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Geierlay Hängebrücke
Die Geierlay Hängebrücke, Bild: OE993 / shutterstock

Hängeseilbrückenerlebnis: die Geierlaybrücke im Hunsrück

Nepalesisch geht es zu, im Hunsrück. Denn die mit 360 Metern zweitlängste (seit 2017 ist die Titan RT im Harz mit 483 Metern die längste Hängeseilbrücke Deutschlands) deutsche Hängeseilbrücke „Geierlay“ ist den bekannten nepalesischen Vorbildern nachempfunden, die dort tiefste Schluchten überwinden, und die Infrastruktur voran bringen. Bei der deutschen Hängeseilbrücke, die die Ortschaften Mörsdorf und Sosberg verbindet, handelt es sich jedoch weniger um einen Verkehrsweg, als um eine Touristenattraktion.

Zunächst als unrealisierbar abgelehnt

Als Mörsdorf 2006 Pläne zur Dorferneuerung sammelte, fanden die Einwohner und Gemeindeoberen die Idee einer solchen Hängeseilbrücke zwar mehr als interessant, glaubten aber nicht an deren Umsetzbarkeit. Und legten die Pläne zu den Akten. 2017 gab es die Brücke dann doch. Heute ist die Gemeinde heilfroh darüber, denn das einzigartige Bauwerk wurde schnell zu einem Touristenmagneten.

100 Meter über dem Erdboden und bombensicher

In luftigen Höhen ist unterwegs, wer sich auf die Geierlay begibt. Die maximale Höhe über dem Erdboden ist mit 100 Metern ausgewiesen. Das Gesamtgewicht der Hängeseilbrücke beträgt 62 Tonnen. Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, für den sind diese Daten kaum fassbar. Einigen ist es beim Begehen der Brücke schon etwas mulmig zu Mute, denn wer Höhenangst hat, könnte nach wenigen Schritten lieber wieder umkehren wollen. Angst zu haben braucht aber niemand, denn die Sicherheitsstandards sind hoch gesetzt.

Es gibt eine Absturzsicherung aus massivem Maschendraht, die sich links und rechts des hölzernen Laufsteges nach oben zieht. Es kann also niemand daneben treten, denn man gelangt wie über eine Art Schneise von hüben nach drüben. Auch bei starkem Wind ist das Passieren der Brücke problemlos möglich, denn die Brücke hält Windgeschwindigkeiten von mindestens 200h/km Stand. Die Brückenbauer haben auch an die Montage von Windabspannseilen gedacht, die das Brückenkonstrukt bei Wind stabilisieren. Links und rechts sind Handläufe angebracht, an denen sich Brückenbegeher festhalten können. Wer eine „Überbevölkerung“ und eine damit einhergehende Absturzgefahr der Brücke fürchtet, kann sich ebenfalls beruhigt zurück lehnen. Denn mit einer Gesamttragfähigkeit von 76,5 Tonnen, kann die Brücke in etwa 950 Brückenüberquerer gleichzeitig aufnehmen, und hängt dabei immer noch bombensicher. Wem das alles dennoch zu heikel ist, seien die zahlreichen Wanderangebote rund um die Geierlay empfohlen. Sich die spektakuläre Hängeseilbrücke von unten oder vom Brückenrand aus ansehen, ist auch ein großes Vergnügen.

Alle Wege führen zur Geierlay – Wandern auf der Geierlayschleife

Wanderwege Geierlay
Rund um die Geierlay-Brücke gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, Bild: Marc Venema / shutterstock

Ob alleine, als Paar oder mit Kindern unterwegs: rund um die Geierlay wurde an alle gedacht. Rundwanderwege zwischen 3km und 14km Länge stehen den Besuchern zur Auswahl. Am häufigsten wird dabei die Geierlayschleife gewählt, die eine Länge von 6km aufweist. Start und Ende all dieser Rundwege ist jeweils das Geierlay-Besucherzentrum in Mörsdorf. Integriert ist selbstverständlich immer die Brückenüberquerung. Der Clou: sollte sich jemand der Mitwandernden am Ende doch nicht über die Brücke trauen, gibt es immer „Schleichwege“, die die Überquerung aussparen, und dennoch zum Ausgangspunkt zurück führen. Auf dem Weg lassen sich neben der Geierlaybrücke noch allerhand Entdeckungen machen, denn die Wege führen durch die herrliche Natur des Hunsrück, integrieren Waldwege, führen die Wandernden vorbei an Bachläufen und auch zu alten Gemäuern aus der Ritter-, Römer- oder Keltenzeit. Selbst Langstreckenwanderer, die sich auf dem Saar-Hunsrück-Steig befinden, führt die vorletzte der insgesamt 20 Etappen, mit einer kleinen Extraschleife, an der Geierlay vorbei.

Anfahrt zur Geierlaybrücke

Geierlaybrücke
Ein atemberaubender Anblick – auch von unten, Bild: Cengiz Deniz / shutterstock

Wer gar nicht zu Fuß gehen möchte, kommt schlecht zur Geierlaybrücke. Denn sie liegt mitten in der Natur, was aber auch den Reiz der Touristenattraktion ausmacht. Vom Besucherzentrum in Mörsdorf sind es 1,6km bis zur Brücke. Der Zugang von dort ist nur zu Fuß, oder mit dem Fahrrad möglich. Autos und Reisebusse finden genügend Parkplätze am Besucherzentrum. Auch Reisende mit Wohnmobil werden dort herzlich aufgenommen, und das nicht nur stundenweise. Wer möchte kann hier bis zu drei Tage Station machen und die herrliche Natur des Hunsrück erkunden.

Auch Radfahrer, die auf dem Schinderhannes-Radweg unterwegs sind, passieren auf ihrem 38km langen Rundkurs ab Kastelau die Geierlaybrücke. Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann sich am Besucherzentrum ein E-Bike ausleihen, und damit zur Brücke fahren. Das Fahrrad darf die Brücke, geschoben, passieren. Auf der Gegenseite in Sosberg, gibt es einen Besucherparkplatz in 1,9km Entfernung zur Brücke, der jedoch kleiner dimensioniert ist. Egal ob in Sosberg oder Mörsdorf: auf beiden Seiten wird an das leibliche Wohl gedacht. Die lokale Gastronomie lockt mit Spezialitäten