Glühwein, Rostbratwürste oder Elisenlebkuchen – nicht nur kulinarisch hat die Stadt Nürnberg im Norden von Bayern, genauer in Mittelfranken, viel zu bieten. Im Jahr 2018 konnte Nürnberg mit 3,6 Millionen Übernachtungen einen neuen Rekord im Tourismusbereich aufstellen. Rund 520.000 Menschen leben in der zweitgrößten bayrischen Stadt. Mit einer Fläche von knapp 187 km² gibt es dort auch viel zu entdecken. Besonders die Altstadt und die Nürnberger Kaiserburg sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und locken, unabhängig von der Wetterlage und der Jahreszeit, jedes Jahr Besucher aus aller Welt an. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Nürnberg zu entdecken? Und was sollte man unbedingt unternehmen, wenn man in Nürnberg zu Besuch ist?
Die Geschichte von Nürnberg
Laut geschichtlichen Überlieferungen lassen sich die Spuren von Nürnberg bis in das Jahr 850 zurückführen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass während dieser Zeit bereits die ersten Siedlungen in und um Nürnberg existiert haben. Konkreter wird es im Jahr 1050: Hier wurde Nürnberg das erste Mal auf einer Urkunde (der Sigena-Urkunde) mit „nuorenberc“ durch den Kaiser Heinrich III erwähnt. Während dieser Zeit wurden auch die bekannte Kaiserburg und die Burggrafenburg in Nürnberg errichtet, die im Besitz der Adelsgeschlechtern Salier und Staufer, sowie der Burggrafen von Raabs und von Zollern waren.
Zur Zeit des zweiten Weltkrieges wurde die Burg in Nürnberg jedoch fast vollständig zerstört. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Nürnberg eine wichtige Stadt für die Wehrmacht und deren Funktionäre. Innerhalb dieser Zeit entstand im Süden von Nürnberg das große Reichsparteitagsgelände, die Zeppelintribüne und das Kongresszentrum. Viele Teile dieser Bauwerke sind heute noch gut erhalten und sollten bei einem Aufenthalt in Nürnberg unbedingt besucht werden. Auf diese und weitere Sehenswürdigkeiten wird nun genauer eingegangen.
Das muss man in Nürnberg gesehen haben
Die Nürnberger Burg
Ganz oben auf der Liste steht natürlich ein Besuch der Kaiserburg und der Burggrafenburg in der Nürnberger Altstadt. Die Umschreibung Nürnberger Burg meint genau diese beiden Burgen. Die ersten Bauspuren der Burgen lassen sich bis in das Jahr 1000 zurückverfolgen. Während des zweiten Weltkriegs wurden beide Burgen bei schweren Luftangriffen der englischen und amerikanischen Luftstreitkräfte fast vollständig zerstört. Jedoch konnte die Nürnberger Burg in den Nachkriegsjahren vollständig wiederaufgebaut werden und zieht somit auch weiterhin Besucher aus aller Welt an.
Die Frauenkirche
Nur knapp fünf Gehminuten entfernt von der Nürnberger Burg befindet sich die Frauenkirche am Hauptmarkt. Diese wurde auf Wunsch von Kaiser Karl IV. nach einer zehnjährigen Bauzeit im Jahre 1362 fertig gestellt. Neben der imposanten Bauweise hat die Frauenkirche eine weitere Besonderheit: Jeden Tag findet genau um 12 Uhr mittags hoch oben unter der Uhr das Männleinlaufen statt. Zu Beginn dieses Schauspiels heben zwei lebensgroße Fanfarenbläserfiguren am Rand ihre Instrumente. Anschließend umlaufen Flötenspieler-, Trommelschläger- und Ausruferfiguren den Kaiser dreimal und verschwinden wieder im inneren der Frauenkirche. Ein schönes Schauspiel, das man auf seinem Nürnbergaufenthalt gesehen haben sollte.
Der Schöne Brunnen
Ebenfalls direkt am Hauptmarkt befindet sich auch schon die nächste Sehenswürdigkeit, der Schöne Brunnen. Mit seiner Höhe von 19 Metern ist er nicht nur für einen Brunnen sehr hoch, sondern sticht jedem Besucher des Hauptmarkts sofort ins Auge. Erbaut wurde der Schöne Brunnen zwischen 1385-1396. Der Brunnen selbst besteht aus insgesamt 40 detailliert gestalteten und bemalten Figuren, die mit vier Stockwerken das Weltbild des römischen Reiches darstellen sollen. Am Brunnen selbst befindet sich ein Messingring, der laut einer Legende demjenigen Glück bringen soll, der einmal am Ring dreht.
Die Sebalduskirche
Nur 100 Meter entfernt vom Hauptmarkt befindet sich eine weitere Kirche, die Sebalduskirche. Neben der Frauenkirche und der Lorenzkirche ist die Selbalduskirche die dritte Kirche, welche das Bild der Nürnberger Innenstadt prägt. Erbaut im 8. Jahrhundert nach Christus ist sie die älteste Pfarrkirche in ganz Nürnberg. Im Inneren der Kirche befindet sich das Grabmal des Sebaldus, der als Stadtpatron von Nürnberg fungiert hat. Bemerkenswert an der Sebalduskirche ist unter anderem, dass die Ausstattung bis heute besonders gut erhalten ist. Ein Besuch in dieser Kirche kann Ihnen wärmstens ans Herz gelegt werden.
Albrecht-Dürer-Haus
Das Nürnberger Albrecht-Dürer-Haus diente zwischen 1509 als Wohnhaus und Arbeitsstätte des Malers Albrecht Dürer, seiner Familie und seinen Lehrlingen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem der Feldhase, die betenden Hände oder auch das Rhinocerus. Heute ist das Haus frei zugänglich und dient bereits seit 1871 als Museum für Besucher, die sich über das Leben und Wirken von Albrecht Dürer informieren möchten. Viele Bereiche des Albrecht-Dürer-Haus sind originalgetreu nachgebaut.
Das Spielzeugmuseum
Wir bleiben in der Nähe des Hauptmarktes. Unweit entfernt vom Markt befindet sich das Spielzeugmuseum. Seit dem Jahr 1971 wird dort die Geschichte des Spielzeugs in all ihren Facetten beleuchtet. Über 4000 Objekte können im Museum angesehen werden. Das ist jedoch bei weitem nicht alles: Im Museumsdepot befinden sich knapp 80000 weitere Exponate, die über die Homepage des Spielzeugmuseums angesehen werden können.
Germanische Nationalmuseum
Das Germanische Nationalmuseum ist im Bereich der Kulturgeschichte das größte Museum im deutschsprachigen Raum. Rund 25000 Gegenstände werden im Museum ausgestellt. Im Depot des Germanischen Nationalmuseums befinden sich rund 1,3 Millionen Objekte. Der Zeitraum der ausgestellten Exponate reicht dabei von der Vor- und Frühgeschichte bis hin zur Kunst und Kultur der Gegenwart.
Das Reichsparteitagsgelände
Die letzte Sehenswürdigkeit, die einen Besuch in Nürnberg wert ist, ist das Reichsparteitagsgelände. Dieses sollte als öffentliche Propagandafläche der NSDAP während des Zweiten Weltkriegs dienen. Das Areal befindet sich im Südosten von Nürnberg und ist aus der Innenstadt heraus gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Bereits 1923 wurde damit begonnen, die ersten Bauwerke auf dem Reichsparteitagsgelände zu errichten. Den Anfang machte das städtische Stadion, gefolgt von der Luitpoldhalle, Luitpoldarena, Kongresshalle, Zeppelinfeld und Tribüne sowie der großen Straße. Einige Sehenswürdigkeiten davon wie etwa die Kongresshalle, die Zeppelintribüne und auch die große Straße sind auch heute noch gut erhalten und einen Besuch wert.
Auch kulinarisch gibt es in Nürnberg viel zu entdecken
Kulinarische Genießer werden in Nürnberg auch voll auf Ihre Kosten kommen. Egal ob süß oder deftig: Die Nürnberger Spezialitäten bieten für jeden Geschmack etwas Passendes. Falls es deftig sein soll, sollten Sie unbedingt die Nürnberger Rostbratwürste probieren, die dort standesgemäß im Brötchen als „3 im Weggla“ angeboten werden. Auch „Saure Zipfel“ (in Zwiebelsud gegarte Bratwürste) oder das „Fränkische Schäuferle“ (Schweinefleisch, serviert mit einem Kloß und Sauerkraut) zählen zu den Leibgerichten vieler Nürnberger. Und falls es mal etwas Süßes sein soll, werden Sie mit den originalen Nürnberger Elisenlebkuchen und einer warmen Tasse des Nürnberger Glühweins voll auf Ihre Kosten kommen.