Niederländischer als die Niederlande? Wir besuchen drei Inseln der Niederländischen Antillen.
Gouverneure vertreten das Mutterland und residieren in klassizistischen Amtssitzen mit bonbonfarbenen Fassaden, deren Attitüde recht respektabel und dennoch ohne Pomp ist. Ab und an besuchen auch Mitglieder des auf den Inseln besonders beliebten niederländischen Königshauses die Inseln.
An der unerschütterlichen Gastfreundschaft der Insulaner erfreuen sich aber auch weniger prominente Besucher, für die frisch gezapftes Amstel-Bier – aus Meerwasser original auf Curaçao gebraut – oder Gouda und Butterkekse bald selbstverständlich werden.
Dazu präsentiert sich ein immerwährender Sommer, der von sanften Passatwinden auf etwa 27,5 °C temperiert wird. So ist es kein Wunder, dass es in der kreolischen Landessprache Papiamento für „Wetter“ kein entsprechendes Wort gibt.
Curaçao: Amsterdam der Karibik
Die Hauptstadt der Insel Curaçao ist Willemstad. Hier sind die Stadtbezirke Scharloo, Punda und Otrobanda nicht ohne Grund Teil des Weltkulturerbes. Im „Amsterdam der Karibik“ gibt es eine einmalige Parade von über 300 Jahre alten Glockengiebeln entlang der Sint Annabaai und ringsum öffnen die herrschaftlichen Häuser der Pflanzerbarone die Türen ihrer mit seltensten Familienantiquitäten prall gefüllten Salons. Bestes Beispiel und unbedingt sehenswert ist das Landhuis Brievengat in Curaçaos Südwesten. Hier avancierte die allsonntägliche, lebensfreudige Merengue-Tanzveranstaltung zum Must des Sehens und Gesehenwerdens.
Hören sie „Curaçao“, denken viele Zeitgenossen allerdings zuerst an Likör, der zuckersüß und so türkisblau ist wie das weite Meer. Bis zu den Kupferkesseln der Destillerie Chobolobo dringt man nur offiziell geführt – und von den Betriebsgeheimnissen der Likörfirma wird man so gut wie nichts erfahren. Nur so viel: Am Anfang der betörenden Curaçao-Spirituose standen historische Versuche der einst spanischen Eroberer, die prallen Apfelsinen ihrer Heimat auf Curaçao anzusiedeln. Die Früchte dieser Anpflanzungen waren grobporige und mickrige Bitterorangen, die später zum Glücksfall wurden: Aus dem Öl der grünen, nicht ganz reifen Schalen wird heute einer der weltweit meistgetrunkenen Liköre destilliert.
Aruba: „One happy Island“
Unter dem fröhlichen Wahlspruch präsentiert sich Aruba als eine Art Land des Lächelns holländischen Ursprungs. Frohgemut erscheint die Inselmetropole Oranjestad mit farbenfrohen Malls und einem atemberaubend großen Strandbad, 25 Hotels und einem 18-Loch-Golfplatz. 12 Kilometer Sandstrand umgeben eine azurblaue Lagune und überall auf Aruba werden allfällige Karibikklischees garantiert bis hin zu luxuriösen Casinos und Neu-Schwanstein-Fassaden erfüllt.
St. Maarten – Insel der Holländer und Franzosen
Auf Sint Maarten ist der Platz für kaskadengeschmückte Paradieshotels knapp, teilen sich doch die Holländer und die Franzosen die kleine, friedliche Insel seit 1648. Drei Dutzend feinweiße Sandstrände gibt es hier trotzdem und die Inselhauptstadt Philipsburg wirkt wie eine bunt getünchte Petitesse. Absolut sehenswert ist auch das alte Fort Amsterdam mit grandiosen Ausblicken über die Niederländische Antillen.
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