Puerto Rico ist die östlichste und kleinste Insel der Großen Antillen, zu denen auch Kuba, Jamaika und Hispaniola gehören. Das, unter US-amerikanischer Verwaltung stehende Land, ist ein Reiseziel, das bei Europäern noch relativ unbekannt ist, obwohl es alle Klischees der Karibik erfüllt. Der Hafen von San Juan, der Hauptstadt, wird allerdings täglich von zahlreichen Kreuzfahrtschiffen angelaufen, deren Passagiere Puerto Rico dann an einem Tag entdecken möchten und für ein paar Stunden in Gruppen durch die malerische Altstadt geführt werden.
Old San Juan
Puerto Rico und seine rund 3,5 Millionen Einwohner verströmen ein ganz besonderes Flair, das am besten als Kombination aus spanischer Tradition und amerikanischer Lebensart beschrieben werden kann. Die kopfsteingepflasterten Gassen der historischen Altstadt und die farbenfrohen Häuser sind ein lebendiges Beispiel für die Architektur der Spanier im 16. und 17. Jahrhundert.
Während eines Stadtbummels zählen die historische Kathedrale, das Fort El Morro und das größte spanische Kastell auf amerikanischem Boden, San Cristobal, zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die Gegend lässt sich am besten zu Fuß entdecken und an jeder Ecke offenbart sich dem Besucher ein weiteres, spannendes Fotomotiv. In der typisch karibischen Einkaufsstraße Fortalezza Street lässt es sich in kleinen Läden und an Marktständen herrlich nach Souvenirs und Mitbringseln stöbern.
Puerto Rico bietet eine Vielzahl von Naturschönheiten und sollte auf jeden Fall im Rahmen einer Rundreise erkundet werden, denn das Land ist für einen reinen Badeurlaub viel zu schön. Wer seinen Aufenthalt auf eigene Faust organisiert, wird sehr bald feststellen, dass es nicht einfach ist, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Insel zu bewegen. Es empfiehlt sich, ein Auto zu mieten, um die vielen sehenswerten Orte des Inselstaates anzufahren.
Ponce, die Perle des Südens (La Perla del Sur)
Die zweitgrößte Stadt Puerto Ricos ist das, an der Südküste liegende, Ponce. Der Ort beeindruckt durch seinen bunten Stilmix. Gebäude im Art Déco oder in der Neoklassik stehen unmittelbar neben Häusern der kreolische Architektur. In Ponce befindet sich auch das meistfotografierte Gebäude des Landes: die alte rote Feuerwehrstation, die heute ein Museum beherbergt. Zu den weiteren Highlights der Stadt gehören eine Zuckermühle und ein Rum-Museum, die besichtigt werden können und einen guten Einblick in diese traditionellen Industriezweige geben.
Der Nationalpark El Yunque
Nicht nur für Naturfreunde sollte ein Besuch dieses eindrucksvollen Nationalparks im Nordosten auf dem Ausflugsprogramm stehen. Verschiedene Wanderwege führen durch das mehr als 100 km² große Gelände und können begangen oder beritten werden. Der am Besucherzentrum beginnende Baumwipfelpfad bietet aus 20 m Höhe eine ganz andere Perspektive auf den Regenwald. Im Schutzgebiet hat man die Möglichkeit, 240 verschiedene Arten von Regenwaldbäumen kennenzulernen und unterwegs immer wieder auf tosende Wasserfälle zu treffen.
Die üppige, tropische Vegetation ist auch ein perfekter Lebensraum für viele Tierarten und so bekommt man, mit etwas Glück, einen der Coqui-Frösche zu sehen, die hier ideale Bedingungen vorfinden. Sein charakteristisches Gequake ist die ganze Nacht über in vielen Varianten zu hören. Zu den endemischen Tierarten Puerto Ricos gehören auch der silbergraue Angela Waldsänger und eine farbenfrohe Papageienart. Außerdem trifft man überall auf der Insel auf die einheimischen Leguane (Iguanas), die bis zu zwei Meter lang werden können. Sie sind zwar für die Einheimischen eine absolute Plage, sorgen bei Touristen aber immer wieder für Entzücken.
Die schönsten Strände von Puerto Rico
Der Karibikstaat besitzt zahlreiche palmengesäumte, feinsandige Küstenabschnitte, die einem Reisekatalog entsprungen zu sein scheinen. Für Wassersportbegeisterte eignet sich zum Beispiel der Crashboat Beach bei Aguadilla an der Nordwestküste hervorragend. Hier werden Boots- und Tauchausflüge ebenso angeboten wie Jetski-Fahren und Paragliding. Am Rincon Beach dagegen treffen sich Surfer und dieser Hotspot ist auch für seine traumhaften Sonnenuntergänge bekannt.
Schnorchelfans kommen an vielen Orten Puerto Ricos auf ihre Kosten und auch einige der vorgelagerten kleinen Inseln sind absolute Schnorchelparadiese. Besonders beliebt sind unter anderem die Eilande Vieques und Culebra. Wer einen ruhigeren Strand vorzieht, kann durch eine karge Wüstenlandschaft, die einen unglaublichen Kontrast zu der ansonsten so üppig grünen Natur auf Puerto Rico bildet, an die äußerste Südwestküste fahren. In Cabo Rojo befindet sich eine versteckte kleine Badebucht.
Die beste Reisezeit für Puerto Rico
In der Karibik herrscht tropisches Klima mit ganzjährig relativ konstanten Temperaturen. Der meiste Niederschlag fällt in den Monaten April bis November, wenn es, mit Ausnahme des trockeneren Südens, teilweise zu starken Regenfällen kommen kann. Die beste Reisezeit liegt in der Periode von Dezember bis April, wenn die Temperaturen nur selten die 28℃ Marke übersteigen und das Hurrikan-Risiko äußerst gering ist.
Kulinarische Spezialitäten auf Puerto Rico
Die puertoricanische Küche ist von spanischen und kreolischen Einflüssen geprägt. Wie überall in der Karibik gehören Reis und Huhn zu den beliebtesten Gerichten. Auch Süßkartoffeln und frittierte Teigtaschen, die mit Fleisch oder Krabben gefüllt werden, stehen häufig auf den Speisekarten. An Getränken sind natürlich alle internationalen Erfrischungsgetränke erhältlich und unter den Kaffeesorten gilt Café con leche, der zu gleichen Teilen aus Espresso und Kondensmilch besteht, als Spezialität. Die vielen hier wachsenden tropische Früchte werden von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen gern gegessen.
Puerto Rico ist ein traumhaftes Reiseziel, das für Strandurlauber und Wassersportfans ebenso geeignet ist wie für Naturfreunde.