Cala d’Or liegt an den hügeligen Hängen eines Kiefernwalds oberhalb des türkis- bis tiefblauen Meeres. 60 Kilometer sind es von hier bis Palma. Der Ferienort im Südosten Mallorcas unterscheidet sich von anderen Feriensiedlungen der Insel: Er ist älter und schöner. Im Sommer wird er sehr voll, doch für ausufernden Massentourismus eignete sich Cala d’Or („Goldbucht“) nie. Hotel-Hochhäuser gibt es nicht. Weiße, niedrige Gebäude mit wenigen Stockwerken unter großen Pinien bestimmen im alten Ortskern das Bild. Ein Flair von Exklusivität liegt über dem Jachthafen an der schmalen Cala Llonga im Westen des Ortes.
Eine Feriensiedlung mit Häusern im Ibiza-Stil
Die behutsame Bebauung hat Cala d’Or dem Künstler und Architekten Josep Costa Ferrer aus Ibiza zu verdanken. Der kaufte schon in den 1930er-Jahren das Stück Küste, auf dem heute Cala d’Or liegt. Er wollte daraus eine Feriensiedlung mit Villen im Ibiza-Stil schaffen. Das ist ihm mit Hilfe anderer Gründer auch gelungen. Zu Beginn war Cala d’Or bevorzugter Ort für Künstler – für Maler und Architekten. Doch Cala d’Or ist im Lauf der Jahre und mit zunehmenden Tourismus gewachsen, an den Rändern und im Hinterland ist die Bebauung heute nicht mehr stilecht. Cala d’Or hat fast 4200 Einwohner.
Markt mit Flair in der nahen Stadt Santanyi
Cala d’Or gehört zur Gemeinde Santanyi – der nahen Stadt, die ebenfalls einen Besuch lohnt. Jeden Mittwoch und Samstag Vormittag findet dort ein Markt mit besonderem Flair statt! Hier treffen sich Mallorquiner, Residenten und deutsche Urlauber. Von Obst und Gemüse über Unterwäsche bis zu Kunsthandwerk, Souvenirs und Homemade-Biokäse wird an den Ständen zu Füßen der Pfarrkirche alles angeboten. Auch Cala d’Ors Nachbarorte an der Küste sind sehenswert. Im Nordosten liegt Porto Colom, im Südwesten Porto Petro – beides sind malerische Hafenstädtchen mit sehr guten Restaurants.
Der einladende Ortskern liegt an der Bucht Cala Gran
Wer aus Richtung Norden nach Cala d’Or kommt, hat die Straßendörfer S’Alqueria Blanca, Calonge oder S`Horta an der Ma-4012 passiert. Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel. Sie führen durch Felder und Mandelplantagen rechts und links der Straße. Schon im Januar beginnt hier früh die Mandelblüte und hüllt dann das Land in einen zarten, weiß-rosa Schleier. Am Eingang des Ortes liegt ein großer Kreisverkehr, in dessen Mitte eine moderne Metallskulptur steht. Wer nun immer geradeaus auf der baumbestandenen Avenida weiter fährt, gelangt zum Ortskern und zur Hauptbucht des Ortes, der Cala Gran. Das ist die größte Bucht. Etwas oberhalb und rückseitig davon liegen Hotels, Ferienhäuser, Apartments und zahllose Geschäfte.
Eltern mit Kindern lieben die kleine Cala d’Or-Bucht
Strand-Langläufer kommen in Cala d’Or nicht auf ihre Kosten, denn die Buchten mit wunderschönem gelb-weißen, feinen Sand werden alle durch Felsen begrenzt. In Cala d’Or können Besucher auf den Felsen in die nächst gelegene Bucht, die namensgebende Cala d’Or klettern. Dafür muss man aber trittsicher und fit sein – und das entsprechende Schuhwerk haben. Die Cala d’Or-Bucht wirkt klein und intim, das Wasser ist meist ruhig, denn sie wird durch eine davor liegende Landzunge geschützt. Deshalb wird sie gern von Familien mit Kindern zum Baden, Buddeln und Schnorcheln genutzt. Weitere Buchten sind die schon erwähnte Cala Llonga, die Cala Ferrera, Cala Esmeralda und die Cala Serena. Wer sie nicht zu Fuß abklappern will, kann sie mit der kleinen Touristenbahn erkunden, die übrigens auch nach Porto Petro fährt.
Flanieren und speisen im Jachthafen
In der Hochsaison wird es abends in der Fußgängerzone eng. Cala d’Or hat eine Restaurantmeile an der Av. Bélgica nicht weit vom Puntetes-Platz. Die Restaurants sind auf internationale Gäste eingestellt. Urlauber können hier die deutsche, die italienische, die mexikanische, die spanische und die mallorquinische Küchen vergleichen. Romantischer geht es aber abends im Jachthafen zu beiden Seiten der Cala Llonga zu. Auf den Schankterrassen sitzen die Gäste nah am Meer und genießen den Blick auf die auf dem Wasser schaukelnden Segelboote. Auf der Westseite der Cala Llonga, an der Spitze der Landzunge liegt die Befestigungsanlage Es Forti – ein burgähnliches quadradisches Bauwerk, das einst zur Verteidigung gegen Piraten diente. Von Mai bis Oktober kann man von Cala D’Or mit einem Boot nach Porto Colom und auch nach Cala Figuera schippern. Das letzgenannte Dorf, ein alter Fischerort, ist eindrucksvoll. Er liegt an einem sehr langen Fjord mit kleinem, natürlichen Hafen und bunten Bootshäusern. Es macht Spaß, oberhalb der Felsenbucht in einem Restaurant Fisch zu essen, der vielleicht vor Cala Figuera gefangen wurde.
Naturschutzgebiet mit vielen Wanderwegen
Ein besonderer Ausflug führt Urlauber in das Naturschutzgebiet Parc Natural Mondragó, südwestlich von Cala d’Or mit großen Parkplätzen. Es fährt auch ein Ausflugbus von Cala d’Or bis dorthin. Die wunderschönen großen Felsenbuchten mit türkis schimmerndem Wasser und Sandstränden dieses Parks sind völlig unbebaut. Sie laden zum Schwimmen in kristallklarem Wasser ein. Gut befestigte, gepflegte und bewaldete Wanderwege führen über die Klippen zu Aussichtspunkten, von denen man den Ausblick auf die Küstenlinie genießen kann. Hier kann man von einer Bucht in die andere spazieren, die schönste ist wohl die S’Amarador am Rand des Kiefernwaldes. Zum Rasten eignet sich dagegen die Cala Mondragó, denn hier gibt es einen Strandkiosk, der Getränke und kleine Mahlzeiten bereit hält.