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Barraquito, Kanarische Inseln
Barraquito, das traditionelle kanarische Kaffee-Getränk, Bild: Lotte van der Vlist / shutterstock

Diese Spezialitäten sollten Sie auf den Kanaren nicht verpassen

Die Kanarischen Inseln gehören aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und besonderen geografisch-politischen Lage für viele Europäer zu den absoluten Traumurlaubszielen. Die etwa 100-500 Kilometer westlich der Küste Marokkos gelegene Inselgruppe gehört politisch zu Spanien, geografisch aber zu Afrika. Dadurch treffen hier Aspekte europäischer und afrikanischer Kultur zusammen. Gerade mit Blick auf die kanarische Küche ist das für viele Reisende spannend.

Kulinarische Einflüsse

Die heutige Küche der Kanarischen Inseln ist von verschiedenen historischen Entwicklungen geprägt. Zunächst ist da die Vermengung von Aspekten der traditionellen Küche der Altkanarier mit der kulinarischen Kultur der Europäer, die die Kanaren im 15. Jahrhundert eroberten. Vor allem Elemente der andalusischen Kochkultur fanden auf diese Weise ihren Weg auf die Kanarischen Inseln. Auch viele Aspekte der lateinamerikanischen Küchenkultur fanden im Laufe der Jahre Eingang in die Kulinarik der Kanaren.

Während der Zeit des Franco-Regimes in Spanien waren die Kanarischen Inseln international weitgehend isoliert. Auch mit dem spanischen Festland war der Handel in dieser Phase stark eingeschränkt. In der Folge entwickelte die kanarische Küche sich in dieser Zeit vor allem mit Fokus auf die lokal verfügbaren Lebensmittel. Erst ab den 1960er-Jahren wurden die Kanarischen Inseln allmählich für touristische Besucher geöffnet. Seither findet wieder ein stärkerer Austausch statt.

Kulinarische Highlights, die man auf den Kanaren nicht verpassen sollte

Papas arrugadas con mojo

Papas arrugadas con mojo
Papas arrugadas con mojo, Bild: vasanty / shutterstock

Die „runzligen Kartoffeln“ sind das wohl bekannteste Gericht der kanarischen Küche. Vor allem als Vorspeisen und Snacks für zwischendurch sind sie bei Einheimischen und Besuchern der Inseln beliebt. Dabei handelt es sich um lange in sehr salzigem Wasser gekochte Pellkartoffeln mit einer leckeren Salzkruste. Durch langes Kochen und den hohen Salzgehalt schrumpeln die Kartoffeln im Laufe der Zubereitung zusammen, was dem Gericht seinen Namen gibt. Traditionell werden die Papas mit Mojo Picón serviert, einer pikanten grünen oder roten Soße, die vor allem aus Paprika, Knoblauch, Kreuzkümmel, Essig und Öl zubereitet wird. Mojo wird auch in zahlreichen anderen kanarischen Gerichten verwendet.

Barraquito

Der Barraquito ist ein vor allem auf Teneriffa beliebtes süßes, alkoholhaltiges Kaffeegetränk. Er ist aber auch auf den übrigen Kanarischen Inseln von den Getränkekarten in Cafés und Restaurants nicht mehr wegzudenken. Der Name des Barraquito bedeutet auf Deutsch so viel wie „kleine Hütte“, was wohl auf das besondere Aussehen des Drinks verweist. Aus typischerweise fünf Schichten ist das sehr sättigende, oft als Dessert genossene Getränk aufgebaut. Den Grund bildet süße Kondensmilch, darüber folgen Licor, Espresso und Milchschaum, der sich mit einem Teil des Kaffees vermengt und so die vierte Schicht bildet. Gekrönt wird das Ganze von einer zweiten Schicht Milchschaum. Ein gut gemachter Barraquito schmeckt nicht nur fantastisch, sondern ist auch ästhetisch ein echtes Kunstwerk. Die meisten Restaurants und Cafés bieten neben dieser traditionellen Variante übrigens einen alkoholfreien Barraquito an, in dem ein alkoholfreier Kaffeelikör Anwendung findet.

Queso asado con mojo

Dazu zählt zum Beispiel der Queso asado, ein würziger, weicher Grillkäse, der wie die Papas arrugadas oft als Vorspeise oder Beilage serviert wird. Der halbfeste Käse wird aus Kuhmilch hergestellt und hat einen milden, leicht salzigen Geschmack. Die knusprige Textur und das Aroma machen ihn zu einer beliebten Delikatesse. Die Mojo-Soße ergänzt ihn geschmacklich perfekt.

Ropa vieja

Ropa vieja ist ein traditionelles Gericht der kanarischen Küche, das in ähnlicher Form auch auf Kuba gegessen wird. Der Name bedeutet so viel wie „alte Kleidung“. Tatsächlich erinnert das aus langsam gekochten, in feine Fasern gezupftem Rindfleisch und Gemüse bestehende Gericht auf den ersten Blick ein wenig an zerlumpte Kleidung. Traditionell wird Ropa vieja mit Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten und natürlich Gewürzen zubereitet. Serviert wird es oft mit Reis oder Kartoffeln. Die Kombination aus zartem Fleisch und würziger Soße verleiht dieser Spezialität ihren unverwechselbaren, herzhaften Geschmack.

Escaldón de gofio

Auch Escaldón de gofio ist ein traditionelles Gericht der kanarischen Küche. Gofio ist ein auch in vielen anderen kanarischen Gerichten verwendetes geröstetes Getreide-, Mais- oder Kichererbsenmehl. Zur Zubereitung von Escaldón de gofio wird es mit heißer Brühe vermengt. Traditionell werden Fisch- oder Fleischbrühe verwendet, es gibt aber auch zahlreiche Restaurants, die das Gericht in einer vegetarischen Variante auf Grundlage von Gemüsebrühe anbieten. Ergänzt wird der so entstehende Brei um beliebige Zutaten. Häufig werden zum Beispiel Schinken- oder Speckwürfel, gehackte Zwiebeln und Knoblauch, Gemüsewürfel und natürlich verschiedene Kräuter verwendet. Auch geriebener Käse ist sehr beliebt. Häufig wird zum Schluss noch scharfe Mojo-Soße über die Gofiomasse gegeben.