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Tihany am Balaton
Blick auf Tihany, Bild: ZGPhotography / shutterstock

Tihany – malerisches Bergdorf am Balaton

Am Nordufer des Balaton in Ungarn, des größten Binnensees Europas, liegt die Ortschaft Tihany. Das Dorf befindet sich auf der gleichnamigen Halbinsel, sein Zentrum thront malerisch und weithin sichtbar mehr als 80 Meter über dem Wasser. Regionale Küche, ungarische Folklore und interessante Freizeitangebote ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an, zudem verfügt Tihany mit den Resten einer vor fast 1000 Jahren von König Andreas I. gestifteten Abtei über ein wichtiges Symbol ungarischer Geschichte.

Zentrale Lage am See ermöglicht optimale Mobilität

Tihany ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Der Ort verfügt zwar über keinen Bahnhof und ist auch ein Stück von der für die Balatonregion wichtigen Hauptstraße 71 entfernt, allerdings ist diese periphere Situation auf die Halbinsellage des Dorfes zurückzuführen. Das Straßennetz ist dennoch gut ausgebaut, da von hier aus die Autofähre zum südlichen Ufer des Balaton übersetzt. Sie verkehrt saisonabhängig alle 40 bis 60 Minuten, zudem sind Balatonfüred, Balatonföldvar und Siofok mit dem Ausflugsschiff zu erreichen. Linienbusse verbinden Tihany mit den nahe gelegenen Ortschaften am Nordufer des Balaton, so dass sich die Umgebung auch ohne eigenes Auto erschließen lässt.

Traumhafte Ausblicke und kulinarische Spezialitäten

Benediktiner-Kloster in Tihany
Das berühmte Benediktiner-Kloster, Bild: Botond Horvath / shutterstock

Die traumhafte Lage am Balaton mit wunderbaren Ausblicken über den See ist das Markenzeichen von Tihany. Der Ort liegt auf einem bis zu 80m hohen Berg und ist bereits aus der Ferne ein unübersehbarer Blickfang. Dieses Panorama und die ideale Fähranbindung lädt sogar Besucher, die ihren Urlaub eigentlich am Südufer des Balataon verbringen, oftmals zu einem kurzen Abstecher ein. Im Ortskern mit seinen engen und oft steilen Gassen kann der Urlauber die Vergangenheit der Region hautnah entdecken. Neben historischen Gebäuden sind Bauern- und Fischerhäuser wie in einem Freilichtmuseum liebevoll restauriert worden und geben mit ihren Laubengängen und Schilfdächern einen Eindruck über das frühere Leben im Ort.

Am Hafen von Tihany finden Touristen ebenfalls alles, was das Herz begehrt. Viele Terassen bieten einen wunderbaren Blick über den See, in den kleinen Gasthäusern, Csardas und Cafés können sich Reisende mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen. Am Balaton haben Fischspeisen eine lange Tradition und die feurige Fischsuppe gilt gerade in Tihany als Spezialität. Daneben gibt es natürlich auch ungarisches Gulasch, Fleischspieße und andere deftige Köstlichkeiten, aber auch für Kuchen und Torten in allen Variationen ist die Region berühmt.

Das historische Erbe von Tihany

Tihany ist ein kulturell bedeutender Ort am Balaton. Im Jahre 1055 stiftete König Andreas I. auf der Halbinsel eine Benediktinerabtei, die schnell überregionalen Einfluss erlangte. Die Gründungsurkunde des Klosters ist eines der wichtigsten Dokumente der ungarischen Geschichte, in der über 50 Ortschaften der Umgegend zum ersten Mal Erwähnung fanden.

Souvenirs Tihany
Klassische Töpferware in Tihany, Bild: pgaborphotos / shutterstock

Von den ursprünglichen Gebäuden ist bis auf die romanische Krypta nicht viel erhalten geblieben, allerdings sind gerade die Nachfolgebauten touristisch attraktiv, weisen sie doch auf die bewegte Geschichte Tihanys hin. So wurde der Ort bereits von den Mongolen in Mitleidenschaft gezogen, die darauf hin errichteten Festungsanlagen überstanden zwar die Zeit der türkischen Besatzung, wurden aber nach der Rückeroberung 1702 von den Habsburgern gesprengt. Das ursprüngliche Kloster war schon Jahrzehnte vorher abgebrannt, heute ist die dort im 18. Jahrhundert errichtete Barockkirche das weithin sichtbare Wahrzeichen von Tihany.

Die Geschichte des Ortes begann allerdings nicht erst im Mittelalter. Ausgrabungen haben ergeben, dass die Umgebung bereits in der Bronzezeit dauerhaft besiedelt war, später unterhielten die Römer von hier aus weitreichende Handelsbeziehungen. Über die wechselvolle Geschichte Tihanys können sich Besucher heute im Stiftsgebäude direkt neben der Kirche informieren. Die beeindruckende Ausstellung zeigt zahlreiche Exponate vom Plattensee, liturgische Gewänder und religiöse Artefakte, aber auch einige mittelalterliche Manuskripte und die Geschichte des legendären Königs Andreas können bestaunt werden.

Faszinierende Natur und wassernahe Freizeitangebote

Besucher, die sich nicht ausschließlich mit der Klostergeschichte auseinandersetzen möchten, sind in Tihany ebenfalls willkommen. Zahlreiche Wanderwege laden ein, die Natur der Halbinsel zu erkunden und dabei Burgen, Ruinen und die beiden vor Jahrmillionen entstandenen Krater-Seen „Belsö-to“ und „Külsö-to“ zu entdecken. Faszinierende Geysire zeigen dem Besucher, dass er sich noch immer in einer Region mit vulkanischer Aktivität befindet, gleichzeitig ermöglichen zahlreiche Aussichtspunkte immer wieder überwältigende Blicke über den See.

Am See selbst können Urlauber ebenfalls entspannte Tage verbringen. Baden gehört am Balaton natürlich dazu, wobei das Wasser in der Umgebung von Tihany besonders erfrischend ist, da aufgrund höherer Tiefen geringere Wassertemperaturen vorherrschen. Aus diesem Grund ist die Halbinsel auch bei Anglern sehr beliebt, während Segeln auf dem gesamten See ein angenehmer Zeitvertreib ist. Mit dem Schiff können Touristen schließlich auch zu den Nachbarorten gelangen, wobei malerische Weinberge, alte Dorfkirchen, versteckte Höhlen und mit Balatonfüred der älteste Kurort am Balaton warten.

Alle größeren Orte verfügen über die für den Balaton typische Shoppingmeile. Zahlreiche Stände und Buden bieten nützliche Kleinigkeiten, regionales Essen und Souvenirs an, während sich Nachtschwärmer insbesondere in der Seemetropole Siofok wohlfühlen dürften. Das ruhige Leben ist allerdings ebenfalls nicht weit, denn nur einige Kilometer vom See entfernt beginnt die Puszta. Urlauber können hier die unfassbare Weite der ungarischen Landschaft genießen und beobachten, wie Kühe und Ponys durch malerische Dörfer traben. Ein kleines, verstecktes Gasthaus ist in der Puszta ebenfalls schnell gefunden und zu schmackhaften, preiswerten Essen spielen nicht selten lustige Musikanten auf.