Kaum ein anderer Bundesstaat verkörpert die Vielseitigkeit der USA wohl mit einer solchen Intensität wie Ohio. Mit seiner nördlichen Grenze zu Kanada gilt Ohio zwar als klassischer Nordstaat, hat sich aber im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden. Einst eines der wichtigsten industriellen Zentren der USA – besonders mit den beiden Städten Cleveland und Cincinnati – bietet der Bundesstaat heute genau die richtige Mischung aus atemberaubender Natur und den aufregenden Ballungsgebieten, in denen man die USA wie im Fernsehen erleben kann. Neben den Sehenswürdigkeiten in den Städten finden sich hier zudem viele Zeugnisse aus der Gründungszeit der USA.
Das Land zwischen Lake Erie und dem Ohio River
Den Namen hat Ohio von dem beeindruckenden Fluss, der sich durch den Süden des Bundesstaates zieht. Der Ohio River gilt als eine Verkehrsader und als eine Lebensader der USA und wurde schon in den frühen Jahren genutzt, um den industriellen Aufstieg der Nation zu unterstützen. Im Norden ist es vor allem der atemberaubende Lake Erie, der an seinen Ufern im Norden an Kanada grenzt, der das Bild des Staates dominiert. Zwischen diesen beiden majestätischen Wundern der Natur befinden sich nicht nur einige beeindruckende Städte wie Cleveland, Cincinnati oder Dayton, sondern auch viele Spuren der historischen Geschichte der USA.
Man hat bei einem Besuch in Ohio also zum einen die Möglichkeit in diese Metropolen einzuziehen und einige der ältesten Gebäude des Landes zu entdecken, historische Viertel zu erkunden und sich ganz auf den American Style of Life einzulassen. Zum anderen stehen in der Natur viele Möglichkeiten für die Beschäftigung zur Verfügung. Das üppige Grün von Ohio mit seinen Wäldern, Wiesen und Steppen ist ein Paradies für Urlauber mit dem Fahrrad, die sich innerhalb der hervorragenden Infrastruktur selbst ein Bild von dem Staat machen möchten, der sogar bei den US-Wahlen seit jeher als ein Indikator für die Stimmung im Land gilt. Das liegt nicht zuletzt an der gelebten Vielfalt von Ohio.
Ausflüge in die Natur und die ländlichen Gebiete von Ohio
Zugegeben, im Vergleich mit Staaten wie Vermont oder Washington bietet Ohio eher Flachland. Berge sind hier kaum welche zu finden. Dafür sind es vor allem die Wasserwege und die Seen, die Naturfreunde anziehen. Eine Tour rund um oder auf dem Lake Erie ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die hier für Aktivitäten in der Natur zur Verfügung stehen. Natürlich lohnt sich auch eine Boots- oder Kanufahrt auf den vielen Nebenflüssen des Ohio River, um sich ein Bild von der Natur des Staates zu machen.
Im Cuyahoga Valley-Nationalpark gibt es ein riesiges Netzwerk an Wander- und Fahrradwegen, die darüber hinaus noch lehrreiche Informationen über die ersten Siedler und die Landschaft bieten. Auch das Camping ist in diesen Teilen des Staates besonders beliebt und die urigen Campingplätze bieten ein ganz eigenes Gefühl von Freiheit. Die interessanteste Region für Wanderungen in den Bergen sind die Hocking Hills, die mit ihren Sandsteinformationen wohl einem Berg in Ohio am nächsten kommen.
Cleveland und Cincinnati – zwischen Industriestadt und Gründergeist
Zwar sind mit Columbus und Dayton zwei Städte formal wichtiger für Ohio, ein Besuch lohnt sich aber besonders in den beiden genannten Metropolen. Wer allerdings beispielsweise über Columbus anreist, sollte sich auf keinen Fall das German Village entgehen lassen. Das Gründerviertel, das bereits 1820 entstanden ist, war eine der ersten Siedlungen von Deutschen, die ihren Weg in die USA gefunden haben. Überhaupt sind die Spuren deutschsprachiger Siedler noch heute überall im Bundesstaat zu finden, was sich auch durch die Vielzahl von deutschen Restaurants beweisen lässt, die man noch heute in allen größeren Städten von Ohio finden kann.
Das Ohio Statehouse in Columbus gehört zu den ältesten Gebäuden des Bundesstaates und ist ein toller Anblick für Erinnerungen und für Fotos. Ein weiteres beeindruckendes Bauwerk ist der Carew Tower, der bereits 1930 erbaut wurde und zu den ersten größeren Gebäuden des Staates gehört. Das ist typisch, denn in dieser Zeit haben sowohl Cincinnati als auch Cleveland ihren Höhepunkt erlebt. Sie waren nicht nur zwei der kulturell wichtigsten Städte der USA, sondern auch maßgebliche Antreiber des Aufschwungs. Gerade im Fall von Cleveland hat sich das aber in den letzten Jahrzehnten verändert und der Niedergang der Industrie hat durchaus Spuren in der einst so stolzen Stadt hinterlassen. Trotzdem lohnen sich einige der alten Viertel noch heute, weil sie einen guten Einblick darin geben, wie die Menschen hier gelebt haben.
Ohio vor allem kulturell und kulinarisch entdecken
Der Staat Ohio mag nicht der Ort der vielen großen und bekannten Sehenswürdigkeiten sein. Dafür ist der Staat ein Hort der amerikanischen Kultur. In den Restaurants, Theatern, den Kinos und den vielen Museen wird der Geist der USA gelebt und wer ein bisschen mit den Klischees arbeiten möchte, wird hier den typischen Amerikaner aus dem Fernsehen finden. Daher sollte man es sich auch nicht nehmen lassen, einmal in das Nachtleben der Städte einzutauchen und in einem der vielen Steakhäuser zu essen und die Museen über die Blütezeit der Städte besuchen. So lernt man tatsächlich etwas über die Entwicklung der USA und wird auf dem Weg mit Sicherheit vielen interessanten und freundlichen Menschen begegnen, die sich über Besucher aus dem Ausland freuen.