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Der Vierwaldstädter See
Der Vierwaldstädter See, Bild: gevision / shutterstock

Vierwaldstättersee, die Naturperle in der Schweiz

Urlaub am See oder in den Bergen? Wer sich nicht entscheiden kann, fährt einfach an den Vierwaldstättersee in die Schweiz. Dort gibt es beides. Mancherorts erinnert diese Naturperle fast an eine wilde Fjordlandschaft. Zwar ist Helvetia weder arm an Seen noch an zauberhaften Landschaften. Aber wer unter den rund 1500 Gewässern den schönsten wählen soll, wird vermutlich um den Vierwaldstättersee nicht herumkommen. Mehr Szenerie geht eigentlich nicht. Er besteht aus mehreren Seebecken und Buchten, umgeben von stolzen Bergen.

Mediterranes Klima

Von der ursprünglichen Landschaft einmal abgesehen, ist das Klima ebenfalls ein guter Grund an den Vierwaldstättersee zu reisen. Trotz der Nähe zu den Voralpen erwartet einen ein mediterranes Klima. Es sind gerade die schützenden Berge, die der Seeregion so angenehme Temperaturen bescheren. Daher prägen auch Bananenbäume, Palmen, Zypressen, Edelkastanien, Mandelbäume, selbst Feigen das Landschaftsbild.

Mit dem Dampfschiff über den See

Vierwaldstättersee
Mit dem Schiff über den Vierwaldstättersee, Bild: Thanakorn.P / shutterstock

Die charmanteste Art, den See mit seinen versteckten Buchen zu entdecken, ist eine ausgedehnte Tour mit einem Dampfschiff, auf der man auch Bekanntschaft mit Orten wie Küsnacht, Luzern, Weggis oder Beckenried macht. Gerade auf dem Schiff wird die Naturvielfalt deutlich. Ein verträumter kleiner See wird nach einer Kurve plötzlich zu einem großen Becken, das eine dramatische Landschaft freigibt. Per Schiff lassen sich übrigens auch die faszinierenden Berge erreichen. Man steigt einfach am entsprechenden Anleger aus und startet eine Wanderung auf den Rigi, den Pilatus, den Bürgenstock oder die Klewenalp. Natürlich gibt es auch Seilbahnen, die in die Bergwelt führen. Die steilste Zahnradbahn der Welt gondelt von Alpnachstad auf den Pilatus. 49 Grad Steigung sind da schon mal drin. Selbstverständlich kann man auch auf den Pilatus wandern. Vier Stunden dauert der Aufstieg, bevor man den rund 2000 m hohen Gipfel erreicht hat. Die Mühe wird durch einen gigantischen Blick auf den See belohnt. Mit ein bisschen Glück lässt sich auch der seltene Alpensteinbock blicken. Ein besonderes Erlebnis ist eine Fahrt mit der ältesten Zahnradbahn Europas, die seit 1871 im Einsatz ist. Die Bahn startet in Vitzni und erklimmt den gut 1800 m hohen Rigi in einer halben Stunde. Wer einigermaßen schwindelfrei ist, testet die höchstgelegene Hängebrücke Europas auf dem 3.238 Meter hohen Titlis.

Den See zu Fuß erobern

Gut zu Fuß sollte man schon sein, wenn man sich für eine Wanderung rund um den See entscheiden. Dafür muss man allerdings Zeit mitbringen. Denn für den Waldstätterweg, der um den See führt, benötigt man mehrere Tagestouren mit einer täglichen Marschzeit von vier bis sechs Stunden. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar moderat. Ausreichend Kondition sollte man allerdings schon mitbringen, gilt es doch den einen oder anderen Höhenmeter zu überwinden. Und an einigen Stellen ist Trittsicherheit gefragt. Auf dem Wanderweg, Start ist Brunnen, erlebt man die gesamte Vielfalt und Schönheit der Gegend. Hübsche Uferwege, saftig grüne Wiesen, dunkle Wälder wechseln sich ab, bis man zur letzten Station kommt, nach Rütli, einer sagenumwobenen Wiese. Sie gilt als Gründungsort der Schweiz, wo der legendäre Rütlischwur abgelegt wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kapellbrücke Luzern
Die Kapellbrücke in Luzern, Bild: gevision / shutterstock

Die Tour um den See bietet übrigens neben Natur auch eine ganze Reihe anderer Sehenswürdigkeiten. In Küsnacht stößt man etwas abseits des Wanderweges, auf die berühmte „Hohle Gasse“, in der Wilhelm Tell den tyrannischen Vogt Heinrich Gessler mit einer Armbrust niederstreckte. Friedrich Schiller hat dieser Geschichte zu Weltruhm verholfen. Von Küsnacht aus geht es nach Meggen mit dem zauberhaften Schloss Meggenhorn. Es liegt, umgeben von einem romantischen Park auf einer Landzunge über dem Luzerner Seebecken.

Der prächtige Bau wurde nach dem Vorbild von Schloss Chambord an der Loire gebaut, und enthält neben einem Museum auch eine Kapelle. Die nächste Etappe führt nach Luzern, die als eine der schönsten Städte der Welt gilt. Das ist keineswegs übertrieben, wenn man durch den Hauptort des gleichnamigen Kantons schlendert. Nicht nur ist Luzern das kulturelle Zentrum der Schweiz mit einem weltbekannten Sinfonieorchester, zahlreichen Festivals und der Luzerner Fasnacht. Es sind auch die Sehenswürdigkeiten, die sich über die ganze Stadt verteilen, die ihr einen altertümlichen Charme verleihen. Zu den schönsten gehört sicherlich die Kapellbrücke von 1365.

Die älteste und zweitlängste Holzbrücke Europas ist mit seinem achteckigen Wasserturm das Wahrzeichen Luzerns. Sie ist Teil der früheren Stadtbefestigung und verband als Fußgängerweg die beiden Ufer der Reuss. Ein weiteres Wahrzeichen sind die Museggtürme mit der gleichnamigen Mauer. Auch sie sind Teil der ehemaligen Stadtbefestigung und prägen das historische Stadtbild. Auf ebenso originelle wie altertümliche Weise erlebt man Luzern mit der Gütschbahn. Sie führt von der Basselstraße hinauf zum Château Gütsch, das unverkennbar nach dem Vorbild von Schloss Neuschwanstein erbaut wurde. Die Fahrt dauert allerdings nur 100 Sekunden.

Baden, tauchen, segeln

Was aber ist ein See ohne Badestellen. Keine Sorge, am Vierwaldstättersee gibt es gleich 18 davon. Das sind die offiziellen wohlgemerkt, mit allerlei Annehmlichkeiten wie Grillplätzen, Umkleidekabinen und Toiletten. Manche sind auch direkt mit Hotels verbunden, die am See liegen. An Badis, wie die Schweizer sie nennen, herrscht jedenfalls kein Mangel. Auch nicht an Aktivitäten auf und im See. Kajakfahren, Wakeboarden, Segeln, Surfen, Angeln oder Bootfahren versprechen Abwechslung. Man kann sogar tauchen. Aufgrund des klaren Wassers ist der See bei Tauchern sogar sehr beliebt. Bei Siskon kann man sich an einer Steilwand versuchen und bei Brunnen lockt ein gesunkener Frachter in die Tiefe