Wenn es um die größten Inseln Griechenlands geht, folgt auf das populäre Reisziel Kreta direkt die faszinierende Inselwelt von Euböa. Das weitaus ruhigere Eiland steht für naturnahe Erholung an der griechischen Ägäis. Von der Großstadt Chalkida mit all ihrem kulturellen Reichtum über die Bergwelten von Dirfys und Kymi bis zu den Traumstränden an der Küste – das natürliche Euböa präsentiert sich weitaus abwechslungsreicher, als man auf den ersten Blick glauben könnte. Schon bald wird klar: Die Insel gehört zu den absoluten Reisehighlights in der griechischen Ägäis.
Geschichte und Kultur auf Euböa
Die Kulturgeschichte von Euböa beginnt schon weit vor der Antike: Einst soll die mediterrane Kastri-Kultur in der Bronzezeit hier ihre Spuren hinterlassen haben. In der Antike schließlich rückten die damals ionischen Städte Chalkida und Eretria in den Mittelpunkt, die noch heute zu den wichtigen Ansiedlungen von Euböa zählen. Spuren der facettenreiche Geschichte sind noch heute aufzufinden – vor allem in der Hauptstadt Chalkida. Über 100.000 Einwohner leben heute hier: Dabei sorgt die örtliche Natur bereits für Aufmerksamkeit. Die Stadt Chalkida wird vom Europos in zwei Teile geteilt. Die kleinste Meerenge der Welt erreicht eine Spannweite von nur 40 Metern. Die natürliche Anomalie überträgt sich auch auf die örtliche Strömung, denn das Meereswasser an der Enge ändert etwa alle sechs Stunden seine Richtung – in selteneren Fällen bis zu vierzehn Mal am Tag. Die Natur unterstreicht so bereits die Besonderheit der Hauptstadt, die sich knapp 80 Kilometer von Athen entfernt befindet. Ein Ausflug zur griechischen Hauptstadt ist von hier aus also relativ unkompliziert möglich.
Besuchenswerte Orte – Das städtische und örtliche Euböa
Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Euböa entfalten sich jedoch eher fernab der Hauptstadt – in den kleinen Berg- und Küstenorten der Insel. Zuerst sei jedoch die historische Stadt Eretria zu nennen, in der heute etwa 13.000 Einwohner leben. Aufmerksamkeit gilt der Stadt vor allem wegen ihren antiken Ausgrabungsstätten, die unweit des Meeres einen Einblick in die Historie der Insel liefern. Einst eine wichtige Polis an der Ägäis, herrschte hier zuweilen der Einfluss griechischer, makedonischer und römischer Kulturen. Teil des heute beliebten Urlaubsortes ist ein archäologisches Museum, das einen fundierten Einblick in die Historie der Region liefert.
Die Stadt Karystos hingegen war einst Heimat antiker Dichter wie Antigonos und des antiken Arztes Diokles von Karystos – zwischenzeitlich hatten hier gar die Dogen von Venedig Einfluss, woran noch heute die alte Festung Bourtzi erinnert. Als ein örtliches Highlight der Insel wird zuweilen auch das etwa 250 Meter hoch liegende Bergdorf Kymi gesehen. Vom beschaulichen historischen Ortskern bis zum Hafen – kaum eine Ortschaft bringt das erholsame Inselflair von Euböa so unmittelbar herüber wie Kymi. Wer die Dorfwelten der Insel mit dem mediterranen Strandleben verbinden möchte, der kann auch die Küstenortschaft Marmari besuchen, wo sich eines der schönsten Strandgebiete der Insel entfaltet.
Die mediterranen Strandwelten von Euböa
Strände sind ein gutes Stichwort! Denn ganz oben auf die Liste der besuchenswerten Naturorte von Euböa stehen die schönen Strände der Insel. Das Thema ist auch deshalb so zentral, weil die Insel Euböa eigentlich – bis auf Juli und August – ein angenehmes Mittelmeerklima vorweist: Ideal für den Badeurlaub. Zu den beliebtesten Stränden von Euböa zählt der Lichadonisia, der sich auf der gleichnamigen Inselgruppe, Teil von Euböa, entdecken lässt. Etwas entlegen, eingerahmt vom natürlichen Grün und hellblauem Meer, zeigt sich hier an schönen Tagen fast schon karibisches Flair. Thapsa, Korasida, Kalamos und Great Sand Beach – die Liste der schönen Strände auf Euböa ist lang. Bei gutem Wetter bietet die Insel beste Voraussetzungen für einen erholsamen Badeurlaub an der Ägäis. Und warum nicht im Anschluss die kulinarischen Highlights von Euböa kennenlernen – von frischen Meeresspeisen über Lamm bis zu frittierten Kartoffeln und regionalem Gemüse.
Zwischen Bergen und Buchten – Die natürliche Seite von Euböa
Ergänzend den populären Touren zu Nachbarinseln wie Skyros hat Euböa selbst absolute Top-Ziele für Naturfreunde vorzuweisen. Während sich im Norden natürliche Waldgebiete ausbreiten, wird der Süden von den Gebirgszügen der Insel geprägt. Im Süden entfaltet sich auch das Kap Kafireas, zuweilen auch als Kap d‘Oro bekannt. Hier breitet sich das schöne Panorama der Berg- und Küstenwelten des südlichen Euböa aus. Ein Naturschauspiel stellt der Wasserfall von Drymonas dar, der im Herzen des nördlichen Euböa seine natürliche Pracht entfaltet. Umgeben von traumhaften Waldlandschaften des Nordens, führen hier einige schöne Wanderwege der Insel entlang. Großer Berühmtheit erfreuen sich nicht zuletzt die Thermalquellen bei Loutra Edipsou, gelegen an einem der meistbesuchten Heilbäder dieser Art in Griechenland. Einst sollen hier römische Kaiser und Generäle eingekehrt sein – darunter Mark Aurel, Hadrian und co. All diese facettenreichen Sehenswürdigkeiten von Euböa beweisen, dass sich die Insel nicht vor anderen Inselhighlights in der Ägäis verstecken muss.