• Menu
  • Menu
Gent
Gent in Flandern, Bild: Mapics / shutterstock

Gent – Die Blumenstadt aus Flandern

Wer eine Städtereise plant, denkt dabei nicht unbedingt als erstes an die Stadt Gent im Nordwesten von Belgien – schade, denn Gent ist eine moderne Universitätsstadt mit vielen sehenswerten Bauwerken, die an eine spannende und bewegte Geschichte erinnern.

Gent, Altstadt
Bild: TTstudio / shutterstock

Ein ideales Ziel für einen abwechslungsreichen Kurztrip und eine erholsame Auszeit zwischendurch. Gent liegt am Zusammenfluss von Leie und Scheide und hat rund 260.000 Einwohner. Damit ist sie nach Antwerpen die zweitgrößte Stadt der Region Flandern. Ihre markante Silhouette wird von den drei nebeneinander liegenden Türmen der St.-Nikolaus-Kirche, des Belfrieds und der St.-Bava-Kathedrale bestimmt.

Nur wenige Menschen wissen, dass Gent während des Mittelalters ein mächtiger Staatstaat und neben Paris eine der wichtigsten Metropolen in Europa war. Durch den Tuch-, Flachs- und Leinenhandel reich geworden, ließen die Kaufleute sich damals eindrucksvolle Wohnhäuser errichten und so stammen viele der heutigen Sehenswürdigkeiten in der mittelalterlichen Altstadt aus dieser Zeit. Besonders in den Straßen Graslei und Korenlei reiht sich ein wunderschönes, historisches Giebelhaus an das nächste. Einen tollen Blick auf diese prächtigen Gebäude der damals wohlhabenden Genter bietet sich von der romantischen St.-Michaels-Brücke, von welcher aus auch die besten Fotos gemacht werden können. Ein Bummel durch das autofreie Zentrum der „Stolzen Stadt“, wie ihr Beiname lautet, ist eine stressfreie und interessante Unternehmung.

Was gibt es in Gent zu sehen?

Wasserburg Gravensteen
Wasserburg Gravensteen, Bild: cge2010 / shutterstock

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Gent ist die gut erhaltene Wasserburg Gravensteen aus dem 12. Jahrhundert. In dem uralten Gebäude ist heute ein Museum untergebracht, dessen Besuch für Erwachsene und Kinder gleichermaßen interessant ist. Höhepunkte für die meisten Kids sind das Gefängnis und die Folterkammer im Keller der Burg.

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der Belfried, ein Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert, der sogar auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste verzeichnet ist. Der 100 m hohe Turm kann bestiegen werden und von oben genießt man einen wunderschönen Blick auf die Umgebung. Direkt nebenan steht die imposante Tuchhalle im gotischen Stil, die ein Symbol für jenen Industriezweig ist, dem Gent einen großen Teil seines Reichtums und Ansehens verdankt.

Ein Besuch in der St.-Bavo-Kathedrale ist für jeden Kunstliebhaber ein absolutes Muss. Die Kirche beherbergt eine Unzahl von Kunstwerken, von denen einige bereits mehr als tausend Jahre alt sind. Sie ist unter anderem für ihre 22 Altäre berühmt. Der bekannteste unter ihnen wurde im Jahr 1432 von Jan van Eyck gefertigt. Sein einmaliges Altarbild „Die Anbetung des Lamm Gottes“ ist im geöffneten Zustand 3,75 x 5,20 m groß.

Um einen guten Überblick über die interessante Geschichte von Gent zu bekommen, lohnt sich ein Besuch des Stadtmuseums (STAM), welches äußerst passend in mehreren Gebäuden aus verschiedenen Epochen untergebracht ist: in einer alten Abtei aus dem 14. Jahrhundert, einem Kloster aus dem 17. Jahrhundert und einem neu erbauten Gebäudeteil. Gent bietet aber auch eine Reihe von modernen Museen, wie zum Beispiel das S.M.A.K. für zeitgenössische Kunst und ein ausgesprochen spannendes Designmuseum.

Die Genter Märkte

Gent
gemütliche Gaststätten laden in Gent zum verweilen ein, Bild: Catarina Belova / shutterstock

Wer gerne über Märkte schlendert, sollte sich freitags, samstags oder sonntags zum Bij-Sint-Jacobs-Platz begeben, wo an diesen Tagen ein großer Trödelmarkt abgehalten wird. Hier können Sammler jede Art von Kunst und Kitsch günstig erwerben. Zusätzlich haben sich in den umliegenden Geschäften auch zahlreiche originelle Antiquitäten- und Kuriositätenläden angesiedelt.

Gent wird auch als „Blumenstadt“ bezeichnet, da in ihrer näheren Umgebung viele Baumschulen und Pflanzenzuchtbetriebe liegen und so findet hier natürlich auch regelmäßig ein farbenprächtiger Blumenmarkt statt. Jeden Sonntag treffen sich Einheimische und Touristen auf dem Kouter Platz, um zu kaufen oder sich einfach am Anblick und am Duft zu erfreuen. Viele Leute kommen allerdings auch speziell wegen der angenehmen Atmosphäre und der tollen Musik hierher. Im Zentrum des Kouters befindet sich nämlich ein schmiedeeiserner Musikpavillon von 1878, in dem Musiker stets für eine tolle Stimmung sorgen.

Auch wenn Gent, was die Besucherzahlen anbelangt, bisher noch im Schatten von Brüssel steht, so ist die Geburtsstadt Karls V doch ein echtes Juwel unter den Städtereisezielen. Es lohnt sich, diesen Ort mit der gelungenen Verschmelzung aus Geschichte und Moderne zu entdecken. Gent eignet sich während des ganzen Jahres ausgezeichnet für einen Wochenendtrip beziehungsweise einen Kurzurlaub.