Barbados – zwischen Zuckerrohr und Kokospalmen

Barbados, Bottom Bay
Bottom Bay, Barbados - Paradiesstrand auf der karibischen Insel Barbados., Bild: Simon Dannhauer/shutterstock

Die Insel Barbados, etwa neuneinhalb Flugstunden von Deutschland aus am östlichen Rand der Karibik gelegen, gehört wohl zu den schönsten Orten auf der ganzen Welt und ist die Traumdestination schlechthin für jeden sonnenhungrigen Strandliebhaber.

Sie verfügt im Vergleich zu den meisten anderen Inseln der Region über eine recht flache Topografie, da sie nicht vulkanischen Ursprungs ist und ist somit nicht nur zum Sonne tanken, sondern auch für Aktivitäten wie Fahrrad- oder Wandertouren geeignet. Barbados ist berühmt für seine weißen Sandstrände, das türkisfarbene und klare Wasser, leckere Kokosnüsse sowie einen unschlagbaren Rumpunch. Trotz all dieser verlockenden Eigenschaften ist Barbados eine vom Tourismus vergleichsweise unberührte Insel, die meisten Besucher kommen aus Großbritannien.

Zahlen und Fakten über Barbados

Red Clock Tower Barbados
Berühmter roter Glockenturm auf dem Hauptwachhaus in der Garrison Savannah. UNESCO-Garnison historisches Gebiet Bridgetown, Barbados, Bild: Filip Fuxa/shutterstock

Die Insel Barbados ist ein souveräner Inselstaat und Teil der Inselkette der Kleinen Antillen, zu denen zum Beispiel auch St. Lucia und Grenada gehören. Bis 1966 war Barbados noch eine Kolonie des Vereinigten Königreichs und die Spuren der Kolonialherrschaft sind heute noch vielerorts präsent, der Großteil der Bevölkerung sind Nachfahren ehemaliger Sklaven und England ist wichtiger Außenhandelspartner.

Die Hauptstadt von Barbados ist Bridgetown, hier leben etwa ein Drittel der knapp dreihunderttausend Barbadosianer. Die Amtssprache auf der Insel ist Englisch und es wird mit dem Barbados Dollar bezahlt. Für einen Euro erhält man durchschnittlich etwa 2,37 Barbados Dollor (Stand September 2025), das Preisniveau für Lebensmittel gleicht auf der Insel in etwa unserem deutschen. Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt 5 Stunden. Aus dem deutschsprachigen Raum kann man Barbados zurzeit direkt nur von Frankfurt am Main aus erreichen, ansonsten ist meist ein Umstieg erforderlich, häufig in London oder Miami.

In Barbados herrschen ganzjährig warme Temperaturen von etwa 26 Grad Celsius, aufgrund der Nähe zum Äquator gibt es hier keine klassischen Jahrzeiten. Es gibt jedoch eine von Mai bis Oktober andauernde Regenzeit, in welcher in sehr kurzer Zeit teils beachtliche Niederschläge fallen können. Für Touristen ist daher die Trockenzeit die attraktivere Reisezeit, zumal von Juni bis September auch Hurrikansaison herrscht und die tropischen Wirbelstürme, welche regelmäßig große Schäden anrichten.

Rum und Meer

Aufgrund seiner flachen Topografie ohne die, für Inseln vulkanischen Ursprungs typische, bergartige Erhebung in der Mitte eignet sich Barbados mit seinen ganzjährig tropischen Temperaturen hervorragend für den Anbau von Zuckerrohr, und so erstrecken sich die Plantagen im Inneren der Insel so weit das Auge reicht. An den Straßen, die durch das Innere der Insel führen, findet man häufig sogenannte Rumshacks, kleine Läden, in denen die Einheimischen ihren selbstgebrannten Rum verkaufen. Wer diesen häufig recht rudimentär anmutenden Läden nicht so ganz über den Weg traut, oder einmal einen Blick hinter die Kulissen der Rumherstellung werfen möchte, der ist bei der Mount Gay Rum Tour genau richtig. Hier lernen die Besucher alles über den Weg vom Zuckerrohr zum Rum und die außerordentliche geschichtliche Bedeutung des Rums für Barbados.

Hafen Barbados
Der Hafen von Barbados, Bild: Milan Portfolio
/shutterstock

Im Inneren der Insel findet man außerdem die Harrison Caves, ein beeindruckendes Höhlensystem mit kathedralenartigen Räumen, rauschenden Wasserfällen, glasklaren Seen und außerirdisch anmutenden Felsformationen.

Umgeben wird Barbados von weißen Sandstränden, die jeder Beschreibung trotzen. Auch wenn es schwer ist, einen Favoriten unter den Stränden zu finden, so gehört der Bottom Bay Beach auf jeden Fall zu den Schönsten seiner Art, denn hier findet man alles, was man sich von einem karibischen Traumstrand erwartet: weißen Sandstrand, Kokospalmen die Schatten spenden, glasklares Wasser und beeindruckende Felsformationen.

Eine Ausnahme dieser Strände sind die sogenannten Animal Flower Caves, die man im äußersten Norden der Insel findet. Hier hat das Meer gewaltige Höhlen in das Karstgestein gespült, an deren Boden im flachen Wasser Seeanemonen, die sogenannten Animal Flowers, leben.

Barbados aktiv

Auch wenn die meisten Besucher nach Barbados kommen, um am Strand die Hektik des Alltags zu vergessen, gibt es auf der Insel einige hervorragende Aktivitäten. Beim Schnorcheln im badewannenwarmen Wasser lassen sich bunte Fische, Seeanemonen und Meeresschildkröten entdecken. Wer sich beim Flaschentauchen etwas weiter hinaus traut bekommt die ganze Vielfalt des karibischen Meeres zu sehen.

Wer lieber an Land bleibt kann bei einer Fahrradtour die Insel entdecken, kleine Cafés und Restaurants am Straßenrand laden zum Verweilen im Palmenschatten ein, wenn es doch einmal zu warm wird. Eine kuriose Besonderheit auf Barbados ist der sogenannte Rihanna Drive, die Straße, auf der die weltbekannte Sängerin aufwuchs. Viele Fans kommen her und fotografieren sich mit dem Straßenschild, um zu zeigen, dass sie am Geburtsort ihres Idols waren.

Historisches Bridgetown und kulturelle Highlights

Red Clock Tower Barbados
Berühmter roter Glockenturm auf dem Hauptwachhaus in der Garrison Savannah. UNESCO-Garnison historisches Gebiet Bridgetown, Barbados, Bild: Filip Fuxa/shutterstock

Die Hauptstadt Bridgetown ist nicht nur das wirtschaftliche Herz der Insel, sondern auch reich an Geschichte und Kultur. Das historische Zentrum zusammen mit der Garnison gehört seit 2011 zum UNESCO-Welterbe. Besucher können hier beeindruckende Kolonialbauten, das Parlamentsgebäude im neugotischen Stil sowie den berühmten roten Glockenturm entdecken. Rund um den National Heroes Square wird die britische Vergangenheit von Barbados besonders sichtbar. Gleichzeitig pulsiert hier das Leben: kleine Geschäfte, bunte Märkte und freundliche Straßenhändler machen einen Spaziergang durch die Altstadt zu einem abwechslungsreichen Erlebnis. Wer Glück hat, erlebt während seines Aufenthalts auch das farbenfrohe Crop Over Festival, das alljährlich im Sommer stattfindet. Es gilt als größtes kulturelles Ereignis der Insel, bei dem Musik, Tanz und aufwendig geschmückte Paraden die Straßen füllen.

Sport und Aktivitäten abseits des Strandes

Neben den Stränden ist Barbados vor allem für Cricket bekannt – der Nationalsport wird fast überall gespielt. Im traditionsreichen Kensington Oval Stadion in Bridgetown finden regelmäßig spannende Spiele statt, die auch für Besucher ein echtes Erlebnis sind. An der Atlantikküste im Osten zieht es Surfer aus aller Welt an den berühmten Soup Bowl bei Bathsheba, wo die Wellen besonders kraftvoll brechen. Wer es lieber etwas ruhiger angeht, kann eine Bootstour entlang der Küste unternehmen oder beim Segeln die Insel aus einer ganz anderen Perspektive entdecken.

Natur und Tierwelt auf Barbados

Abseits der Strände bietet Barbados eine erstaunliche Vielfalt an Natur. Im Barbados Wildlife Reserve im Norden der Insel leben grüne Meerkatzen, Schildkröten, Pfauen und andere exotische Tiere in einem halbfreien Lebensraum. Für Naturliebhaber sind außerdem die Botanischen Gärten ein Muss – besonders der Andromeda Botanic Garden mit seiner beeindruckenden Sammlung tropischer Pflanzen und Blumen. Hier lässt sich ein entspannter Spaziergang mit eindrucksvollen Fotomotiven verbinden. Auch die felsige Ostküste rund um Bathsheba mit ihren bizarren Steinformationen zeigt eine ganz andere Seite der Insel und ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge.

Kulinarische Erlebnisse

Die Küche von Barbados ist eng mit der Geschichte der Insel verbunden und vereint karibische, afrikanische und britische Einflüsse. Ein echtes Nationalgericht ist „Cou-Cou and Flying Fish“, das gerne mit würzigen Soßen serviert wird. Frischer Fisch spielt auf fast jeder Speisekarte eine zentrale Rolle, und am Freitagabend zieht es Einheimische wie Besucher zum berühmten „Oistins Fish Fry“. Hier gibt es nicht nur fangfrische Spezialitäten vom Grill, sondern auch Musik, Tanz und ein unvergleichliches karibisches Lebensgefühl. Wer authentische Einblicke sucht, sollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.

Gaumenfreuden auf Barbados

Barbados
Ruhe und Entspannung auf Barbados, Bild: Svitlana Minazova / shutterstock

Die Karibikinsel Barbados hält für ihre Besucher eine Vielzahl an tollen Essensmöglichkeiten bereit. Den authentischsten Einblick in die Küche der Einheimischen erhält man in den kleinen Restaurants etwas abseits der großen Resortanlagen und öfter passiert es, dass einen die gastfreundlichen Barbadosianer einladen, das gesamte Menü durchzuprobieren.

Wer auf der Suche nach einer gehobenen Erfahrung ist, wird in den hervorragenden Fischrestaurants The Cliff, Daphne’s oder Cin Cin fündig, allesamt bieten fangfrischen Fisch aus den Inselgewässern an. Eine etwas anderes Frühstück erhalten Reisende beim Gospel Breakfast im The Crane Resort, einem der ältesten Resorthotels auf Barbados. Jeden Sonntag treten hier während des Frühstücks lokale Kirchenchöre auf und stellen ihre Gospelsongs vor.