Ganz im Süden Portugals, in der facettenreichen Urlaubsregion Algarve, wartet Faro. Die Stadt bildet einen wichtigen Bezugspunkt der südlichen portugiesischen Region. Wenn es um die Weltstädte und Metropolen des südeuropäischen Landes geht, führen Lissabon und Porto die Liste an. Doch Faro ist mit etwa 65.000 Einwohnern die größte Stadt der Algarve, und die Algarve die vielleicht schönste Urlaubsregion Portugals.
Der Flughafen Faro bildet das Tor in die südportugiesische Region – und Faro selbst den natürlichen ersten Anlaufpunkt, um die schöne Urlaubszenerie zu kennenzulernen. Doch fernab der infrastrukturellen Bedeutung hat Faro selbst einige kulturelle und natürliche Highlights für Reisende zu bieten – ob die verwinkelte Altstadt oder den unweit gelegenen Naturpark Parque Natural da Ria Formosa. Faro ist mehr als nur ein Durchgangspunkt auf einer Reise in die Algarve. Häufig touristisch unterschätzt, öffnen sich hier Besuchern verschiedenste Facetten der Kultur, Natur und Kulinarik der so populären Region. Faro selbst hat eine lange Historie vorzuweisen, die bis in die Antike zurückreicht. Und es lohnt sich nach der Ankunft am Flughafen innezuhalten und die zentrale Stadt der Algarve genauer kennenzulernen.
Kulturelle und historische Facetten der Küstenstadt
Einst aus einer phönizischen Siedlung entstanden, galt die frühe Vorgängerstadt Ossonoba im 1. Jahrhundert als wichtiger Knotenpunkt für den Handel mit Fisch, Öl und Wein. Seine Rolle als großes infrastrukturelles und ökonomisches Zentrum der Algarve hat Faro über die Jahrhunderte bis heute bewahrt. Dabei wurde die Stadt historisch von verschiedensten Kulturen geprägt – zwischenzeitlich auch durch die Anwesenheit der Mauren. 1540 erhielt Faro das erste Mal Stadtrecht, heute erinnert vor allem die historische Altstadt an die lange Geschichte Faros. Zwar erreicht die Größe der Altstadt nicht jene von Metropolen wie Lissabon, doch noch heute übt sie mit ihren verwinkelten Gassen und Bauten wie dem historischen Rathaus der dem Arco da Villa auf Besucher Anziehungskraft aus. Dabei sind viele der Bauten in der Altstadt in klassisches Weiß getaucht – mit typischer Architektur der Region. Geprägt ist die Stadt auch durch ihre Lage unweit der Lagune, die im prominenten Naturschutzgebiet Parque Natural da Ria Formosa liegt. Nicht nur durch seine Einwohnerzahl hebt sich so Faro unter den Städten der Algarve hervor.
Kulinarik und Shopping im Inneren der Stadt
Ein Besuch von Faro – insbesondere bei einer ersten Anreise in die Algarve – kann sich auch anbieten, um in einem der Restaurants die kulinarische Seite der südportugiesischen Region kennenzulernen. Bekannt ist die Region für ihre frischen Meeresspeisen wie Bacalhau, Fischeintopf aus dem Cataplana, Spezialitäten mit Garnelen sowie Tintenfisch, oder das bekannte Piri-Piri-Hähnchen. So facettenreich wie sich die Region Algarve mit ihrer Lage am Meer und ihren Oliven-, Feigen- und Orangenbäumen präsentiert, so faszinierend entfaltet sich sich auch die Küche, die sich teils in Faro entdecken lässt. Wer eine kulinarische Tour durch Faro und die Algarve mit einem Shoppingbummel verbinden möchte, sollte sich die Rua de Santo Antonio merken, die als eine zentrale Einkaufsmeile der Stadt gilt.
Kathedrale, Arco da Vila, Jardim Manuel Bivar – Prägende Sehenswürdigkeiten Faros
Die Altstadt von Faro beherbergt viele der zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Neben dem Rathaus gehört dazu auch die Barockkirche Nossa Senhora do Carmo am Nordrand der Altstadt. Errichtet zwischen 1719 und 1807, gilt das markante sakrale Gebäude als einer der eindrucksvollsten Kirchenbauten der Stadt. Zur Kirche gehört das historische Beinhaus Capela dos Ossos (auch bekannt als Knochenkapelle), welches aus den Gebeinen von über 1000 Mönchen des Karmeliterordens errichtet wurde – ein makaberer Anblick.
Ebenso bedeutender sakraler Bau ist die Kathedrale von Faro, die als Sitz des historischen römisch-katholischen Bistums Faro fungiert. Auf einem Festungshügel etwa 80 Meter über dem Meeresspiegel situiert, präsentiert sie sich als ein architektonisch hervorstechendes Gebäude der Stadt, das teils gotische Architektur inkorporiert. Als Tor zur Altstadt gilt der Arco da Vila, ein historisches Monument, das zugleich als ein Wahrzeichen der Stadt fungiert. 1812 eingeweiht, markiert es den Punkt, an dem einst das mittelalterliche Stadttor stand. Als zentraler Platz der Stadt gilt der Jardim Manuel Bivar, der sich als szenischer Zwischenstopp bei der Erkundung der Stadt anbietet. Hier entfaltet sich bei historischen Bauten, städtischem Grün und dem Anblick des Hafens ein ganz besonderer Flair.
Das natürliche Faro
Doch es gibt noch ein anderes Faro fernab der städtischen Bauten. Das atlantische Strandleben lässt sich am Praia de Faro entdecken, dem Stadtstrand von Faro. Gerade in den warmen Sommermonaten zieht es Touristen wie Anwohner an den sonnigen Küstenstreifen. Der Parque Natural da Ria Formosa prägt die natürlichen Landschaftszüge um die Stadt herum. Das bedeutende Feuchtgebiet der Algarve ist ein wichtiges Ökosystem in dem sich verschiedenste Arten wohlfühlen – und ein zentraler natürlicher Bezugspunkt in der Region Faro. Die Stadt bietet sich fernab ihrer natürlichen Highlights auch als Ausgangspunkt von Ausflügen in die Region an. Etwa 10 km außerhalb von Faro liegt die Gemeinde Estoi, die mit dem Rokoko-Palast des Grafen von Estoi eine faszinierende historische Sehenswürdigkeit aus dem 19. Jahrhundert parat hält. Als bedeutende Nachbarstadt gilt auch Olhao mit ihrem historischen Baudenkmälern und szenischen Küstenpanorama. Faro präsentiert sich so als facettenreicher Ausgangspunkt, um die Algarve kennenzulernen.