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Kap Formentor, Norden Mallorcas
Das Kap Formentor, Bild:www_balearentraum_de / Pixabay

Der Norden Mallorcas

Ein wildes Naturparadies zwischen antiken Städten und mittelalterlichen Burgen

Der dritte Teil unserer Mallorca-Serie führt uns heute in den Norden Mallorcas. Am Kap de Formentor zeigt sich die Insel von ihrer rauen Seite. Wer die nördlichste Spitze des Kaps erreicht, hält kurz den Atem an. Das wechselnde Spiel von Licht und Farben auf der weitgehend naturbelassenen Halbinsel überrascht selbst eingefleischte Mallorcakenner.

Kloster Lluc, Norden Mallorcas
Das Kloster Lluc, Bild:Hans / Pixabay

Nicht weniger verblüfft die Landschaft um das Kloster Lluc, welches sich hoch in der Serra de Tramuntana versteckt. Nahezu hinter jeder Kurve erwartet den Besucher eine andere Ansicht. Idyllische Finca-Oasen, schroffe Felswände, tiefblaues Meer und beeindruckende Panoramen ergeben eine Bilderbuchlandschaft. Eine 18 Kilometer lange Traumstraße führt zu einer der markantesten Landmarken Mallorcas. In der Altstadt von Alcúdia und im hübschen Künstlerstädtchen Pollença geht es hingegen romantisch zu.

Von himmlischen Gefilden zu malerischen Altstädten – wild und lieblich zugleich

Dreihundertfünfundsechzig Stufen bis zum Himmel, ländliche Stille, gewachsene alte Städte, architektonische Alpträume und ausgedehnte Strände – der Norden um Pollença und Alcúdia ist kulturell und landschaftlich ein facettenreiches Gebiet.

Auf dem Weg zum Kap Formentor

Formentor Leuchtturm, Norden Mallorcas
Der Leuchtturm am Kap Formentor, Bild:Walkerssk / Pixabay

Wenn die Klippen mehr als 200 Meter tief in das türkisblaue Meer fallen, sich eine in Fels geschlagene Straße kühn von Port de Pollença bis zum Leuchtturm windet, und die Serra Tramuntana im Meer versinkt, darf man sicher sein, das „wilde Ende“ Mallorcas erreicht zu haben. Die dramatische Felslandschaft über türkisblauen Buchten zeigt sich von ihrer unbändigen Seite. Vom Leuchtturm des Kap Formentor bietet sich eine fantastische Aussicht. Bei klarem Wetter genießt man sogar den Blick zur 40 Kilometer entfernten Nachbarinsel Menorca.

Tipp: Besonders in der Hochsaison wird die Fahrt für Auto- und Motorradfahrer tagsüber zum nervenaufreibenden Erlebnis. Nicht selten erscheint hinter der Kurve plötzlich ein großes Gefährt. Ausweichmanöver gestalten sich auf der engen Strecke eher schwierig. Statt Leitplanken trennt lediglich ein Mäuerchen das Auto vom Abgrund. In den frühen Morgenstunden oder zum späten Nachmittag ist der Verkehr ruhiger. Zu dieser Zeit sind auch die Lichtstimmungen besonders eindrucksvoll.

Nur wenige Kilometer weiter südlich eröffnen sich die feinsandigen und weit geschwungenen Buchten von Alcúdia und Pollença. Wer mag, legt eine Pause ein und verweilt in der Cala Pi de la Posada. Im Nordosten der Insel bei Pollença lockt das Strandleben. Der Sand kitzelt unter den Füßen, in der Nase duften die Pinien und bis zum Meer sind es nur wenige Schritte – Platja de Formentor ist ein wunderbarer Ort, um sich ganz dem Hier und Jetzt hinzugeben.

In einer betörenden Kulisse, gerahmt von einer 300 Meter hohen Felswand im Osten, liegt die nur wenige Kilometer von Pollença entfernte Cala de Sant Vincenç.

Willkommen in Pollença und den beschaulichen Orten im Norden Mallorcas

Wer die vielen Stufen zum Himmel, genauer: bis zur neogotischen Kapelle des Kalvarienbergs erklommen hat, darf sich nach seiner Rückkehr auf die unzähligen irdischen Genüsse

Pollença
Pollença, Bild:Medienservice / Pixabay

freuen. Schon gleich verwöhnt das Cafe am Fuße der Himmelstreppe seine Gäste mit allerlei Köstlichkeiten.
Das Landstädtchen ist ein eigenwilliger Ort – ein Ort für Mallorcakenner, ein Ort für Liebhaber des Schönen.

Der Treppenaufgang zur Kapelle und die engen verwinkelten Gassen sind auf der Insel einzigartig. Jeden Sonntag finden auf der kleinen Plaça vor der Kirche die schönsten Inselmärkte statt und nicht zuletzt ist Pollença die Stadt der Künstler. Die zumeist wohlhabenden Pollençiner pflegen traditionelles Handwerk, einen eigenen Dialekt und vor allem Künste. Das Städtchen beherbergt ein Dutzend Kunstgalerien. Ein leicht nostalgischer Touch ist stets präsent – Pollença hebt sich stark von anderen Provinzorten ab.

Die beliebten Touristenorte Alcúdia, Cala Sant Vicenç und Can Picafort

Wir verlassen das besondere Städtchen in Richtung Süden und gelangen in die weit geschwungene Bucht mit goldgelbem Sandstrand, die Bucht von Alcúdia.

Das Städtchen selbst ist das Kontrastprogramm zu Pollença. Die beiden Teile von Alcúdia sind für manchen wie Himmel und Hölle. Alcúdia ist umrahmt von seiner mittelalterlichen Stadtmauer, hübsch restauriert und fotogen. Der Port d’Alcúdia zieht sich vom Hafen bis zur Platja de Muro und geht dann nahtlos in eine Hotelzone über. Hier tummeln sich Gäste aller Nationen.

Im Sommer tobt der Bär, Jugendliche füllen Diskos und Pubs und unzählige Menschen schieben sich durch die Straßen. Hingegen wirkt die Innenstadt nahezu verträumt. Das autofreie historische Zentrum ist ein gut erhaltenes Ensemble mit Gebäuden vom 13. bis zum 17. Jahrhundert. Man kann herrlich durch die malerische Altstadt flanieren. An der Plaçeta de les Verdures erhebt sich die mit einem prächtigen Uhrturm versehene Casa Consistorial. Blumengeschmückte Terrassen und viele Restaurants laden zum Verweilen ein. Die hübschen kleinen Läden machen Lust auf Stöbern.

Nicht weniger begeistern die beschaulichen Ferienorte Cala Sant Vicenç und Ca´n Picafort. Unweit des schönen alten Städtchens Pollença besticht Cala Sant Vicenç als abgeschiedene kleine Siedlung von schöner Landschaft. Eine gute Wahl für Naturfreunde.

Indes lockt Can Picafort mit weitläufigen, feinen Sandstränden. Architektonisch ist der Ort keine Schönheit, dennoch verbringen vor allem deutsche Pauschalurlauber hier gerne die schönsten Wochen des Jahres. In jedem Fall ist das Städtchen ganz auf Touristen eingestellt.

Mallorca, Teil 1: Palma und die Südwestküste
Mallorca, Teil 2: Im Nordwesten Mallorcas
Mallorca, Teil 4: Der Südosten Mallorcas
Mallorca, Teil 5: Die Inselmitte Mallorcas