„Zwischen Bougainvilleen und Explosionen von Ginster verliere ich mich in der Schönheit dieser Sonnenuntergänge und finde auf der Erde mein Paradies“.
Dieses Zitat stammt vom Literatur-Nobelpreisträger Eugenio Montale, welcher so seine Begeisterung für die kleine Insel Ponza zum Ausdruck brachte. Und doch gehört sie nicht zu den bekanntesten Anlaufstellen im sonst so viel bereisten Italien. Wer Ponza besucht, geht hiermit einem wahren Geheimtipp nach, der außerhalb Italiens nicht sehr bekannt ist.
Fakten zu Ponza
Ponza gehört zu einer der Pontinischen Inseln und liegt im Tyrrhenischen Meer, zwischen der Hauptstadt Rom und Neapel gelegen. Die Fläche von 7,3 km² zeigt die Form einer Sichel und beherbergt etwa 3.300 Einwohner, von denen die meisten im Hauptort Ponza sowie in Le Forna an der Westküste leben.
In früheren Zeiten wurde die Insel häufig als Ort für die Internierung verschiedener geschichtlich relevanter Persönlichkeiten genutzt. So wurden unter anderem Benito Mussolini und Papst Silverius hier unter Arrest gesetzt. Letzterer fand auf der kleinen Insel seine letzte Ruhestätte. Und auch Homer verewigte die Inselgruppe in seiner Odysee, durch die Sage von Odysseus und Circe.
Was macht Ponza zu einem interessanten Reiseziel?

Ponza gilt als eine der schönsten Inseln im Mittelmeer und ist bei Italienern ein sehr bekanntes und beliebtes Reiseziel für einen erholsamen Urlaub. Die zerklüfteten Steilküsten, wundervollen weißen Sandstrände und die zauberhaften kleinen Buchten bieten dafür die perfekte Kulisse. Da Ponza vom Massentourismus bisher verschont blieb, sind große Hotelkomplexe nicht zu sehen, und so wird das Bild geprägt von pastellfarbenen Häusern und kleinen, in die Architektur eingebetteten Hotels. Besonders geeignet ist die Insel für einen aktiven Urlaub mit Wandern, Schnorcheln und Baden, denn die Natur ist der eigentliche Star dieses kleinen Eilands.
Welche Sehenswürdigkeiten sollten besucht werden?
Zu den absoluten Highlights gehört der Hauptort Ponza. Dieser Ort, der wie ein Amphitheater ans Wasser gebaut wurde, weiß mit wundervollen pastellfarbenen Häusern und dem niedlichen, pittoresken Hafen zu begeistern. Hier lässt es sich exellent in einem der zahlreichen Restaurants bei einem Glas Wein und einer Pasta sitzen. Dabei den traumhaften Blick aufs Meer genießen und la dolce vita ist perfekt.
Ponza besitzt auch eine eigene Legende, denn hier soll sich Ende des 19. Jahrhunderts ein Liebesdrama abgespielt haben. Die junge Lucia Rosa soll von einem Felsen in den Tod gesprungen sein, weil sie ihren Geliebten, der ein armer Bauer war, nicht heiraten durfte.
Der Ort ist heute als Faraglioni di Lucia Rosa bekannt und bietet als Aussichtspunkt einen Treffpunkt für Romantiker und Liebhaber unglücklicher Liebesgeschichten.
Und auch Ponza hat ebenso wie Capri seine Grotten. Zu den bekanntesten zählt die Grotte des Pilatus, welche nahe dem Hafen von Ponza zu finden ist. Alte Statuen und weitere Verzierungen zeugen noch heute vom religiösen Nutzen, den dieser Ort in lang vergangenen Zeiten besaß. Die lange Nutzung der Grotte zeigt sich auch durch die Namensgebung, welche auf Pontius Pilatus zurückgehen soll. Für Freunde des Tauchsports gibt es im Secca dei Mattoni ein lohnendes Ziel für einen Gang in die Tiefen des Meeres.
Hier gibt es ein Wrack zu besuchen, welches 1985 in 30 Metern Tiefe entdeckt wurde. Das römische Schiff enthielt Amphoren und weitere kostbare Gegenstände.
Und auch zum Baden bietet Ponza schöne Buchten und Strände mit weißem Sand und kristallklarem Wasser.
Wie ist die Anreise nach Ponza möglich?

Die Anreise erfolgt mit dem Flugzeug zum Flughafen Rom oder Neapel. Von dort aus geht es weiter mit dem Schnellboot, der Fähre oder einem Tragflügelboot auf die Insel. Die Abfahrt ist auch von kleineren Städten möglich, sodass die Küste zwischen Rom und Neapel im Vorfeld noch mit einem Mietwagen befahren werden kann, bevor der Badeurlaub auf Ponza beginnt. Dabei sollte beachtet werden, dass im Sommer ausschließlich die Inselbewohner mit einem Auto unterwegs sein dürfen. Wer also im Sommer seine Zeit hier verbringen möchte, sollte den Wagen auf dem Festland stehen lassen.
Tipps für den perfekten Aufenthalt auf Ponza
Da die Anreise zur Insel etwas aufwendig ist, sollte genügend Zeit eingeplant werden.
Aufgrund der Tatsache, dass Ponza bei Italienern und zunehmend auch internationalen Jetset Größen sehr beliebt ist, lohnt es sich, die eigene Reisezeit außerhalb der Hauptsaison zu planen. Diese geht von Juni bis September, sodass sich besonders der Frühling und der Herbst anbieten, um einen entspannten Eindruck von diesem wunderschönen Eiland zu bekommen. Denn zu dieser Zeit teilt man sich die Insel fast ausschließlich mit Einheimischen und bekommt ein unverfälschtes Bild über das Leben auf Ponza und die Schönheiten der Natur.
Das Wetter jedenfalls spielt mit und bietet auch nach der Hauptsaison noch angenehm warme Temperaturen zum Erkunden und Ausspannen an den Stränden und in den Buchten.
🏨 Übernachten auf Ponza – charmant, individuell und stilvoll
Ponza bietet trotz seiner Beliebtheit keine Hotelkomplexe, sondern punktet mit stilvollen Boutique-Hotels, charmanten Pensionen und traditionellen Gästehäusern. Viele Unterkünfte befinden sich in restaurierten Fischerhäusern mit Meerblick oder auf kleinen Klippen mit Blick auf die Sonnenuntergänge. Besonders romantisch sind Zimmer mit eigener Terrasse über dem Wasser oder Apartments in den Gassen von Ponza-Stadt. In Le Forna, dem zweiten Ort der Insel, finden sich familiäre Unterkünfte mit Zugang zu versteckten Badebuchten. Die Preise sind – vor allem in der Nebensaison – deutlich moderater als auf bekannteren Inseln wie Capri. Wer besonderen Wert auf Ruhe legt, sollte ein Gästehaus abseits des Hafens wählen. Für Selbstversorger gibt es kleine Ferienwohnungen mit Küchenzeile und Blick auf das Meer. Es empfiehlt sich, früh zu buchen – besonders im Mai, Juni und September.
🍴 Kulinarik auf Ponza – Meer, Tradition und ein Hauch Luxus
Die Küche Ponzas ist wie die Insel selbst: ursprünglich, maritim und voller Aromen. Fisch und Meeresfrüchte dominieren die Speisekarten – frisch gefangen und oft noch direkt vom Boot serviert. Besonders beliebt sind Gerichte wie Spaghetti alle Vongole, gegrillter Tintenfisch oder gefüllte Calamari. Ein Muss ist auch der Ponza-Klassiker „Zuppa di Pesce“, eine reichhaltige Fischsuppe mit lokalen Kräutern. Dazu werden Weine von den benachbarten Inseln oder dem Latium serviert – etwa der Biancolella oder Falanghina. Wer lieber Süßes mag, sollte die typischen Mandelkekse oder Zitronentörtchen probieren. In Ponza-Stadt und Le Forna laden zahlreiche Terrassenlokale zum Essen mit Meerblick ein – oft mit stimmungsvollem Sonnenuntergang inklusive. Die Atmosphäre ist entspannt, das Preisniveau moderat bis gehoben – je nach Lage und Anspruch.
💑 Ponza für Paare – Inselromantik pur
Wer eine romantische Auszeit sucht, wird auf Ponza fündig. Die kleinen Buchten, das türkisfarbene Wasser und die blumenverhangenen Gassen bieten perfekte Kulissen für Zweisamkeit. Besonders bei Sonnenuntergang entfaltet die Insel ihre volle Magie – etwa beim Aussichtspunkt Lucia Rosa oder auf einem Bootsausflug entlang der Küste. Viele Paare entscheiden sich für ein Abendessen bei Kerzenschein mit Meerblick oder eine private Bootstour zu abgelegenen Stränden. Für Frühaufsteher lohnt sich ein Spaziergang durch den noch schlafenden Hafen von Ponza-Stadt – mit Kaffee und Cornetto in der Hand. Wer es aktiv mag, wandert gemeinsam zu den Klippen oder unternimmt einen Tauchgang in die geheimnisvollen Grotten. Ponza ist nicht laut, nicht überlaufen – sondern eine Insel, die für Ruhe, Nähe und echte Erlebnisse steht. Ideal auch für eine romantische Auszeit außerhalb der Saison.
🌿 Nachhaltigkeit und Entschleunigung
Ponza ist ein Gegenentwurf zum Massentourismus – und genau das macht die Insel so besonders. Die autofreie Sommerzeit, die kleinen Unterkünfte und die behutsame Entwicklung des Tourismus tragen zu einem sanften, nachhaltigen Urlaub bei. Viele Restaurants setzen auf lokale Produkte und fangfrischen Fisch – direkt von der Insel oder den umliegenden Gewässern. Auch der Müll wird getrennt und entsorgt – eine Herausforderung für eine kleine Insel, aber ein sichtbares Zeichen für Umweltbewusstsein. Die Abwesenheit von Strandbars, Beachclubs und Großhotels sorgt dafür, dass die Natur im Mittelpunkt steht. Wanderungen, Bootsfahrten oder ruhige Stunden in den kleinen Buchten fördern Entschleunigung statt Unterhaltung. Wer Ponza besucht, erlebt nicht nur eine Insel, sondern auch eine Haltung: bewusst, achtsam und ursprünglich.