Die Sächsische Schweiz ist ein Teil des Elbsandsteingebirges. Die zerklüftete Felslandschaft liegt südöstlich von Dresden, schließt sich an das Osterzgebirge an und zieht sich bis nach Tschechien. Der tschechische Teil des Elbsandsteingebirges wird Böhmische Schweiz genannt.
Nationalpark Sächsische Schweiz – ein Paradies für Wanderer und Abenteurer
Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist bekannt als eines der spektakulärsten Wandergebiete Europas. Die zugängliche Wildnis verfügt über ein weitreichendes Netz an Wegen und Pfaden, auf denen Naturfreunde und Abenteurer mehrtägige Fußmärsche zurücklegen können. Die Wanderwege, deren Ursprünge zurück bis ins achtzehnte Jahrhundert reichen, sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade und Längen unterteilt. So findet jeder Besucher seinen individuellen Weg.
Es gibt Pfade, die zwischen Felsformationen verschwinden, unendlich lang wirkende steinerne Treppen, die Kundschafter einst anlegten, um die Gegend für Touristen und Naturliebhaber zu erschließen. Bizarre Felsformationen, riesigen Fingern gleich, wuchsen in den Himmel, Wind, Wetter und andere Naturgewalten schliffen sie glatt. Wasser schnitt tiefe Täler in die Felswände, Erosionen feilten die Steine rund. Das Ergebnis ist eine Landschaft, die ihres Gleichen sucht. So viele verschiedene Formen auf engstem Raum finden sich nur in einem Tetris-Spiel. Den Wanderer belohnen weitreichende Panoramaaussichten, deren Schönheit den Betrachter in seinen Bann zieht.
Der Malerweg schlängelt sich 112 Kilometer durch den Park und gilt als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. In acht Tagesetappen ist es möglich, den gesamten Weg entlang zu pilgern. Ein dichtes Netz an Übernachtungsmöglichkeiten und Rastplätzen für Wanderer vervollständigt das Angebot, den Nationalpark zu erkunden.
Sehenswürdigkeiten, Burgen und Schlösser
Charakteristisch für die Sächsische Schweiz ist der bunte Mix sehenswerter Attraktionen. Unberührte Natur, bizarre Felsformationen und imposante Bauwerke bilden eine abwechslungsreiche Erlebniswelt.
Die Bastei
Die Bastei ist eine der bekanntesten Felsformationen der Sächsischen Schweiz. Sie gilt als das beliebteste Ausflugsziel der Region und ist für die meisten Besucher und Wanderer Ausgangspunkt ihrer Abenteuer. Durch die zerklüfteten Elbsandsteine zieht sich eine Brücke von 76,5 Metern Länge. Sie bietet erstaunliche Ausblicke auf bekannte Felsformationen, zum Beispiel den Lilienstein oder den Königstein. Die Brücke dient als Zugang zur bekannten Ruine der Felsenburg Neurathen. Sie ist eine der größten mittelalterlichen Festungen, die ihre Erbauer in den Stein schlugen.
Das Polenztal
Ein Canyon in Sachsen? Das Tal der Polenz, Quellfluss des Lachsbaches, schiebt sich durch die unberührte Natur. Das Wasser schlängelt sich in vielen Schleifen seinem Lauf entlang. Das enge und tiefe Tal, in dem die Polenz ihr kühles Nass vorantreibt, zeigt den typischen V-artigen Ausschnitt hin zum Flussbett.
In der Nähe der Ortschaft Neustadt, die nicht weit vom Lauf der Polenz entfernt liegt, findet sich ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer: die Gautschgrotte. Die Grotte wird von 18 Meter hohen Felsen umrahmt. In kalten Jahreszeiten lässt sich dort ein Naturschauspiel bestaunen. Von der überhängenden Felswand tropft Wasser, das von tauendem Schnee stammt, und zaubert riesige Tropfsteine aus Eis rund um die Naturhöhle.
Beide Ausflugsziele, der Canyon Sachsens und die Gautschgrotte, lassen sich miteinander verbinden.
Festung Königstein
Die Festung Königstein ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Unzählige Besucher zieht sie jedes Jahr in ihren Bann. Die Burg galt als eine der sichersten Anlagen ihrer Zeit. Kurfürsten und Herzöge suchten Schutz in den Mauern der Bergfestung. Im Laufe der Geschichte diente die Anlage als Gefängnis, als Lazarett, erlebte rauschende Feste in glücklicheren Tagen.
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Barockgarten Großsedlitz
Einst wandelte August der Starke mit seinem Gefolge durch diesen Garten, der dem Park Sansoucci in Potsdam ähnelt. Weitläufige Gartenbaukunst prägt das Bild. Treppenanlagen, Wasserspiele, Figuren aus Sandstein und Schmuckvasen beeindrucken das Auge des Betrachters. Die Grundform des Barockgartens entstand zwischen 1719 und 1732. Sie ist bis heute in ihrer ursprünglichen Anordnung erhalten.
Barockschloss Rammenau
Die frühere Sommerresidenz mehrerer Adelsfamilien ist heute eines der schönsten Barockschlösser. Es beherbergt ein Museum, in dem Ausstattungsstücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert einen Einblick in den Alltag längst vergangener Tage gewährt. Kunstvolle Wandmalereien, stilvolle Salons hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Burg Stolpen
Das Schicksal der Gräfin Constantia von Cosel ist eng mit der auf einem erloschenen Vulkan errichteten Burg Stolpen verbunden. Nachdem sie bei August dem Starken in Ungnade fiel, verbrachte sie 49 Jahre in Gefangenschaft. Niemand vor ihr oder nach ihr lebte so lange auf dieser Burg. Heute lässt sich das Schicksal der Gräfin Cosel anhand von Ausstellungsstücken nachvollziehen.
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Schloss Weesenstein
Schloss Weesenstein ist etwas Besonderes. Es erscheint unlogisch: Unter dem Dachboden befindet sich der Festsaal, in der fünften Etage sind Pferdeställe zu Hause. Die Geschichte des Schlosses erklärt einiges. Siebenhundert Jahre wurde gebaut, abgerissen, neu gestaltet und altes erhalten. Das Ungewöhnliche ist die Art und Weise, wie das Schloss entstand. Von oben nach unten wurde hinzugefügt, verworfen und neu konstruiert, immer um den Berg, auf dem der Bau seinen Anfang nahm, herum.
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Burg Hohenstein
Die Burg Hohenstein erhebt sich auf einem Felssporn in unmittelbarer Nähe des Polenztales. Erste Erwähnung fand die Festung 1353. Die wechselhafte Geschichte erzählt von Nutzungen als Adelssitz, als Staatsgefängnis und als Jagdschloss. Später befand sich Deutschlands größte Jugendherberge in diesen Mauern.
Landschloss Pirna-Zuschendorf
Das Landschloss Pirna-Zuschendorf ist vor allem bei Pflanzenfreunden beliebt. Der Schlossgarten beherbergt die bedeutendste Kameliensammlung Deutschlands, hunderte Bonsaibäume, Azaleen und Hortensien. Ein Rundgang im Park des Landschlosses lädt zum Staunen und Bewundern ein.
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Schloss Kuckuckstein
Das alte Schloss Kuckuckstein wurde unter Heinrich I. als Grenzfeste auf einem malerischen Felsvorsprung über dem Flusstal der Seidewitz gebaut. Im Museum finden sich unter anderem Exponate, die aus der Zeit berichten, in der das Schloss als Treffpunkt für Freimaurer diente. Für den hohen Bekanntheitsgrad des Anwesens sorgte das DDR-Fernsehen. Von hier aus lief die Sendung „Zauber auf Schloss Kuckuckstein“. Der historische Schlosspark ist einer der wenigen erhaltenen sächsischen Hanggärten.
Die Sächsische Schweiz – ein Urlaubsparadies
Die Sächsische Schweiz hält für jeden Besucher individuelle Möglichkeiten, den Urlaub zu gestalten, bereit. Schlösser und Burgen bieten dem geschichtsinteressierten Pilger die Mittel, Neues zu entdecken. Naturliebhaber und Abenteurer erfreuen sich der unberührten Natur im Nationalpark Sächsische Schweiz.