Ganz im Westen Deutschlands, am äußersten Zipfel Nordrhein-Westfalens, liegt das Dreiländereck von Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Es ist neben der Dreiländermark von Deutschland, Tschechien und Österreich der einzige Punkt Deutschlands, an dem drei Landesgrenzen auf dem Festland aufeinandertreffen. Eine Reise in die Region des Dreiländerecks gleicht somit einer Reise in einen Schmelztiegel der Kulturen, denn hier können auf engstem Raum die verschiedenen Sprachen, Bräuche und Menschen kennengelernt werden.
Dank der europäischen Reisefreiheit kann die Region ganz einfach bereist werden, die Landesgrenzen werden dabei meist nur als Schild am Straßenrand wahrgenommen, da es keine Kontrollen mehr gibt. Direkt auf dem geographischen Dreiländerpunkt befindet sich der höchste Punkt der Niederlande, sowie mehrere Aussichtstürme. Diese garantieren einen fantastischen Rundumblick in die umgebenden Länder und begeistern immer wieder große und kleine Besucher gleichermaßen. Auch in der Region rund um den Dreiländerpunkt gibt es zahlreiche spannende Städte zu besuchen, die alle ihren eigenen Charme ausüben.
Die schönsten Städte in der Region des Dreiländerecks
Denkt man an Städte in Deutschland, den Niederlanden und Belgien, so denkt man häufig zunächst an die Hauptstädte wie Berlin, Rotterdam und Brüssel. Doch großartige Orte in den drei Ländern können auch mit deutlich weniger Entfernung zwischen ihnen erkundet werden. Im Dreiländereck finden sich zahlreiche Städte und Orte, die durch ihre Kultur, ihre Geschichte und ihr Lebensgefühl jederzeit einen Besuch wert sind.
Aachen – die pulsierende Studentenstadt
Die Stadt Aachen ist eine der westlichsten Städte ihrer Größe in ganz Deutschland und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits seit der Jungsteinzeit ist die Region rund um die Stadt besiedelt und hat neben steinzeitlichen Siedlungen auch eine Präsenz der Römer sowie reges Leben im Mittelalter gesehen. Heute ist die Stadt Heimat von etwa 240.000 Menschen. Davon sind wiederum etwa 40.000 Studenten, was der Stadt einen ausgesprochen jungen und aufgeweckten Charme verleiht. So sind es vor allem die hippen Bars und Cafés, die zum Einkehren und Verweilen einladen. Bei den Sehenswürdigkeiten ist vor allem der Aachener Dom von Interesse. Er ist das größte sakrale Gebäude der Stadt und erhielt über den Verlauf der letzten 1200 Jahre seine heutige Gestalt. Zeitweise war das beeindruckende Gebäude die Krönungskirche der deutschen Kaiser und seine karolingische Architektur gehört heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern des Kontinents. Seit 1978 gehört der Aachener Dom zum UNESCO Weltkulturerbe. Ebenso einen Besuch wert ist der Elisenbrunnen mitten im Zentrum der Stadt. Bereits die Römer und Karl der Große wussten die hier zu Tage tretenden heißen Quellen zu schätzen. Heute ist der Brunnen ein beliebter Treffpunkt der AachenerInnen.
Maastricht – Tradition trifft auf Moderne
Nur wenige Kilometer von Aachen entfernt, in der niederländischen Provinz Limburg, liegt die Stadt Maastricht. Wer das Auto lieber stehenlassen möchte, kann die Stadt von Aachen aus sogar mit dem Bus erreichen. Ebenso wie Aachen ist auch Maastricht eine Universitätsstadt und heute die Heimat von etwa 120.000 Menschen. Auch hier sind der Einfluss, die Kreativität und die Lebensfreude der jungen Bevölkerung deutlich zu spüren und tragen zu einem erholenden Urlaubsgefühl bei. Auf der Seite der Sehenswürdigkeiten ist besonders eine der schönsten Buchhandlungen der Welt zu erwähnen.
Die Buchhandlung in der Dominikanerinnenkirche befindet sich direkt im Zentrum der Stadt und erinnert mit ihren hohen gewölbten Decken an einen magischen Ort. Über 20.000 Bücher gibt es hier auf Lager, sodass Leseratten lieber etwas mehr Zeit für den Besuch einplanen sollten. Eine weitere gute Adresse für alle Besucher der Stadt ist das Bonnafantenmuseum. Bereits die einzigartige Architektur des Gebäudes macht gespannt auf das was im Inneren folgt. In diesem Museum werden zahlreiche Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst ausgestellt, aber auch Ausstellungsstücke aus dem Mittelalter gezeigt. Das Museums-Café Ipanema serviert im Anschluss an den Besuch hervorragenden Kaffee und Kuchen.
Lüttich – die Stadt an den zwei Flüssen
Die dritte große Stadt im Dreiländereck befindet sich mit Lüttich in Belgien. Sie liegt an der Mündung der zwei Flüsse Ort und Maas und präsentiert ein beeindruckendes Stadtbild, das maßgeblich von der Freimaurerarchitektur geprägt ist. Weiterhin verfügt die Stadt über zahlreiche Parks und kleine Einkaufsstraßen, die eine Stadtbummel zu einer abwechslungsreichen und erholsamen Erfahrung machen. Das Fürst-Bischofs-Palais gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und vereint in seiner Architektur sowohl die italienische Renaissance, die Gotik sowie einen Einfluss des französischen Stils. An der Flusspromenade der Maas befindet sich mit dem Cortius-Palast eines der wichtigsten Baudenkmäler Lüttichs.
Die leuchtend rote Fassade komplett mit rotem Ziegeldach wurde im 17. Jahrhundert errichtet und ist bereits von weitem gut zu erkennen. Auch die Innengestaltung ist fantastisch. Der Palast dient heute als Museum für überwiegend zeitgenössische Kunst und für einen Besuch sollten mehrere Stunden eingeplant werden. Wer den Urlaub lieber in der Natur verbringt, der ist botanischen Garten von Lüttich genau richtig. Seit 1819 existiert diese Parkanlage mit ihren riesigen Gewächshäusern. In den beeindruckenden Glasgebäuden sind Ausstellungen zu verschiedenen Themen zu sehen, die teilweise bis zu 150 Jahre alte Bäume beherbergen.