Die Insel Föhr gehört vielleicht nicht zu den bekanntesten friesischen Inseln, ist aber schon seit langer Zeit ein Geheimtipp für jene, die einen entspannten Urlaub ab von der Hektik des Festlandes machen möchten. Tatsächlich ist die Insel vor allem für die vielen Jugendfreizeiten und Klassenfahrten bekannt, da sie das Erlebnis Wattenmeer und friesische Inseln mit der tollen Seeluft und interessanter Geschichte verbindet. Dabei ist Föhr gar nicht so klein – immerhin ist es die bevölkerungsreichste deutsche Insel. Das ist aber nur ein Grund dafür, dass besonders in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen den Zauber der Insel für sich entdecken.
Was muss man über Föhr vor dem Besuch wissen?
Die Spuren auf der Insel deuten darauf hin, dass bereits in der Bronzezeit die ersten Einwohner hier zu finden waren. Damals war die Insel wohl noch teilweise mit dem Land verbunden und erst der steigende Meeresspiegel der Nordsee hat schließlich die tatsächlichen friesischen Inseln entstehen lassen. Spuren von dieser ersten Besiedelung gehören noch heute zu den Sehenswürdigkeiten, die man auf Föhr gesehen haben sollte. Seitdem hat die Insel ganz verschiedene Epochen erlebt. Eine Weile war sie ein Außenposten der Friesen, später war es ein wichtiger Ort für die Schifffahrt und viele Bootsleute und Kapitäne hatten hier ihren Sitz.
„Föhr liegt wie ein Ruhepol inmitten des nordfriesischen Wattenmeeres“
Michael Müller Verlag „Föhr & Amrum„
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich vor allem die Wirtschaft auf der Insel verändert. Spielten Fischfang und Landwirtschaft zum Beginn des letzten Jahrhunderts noch eine wichtige Rolle, ist es heute vor allem der Tourismus, der für das Überleben der Insel sorgt. Dabei spielen nicht nur die Übernachtungsgäste eine wichtige Rolle, die beispielsweise die gute Seeluft und die schöne Insel auf sich wirken lassen möchten, sondern vor allem die Tagestouristen. Sie kommen vom Festland oder andren Inseln und nutzen die Möglichkeit, sich einmal das beeindruckende Gebiet der nordfriesischen Inseln anzusehen.
Ein guter Grund für den Besuch auf Föhr und den anderen friesischen Inseln liegt mit Sicherheit in der beinahe fremd erscheinenden Lebensweise. Während mit Wyk zwar durchaus eine kleine Stadt entstanden ist, bewegt sich das Leben auf Föhr immer ein bisschen langsamer, als es auf dem Festland der Fall ist. Auch spielen die heimischen Kulturen und Traditionen noch immer eine wichtige Rolle. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass eine Form des friesischen Platt hier noch immer gesprochen wird. Auch gibt es viele Gelegenheiten, bei denen die Bewohner die alten Traditionen zur Schau stellen, die mitunter seit Jahrhunderten auf der Insel gepflegt werden.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel Föhr
Bei einem Besuch auf der Insel spielen vor allem die historischen Bauten eine Rolle. Obwohl vergleichsweise klein und mit einer wechselhaften Geschichte, zeigen sich noch heute die Spuren der unterschiedlichen Epochen. Ein gutes Beispiel sind beispielsweise die Hügelgräber, die einen Hinweis darauf geben, dass die Besiedelung der friesischen Inseln schon lange vor der modernen Zivilisation angefangen hat. Überhaupt spielen Gräber eine wichtige Rolle bei den Sehenswürdigkeiten. Die sprechenden Grabsteine an den Kirchen sind dafür ein Beispiel. Statt einfach nur an den Verstorbenen zu erinnern, erzählen sie die spannenden Lebensgeschichten jener, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Neben den Museen, die beispielsweise von dem entbehrungsreichen Leben auf der Insel in der Vergangenheit aber auch von den historischen Spuren auf Föhr erzählen, sind vor allem die berühmten Windmühlen ein Anziehungspunkt für die Besucher. Ganz in der Nähe der Stadt Wyk gelegen, wurden sie teilweise bereits im frühen 19. Jahrhundert errichtet und sind teilweise bis heute in der Form erhalten, wie sie einst erbaut worden sind. Auch sie sind ein Zeugnis davon, wie wichtig die Landwirtschaft einst war und wie man sich die besonderen Bedingungen mitten im Meer zu Nutze gemacht hat, um daraus einen Ertrag zu erzielen.
Natur und Kultur auf Föhr und den friesischen Inseln
Wer sich für einen Besuch auf den friesischen Inseln und besonders auf Föhr entscheidet, wird in der Regel die Natur im Hinterkopf haben. Das Naturschutzgebiet Wattenmeer hat eine ganz besondere Anziehung und besonders das Klima und die gute Luft laden Jahr für Jahr Tausende von Besuchern zu Wanderungen und Radtouren auf der Insel ein. Hier hat man jede Freiheit, die man sich wünschen kann. Geführte Touren führen bei Ebbe durch das Watt und erzählen, was es mit diesem besonderen Schauspiel der Natur auf sich hat. Wer mehr die Insel erkunden möchte, kann entlang von Dünen und hervorragend ausgebauten Wanderwegen einen ganz eigenen Eindruck von der Insel gewinnen. Die Museen und die regelmäßigen Veranstaltungen auf Föhr helfen zudem, die Kultur ein bisschen besser zu verstehen. Am Abend kann man dann bei einem der vielen Restaurants einkehren, gute Meeresfrüchte und typisch deutsche Küche genießen, während man sich von den langen Ausflügen in der Natur erholt.