Die Alpen im Herzen von Europa bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Wintersport. In erster Linie natürlich zum alpinen Sport, sprich alles, was auf Skiern einen Berg hinabführt. Doch auch für Langlauf sowie weitere Wintersportarten bietet sich hier die Gelegenheit. Einige der größten und vor allem attraktivsten Skigebiete der Alpen befinden sich auf französischem Terrain. Hunderte Kilometer an Skipisten sowie zahlreiche Skiliften versorgen den Besucher dieser französischen Skigebiete mit ausgedehntem Skispaß. Welche Wintersportorte in Frankreich die populärsten und ansprechendsten unter den in großer Zahl vorhandenen sind, verraten die folgenden Absätze; jeweils mit einer kleinen Erläuterung zu dem vorgestellten Wintersportort. Einer von ihnen liegt sogar in den Pyrenäen.
Olympia und viel Sport-Historie
Chamonix
Dieser Ort, der mit vollem Namen eigentlich Chamonix-Mont-Blanc heißt, ist der vielleicht bekannteste Wintersportart ganz Frankreichs. Das liegt auch daran, dass hier die ersten Olympischen Winterspiele 1924 ausgetragen wurden. Dies wiederum war natürlich nur deshalb möglich, weil die beiden anliegenden Skiberge Le Brévent und La Flégère hervorragende Möglichkeiten fürs alpine Skifahren bieten. Letzterer ist dabei eher für Familien und Anfänger geeignet, während der erstgenannte anspruchsvolle und teils extrem schwierige Pisten bietet. Diese bilden aber nur eines von insgesamt sechs verschiedenen Skigebieten um Chamonix herum, die zusammen über 150 Kilometer an Pisten bieten. Zudem ist die gesamte Region infrastrukturell – also Verkehr, Unterkunft und Versorgung – bestens ausgerüstet.
Val-d’Isère
Ebenfalls äußerst bekannt ist dieser Wintersportort, obwohl er gerade einmal 1.500 Einwohner zählt. Seine beiden Hausberge Solaise und Bellevarde bilden des Skigebiet Killy, das nach dem hier aufgewachsenen Olympiasieger im Skifahren, Jean-Claude Killy, benannt ist. Val-d’Isère liegt nur 5 Kilometer von der Grenze zu Italien entfernt, war Schauplatz der Olympischen Winterspiele 1992. Hier liegt auch das Terentaise-Tal, das über die größte Zahl an Weltklasse-Skigebieten der ganzen Welt verfügt. Daneben sind auch noch die Skigebiete Paradiski und Les Trois Valées rasch von Val-d’Isére zu erreichen.
Wo sich Tour de France und Wintersport die Hand reichen
Courchevel
Dieser Ort ist der erste überhaupt in ganz Frankreich, der in ein Ski-Resort umgewandelt wurde. Im Falle von Chamonix geschah dies bereits im Jahr 1946. Dabei besteht Courchevel aus fünf eigentlich kleinen Dörfern, die um eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten erweitert wurden. Mit rund 2.100 Hektar Fläche an Skigebieten ist jenes von Courchevel eines der größten der Welt. Beinahe 500 Kilometer an Skipisten gibt es im direkten Umfeld zu nutzen, die sich auf 105 verschiedene Pisten verteilen. Natürlich sind alle perfekt mit Skilifts zu nutzen. Hinzu kommen 128 Kilometer an Langlaufloipen, trotz der sehr bergigen Topographie von Courchevel und Umgebung. Anders als viele andere französische Wintersportorte wird Courchevel auch im Sommer stark frequentiert. Dann betreiben die Gäste Bergsteigen, Bergwandern oder Mountainbiken. Zudem gibt es hier zahlreiche Feste und sogar Kunstausstellungen zu besuchen.
Les Deux Alpes
So heißt ein französisches Zentrum für Wintersport im Département Isère. Mit seiner Lage in den Dauphiné-Alpen auf 1.650 Metern Höhe am nahezu 4.000 Meter hohen La Meije ist es auch abseits der Pisten ein Erlebnis, diesen Ort als sein Reiseziel zu wählen. Vorangetrieben wurde die Entwicklung von Les Deux Alpes vom kleinen Bergdorf zum Skizentrum seit den 1950er Jahren. 220 Kilometer Abfahrtsstrecke verteilt auf 102 Skipisten, die von 51 verschiedenen Liften bedient werden, locken hier jährlich Abertausende Gäste aus aller Welt an. Im Gegensatz zu den meisten französischen Wintersportorten in den Alpen findet man hier auch Loipen für den Skilanglauf. Deren Länge beläuft sich auf 25 Kilometer, die die drei Rundwege zusammen ergeben.
Familiär geprägte alte Dörfer laden ein
L’Alpe d’Huez
Dieser Ort hat seine Popularität eigentlich davon, eine berühmte Bergankunft des Radrennens Tour de France zu sein. Doch im Winter gibt es hier auch ausgiebige Möglichkeiten für den alpinen Skisport. Hier entstand in den 1930er Jahren der erste Schlepplift überhaupt. Insgesamt nicht weniger als 249 Kilometer an Pistenstrecken sowie 84 (!) Skilifte befinden sich in unmittelbarer Umgebung von L’Alpe d’Huez. Der Großteil der Pisten ist eher von leichtem Schwierigkeitsgrad, weshalb sich ein Trip nach L’Alpe d’Huez besonders für Einsteiger beim Skifahren anbietet. Eine Vielzahl von Beschneiungsanlagen sorgt auch bei milden Temperaturen für garantierten Schnee- und Skigenuss. Für erfahrenere Skifahrer bieten sich viele Möglichkeiten, abseits der Pisten im Tiefschnee zu fahren oder die mit 16 Kilometern längste „schwarze“ – also der schwierigsten Kategorie – Piste Sarenne zu fahren.
Les Gets
Dieser idyllische, familiär geprägte Ort hat seine Wurzeln im 11. Jahrhundert. Noch heute ist er absolut malerisch zu nennen, auch wenn durch die vielen Chalets, in denen Wintersporttouristen nächtigen, der Umfang des Dorfes stark zugenommen hat. Gelegen in der Region Auvergne-Rhônes-Alpes hat man hier direkten Zugang zum Skigebiet Les Portes du Soleil, das mit sage und schreibe 650 Kilometern an Skipisten aufwartet. Diese sind größtenteils auf Familien und somit auch auf Einsteiger beim Skifahren ausgerichtet. Dementsprechend ist auch die Struktur der Gäste in Les Gets, dessen Ortskern weiterhin authentisch historische Atmosphäre bietet.
Malerisch und abgeschieden vor imposanter Bergkulisse
Pra-Loup
Dieser französische Wintersportort liegt im Dèpartement Alpes-de-Haute-Provence und ist Teil des Skigebiets Espace Lumière. Es ist das fünftgrößte Skigebiet der Südalpen und bietet 180 Kilometer Skipisten, die wiederum von 38 Skiliften erschlossen werden. Zudem ermöglichen insgesamt 21 Schneekanonen auch bei widrigen äußeren Bedingungen stets das bei einem Trip hierhin gesuchte Skifahr-Erlebnis.
La Pierre Saint-Martin
Dieser nicht in den Alpen, sondern in den Pyrenäen zu findende Skiort liegt direkt an der Grenze zu Spanien. Er verfügt über 20 verschiedene Skipisten, welche alle den über 2.000 Meter hohen Pic d’Arlas hinabführen. Diese werden von 11 Skilifts bedient. Jenseits der Grenze hat man Zugang zu 25 Kilometer Langlaufloipen. Die Unterkünfte sind hier explizit auf den Besuch von Familien ausgelegt, die größtenteils in Chalets unterkommen. Abseits des Wintersports gibt es in der Umgebung auch riesige, der Öffentlichkeit zugängliche Höhlen mitten in den Bergmassiven der Pyrenäen.
Fazit zu den schönsten Wintersportorten in Frankreich
Die Zahl der Wintersportorte in Frankreich ist derart groß, dass hier tatsächlich nur eine ganz kleine Auswahl vorgestellt werden kann. Diese aber hat es in sich, vom weltbekannten Olympia-Schauplatz zum idyllischen Bergdorf ist alles dabei, was das Herz eines alpinen Skifahrers in Frankreich begehren kann. Womit ein erster, kurzer Überblick über die riesige Auswahl gegeben sein soll.