Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und ein außerordentlich geschätztes Reiseziel. Ihre Beliebtheit verdankt die italienische Insel südlich von Korsika den vielen möglichen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten sowie dem angenehmen Klima und der kurzen Anreise.
Cagliari

Cagliari, die Hauptstadt im Süden der Insel zählt gut 150.000 der insgesamt 1,6 Millionen Einwohner Sardiniens. Das auffälligste Merkmal der Stadt stellt die große Kathedrale dar. Sie geht auf das Jahr 1217 zurück und wurde seitdem vielfach umgebaut. Dabei kamen sowohl unterschiedliche Anbauten hinzu als auch neue Architekturstile. Das Innere ist im Barockstil gehalten und bietet eine Vielzahl Kunstgegenstände, angefangen mit den farbenfrohen Deckenmalereien über die detailreichen Fresken bis hin zu einem wertvollen silbernen Tabernakel. Besondere Bekanntheit erlangten auch die pisantische Kanzel im Westschiff sowie die stark verzierte Krypta.
Kleiner, aber fast genauso bekannt ist die barocke Basilica di Nostra Signora di Bonaria. Und auch die Altstadt selbst ist sehr sehenswert, denn hier reiht sich ein historisches Gebäude an das andere. Darunter befinden sich der Platz „Bastione di Remy“, der als guter Aussichtspunkt gilt, sowie eine Reihe Türme in verschiedenen Baustilen.
Weitere Sehenswürdigkeiten um und in Cagliari sind unter anderem das antike Amphitheater, in dem auch heute noch zahlreiche Veranstaltungen stattfinden – schon aufgrund der Kulisse ein einmaliges Erlebnis für die Zuschauer. Ebenfalls einen Ausflug wert sind das wuchtige Castello di San Michele sowie der botanische Garten, eine liebevoll angelegte, grüne Oase in der Stadt.
Kultur und Geschichte

Als Besuchsziele ebenfalls sehr zu empfehlen sind die schönen Kleinstädte Sardiniens, die sich über die Insel verteilen. Zu den hübschesten gehört Alghero, ein kleiner Küstenort mit pittoresken Häusern, bunten Fensterläden und traumhaften Stränden. Besonderheiten sind auch das farbig gedeckte Dach der örtlichen Kathedrale und die Tatsache, dass überwiegend Spanisch gesprochen wird. Auch Bosa verfügt über ein außergewöhnlich schönes Stadtbild, geprägt von verwinkelten Gassen und authentischen Häusern. Sehenswert ist auch die historische Festungsanlage. Tipp: Wein probieren! Die Anbaugebiete liegen rund um die Stadt – lokaler wird es nicht. Olivenhaine und die letzten Gänsegeier der Insel finden sich in der Umgebung.
Weltweit einzigartig auf Sardinien ist die Bonnanaro-Kultur und die darauf aufbauende Nuraghen-Kultur, beginnend 2200 und endend 400 v. Chr.. Als ihre Überbleibsel finden sich zahlreiche Nuraghen, aus Steinen errichtete Türme unterschiedlicher Größe und Komplexität. Sie bestehen zumeist aus einem oder mehreren Rundbauten, wobei ihr Zweck umstritten ist. Die berühmteste und besonders große Nuraghe ist Su Nuraxi in der Nähe von Barumini. Zu den antiken Zeugnissen früherer Völker zählt auch die Ruinenstadt Tharros, die im Westen Sardiniens auf der Sinis-Halbinsel liegt. Die ältesten Bauwerke gehen wahrscheinlich bis auf das 13. Jahrhundert v. Chr. zurück, danach wurde die Stadt von verschiedenen Völkern genutzt. Unter den Überresten finden sich auch sehr komplexe Strukturen wie ein großer Hafen, Badeanstalten und Abwasserkanäle. Funde von Gold und Edelsteinen als auch Waren aus teilweise weit entfernten Ländern lassen auf einen Status als wichtige Handelsstadt schließen.
Natur und Strände

Sardinien bietet unterschiedliche Naturräume – hauptsächlich die bekannte steppenartige Macchia, aber auch dichte Wälder und Gebirgszüge. Sie alle finden sich in mindestens einem der 33 Schutzgebiete, von denen vier den Status eines Nationalparks innehaben. Die Parks Asinara und La-Maddalena-Archipel liegen auf Inseln und lassen sich via Bootstour besuchen. Diese Ausflüge können in ausgewählten Gebieten auch zum Schwimmen und Schnorcheln genutzt werden.
Der Nationalpark Gennargentu liegt im namensgleichen Gebirge und zeichnet sich durch Wälder, Seen und spektakuläre Gipfel aus. Hier können lange Wanderungen unternommen und dabei unter anderem Adler und wilde Schafe beobachtet werden. Großartige Fels- und Küstenlandschaften für Wanderer, Badende und Kletterer gleichermaßen finden sich hingegen im Golfo di Orosei. Sanfter geht es an den Stränden der Costa Verde zu, an denen es sich zwischen feinsandigen Dünen, Pinienwäldchen und Wacholdergebüsch flanieren lässt. Doch auch wen es in die Berge zieht, der kann in Sardinien mehr als glücklich werden. Begehrte Wanderstrecken in beeindruckendem Panorama gibt es beispielsweise rund um den ehemaligen Vulkan Monte Arci, die Basaltebenen der Giara di Gesturi oder die Region des Monte dei Sette Fratelli. Letztere zeichnet sich besonders durch ihre wilden Gebirgsbäche und malerischen Eichenwälder aus.
Die Insel weist eine artenreiche und vielfältige Tierwelt auf, beispielsweise weiße Esel, sardische Hirsche, Wildkatzen und Schildkröten. Die zunehmend mehr auf schonenden Tourismus ausgerichtete Fremdenverkehrsindustrie erlaubt es Besuchern, diese kennenzulernen, ohne Schäden zu verursachen.
Sardinien verfügt über sehr viele Naturstrände, rund um die Insel verteilt. Zu den schönsten gehören beispielsweise die Bucht von Capriccioli oder Cava Spalmatore. Cala Luna und Cala Mariolu zählen zu den absoluten Schönheiten der Insel und bestechen mit Felsformationen, Höhlen und prächtiger Unterwasserwelt. Eine unvergessliche Sehenswürdigkeit ist die Neptungrotte mit zahlreichen Kalksteinformationen.