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Jerusalem
Westmauer und die Kuppel des Felsendoms in Jerusalem, Bild: Sean Pavone / shutterstock

Jerusalem – dreifach heilige Stadt

Jerusalem ist nicht nur ein touristisches Reiseziel: es ist Pilgerziel und Wallfahrtsort, Zentrum dreier Weltreligionen. Nirgends sonst leben Judentum, Christentum und Islam so dicht beieinander, nirgends sonst ist Geschichte und Religion so spürbar wie in Jerusalem.

Das jüdische Jerusalem

Jerusalem ist das kulturelle und religiöse Zentrum Israels und des Judentum. Schon vor 6000 Jahrhundert war das Gebiet um die Stadt bewohnt, was Jerusalem zu einer der ältesten Städte weltweit macht. Um 1000 vor Christus herrschten die biblischen Könige David und Solomon über die Stadt. Später wurde sie von den Römern besetzt. Jesus besuchte Jerusalem, und wurde dort zum Tode verurteilt. Im siebten Jahrhundert nach Christus eroberten muslimische Kräfte die Stadt, und erbauten einige der wichtigsten Moscheen des Islam.

Seit dem Junikrieg von 1967 leben in Jerusalem hauptsächlich Juden, aber auch Christen und Moslems – und ihre Bauwerke – sind noch vertreten.

Klagemauer Jerusalem
Die Klagemauer, Bild: JekLi / shutterstock

Die bekannteste Sehenswürdigkeiten des jüdischen Jerusalems ist sicherlich die Klagemauer, die auch Westmauer genannt wird. Sie war Teil des Jerusalmer Tempels, der vor ungefähr 2500 Jahren errichtet wurde. Täglich kommen tausende Juden hierher, um zu beten. Auch Angehörige anderer Religionen können das Heiligtum problemlos begehen, weshalb es auch ein beliebtes touristisches Ziel geworden ist.

Unweit der Westmauer liegt der Tempelberg. Er ist der wichtigste heilige Ort des Judentum, und drittheiligtse des Islam. Früher stand hier der Jerusalemer Tempel. Im siebten Jahrhundert wurde der islamische Felsendom errichtet, der das älteste Gotteshaus des Islam. Er ist reich verziert; vor allem die goldene Kuppel beeindruckt. Achtung: Zugang zum Felsendom ist seit einigen Jahren nur Moslems erlaubt. Angehörige aller anderen Religionen wird der Zutritt versagt.

Tempelberg Jerusalem
Panoramasicht auf die Christen, die jüdischen und muslimsakralen Orte von Jerusalem, Bild: Kyrylo Glivin / shutterstock

All diese Sehenswürdigkeiten liegen übrigens in der Altstadt – ein Besuch ist also fast Pflicht! Die Straßen und Gassen dieses alten Stadtteils überraschen an jeder Ecke mit interessanten Gebäuden und historischen Überresten. Deshalb bietet es sich an, einfach herumzuspazieren, sich in der Altstadt und ihrer Geschichte zu verlieren. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind übrigens nur zu Fuß zu erreichen. Die Altstadt ist sehr klein – sie misst nur 0,9 km².

Das christliche Jerusalem

Kloster Mar Elias
Kloster Mar Elias, Bild: Alon Adika / shutterstock

Das Kloster Mar Elias wurde im 6. Jahrhundert gegründet. Seine griechisch-orthodoxe Architektur ist ebenso faszinierend wie der Blick, der sich über ganz Jerusalem anbietet.
Ein weiteres Zentrum des christlichen Jerusalems, ja des Christentums überhaupt ist die Grabeskirche. Sie steht dort, wo der Überlieferung nach Jesus begraben wurde. Die Kirche ist fast 1700 Jahre alt, und wird von Christen aus aller Welt und aller Konfessionen besucht.

Am Palmsonntag versammeln sich tausende Gläubige, um die Himmelfahrt Jesu zu feiern. In den neutestamentlichen Evangelien wird der Ölberg als der Ort angegeben, an dem Christus in den Himmel aufgenommen wurde, Der Hügel, der sich ebenfalls in der Jerusalemer Altstadt befindet, ist auch für Moslems und Juden heilig: beide Religionen glauben, dass dort das jüngste Gericht gehalten werden wird.

Das muslimische Jerusalem

Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem
Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, Bild: Kyrylo Glivin / shutterstock

Neben dem bereits erwähnten Felsendom befindet sich in Jerusalem ein weiteres wichtiges Gebäude des Islam: die al-Aqsa-Moschee. Sie zählt zu den ältesten Moscheen weltweit. Sie wurde bereits im Koran als „ferne Kultstätte“ erwähnt, jedoch erst hundert Jahre später errichtet. Moslems glauben, dass der Prophet Mohammed dort in den Himmel aufgestiegen ist. Die Moschee befindet sich ebenfalls in der Altstadt.

Jerusalem heute

Die Modernität hat längst Einzug gehalten, doch Jerusalem ist zeitlos. Inmitten der trendigen Cafés und Touristenrestaurants stehen uralte Bauwerke, Minartte und Kirchtürme zieren die Stadt ebenso wie vielstöckige Bürogebäude und Fernsehantennen. Backpacker und Reisend mischen sich unter Gläubige, amerikanische Fast-Food-Restaurants reihen sich an traditionelle Gaststätten. Die fast eine Million Einwohner sowie die unzähligen Touristen, die jeden Tag ihren Weg nach Jerusalem finden, machen die Stadt zu einem überaus lebendigen, quirligen Ort.

Da Israel flächenmäßig sehr klein ist, bieten sich von Jerusalem aus mehrere Tagesausflüge an – z. B. nach Tel Aviv. Die Großstadt am Meer gilt als wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum Israels, und zeichnet sich durch seine schönen Strände und erstklassigen Bars aus. Von Jerusalem nach Tel Aviv ist es nur eine Stunde mit dem Auto! Auch die biblischen Städte Bethlehem und Nazareth sind sehr gut zu erreichen – Bethlehem liegt nur neun Kilometer von Jerusalem entfernt.

Während es manchmal zu Auseinandersetzungen zwischen den drei Religionen kommen kann, leben sie im Alltag doch friedlich zusammen – wenn schon nicht immer miteinander, so doch nebeneinander. Dieses multireligiöses Klima verleiht Jerusalem seinen ganz eigenen Charme, der nur in der „heiligen Stadt“ so intensiv erlebt werden kann.

Wer also Israel kennenlernen, wer zur Quelle der drei abrahamitischen Religionen vordringen möchte, wird dazu keinen besseren Ort als Israel finden. Die heilige Stadt ist macht an jeder Straßenecke Geschichte und Religion spürbar. Ein Erlebnis, das unvergesslich bleibt!