Die Insel Vulcano im Tyrrhenischen Meer vor der Küste Siziliens bildet mit 21,2 km² die drittgrößte und südlichste der Liparischen Inseln. Namensgebend für das Wort Vulkan hält Vulcano bis heute was es verspricht und ist damit nichts für schwache Nerven. Geschichtliche Überlieferungen berichten von immer wiederkehrenden, heftigen Vulkanausbrüchen bis in die jüngste Vergangenheit, die das Leben auf der Insel zu einem Spiel mit dem Feuer machten.
Trotz der letzten Eruption vor über 100 Jahren bleibt die Vulkaninsel weiterhin aktiv und bildet gerade deshalb eine Attraktion für Touristen aus aller Welt.
Dabei muss man die Insel nicht zwangsläufig mit einer Feuerzange anfassen, denn es befinden sich an mehreren Stellen Überwachungsstationen, die jederzeit einen Ausbruch voraussehen können und somit die Sicherheit der Touristen und der wenigen Einheimischen garantieren.
Die Schmiede der Götter
Wie der Name Vulcano bereits verspricht, wird die Insel von Vulkanstrukturen dominiert.
Nicht ohne Grund nahm die Insel bereist in der römischen Mythologie einen besonderen Stellenwert als die Schmiede des Vulcanus – dem Gott des Feuers – ein.
Der südliche Teil der Insel, auch Alt-Vulcano genannt, wird von einem großen Schichtvulkan dominiert, der die Hochflächen Piano Caldera sowie die Monte Aria mit ca. 500 Höhenmetern und damit höchstem Punkt der Insel einlagert.
Im Nordwesten der Insel erhebt sich der Latia Komplex, welcher den aktiven Vulkan Fossa mit 391 Höhenmetern beinhaltet und ebenfalls aus zusammengewachsenen Schichtvulkanen entstanden ist.
Im Norden der Insel befindet sich schließlich das Lava Plateau des Vulcanello, das die jüngste Entstehungsgeschichte aller Inselmerkmale vorweisen kann und gleichzeitig die am dichtesten besiedelte Region der Insel bildet. Ein Großteil der touristischen Infrastruktur, sowie die Städte Porto Ponte und Porto Levante können hier vorgefunden werden. Dies ist auch der Ausgangspunkt für Fähren nach Milazzo, Neapel oder zu anderen Nachbarinseln.
Sehenswürdigkeiten auf Vulcano
Die Hochplateaus der Insel bieten Wanderfreunden, Spaziergängern und Fotografen ein breites Spielfeld und bereichern den Besuch, sofern man den Aufstieg nicht scheut, mit herrlichen Aussichten. Wer es etwas gemütlicher mag, kann die schwarzen Lavastrände um Porto Ponte genießen und sich fernab jeglicher Strapazen erholen.
Aufgrund seiner vulkanischen Aktivität hat die Insel natürlich allerhand Besonderheiten und touristischer Attraktionen zu bieten.
Nicht ohne Grund zieht die Vasea di Fanghi einen Großteil der Touristen an. Hierbei handelt es sich um ein schwefelhaltiges Schlammbad, verursacht durch aufsteigende Gase aus dem Inneren der Erdkruste. Dem warmen Schwefelschlamm wird seid jeher eine heilende Wirkung nachgesagt und bereits die Römer genossen ihren heilversprechenden Effekt auf Körper und Geist. So heißt es zum Beispiel, dass ein Bad im Schlamm Hauterkrankungen, Arthrose und Gelenkerkrankungen zu lindern vermag.
Jedoch bergen die aufsteigenden Schwefeldämpfe ihre Tücken und sollten mit Vorsicht genossen werden. Neben einem üblen Geruch können diese Dämpfe bei nicht ausreichender Frischluftzufuhr auch gesundheitsschädlich wirken.
Ein weiteres Naturspektakel bietet der Gran Crate, ein durch immer wiederkehrende Ausbrüche geformter Vulkankegel, dessen umliegendes Lavagestein durch stetig austretende Schwefeldämpfe gelb gefärbt ist und so atemberaubende Kristallstrukturen hervorbringt.
Nicht weniger aufregend dürfte auch das Valle die Mostri, das Tal der Monster, auf der Halbinsel Vulcanello sein. Schwarzes Vulkangestein bildet hier bizarre Skulpturen, die je nach Betrachtungsweise unterschiedliche Tiersilhouetten formen können.
Die Insel bietet damit nicht nur Erholungssuchenden und Badegästen ein breites Spektrum an Betätigungs- und Abwechslungsmöglichkeiten, sondern kann auch Abenteurer begeistern. Ob man nun einen Strandurlaub sucht, auf geologische Entdeckungstour gehen möchte oder die heilenden Quellen genießen will. Vulcano hat genügend Abwechslung zu bieten, um jedermann zu begeistern und mit etwas Glück kann man hinterher vielleicht sogar behaupten, einem Vulkanausbruch gerade noch davon gekommen zu sein.