, Kalymnos und anderen.
  4. Privatboot oder Yacht: Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie auch mit einem privaten Boot oder einer Yacht nach Patmos reisen. Viele Besucher, die im Sommer die Ägäis erkunden, wählen diese Option für einen flexibleren Zeitplan und die Möglichkeit, die umliegenden Inseln zu erkunden.