Die Hafenstadt Ostende liegt in der Provinz Westflandern. Knapp 72.000 Einwohner leben hier an der belgischen Nordseeküste. Zahlreiche historische Gebäude und sehenswerte Museen zeugen von ihrer bewegten Geschichte.
Mit einer einzigartigen Promenade und dem neun Kilometer langen Uferbereich gilt Ostende als die „Königin der Seebäder“ im Nachbarland.
Neben ihrem gepflegten, breiten Strand, der zu einem entspannten Badeurlaub einlädt, hält die reizvolle Stadt eine Reihe weiterer lohnender Ziele für ihre Gäste bereit.
Sonnenbad, Spaziergang oder Wassersport: ein Strandvergnügen für jeden Geschmack
Die Küste vor Ostende bietet auf mehreren Strandabschnitten eine vollkommen unterschiedliche Atmosphäre. Vom lebhaften, beliebten „Groot Strand“ bis hin zu den ruhigeren Gebieten bei Mariakerke oder Raversijde findet jeder und jede den passenden Platz. Junge Windsurfer und Wassersportler bevölkern gerne den eigens für sie eingerichteten Sportstrand. Hier darf es durchaus einmal etwas lauter zugehen. Die feinsandigen Bereiche zeigen sich bestens ausgestattet und warten auf Erholungssuchende, Familien mit Kindern oder Partygänger. Sie alle profitieren von komfortablen Einrichtungen und der Sicherheit durch die örtliche Wasserwacht.
Als Besonderheit an der belgischen Nordseeküste verbindet die 67 Kilometer lange Straßenbahnlinie „Kusttram“ alle Orte von der französischen bis zur niederländischen Grenze. An Bord dieser längsten Überlandstraßenbahn der Welt erreichen die Besucherinnen und Besucher Ostendes ganz entspannt ihr gewünschtes Ziel.
Nicht nur für Regentage: Kunst, Kultur und Architektur in Ostende
Mit der weithin sichtbaren St.-Petrus-und-Paulus-Kirche besitzt die Stadt eine überaus sehenswerte neugotische Kathedrale voller historischer Details. Nach einer umfangreichen Sanierung lohnt sich ihre Besichtigung in jedem Fall.
In der Umgebung des Kirchenbaus befinden sich weitere interessante geschichtsträchtige Gebäude und Anlagen. Doch auch für die Fans der modernen Architektur gibt es in Ostende eine Menge zu entdecken. Im denkmalgeschützten Alten Postgebäude fand das Kulturzentrum „De Grote Post“ mit seiner monumentalen Kupferplastik und den beeindruckenden Glas- sowie Keramikreliefs eine Heimat.
Für kunstinteressierte Reisende gehört der Besuch des bekannten „Museums an der See“ (Mu.ZEE) zum Pflichtprogramm. Es beherbergt die Werke belgischer Künstler von der Staatsgründung im Jahr 1830 bis heute; darunter viele von den einheimischen Malern Ensor und Spilliaert. Das Mu.ZEE veranstaltet zudem regelmäßige Sonderausstellungen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt liegt das bemerkenswerte Freilichtmuseum Atlantikwall. Wieder errichtete Bunkeranlagen, Kanonen und aufwendige Dioramas lassen die Geschehnisse der Weltkriege auf eindrucksvolle Art lebendig werden.
Einen Abstecher lohnt zudem das „Fort Napoleon“. Die mächtige Anlage sollte den Truppen des Kaisers Napoleon Bonaparte als Wall gegen eine englische Invasion dienen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg nutzten es dann die deutschen Besatzer. Heute bringt es die Konflikte dieser Zeit als modernes Museum seinen kleinen und großen Besuchern nahe.
Alles außer langweilig – Ostende mit Kind und Kegel
Nach Tagen mit Sonne, Sand und Meer brauchen auch die jüngsten Touristen eine Abwechslung. Ihren Bewegungsdrang können die Kids in der Freizeitanlage „Hangtime“ ausleben. Zahlreiche Trampoline auf 1.000 Quadratmetern und ein Bällebad für die Kleinsten lassen mögliche Schlechtwetterstunden wie im Flug vergehen. Das gilt ebenso für den interessanten Themenpark „Explorado“. In dem Projekt des ersten belgischen Astronauten Dirk Frimout entdecken Erwachsene wie wissbegierige Kinder die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft auf faszinierende Weise neu.
Vor allem Familien besichtigen gerne die beiden liebevoll erhaltenen Schiffe „Mercator“, ein ehemaliges Segelschulschiff, und „Amandine“, einen alten Fischkutter.
Während der Sommermonate locken zahlreiche Veranstaltungen für Jung und Alt in die Stadt an der Nordseeküste. Beim „Theater am Meer“, einem alljährlichen, zehn Tage dauernden Event, gibt es hochkarätige Auftritte verschiedener Künstlerinnen und Künstler zu sehen. Das Festival der Sandskulpturen zieht mit seinen zauberhaften, aber vergänglichen Werken Tausende in seinen Bann.
Ostende, die belgische „Königin der Seebäder“ begeistert ihre Gäste mit dem einzigartigen Flair, wie es allein Orte am Meer ausstrahlen. Die Mischung aus lebendiger, moderner Stadt und maritimer Atmosphäre vermittelt nicht nur Feriengästen eine gelöste Stimmung. Neben dem bis zu 80 Meter breiten Sandstrand und der langen Promenade locken viele gemütliche Straßencafés zum entspannten Aperitif.
In den Parks wie dem Leopoldspark oder dem bekannten japanischen Garten lassen sich ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Das Casino im sehenswerten Kursaal sorgt bei „risikofreudigen“ Reisenden und den Einheimischen für etwas Nervenkitzel. Rund um die Uhr können sie hier bei Roulette, Blackjack und Poker ihr kleines oder großes Glück suchen.
Zu einem gelungenen Urlaub am Meer gehört unbedingt der ausgiebige Genuss. In unzähligen Lokalen, vom hochgelobten Sternerestaurant bis zur typischen Imbissbude, schlemmen die Ostender selbst und ihre Gäste nach Herzenslust. Besonders entlang der Promenade steht dabei der fangfrische Fisch stets hoch im Kurs. Serviert wird er mit den angeblich besten Fritten der Welt, was die Bewohnerinnen und Bewohner der Region gerne augenzwinkernd betonen.
Ob Familien mit Kindern, ruhesuchende Paare, Partygänger oder ambitionierte Wassersportler – in der Stadt an der Nordseeküste finden alle das ideale Urlaubsvergnügen. Dabei ist der Meerblick und die frische Brise Seeluft stets inbegriffen.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Ostende
Tramhuisje
Die historische Tramstation, die 1903 errichtet wurde, zählt zum Wahrzeichen des Kurortes.
Das denkmalgeschützte Gebäude ist die einzige erhalten gebliebene Haltestelle der Küstenstraßenbahn, die immer noch regelmäßig dort vorfährt.
Lange Nelle
Die Lange Nelle bezeichnet im Volksmund den rund 65 Meter hohen Leuchtturm in Ostende. Er ist einer der vier noch funktionierenden Leuchttürme und geleitet seit 1949 die Seefahrer zuverlässig auf hoher See. Der Turm ist für die Öffentlichkeit zwar nicht zugänglich aber ein interessanter Anblick auf gemütlicher Fahrradtour.
St. Peter Kathedrale
Die St. Peter und Paul Kirche (Sint-Petrus-en-Pauluskerk) ist die Hauptkirche des Kurortes.
Das 1899 unter König Leopold II. errichtete Gebäude ist am höchsten Punkt mit 72 Metern bemessen. Die römisch-katholische Kirche im neugotischen Stil wurde auf der Asche einer vorherigen Kirche errichtet. 2004 erbaute Manufactur d’Orgues Thomas von Francorchamps die Thomas Orgel, die seither Teil der Kirche ist.
Anno 1465 Museum
Das mittelalterliche Fischerdorf Walraversijde ist eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten der Umgebung. Das Dorf würde rekonstruiert und beinhaltet neben drei Fischerhäusern auch ein Bäcker – und Räucherhaus. Im Museum werden alle Funde und Informationen zum Leben im Jahre 1465 vermittelt. Eintrittskarten können online bestellt werden, Hunde sind allerdings nicht erlaubt.
Fort Napoleon
Das imposante Fort Napoleon war ursprünglich ein Festungsbau des Militär. Es wurde 1811 unter Kaiser Napoléon Bonaparte gebaut und sollte als Stützpunkt dienen. Während der beiden Weltkriege wurde es von deutschen Besatzungstruppen genutzt. Nach der 5 Jahre dauernden Restaurierung 1995 wurde Fort Napoleon ab 2000 als Museum mit Innen- und Außengastronomie für die Allgemeinheit eröffnet.
Freizeitaktivitäten für die ganze Familie
Munical Swimmingpool
Das städtische Schwimmbad wurde Mitte der 70er Jahre erbaut. Es verfügt neben dem auch über einen Außenbereich, ein Kleinkinder-Plantschbecken und einen Bereich für größere Kinder mit zwei Wasserrutschen. Erwachsene können hier im Whirlpool, dem türkischen Bad und im Solarium entspannen. Ebenfalls beliebt ist der Saunazugang, der im Eintrittspreis von ca. 3 Euro allerdings nicht enthalten ist. Ein Café sorgt für kulinarische Verpflegung während des Aufenthaltes.
Puzzle Escape Room
Spannend für die ganze Familie – Escape Rooms sind eine beliebte Freizeitaktivität bei Knifflern und Hobby Detektiven. Das Ziel ist es, sich aus einem Raum voll mysteriöser Rätsel zu befreien. Jeder Escape Room ist individuell eingerichtet und hat seine eigene, geheimnisvolle Story. Die Zeit ist begrenzt und nur wer den Code knackt, löst das Rätsel und schafft es in den nächsten Raum. Die ultimative Herausforderung für kluge Köpfe.
Billekarre – Go Kart
An vier Orten in Ostende gibt es die Möglichkeit, die urigen Tretmobile zu mieten. Egal ob alleine, zu viert oder sogar zu sechst. Die Go Karts gibt es in verschiedenen Ausführungen und sind eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Fahrradtouren. Man kann die Fahrzeuge stundenweise oder ganztägig mieten und damit die Umgebung aus einem anderen Blickwinkel erkunden.
Hangtime
Der Indoorspielplatz gleicht mehr einem Spielpark. Neben den 1000qm Trampolinen finden sich dort Foampits, Basketballkörbe, Dodgeball, Fly Yoga und für die ganz Kleinen eine umfangreiche Spielzone, die zum Entdecken einlädt. Hangtime verfügt zudem auch über ein Restaurant und eine Café Lounge, in der man sich nach all der Action bei einem Getränk und einem Stück Kuchen ausruhen kann.
Kurztrip nach Brügge
Brügge ist ein kleiner, romantischer Ort bei Ostende und eignet sich ideal als Ausflugsziel.
Beeindruckende Architektur, kleine Brücken, liebevoll eingerichtete Läden und kleine Cafés – Brügge versprüht einen ganz eigenen Charme der Sie um den Finger wickeln wird.
Gerade zu kitschig-schön sind Sehenswürdigkeiten wie die Rozenhoedkaai, die Bonifaziusbrücke und der 83 Meter hohe Belfried, die das perfekte Postkartenmotiv darstellen. Auch die Windmühlen aus dem 13. Jahrhundert am Ortsrand sind eine Besichtigung wert. Beide Mühlen mahlen noch Korn und können besichtigt werden.
Ostende eignet sich für einen kulturellen Trip genauso gut wie für einen Familienurlaub, die abwechslungsreiche Umgebung und das Zusammenspiel von Aktivität und Entspannung sorgt für einen gelungenen Urlaub in Belgien, der unvergesslich bleibt.