Skiathos zählt, zumindest in der deutschen Tourismuslandschaft, zu den unbekannteren Reisedestinationen Griechenlands. Die Insel ist flächenmäßig das kleinste Eiland der Sporaden, aber mit rund 6000 Einwohnern die belebteste und unter Urlaubern auch die beliebteste. Skiathos ist eine wahre Schönheit mit einer ausgesprochen grünen Natur, türkisfarbenem Wasser und 60 verschiedenen Stränden. Viele davon sind nur vom Meer aus zugänglich und so erinnert das Bild von Segelschiffen und Yachten, die in den kleinen, traumhaften Buchten ankern, tatsächlich vielerorts an die Karibik. Das nur elf Kilometer lange und fünf Kilometer breite Skiathos besitzt sogar einen internationalen Flughafen (Alexandros Papadiamantis), der auch von ausländischen Charterfliegern bedient wird. Der nördliche Teil der Insel ist so gut wie unbewohnt und wird entscheidend von dem Bergzug rund um den 433 Meter hohen Mitikas Gipfel geprägt.
Die fantastischen Strände von Skiathos
Skiathos ist berühmt für seine rund 60 traumhaften Sandstrände, von denen einige zu den schönsten in ganz Griechenland zählen. Der Lalaria Beach im Norden der Insel gehört mit den steilen Klippen, der spektakulären Felsformation Tripia Petra und den weiß-blauen Kieselsteinen zweifellos zu den absoluten Highlights. Er ist nicht über Straßen, sondern nur per Boot erreichbar. Schon der Trip dorthin ist ein fantastisches Erlebnis, denn es geht an mehreren Meereshöhlen mit grünblau schimmerndem Wasser vorbei, die teilweise sogar groß genug sind, um hineinzufahren. Der abgeschiedene Lalaria Strand liegt in einer natürlichen Bucht, die von einer senkrechten Felswand begrenzt wird. Es gibt hier weder eine Snackbar noch einen Liegen- oder Sonnenschirmverleih, aber einen einmalig freien Blick auf die Ägäis.
Im Südwesten von Skiathos verzaubert ein weiterer Strand, der sichelförmige Koukounaries Beach, die Touristen. Er wird von einem dichten Pinienwald umgeben, hinter dem sich der Süßwassersee Strofylia versteckt. Der feine, helle Sand des „Pinienzapfenstrandes“, wie er übersetzt heißt, besticht in Kombination mit den Farben Grün und Blau, die für die ganze Insel so typisch sind. An diesem Küstenabschnitt gibt es ein vielfältiges Wassersportangebot und Aktivitäten in einer so atemberaubenden Natur machen garantiert gleich noch mehr Spaß. Auch Schnorcheln und Tauchen sind auf Skiathos, das für Mittelmeerverhältnisse noch eine relativ intakte Unterwasserwelt besitzt, unvergessliche Erlebnisse.
Ein weiterer beliebter Strand ist der lebhafte Megali Ammos Beach. Hier kann man sich zwischendurch in eine der malerischen Tavernen setzen und eine Griechenland-Szene wie aus dem Urlaubsprospekt oder der Ouzo-Werbung genießen.
Aufgrund der geringen Größe der Insel hat man auf Skiathos die Möglichkeit, viele verschiedene Strände zu entdecken. Während einer Rundfahrt wird man dabei mit Sicherheit auf seinen absoluten Lieblingsplatz am Meer treffen.
Skiathos-Stadt – Romantik pur
Wie auf vielen griechischen Inseln, heißt der Hauptort auch auf Skiathos einfach Chora. Der Hafen wird vom Wahrzeichen der Stadt, der eindrucksvollen Bourtzi Burg dominiert, die im 13. Jahrhundert auf einer kleinen Halbinsel errichtet wurde. Heute finden hier während des Sommers eine Vielzahl von Festen und Kulturveranstaltungen statt. Durch die engen, malerischen Gassen mit den meist weißgetünchten Häusern weht während der Urlaubssaison eine weltoffene, kosmopolitische Atmosphäre. Beim Bummel geht es vorbei an charmanten kleinen Boutiquen und Souvenirgeschäften, einladenden Tavernen und jede Menge Bars. Die Mehrzahl der in- und ausländischen Touristen auf Skiathos ist jung. Aufgrund des abwechslungsreichen Nachtlebens kommen unter anderem Studenten gerne auf die Insel. Abends werden die Straßen in Chora für den Autoverkehr gesperrt und die Restaurants stellen noch mehr Tische ins Freie.
Mit einem Frappé in der Hand den Hafen mit den sanft im Wind schaukelnden Segelbooten und Yachten zu beobachten, ist Entspannung pur. Fans des ABBA Films „Mamma Mia“, der zum Teil auf Skiathos gedreht wurde, können sich zu den verschiedenen Drehorten rund um die attraktive Promenade führen lassen und werden feststellen, dass es hier wirklich so wunderschön ist, wie es auf der Leinwand zu sehen war.
Sehenswürdigkeiten auf Skiathos
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenden in Griechenland, gibt es auf Skiathos keine nennenswerten archäologischen Attraktionen. In Kastro sind allerdings an einer schwer zugänglichen Stelle auf den Klippen, die Überreste der alten Inselhauptstadt zu sehen. Hier lebten zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert die meisten Inselbewohner, um vor den Überfällen der Piraten sicher zu sein. Von den damals rund 300 Häusern ist heute nur noch wenig erhalten, allerdings wurden einige Kirchen restauriert. Der Schriftsteller Alexandros Papadiamantis ist der berühmteste Sohn der Insel und wird von den Einheimischen fast wie ein Heiliger verehrt. Sein Wohnhaus, in dem er 1911 starb, ist heute ein Museum und sein Schädel wird sogar in der Marienkirche von Skiathos ausgestellt.
Die Pinienwälder, die etwa zwei Drittel der Insel bedecken, machen Skiathos zu einem exzellenten Ziel für Wanderfreunde. Insgesamt summiert sich die Strecke der schönen Feldwege und Trampelpfade auf eine Länge von fast 250 Kilometern. Da diese überwiegend im Schatten von Bäumen verlaufen, ist es auch im Hochsommer selten zu heiß für diese Aktivität. Besonders schön ist es natürlich im Frühjahr und zu Beginn des Sommers, wenn die klimatischen Bedingungen am angenehmsten sind. Die Tatsache, dass die meisten der Wege irgendwann ans Meer führen, wo man sich dann zur Erfrischung in die kühlen Fluten stürzen kann, ist ein weiteres Plus.
Skiathos unterscheidet sich in vielen Punkten von den meisten bekannten griechischen Urlaubsinseln. Es lohnt sich unbedingt, dieses Juwel in der Ägäis zu entdecken.