Als sich die Entdecker in den Vereinigten Staaten von der Ostküste gen Westen aufmachten, um neues Land zu entdecken, waren sie fasziniert von den endlosen Weiten zwischen den beiden Ozeanen. Als die Karawanen mit Siedlern durch Nebraska zogen, wurden sie nicht nur von den Sand Hills begrüßt, sondern auch von der atemberaubenden Kulisse der Rocky Mountains, Wasserbüffeln und vor allem einer schier endlos erscheinenden Landschaft. Während die Büffel im Laufe der Jahre beinahe gänzlich verschwunden sind, ist der Staat noch heute vor allem eng mit den Rocky Mountains verbunden. Und auch wenn Nebraska kein klassischer Staat für Touristen ist, manche würden ihn sogar spöttisch als Fly-Over-State bezeichnen, gibt es dort, wo die Siedler Richtung Westen marschierten, einiges für das neugierige Auge zu entdecken.
Zwischen Route 66 und Naturspektakel
Der Staat Nebraska ist nicht unbedingt als Ort für riesige Städte bekannt. Mit Omaha hat man zwar durchaus eine sehr lebendige und besuchenswerte Hauptstadt, diese kann aber natürlich nicht mit berühmten Metropolen wie New York, Los Angeles oder Miami verglichen werden. Der Schatz von Nebraska ist die Natur. Und damit sind nicht einmal alleine die Rocky Mountains gemeint, sondern quasi alles, was man in dem Staat mit dem Auto erkunden kann. Die weitläufigen Steppen mit ihren atemberaubenden Felsformationen sind ebenso einen Besuch wert wie die Reservate der wenigen verbliebenen Ureinwohner, die ihren Besuchern zeigen, wie die Menschen hier lebten, lange bevor die Europäer kamen, um den Kontinent für sich einzunehmen.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten außerhalb der Rockys gehören das Scotts Bluff National Monument und die Chimney Rock National Historic Site. Bei beiden handelt es sich um riesige Felsformationen, die mitten in der Steppe zu finden sind. Ihre Besonderheit ist nicht nur durch das markante Aussehen gegeben, sondern auch dadurch, dass sie für die Siedler auf dem Weg nach Westen ein wichtiges Symbol waren. An ihnen konnte man sich auf den Weg orientieren und einige der Wagenspuren der einstigen Siedler sind noch heute zu finden – darüber hinaus gibt es kleine Museen und Ausstellungen, die sich mit dem Leben der Siedler auf dem Weg an die Küsten im Westen erinnern.
Während man an diesen Orten dem berühmten Oregon Trail der Siedler folgen kann, gibt es noch eine andere populäre Straße in Nebraska: die Route 66. Hier verlaufen wichtige Teile der bedeutsamen Straße durch die Vereinigen Staaten und Diner, Museen sowie Läden erinnern an die historische Geschichte der Strecke. Wer mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs ist, sollte auf jeden Fall die Chance genutzt haben, einmal auf der Route gefahren zu sein.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Nebraska
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Nebraska gehören also vor allem die Naturschauspiele. Das ist ein netter Kontrast zu den Besuchen in den oftmals überfüllt wirkenden Großstädten der Vereinigten Staaten, die schnell eine Reizüberflutung auslösen können. Stattdessen hat man hier die Möglichkeit, nicht nur die erwähnten National Monuments und die Rocky Mountains zu sehen, sondern sich auch mit Ausflügen auf die Spuren der Siedler zu begeben, die das Land einst entdeckt haben. Ob nun zu Pferd oder mit einer Tour im Auto – eine Reise durch die Steppen von Nebraska, zu den Seen und Flüssen des Staates, vermittelt ein Gefühl von der unfassbaren Weite, die die Menschen bei der Entdeckung der USA erlebt haben müssen.
Ob man sich für die echte Erfahrung auf dem Oregon Trail entscheidet oder im Haus von Buffalo Bill einen Eintopf nach seinem Geschmack isst – die Möglichkeiten für Aktivitäten und Ausflüge sind in Nebraska zahlreich und sie sind immer mit der Natur und der historischen Geschichte des Staates verbunden. Es ist dabei zu empfehlen, dass man sich in Omaha oder Lincoln einen Mietwagen für die Dauer nimmt. Die Entfernungen im Staat sind nicht zu unterschätzen und es kann durchaus vorkommen, dass man über mehrere Stunden durch beinahe menschenleere Gebiete fährt, bis man bei der nächsten Sehenswürdigkeit angekommen ist.
Omaha und Lincoln als Zentrum für die eigenen Planungen
Mit Omaha und der Staats-Hauptstadt Lincoln gibt es zwei Städte, die für einen Besuch besonders interessant sind. Während Lincoln zwar das politische und verwaltungstechnische Zentrum von Nebraska ist, spielt sich das eigene Leben primär in Omaha ab. Die Stadt hat eine durchaus beeindruckende Skyline für die geringe Größe und beheimatet besonders mit dem berühmten Zoo und einigen Museen einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten für den Besuch im Staat. Darüber hinaus ist es aber vor allem ein Erlebnis für die andere Seite von Nebraska. Die Restaurants und Diners, die Theater und Kinos, all das vermittelt ein bisschen von dem Lebensgefühl im Zentrum der USA. Die Steaks sind riesig, die Autos ebenso und die Menschen hier könnten typisch amerikanischer nicht sein. Es kann sich daher durchaus lohnen, wenn man nach einem Trip durch die besondere Natur einige Tage in den Städten verbringt und diese andere Seite der USA auf sich wirken lässt, bevor man sich auf den Weg zum nächsten Reiseziel in den USA macht.