• Menu
  • Menu
La Palma
La Palma auf den Kanarischen Inseln, Bild: Nikiforov Alexander / shutterstock

La Palma – entspannte Stille und Natur pur

San Miguel de la Palma, kurz La Palma genannt, ist die westlichste der Kanarischen Inseln und gewissermaßen die kleine Schwester Teneriffas. Vulkane, Kiefernwälder und schroffe Felsenküsten kontrastieren mit dem Tiefblau des Atlantikwassers, das hier besonders klar ist. Der üppigen subtropischen Vegetation verdankt die Insel ihre Beinamen „Isla verde“ und „Isla bonita“, also die grüne und die schöne Insel. Sie wird daher vorwiegend von Wanderern und Outdooraktivisten besucht oder von Menschen, die die Stille in der Natur schätzen.

Die Vulkane

La Palma ist eine junge Insel, nach geologischen Maßstäben, und an ihrer Südspitze dampfen noch heute heiße Fumarolen. Der vorerst letzte Ausbruch gebar dort 1971 den Vulkan Teneguia unter spektakulären Fontänen glühender Lava. Inzwischen gedeihen an seinen kargen, dunklen Hängen Weinstöcke, die den „Listan blanco“, eine vorzügliche Rebsorte, reifen lassen.

Weiter nach Norden teilt die Vulkankette der „Cumbre vieja“ die Insel in eine eher trockene West- und eine Osthälfte, an der sich die Passatwolken abregnen und eine üppige Vegetation sprießen lassen.

Der Nordteil der Insel wird dominiert durch einen riesigen Krater, die „Caldera“, entstanden vor Jahrmillionen in einer gewaltigen Explosion. Die mit 2.426 Metern höchste Stelle des Kraterrands trägt den Namen „Roque de los muchachos“. Ein ganz besonderer Ort, denn hier, oberhalb der Wolkendecke, ist die Luft extrem klar. Deshalb haben europäische Astronomen mehr als ein Dutzend Sternwarten um den „Roque“ herum errichtet. Dem Besucher bieten sie ein fremdartiges Panorama, er fühlt sich in eine bizarre Fantasiewelt versetzt, zwischen einsamer Natur und futuristischen Bauten.

Was erwartet den Besucher?

La Palma, Kanaren
Bild: Tamara Kulikova / shutterstock

Im Gegensatz zu den größeren Kanareninseln blieb La Palma vom Massentourismus verschont. Hotels sind eher selten, dafür findet man kleine Pensionen über die Insel verteilt. Mehrere Veranstalter bieten Direktflüge nach La Palma an, aber es gibt auch täglich mehrere Flüge zu den Hauptinseln Teneriffa und Gran Canaria. Vom Flughafen aus erreicht man schnell den Strand von Los Cancajos mit seinem inseltypischen schwarzen Vulkansand. Auch die Hauptstadt Santa Cruz ist in der Nähe, wo man das Flair der typisch spanischen Kirchen, Gebäude und Gassen schnuppern kann. Um den Westen zu erreichen fährt man über die Berge und durch einen langen Tunnel. Dort ist das Wetter meist sonnig, und bei Puerto Naos findet man Strände, sogar mit hellem Sand. Hier gibt es auch ein kleines Touristenzentrum mit ein paar Hotels. Auch lässt sich die hier noch intakte Unterwasserwelt erforschen. Doch egal wo man logiert, ein Mietwagen ist zu empfehlen um die Insel zu erkunden. Überall locken hübsche, malerische Dörfer mit ihren Festen und viele kulturelle Veranstaltungen, die hier noch für die Einheimischen und nicht für Touristen organisiert werden. Dennoch sind auch Fremde stets willkommen.

La Palma – Ein El Dorado für Wanderer

Das Meer um La Palma ist eine angenehme Zugabe für den Urlauber, allerdings spielen hier die Berge und Wälder die Hauptrolle. So ist La Palma die Insel der Wanderer, denen ein gut ausgebautes Wegenetz Orientierung und Sicherheit bietet. Die Wege sind manchmal steil und die Ausblicke atemberaubend.

La Palma Berge
Bild: Eric Gevaert / shutterstock

Im Nordosten liegt der „Barranco“ von Los Tilos, eine der vielen Schluchten, die die Bäche überall ins Vulkangestein gegraben haben. Hier regnen die Passatwolken besonders gerne ab, und so findet der Wanderer eine üppig grüne Vegetation mit mannshohen Farnen unter dem Blätterdach der hohen Bäume. Nach der Wnderung empfiehlt sich ein erfrischendes Bad in den natürlichen Meerwasserbecken von „Charco Azul“.

Eine spektakuläre und längere Wandertour geht über die Cumbre Vieja von der Passstraße zur Südspitze zu den Vulkanen Teneguia und San Andres. Der Ort heißt heute „Los Canarios“, doch der alte Name „Fuencaliente“ ist immer noch gebräuchlich. Dort kann man eine traditionsreiche Saline besuchen, wo noch heute Meersalz gewonnen wird und die begehrte Delikatesse „Fleur de Sal“.

Zwei weitere Wanderungen führen in den riesigen bewaldeten Krater der Caldera oder ganz oben auf dem Grat um sie herum.

Spezialitäten der palmerischen Küche

Auf La Palma findet man die typische, deftige kanarische Küche mit Fisch und Meeresfrüchten oder gegrilltem Fleisch und rustikalem Salat. Als Vorspeise gibt es meistens „Garbanzas“, einen Eintopf aus Kichererbsen. „Papas arrugadas“ sind einheimische leckere Kartoffeln, die nach dem Kochen mit Salzkruste serviert werden. Die wird mitgegessen. Speziell aus La Palma stammt der „Queso asado“: gebratener Ziegenkäse, garniert mit „Mojo“, einer Soße, die entweder rot, also scharf, oder grün mit Kräutern serviert wird. Zum Dessert gibt es Früchte oder „Flan casero“, ein hausgemachter Karamellpudding. Unbedingt probieren sollte man „Bienmesabe“, eine köstliche Kalorienbombe aus Mandeln und Honig. Übersetzt bedeutet das „es schmeckt mir gut“.

Ein ganz besonderes Reiseziel

Der Besucher wird auf La Palma nichts von dem vermissen was Reisende von einem Kanarenurlaub erwarten. Er wird aber manches finden, das man auf den anderen Inseln in dieser Qualität suchen muss. Es ist vor allem die Ursprünglichkeit der Natur, kaum berührt von der modernen Welt, die beeindruckenden schroffen Vulkane, denen man die Urgewalt ihrer Entstehung noch ansieht, die aber heute Stille und Einsamkeit ausstrahlen. Es sind die alten Häuschen, umgeben von bunten und duftenden Blumen, Obstbäumen und Weinreben. Es sind auch die kleinen und kurvenreichen Landstraßen, auf denen man nur wenigen Autos begegnet. Und es sind die Menschen, die Ruhe und Gelassenheit vermitteln. Eine Traumwelt für alle, die gerne träumen und die selbst entdecken wollen. Solchen Besuchern bietet La Palma ein Erlebnis, das noch lange nachwirkt.